April 2005 - Urteile in der CDU Spendenaffäre
Der frühere Bundesinnenminister Manfred Kanther
wurde im Prozess um die Schwarzgeldaffäre der
hessischen CDU zu einer Haftstrafe von
eineinhalb Jahren auf Bewährung verurteilt. Das
Landgericht Wiesbaden sprach Kanther der Untreue
zulasten der CDU schuldig. Zusätzlich musste er
25 000 Euro an die Staatskasse zahlen. Der
gleichfalls angeklagte frühere CDU-Finanzberater
Horst Weyrauch wurde wegen Beihilfe zur Untreue
zu einer Geldstrafe von 61 200 Euro verurteilt.
Gemeinsam mit Weyrauch hatte Kanther 1983 als
damaliger hessischer CDU-Generalsekretär rund
20,8 Millionen DM ins Ausland transferiert.
Wichtige Ereignisse im
April 2005
1. April
Japan 2005 – In Japan entstand das Unternehmen Astellas durch die Fusion des
Pharmaunternehmens Fujusawa Pharmaceutical mit dem Unternehmen Yamanouchi
Pharmaceutical.
2. April
Vatikan 2005 – Im Alter von 84 Jahren starb nach einem fast 27-jährigen
Pontifikat, dem drittlängsten in der römisch-katholischen Kirchengeschichte,
Papst Johannes Paul II., dessen Tod eine große öffentliche Massentrauer
auslöste.
3. April
In einer evangelisch-methodistischen Kirche in
Stuttgart-Zupfenhausen wurde bei einem Amoklauf
mit einem Samurai Schwert eine Frau getötet.
Drei weitere Besucher des Gottesdienstes wurden
schwer verletzt, einem Mann wurde die Hand
abgetrennt.
3. April
Nach dem Tod von Papst Johannes Paul II.
Begannen im Vatikan die Trauerfeierlichkeiten.
Kardinal Angelo Sodano feierte vor 100 000
Gläubigen auf dem Petersplatz eine Totenmesse
und rief dazu auf, das Erbe des Papstes zu
bewahren.
4. April
Österreich 2005 – Die kleine österreichische Regierungspartei FPÖ hatte sich in
FPÖ und BZÖ aufgespaltet.
5. April
In einem Interview mit der Wochenzeitschrift
„Zeit“ in Hamburg stellte sich
Bundesaußenminister Joschka Fischer (Bündnis
90/Die Grünen) gegen die Aufhebung des
EU-Waffenembargos gegen China und setzte sich in
dieser Frage von Bundeskanzler Gerhard Schröder
(SPD) ab.
5. April
In München wurden fünf Neonazis wegen eines
geplanten Bombenanschlags auf das neue Münchener
jüdische Zentrum zu Bewährungsstrafen zwischen
16 und 22 Monaten verurteilt.
Rebellen im Nordwesten des Jemen ums Leben.
6. April
Monaco 2005 – Nach langer Krankheit starb im Fürstentum Monaco im Alter von 81
Jahren Fürst Rainier III. von Monaco. Er hatte das Fürstentum 56 Jahre lang
regiert und war somit in Europa der am längsten regierende Monarch gewesen.
6. April
Jemen 2005 – Mehr als 70 Menschen kamen bei Kämpfen zwischen Regierungssoldaten
und schiitischen Rebellen im Nordwesten des Jemen ums Leben.
7. April
Nepal 2005 – Mehrere hundert Menschen kamen bei Kämpfen zwischen
Regierungssoldaten und maoistischen Rebellen im Westen Nepals ums Leben.
7. April
Ägypten 2005 – In einem Basar in Kairo kamen bei einer Bombenexplosion drei
Menschen ums Leben. Weitere 17 Menschen erlitten Verletzungen.
8. April
Sonnenfinsternis 2005 – Über dem Pazifik und Mittel- und Südamerika war es zu
einer hybriden Sonnenfinsternis gekommen.
9. April
Benin 2005 – In einer öffentlichen Zeremonie wurde das Zeitalter der weiblichen
Genitalverstümmelung in Benin beendet. Das Land war der erste afrikanische
Staat, der das Ritual beendet hatte.
9. April
Irak 2005 – Für den Abzug der Besatzungstruppen demonstrierten in Bagdad mehrere
tausend Anhänger des radikalen Schiitenführers
Muktada al-Sadr.
9. April
China/Japan 2005 – Die Proteste der Chinesen gegen Japan begannen, sie waren
teilweise gewaltsam. Zu Protesten kam es in den folgenden Wochen in Peking,
Kanton, Shenzhen und Shanghai. Der Grund für das Aufbegehren war ein japanisches
Schulbuch, das die Gräueltaten Japans während des Zweiten Weltkriegs
verharmloste. So sahen es die Chinesen.
9. April
Irak 2005 – Südlich von Bagdad kamen mehr als 15 Menschen bei einem
Sprengstoff-Attentat ums Leben.
10. April
Die Hannover Messe wurde gemeinsam von
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und dem
russischen Präsidenten Wladimir Putin eröffnet.
