Januar 2005 – Nachwirkungen der Flutwelle in
Asien

Noch zu Beginn des neuen Jahres waren die Ereignisse
vom 26. Dezember 2004 in den Schlagzeilen, vor allem
auch in den Köpfen der Menschen. Mehr als 165.000
Menschen waren bei der verheerenden Flutwelle in
Asien ums Leben gekommen. Für die am schwersten
betroffene Provinz Aceh in Indonesien hatten die
Vereinten Nationen eine Luftbrücke eingerichtet.
Europaweit wurde der vielen Opfer des Tsunami
gedacht. Südostasien erhielt von der Regierung der
BRD und anderer europäischer Staaten eine mehrstellige finanzielle Hilfszusage. Allein in der
Schweiz waren beim Gedenktag, der zum nationalen
Trauertag deklariert wurde, zugunsten der
Erdbebenopfer mehr als 220 Millionen Franken an
Spenden zusammengekommen. Deutschland hatte eine
Hilfe von insgesamt 500 Millionen Euro zugesagt.
Gegen diese Katastrophe in Asien nahmen sich die
Stürme, die das nördliche Europa heimsuchten, wie
kleine Böen aus. Umstürzende Bäume hatten in
Dänemark und Schweden Menschenleben gefordert. Der
Zugverkehr war auf manchen Strecken lahmgelegt.
Zig-tausende Menschen waren in
Großbritannien ohne
Strom. Dennoch kein Vergleich zu der
Naturkatastrophe in Asien.
Wichtige Ereignisse im
Januar 2005
1. Januar
Deutschland 2005 – In Deutschland war mit einer
16-monatigen Verzögerung das satellitengestützte
Maut-System für die LKW-Maut auf den deutschen
Autobahnen in Betrieb. Ihren vollen Umfang sollte
die Maut bis zum 1. Januar 2006 erreichen. Pro
Kilometer fielen im Durchschnitt 12,4 Cent an.
1. Januar
BRD 2005 – In Deutschland war das Arbeitslosengeld
II durch die Arbeitsmarktreform Hartz IV in Kraft
getreten. Damit war das Nebeneinander von Sozial-
und Arbeitslosenhilfe beendet worden.
1. Januar
Türkei 2005 - In der
Türkei war eine Währungsreform
in Kraft getreten. Dabei waren sechs Nullen
gestrichen wurden. Die Neue Türkische Lira war so
aus derer einstigen Lira entstanden. Ein Euro war
nicht mehr rund. 1,8 Millionen Lira wert, sondern
etwa 1,8 „neue“ Lira.
1. Januar
Europäische Union 2005 – Turnusgemäß für sechs
Monate hatte Luxemburg den Vorsitz im Europäischen
Rat übernommen.
1. Januar
BRD 2005 – Das Zuwanderungsgesetz, das im Juli 2004
verabschiedet worden war, wurde wirksam. Es regelte
die Bedingungen für die Zuwanderung von
Arbeitskräften aus Staaten außerhalb der EU. Zudem
regelte es die Rechte von Flüchtlingen.
1. Januar
Schweiz 2005 – Der Schweizer Politiker Samuel Schmid
von der Schweizerischen Volkspartei (SVP) hatte in
seinem Land das Amt des Bundespräsidenten
übernommen.
1. Januar
Peru 2005 – In der peruanischen Region Apurímac im
Südosten des Landes waren bei einer Militärrebellion
vier Polizisten und ein Meuterer ums Leben gekommen.
Die Gruppe war von einem Offizier im Ruhestand
angeführt worden. Sie hatte unter anderem den
Rücktritt von Staatspräsidenten Alejandro Toledo
gefordert. Sie warfen ihm Korruption vor. Am 4.
Januar gaben die letzten Meuterer auf.
1. Januar
Europa 2005 – Die irische Stadt Cork, die im
Südwesten der Republik Irland liegt, war für ein
Jahr „Kulturhauptstadt Europas“ geworden.
1. Januar
BRD 2005 – In der Bundesrepublik Deutschland war die
3. Stufe der Steuerreform wirksam geworden.
1. Januar
EU 2005 – In der Europäischen Union war der
Emissionsrechtehandel in Kraft getreten.
2. Januar
Irak 2005 – Zwei Selbstmordattentäter hatte etwa 80
Kilometer nördlich von Bagdad, in Balad, 19 Menschen
getötet. Sechs weitere Menschen waren verletzt
worden.
2. Januar
Indonesien 2005 – Die Vereinten Nationen hatten eine
Wochen nach der verheerenden Flutwelle in Asien für
die am schwersten betroffene Provinz Aceh in
Indonesien eine Luftbrücke eingerichtet. Die
Flutkatastrophe vom 26. Dezember 2004 hatte mehr als
165.000 Menschen das Leben gekostet.
2. Januar
Kroatien 2005 – Der unabhängige Amtsinhaber Stipe
Mesic hatte bei der Präsidentenwahl in Kroatien im
ersten Wahlgang mit 48,9 Prozent die notwendige
absolute Mehrheit knapp verpasst. In einer Stichwahl
am 16. Januar traf er auf seine Herausforderin
Jadranka Kosor.
