Mai 2005 – Viereinhalb Jahren Haft für
Karl-Heinz Wildmoser Junior
In dem Schmiergeldprozess um den Bau der
Münchener „Allianz Arena“ wurde Karl-Heinz
Wildmoser Junior am 13. Mai 2005 zu viereinhalb
Jahren Haft verurteilt. Am 9. März 2004 wurde
Wildmoser Junior zusammen mit seinem Vater wegen
des Verdachts der Untreue und Bestechlichkeit
bei der Ausschreibung. Ein ebenfalls
angeklagter ehemaliger Schulfreund erhielt wegen
Beihilfe eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren.
Das Landgericht München I sprach Wildmoser der
Bestechlichkeit und der Untreue schuldig. Er
sollte vom Baukonzern Alpine 2,8 Millionen
Schmiergeld kassiert haben.
Wichtige Ereignisse im
Mai 2005
1. Mai
Irak 2005 – In Bagdad kamen bei sechs Anschlägen 14 Menschen ums Leben.
2. Mai
Irak 2005 – Auf einem Trauerzug im irakischen Tal Afar kamen durch ein
Selbstmordattentat 25 Menschen ums Leben. Weitere ca. 50 Menschen erlitten
Verletzungen.
3. Mai
BRD 2005 – Der Sportartikelhersteller Salomon wurde von dem Unternehmen Adidas
verkauft.
3. Mai
Fußball 2005 – Der Verein Arminia Bielefeld beging sein 100-jähriges Jubiläum.
4. Mai
BRD 2005 – Ein weltweiter Abbau von ca. 13.000 Stellen wurde von der Firma IBM
geplant. Davon waren ca. 2.500 Stellen in Deutschland betroffen.
4. Mai
BRD 2005 – Bis Ende 2008 beabsichtigte die Norddeutsche Landesbank ihre
Verwaltungskosten um 20 Prozent zu minimieren. Dadurch würde es zum Abbau von
etwa 1.800 Arbeitsplätzen kommen.
4. Mai
Irak 2005 – In der irakischen Stadt Arbil wurden bei einem Anschlag 60 Menschen
getötet und ca. 200 weitere Menschen erlitten Verletzungen.
5. Mai
Irak 2005 – Mindestens 20 Menschen kamen bei mehreren Anschlägen im Irak ums
Leben.
6. Mai
Irak 2005 – Mindestens 73 Menschen kamen bei mehreren Anschlägen in Bagdad,
Tikrit und Suweira ums Leben.
7. Mai
Irak 2005 – In Bagdad kamen durch einen Bombenanschlag 17 Menschen ums Leben.
Insgesamt waren in den letzten sieben Tagen fast 300 Menschen bei Anschlägen im
Irak getötet worden.
7. Mai
Kunst 2005 – In Herford (Nordrhein-Westfalen) wurde das Kunst/Designmuseum MARTa
eröffnet.
8. Mai
BRD 2005 – In Berlin wurde ein „Tag der Demokratie“ durchgeführt, der zur
Verhinderung einer NPD-Demonstration beitragen sollte. Die Teilnehmerzahlen
lagen zwischen mehreren tausend bis mehr als einhunderttausend.
9. Mai
In Weimar wird mit einem Festakt im Deutschen
Nationaltheater an den 200. Todestag von
Friedrich Schiller erinnert. Schiller war am 9.
Mai 1805 im Alter von 45 Jahren gestorben.
9. Mai
Im Westen des Irak eröffneten die
US-Streitkräfte eine Offensive gegen
Aufständische. Ein Militärsprecher gab an, dass
in der Nähe der Grenze zu Syrien 75 Rebellen
getötet worden waren.
9. Mai
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) nahm als
erster deutscher Bundeskanzler in Moskau an
Feiern zum Ende des Zweiten Weltkriegs teil. Auf
dem Roten Platz in Moskau verfolgten 50 Staats-
und Regierungschefs die Parade von 7000 Soldaten
und etwa 2500 Veteranen zum 60. Jahrestag des
Kriegsendes und Sieges über die NS-Diktatur. In
seiner Rede würdigte Russlands Präsident
Wladimir Putin vor allem die Opfer des Krieges
und betonte, dass Russland nie vergessen werde,
was es den etwa 27 Millionen sowjetischen
Kriegsopfern schulde. Zugleich lobte der die
Hilfe der Alliierten sowie der deutschen und
italienischen Antifaschisten.
10. Mai
BRD 2005 – In Berlin fand die feierliche Einweihung des Denkmals für die
ermordeten Juden Europas statt.
11. Mai
BRD 2005 – Im baden-württembergischen Kernkraftwerk Obrigheim war es zur im
Rahmen des Atomausstiegs zur Einstellung der Stromerzeugung gekommen.
12. Mai
Nach den Ergebnissen der Steuerschätzung nahmen
Bund und Länder bis Ende 2008 rund 66,8
Millionen Euro weniger an Steuern ein als
erwartet. Das Finanzloch löste eine Debatte über
die Erhöhung der Mehrwertsteuer aus.
12. Mai
Ein Gesetz zur Neuregelung des sog. Großen
Lauschangriffs wurde vom Bundestag gegen die
Stimmen der Opposition verabschiedet. Damit kam
der Bundestag den Auflagen des
Bundesverfassungsgerichts nach. Die akustische
Wohnraumüberwachung durfte künftig nur bei
Verdacht eines besonders schweren Verbrechens
angeordnet werden und es durfte dabei nicht zu
„Eingriffen in den absolut geschützten
Kernbereich privater Lebensgestaltung“ kommen.
