1770
1771
1772
1773
1774
1775
1776
1777
1778
1779
Das geschah
1771
Das Jahr 1771 wird in Deutschland
vor allem durch eine große Hungersnot geprägt.
Ausgelöst durch Überschwemmungen und ein in diesem
Jahr sehr feucht-kaltes Wetter, fiel ein großer Teil
der Ernte Sachsens aus. Als Folge der daraus
resultierenden Hungersnot wurde in der darauf
folgenden Zeit der Kartoffelanbau in Deutschland
stark gefördert, um einen erneuten so verheerenden
Ernteausfall mit anschließender Hungersnot zu
verhindern. Noch bis heute lassen sich in
Deutschland Auswirkungen dieser Hungersnot und der
anschließenden Reformierung der Landwirtschaft
finden, da der verstärkte Kartoffelanbau ein Grund
ist, warum die Deutschen auch heute noch sehr viele
Kartoffeln konsumieren.
1771 wurde zudem der "Blaue Montag" endgültig
abgeschafft. Nachdem seit mehreren Jahrzehnten durch
Verbote versucht wurde, die
Handwerker dazu zu
bringen, den Montag wie einen normalen anderen
Arbeitstag anzusehen und nicht - wie traditionell
üblich - "blau" zu machen, also weniger oder gar
nicht zu arbeiten, verschaffte eine Verordnung in
diesem Jahr den Handwerkern einen höheren Lohn,
sofern sie montags auch arbeiteten. Dadurch
ermutigt, beendeten viele Handwerker ihren Streik
gegen die Verbote des "Blauen Montags".
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Ereignisse & Schlagzeilen
1771
Im Januar
Bestätigung der Abschaffung des „Blauen Montags“ durch Erneuerung
eines Reichstagsbeschlusses von 1731.
14. JanuarMatthias Klostermayr, der Bayerische Hiasl, wird festgenommen.
Im Februar
Der Fürst von Nassau-Usingen erteilt eine Konzession für das
Glücksspiel in Wiesbaden
12. Februar
Nach dem Tod von König Adolf Friedrich wird sein Sohn Gustav III.
König von Schweden.
19. Februar
Charles Messier findet bei Himmelsbeobachtungen im
Virgo-Galaxienhaufen die erste Galaxie, Messier 49. Sie ist eine elliptische
Galaxie in etwa 60 Millionen Lichtjahre Entfernung.
23. Februar
In Frankreich wird ein Edikt zu einer Justizreform erlassen
Im März
Johann Wolfgang von Goethe legt ein erstes Manuskript des Götz von
Berlichingen nieder, den sogenannten „Urgötz“.
Im April
Ihre Geschichte des Fräuleins von Sternheim verschafft Sophie von La
Roche als erste deutschsprachige Schriftstellerin europäische Bedeutung. Der
moralisch-empfindsame Briefroman wird ursprünglich anonym durch den Herausgeber
Christoph Martin Wieland veröffentlicht.
18. April
Die Uraufführung der Operette Der Dorfbalbier von Johann Adam Hiller
nach dem Libretto von Christian Felix Weiße erfolgt in Leipzig.
Im Mai
Große Hungersnot in Deutschland, in deren Folge der Kartoffelanbau
nachhaltig von einigen aufgeklärten Herrschern gefördert wird
2. Juni
Die Oper Armida von Antonio Salieri basierend auf einem Text von Marco
Coltellini hat ihre Uraufführung am Burgtheater in Wien.
Im August
Aufgrund fehlender männlicher Erben fällt die katholische
Markgrafschaft Baden-Baden an die protestantische Linie Baden-Durlach. Damit
regiert Markgraf Karl Friedrich wieder die gesamte Markgrafschaft Baden
8. September
In Kalifornien wird die Mission San Gabriel Arcángel gegründet.
17. Oktober
Die Oper Ascanio in Alba von Wolfgang Amadeus Mozart auf ein
Libretto von Giuseppe Parini wird im Teatro Ducale in Mailand uraufgeführt. Der
15jährige Mozart hat die Musik in nur dreieinhalb Wochen geschrieben.