2. Januar
Irak 2005 – Bei einem Anschlag auf einen Bus mit
Nationalgardisten nördlich der irakischen Hauptstadt
Bagdad hatten Selbstmordattentäter 26 Menschen mit
in den Tod gerissen.
3. Januar
Deutschland 2005 – Bundesjustizministerin Brigitte
Zypries (SPD) hatte angekündigt, dass heimliche
Vaterschaftstests unter Strafe gestellt werden
würden. In Deutschland fanden nach
Experten-Schätzungen jährlich 40.000 derartige
Überprüfungen statt.
3. Januar
Skispringen 2005 – Das dritte Springen der
Vierschanzentournee hatte der finnische Skispringen
Janne Ahonen im österreichischen Innsbruck gewonnen.
4. Januar
Irak 2005 – Bei einem Anschlag im Westen der
irakischen Hauptstadt Bagdad war der Gouverneur der
Stadt, Ali al-Haidari, ermordet worden. Eine Gruppe
des radikal-islamistischen Extremistenführers Abu
Mussab al-Sarkawi hatte sich zu dem Anschlag
bekannt. Der irakische Übergangspräsident Ghasi
Jawar hatte angesichts der anhaltenden Gewalt den
30. Januar als Termin für die erste allgemeine und
freie Wahl im Land in Frage gestellt.
4. Januar
Gazastreifen 2005 – PLO-Chef Mahmud Abbas hatte als
Reaktion auf einen israelischen Angriff im Norden
des Gazastreifens Israel als Feind bezeichnet. Bei
dem Angriff waren mindestens sieben Palästinenser
umgekommen.
5. Januar
Europa 2005 – Europaweit waren um 12 Uhr drei
Gedenkminuten für die Opfer des Tsunami vom 26.
Dezember 2004 abgehalten worden. Zugunsten der
Erdbebenopfer wurde
in der Schweiz ein nationaler
Trauertag und nationaler Sammeltag abgehalten. Die
landesweite Sammlung der Schweizer „Glückskette“
hatte die Rekordsumme von mehr als 220 Millionen
Franken zugunsten der Tsunami-Opfer erbracht. Von
der Regierung der BRD war die Hilfszusage für die
von der Flutkatastrophe betroffenen Gebiete in
Südostasien auf insgesamt 500 Millionen Euro in den
kommenden drei bis fünf Jahren erhöht worden.
5. Januar
Chile 2005 – Ein chilenischer Richter hatte im
Rahmen des geplanten Strafprozesses den früheren
Diktator Augusto Pinochet auf seinem Landsitz unter
Hausarrest gestellt. Das Gericht hatte Pinochet Mord
und Entführung während der Diktatur von 1973 bis
1990 zur Last gelegt.
5. Januar
Bundesrepublik 2005 – Im Jahr hatte die
Steueramnestie dem Staat 903 Millionen Euro
eingebracht. Bundesfinanzminister Hans Eichel hatte
von der Nachversteuerung des ins Ausland
transferierten Schwarzgeldes ursprünglich eine
Steuernachzahlung von 5 Milliarden Euro erhofft.
6. Januar
Indonesien 2005 – In der indonesischen Hauptstadt
Jakarta hatte Vertreter von mehr als 20 Ländern und
internationalen Organisationen bei einer eintägigen
Krisenkonferenz den Aufbau eines
Tsunami-Frühwarnsystems für den Indonesischen Ozean
beschlossen. Dazu wollte die internationale
Staatengemeinschaft eine Unterstützung von rund. 4
Milliarden US-Dollar beitragen.
6. Januar
Israel 2005 – Die Likud-Partei des israelischen
Ministerpräsidenten Ariel Scharon hatte eine
Koalition mit der Arbeitspartei und der
ultra-orthodoxen Vereinigten Thora-Partei
vereinbart. Das bisherige Regierungsbündnis war
zerbrochen durch einen Streit über den Haushalt und
Scharons Plan für einen israelischen Abzug aus dem
palästinensischen Gazastreifen. Das neue Bündnis
hatte in der Knesset mehr als 66 der 120 Sitze inne.
6. Januar
Skispringen 2005 – Gesamtsieger der
Vierschanzentournee 2004/05 war der Finne Janne
Ahonen geworden. Es war sein dritter Gesamtsieg nach
1999 und 2003.
6. Januar
USA 2005 – Das US-Verteidigungsministerium hatte
eine neue Untersuchung zu Beschuldigungen der
Misshandlung Gefangener im Internierungslager Camp
X-Ray in Guantánamo Bay auf Kuba angekündigt.
6. Januar
China 2005 – Die Bevölkerungszahl in der
Volksrepublik
China hatte mit der Geburt eines
Jungen in einem Krankenhaus in Peking die Marke von
1,3 Milliarden Menschen überstiegen.
7. Januar
Italien 2005 – Etwa 40 km nördlich von Bologna waren
bei einem Frontalzusammenstoß eines Personenzuges
mit einem Güterzug bei Bolognina di Crevalcore
(zwischen Bologna und Verona) 17 Menschen ums Leben
gekommen. Behördenangaben zufolge hatte der
Zugführer des Personenzuges auf der eingleisigen
Strecke das rote Haltesignal in dichtem Nebel
übersehen.