In seiner Rede kündigte Schröder an, Deutschland
werde sich in Russland im Energiesektor stärker
betätigen. Russland war das Partnerland der
weltgrößten Industriemesse, an der über 6000
Aussteller aus 95 Ländern teilnahmen.
10. April
Der SPD-Politiker Wolfgang Tiefensee blieb
Oberbürgermeister von Leipzig. Der 50-Jährige
erhielt 67,1 Prozent der Stimmen. Die
Wahlbeteiligung war mit 43,9 Prozent deutlich
geringer als bei der Oberbürgermeisterwahl im
Jahr 1998 (50,6 Prozent).
11. April
Deutschland und Russland bauten Ihre
Wirtschaftsbeziehungen auf der Hannover Messe
mit milliardenschweren Projekten in den
Bereichen Energie und Technologie weiter aus.
Als erstes ausländisches Unternehmen durfte sich
die BASF-Tochter Wintershall an der Gasförderung
in Russland beteiligen. Siemens schloss mit der
russischen Eisenbahn einen Großauftrag über den
Bau von 60 Hochgeschwindigkeitszügen ab.
11. April
In Crawford im US-Bundesstaat Texas empfing
US-Präsident George W. Bush den israelischen
Ministerpräsidenten Ariel Scharon. Er wies
Scharon auf die vereinbarte „Roadmap“ hin und
forderte ihn auf, die Verpflichtungen aus dem
Nahost-Friedensplan einzuhalten.
12. April
In Ennepetal befreite ein Sondereinsatzkommando
der nordrhein-westfälischen Polizei vier
Schülerinnen nach mehr als fünf Stunden aus der
Gewalt eines gewaffneten Geiselnehmers. Die
Mädchen waren am Mittwoch von dem mit einem
Messer bewaffneten Iraner in einem Bus in seine
Gewalt gebracht worden. Anschließend zerrte er
sie in den Keller eines Wohnhauses. Er wollte
mit der Tat eine Zusammenführung mit seiner noch
im Iran lebenden Familie in Deutschland
erzwingen.
12. April
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
entschied, dass der Einsatz satellitengestützter
Überwachungstechnik nicht gegen das Grundgesetz
verstößt. Die Polizei durfte somit mutmaßliche
Verbrecher auch mit Hilde des Navigationssystems
GPS überwachen. Begründet wurde das Urteil
damit, dass der unantastbare Kernbereich der
privaten Lebensgestaltung hierdurch nicht
verletzt werde.
12. April
Die US-Armee will ihre Heerestruppen in Europa
in den kommenden fünf bis zehn Jahren von
derzeit 62 000 davon 57 000 in Deutschland, auf
24 000 Soldaten verringern. Das Hauptquartier
der Landstreitkräfte sollte von Heidelberg nach
Wiesbaden verlegt werden und von derzeit 13
Verwaltungsbezirken in Europa sollten mit
Grafenwöhr, Wiesbaden, Kaiserslautern und dem
italienischen Vicenza noch vier übrig bleiben.
13. April
Die rund 20 Millionen Rentner konnten auch zum
1. Juli 2005 mit keiner Erhöhung der
Altersbezüge rechnen. Der Grund dafür war die
geringfügige Steigerung bei Löhnen und
Gehältern, die an die Renten gekoppelt sind.
13. April
Eine von Russland initiierte „Internationale
Konvention zur Unterdrückung von Handlungen des
Nuklearterrorismus“ wurde von der
Generalversammlung der Vereinten Nationen
verabschiedet. Die weltweite Verfolgung aller
Personen und Gruppen, die sich Nuklearmaterial
mit dem Ziel von Anschlägen verschaffen wollen,
war vorgesehen.
14. April
Irak 2005 – Mehr als 20 Menschen kamen bei Anschlägen in Kirkuk, in Bakuba, in
Tikrit und in Bagdad ums Leben.
15. April
BRD 2005 – Wegen der Affäre um Wahlfälschungen bei der Münchner CSU trat die
bayerische Kultusministerin Monika Hohlmeier von ihrem Amt zurück.
16. April
Irak 2005 – Mindestens 14 Menschen kamen bei erneuten Anschlägen in Bakuba und
anderen irakischen Städten ums Leben.
17. April
Im niedersächsischen Bergen-Belsen, in
Sachsenhausen bei Oranienburg nördlich von
Berlin und in Ravensbrück nördlich von Berlin
erinnerten Politiker und ehemalige Gefangene an
die Befreiung dieser Konzentrationslager durch
dir Alliierten vor 60 Jahren.
17. April
In einem Interview mit der „Bild am Sonntag“
spitzte der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering
seine Kritik am Kapitalismus weiter zu. Manche
Finanz-Investoren würden keinen Gedanken an die
Menschen, deren Arbeitsplätze sie vernichteten,
verschwenden und würden wie Heuschreckenschwärme
über die Unternehmen herfallen, sie abgrasen und
dann weiterziehen.