7. Januar
Europäische Union 2005 – Auf einer Sondersitzung in
Brüssel hatten die Außen-, Gesundheits- und
Entwicklungsminister der EU über die Koordinierung
der von ihnen zugesagten rund. 1,5 Milliarden Euro
Fluthilfe für Südasien beraten.
7. Januar
USA 2005 – Verschiedenen Zeitungsberichten zufolge
war im US-Bundesstaat Mississippi 40 Jahre nach den
Morden an drei Bürgerrechtlern durch Mitglieder des
Ku-Klux-Klan Mordanklage gegen einen der
mutmaßlichen Mittäter erhoben worden. Wegen
Stimmengleichheit der Geschworenen hatte man den
heute 70-Jährigen
1967 freigesprochen.
7. Januar
Pakistan 2005 – In einer Zeitungsanzeige hatte die
US-Botschaft in Pakistan eine Liste der 14 am
meisten gesuchten Al-Qaida-Terroristen mit der
entsprechen auf sie ausgesetzten Belohnung
veröffentlicht. An der Spitze der Liste hattn
Al-Qaida-Chef Osama bin Laden und sein
Stellvertreter Ayman el Sawahiri gestanden. Auf
beide Terroristen war ein Kopfgeld von 25 Millionen
US-Dollar ausgesetzt worden.
8. Januar
Nordeuropa 2005 – Das nördliche Europa und
Deutschland war von einem Sturm mit Orkanböen
heimgesucht worden. Der Sturm brachte teils starke
Regengüsse mit. In
Dänemark und Schweden waren
mehrere Menschen ums Leben gekommen, auch in
Deutschland gab es Todesopfer durch umstürzende
Bäume. Der Fähr- und Flugverkehr in einigen
skandinavischen Ländern war eingestellt worden. In
Schleswig-Holstein war der Zugverkehr außer Betrieb
gesetzt worden. Die nordwestenglische Stadt Carlisle
war durch das Hochwasser zeitweise von der Außenwelt
abgeschnitten. In Großbritannien waren 50.000
Menschen ohne Strom, in Irland waren es 60.000
Menschen.
8. Januar
Deutschland 2005 – Der seit zwei Monaten vermisste
Junge Felix aus Neu Ebersdorf (Landkreis Rotenburg,
Wümme) war von der Polizei im Fluss Geetse bei
Schiffdorf (Landkreis Cuxhaven) tot aufgefunden
worden. Hinweise zu seinem Auffinden hatte der
mutßmaßliche Mörder des Mädchens Levke seinem Anwalt
gestanden.
8. Januar
Indonesien/International 2005 – UN-Generalsekretär
Kofi Annan hatte sich einen Tag nach seinem
Aufenthalt in der indonesischen Provinz Aceh auf Sri
Lanka über die Zerstörungen der Flutwelle vom 26.
Dezember 2004 informiert.
8. Januar
Irak 2005 – In der irakischen Hauptstadt Bagdad
waren mindestens 25 Menschen bei einer Explosion
einer Autobombe vor dem US-Hauptquartier ums Leben
gekommen. Weitere 100 Menschen waren verletzt
worden.
9. Januar
BRD/Thailand 2005 – Bundesaußenminister Joschka
Fischer hatte auf seiner Informationsreise durch die
von der Flutwelle besonders schwer betroffenen
Regionen Südasiens die Touristenregion Khao Lak im
Süden Thailands besucht.
9. Januar
BRD 2005 – Mit einem ökumenischen Trauergottesdienst
im Berliner Dom hatte die Bundesrepublik der Opfer
der Flutkatastrophe in Südasien gedacht.
9. Januar
Palästinensische Autonomiebehörde 2005 – Mit 62,3
Prozent der Stimmen war PLO-Chef Mahmud Abbas zum
neuen Palästinenser-Präsidenten gewählt worden. Er
trat die Nachfolge des im November 2004 verstorbenen
Jasir Arafat an. Abbas‘ Hauptkonkurrent Mustafa
Barguti hatte 19,8 Prozent der Stimmen erhalten.
9. Januar
Irak 2005 – Der Polizeichef der nordirakischen Stadt
Samarra, Mohammed al-Badri, war von Aufständischen
in seinem Auto erschossen worden.
9. Januar
Kenia 2005 – Zwischen dem
Sudan und den
südsudanesischen Rebellen war von dem sudanesischen
Vizepräsidenten Ali Osman Mohammed Taha und dem
Vorsitzenden der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee
(SPLA), John Garang, ein Friedensabkommen in Nairobi
(Kenia) unterzeichnet worden. Mit dem Vertragswerk
wurde der längste Bürgerkrieg des afrikanischen
Kontinents beendet. Der Krieg hatte mehr als 20
Jahre gedauert. Mehr als 2 Millionen Menschen kamen
dabei ums Leben. Der Vertrag sah nun eine Autonomie
der südlichen Provinzen vor.
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