18. April
Im
Vatikan begannen die 115 wahlberechtigten
Kardinäle mit dem Konklave zur Wahl eines neuen
Papstes. Notwendig für die Ernennung des 265.
Papstes ist eine Zweidrittelmehrheit von 77
Stimmen.
19. April
Vatikan 2005 – Zum neuen Papst gewählt wurde der deutsche Kardinal Joseph
Ratzinger. Er trat sein Amt als Papst Benedikt XVI. an.
19. April
BRD 2005 – Wegen parteiinternen Querelen und der Ohrfeigen-Affäre seines
Staatsministers Christoph Palmer trat
Erwin Teufel als Ministerpräsident von
Baden-Württemberg und Landesvorsitzender der Südwest-CDU zurück, um seinem
Nachfolger
Günther Oettinger Platz zu machen.
19. April
Eishockey 2005 – Im dritten Finale der Deutschen Eishockey-Liga siegten die
Eisbären Berlin gegen die Adler Mannheim mit 4:1. Sie gewannen damit den ersten
gesamtdeutschen Meistertitel.
20. April
US-Außenministerin Condoleezza Rice bekräftigte
bei einem Besuch der russischen Hauptstadt ihre
Kritik an der Entwicklung der Demokratie in
Russland. Vor allen hielt sie die mangelnde
Pressefreiheit und die weitgehenden
Machtbefugnisse von Präsident Wladimir Putin für
problematisch.
20. April
In Quito in Ecuador setzte das Parlament nach
Massendemonstrationen gegen die Amtsführung von
Staatspräsident Lucio Gutierrez diesen mit
Stimmen von 60 der 100 Abgeordneten ab. Das
Militär entzog ihm ebenfalls die Unterstützung.
Das Parlament erklärte den bisherigen
Vizepräsidenten Alfredo Palacio zu seinem
Nachfolger.
21. April
Irak 2005 – Leichen von etwa 50 Menschen, die vermutlich aus der Ortschaft
Madain stammten, wurden im Tigris gefunden. Weitere 19 Leichen wurden von
Anwohnern in der Stadt Haditha entdeckt.
21. April
Irak 2005 – Bei mehreren Anschlägen in Bagdad kamen acht Menschen ums Leben.
22. April
Irak 2005 – Nördlich der irakischen Hauptstadt Bagdad kamen beim Abschuss eines
Hubschraubers elf Menschen ums Leben. Unter ihnen hatten sich sechs Amerikaner
befunden.
23. April
Vor einem Gericht in Alexandria im
US-Bundesstaat Virginia bekannte sich Zacarias
Moussaoul schuldig zum Vorwurf der Beteiligung
an den Planungen zu den Terroranschlägen auf die
USA am 11. September 2001.
23. April
Brasilien gewährte dem abgesetzten ehemaligen
Präsidenten von Ecuardo Gutierrez Asyl.
24. April
Mit dem Deutschen Joseph Ratzinger wurde in
Nachfolge von Papst Johannes Paul II. das neue
Oberhaupt der Römisch-katholischen Kirche
eingeführt. Für sein Amt wählte er den Namen
Benedikt XVI.
24. April
Der letzte Konvoi syrischer Truppen verließ den
Libanon. Sie waren seit 1976 im Land stationiert
gewesen.
24. April
In Lome in Togo wählten die Stimmberechtigten
nach dem Tod von Gnassingbe Eyadema und der
zwischenzeitlichen Amtsübernahme seines Sohnes
Faure Gnassaingbe einen neuen Präsidenten.
25. April
Tschechien 2005 – Neuer tschechischer Ministerpräsident wurde der Sozialdemokrat
Jiri Paroubek.
26. April
Libanon 2005 – Die letzten 250 syrische Soldaten zogen aus dem Libanon ab.
27. April
Luftfahrt 2005 – In Toulouse war der Erstflug des Airbus A380 erfolgreich
verlaufen.
28. April
BRD 2005 – In München begann die Bundesgartenschau, die bis zum 9. Oktober
dauerte.
29. April
Taiwan/Volksrepublik China 2005 – Zum ersten Mal seit 60 Jahren war es zu einem
Treffen des taiwanischen Oppositionsführers Lien Chan als Vorstand der
Kuomintang mit einem Staatschef der
Volksrepublik China, Hu Jintao, gekommen.
30. April
Weltall 2005 – Vom Forschungsinstitut ESO wurde erstmals die direkte Beobachtung
eines Exoplaneten bestätigt.
30. April
Togo 2005 – Bei Unruhen der letzten Tage kamen mehr als 100 Menschen ums Leben,
nachdem der Sieg von Faure Gnassingbé im Togo bei den Präsidentschaftswahlen von
der Opposition nicht anerkannt worden war.
30. April
Ägypten 2005 – Bei einem Anschlag in Kairo kam ein Mensch ums Leben.
30. April
Eishockey 2005 – Die Eishockey-Weltmeisterschaft in Wien und Innsbruck begann.
Sie dauerte bis zum 15. Mai.
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