13. Mai
In Leipzig wurde das neue BMW-Werk offiziell
eingeweiht. Seit dem 1. März wurden in dem für
1,3 Milliarden Euro errichteten Werk der 3er BMW
gefertigt. Bei voller Auslastung wurden in
Leipzig 650 Autos am Tag gebaut. In dem Werk
arbeiteten 5500 Menschen.
14. Mai
Deutschland, die Niederlande, die Schweiz und
Frankreich entzogen der privaten türkischen
Fluggesellschaft Onur Air wegen
Sicherheitsbedenken die Start- und
Landeerlaubnis. Mehrere tausend Urlauber mussten
mit Ersatzmaschinen in ihre Heimat
zurückgebracht werden.
14. Mai
Nach der Niederschlagung eines Aufstandes im
Osten von Usbekistan lieferten sich Soldaten und
Aufständische in der Stadt Andischan neue
Feuergefechte. Laut der Opposition sollten
mindestens 745 Menschen getötet worden sein,
darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Die
Regierung unter Präsident Islam Karimow
verhängte eine Nachrichtensperre.
15. Mai
Eishockey 2005 – Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft besiegte Tschechien im
Finale mit 3:0 die Mannschaft Kanadas. Russland kam nach dem 6:3-Sieg auf den
dritten Platz.
15. Mai
BRD 2005 – Neuer Stammapostel der Neuapostolischen Kirche und somit
internationaler Kirchenpräsident und Oberhaupt des neuapostolischen Apostolates
wurde in Stuttgart (Baden-Württemberg) Dr. Wilhelm Leber.
16. Mai
In Berlin wurde eine große Ausstellung über den
1955 verstorbenen Wissenschaftler Albert
Einstein unter dem Titel „Albert Einstein –
Ingenieur des Universums“ eröffnet. Sie war die
zentrale Veranstaltung des Einstein-Jahres.
16. Mai
Nord- und Südkorea nahmen nach zehnmonatiger
Pause ihren Dialog wieder auf. Bei einem zwei
Tage dauernden Treffen in der Grenzstadt Kaesong
ging es um eine Bitte Nordkoreas um die
Lieferung von Düngemitteln.
17. Mai
Bei der Vorstellung des
Verfassungsschutzberichts 2004 bezeichnete
Bundesinnenminister Otto Schily (SPC) den
islamistischen Terrorismus als die größte
Bedrohung für die demokratische Ordnung in
Deutschland. Er sagte, die Zahl der Mitglieder
islamistischer Organisationen in Deutschland sei
im Jahr 2004 um 30 950 auf 31 800 gestiegen. Im
Bereich des Rechtsextremismus habe die NPD durch
die Aufnahme von Neonazis erheblich an Bedeutung
gewonnen.
17. Mai
Die Immobiliengesellschaft Viterra wurde vom
Energiekonzern E.on für insgesamt 7 Milliarden
an die Deutsche Annington Imobiliengruppe
verkauft. Hinter dieser stand dies britische
Private-Equity-Gesellschaft Terra Firma und die
Immobilien Investment Sparte der Citigroup (CPI).
Viterra verfügte bundesweit über rund 152 000
Wohnungen. Durch den Zusammenschluss entstand
nach Firmenangaben das größte
Wohnungsunternehmen der Bundesrepublik. Das
Kartellamt musste der Transaktion noch
zustimmen.
18. Mai
Fußball 2005 – In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon gewann ZSKA Moskau das
UEFA-Pokal-Finale gegen Sporting Lissabon mit 3:1.
19. Mai
In El Salvador verließen mehr als 20 000
Menschen ihre Häuser an der Küste und in der
Hauptstadt San Salvador, um sich vor Hurrikan
„Adrian“ in Sicherheit zu bringen. Der Hurrikan
erreichte auf seinem Weg durch den Pazifik
Windstärken von bis zu 130 km/h.
20. Mai
Nach einem Ebola-Ausbruch in Etoubmi in der
Demokratischen Republik Kongo, der neun Tote
forderte, wurde über die Stadt eine Quarantäne
verhängt.
20. Mai
Die letzten Friedenstruppen der vereinten
Nationen zogen nach sechs Jahren aus Osttimor
ab.
21. Mai
Musik 2005 – Den Eurovision Song Contest in Kiew (Ukraine) gewann Helena
Paparizou mit dem Titel „My Number One“.
22. Mai
BRD 2005 –
CDU und FDP gewannen bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen
und stellten Jürgen Rüttgers als Ministerpräsidenten. Erstmals regierte damit
nach 39 Jahren nicht mehr die SPD. Als Reaktion auf die Wahlniederlage seiner
Partei kündigte Bundeskanzler Gerhard Schröder für den Herbst Neuwahlen zum
Bundestag an.
23. Mai
In Oberösterreich und Niederösterreich
verursachten kurze, aber heftige Unwetter große
Schäden.
23. Mai
Irakische Streitkräfte und die US-Armee nahmen
bei ihrem bisher größten gemeinsamen Einsatz
westlich von Bagdad innerhalb eines Tages 285
mutmaßliche Aufständische fest. Die Offensive
hatte zum Ziel, die Zahl der Anschläge mit
Autobomben in der Hauptstadt zu reduzieren.
23. Mai
In Washington lehnte US-Präsident George W. Bush
bei einem Gespräch mit dem afghanischen
Präsidenten Hamid Karsai dessen Forderung nach
mehr Kontrolle über amerikanische
Militäraktionen in Afghanistan ab. Er sicherte
Karsai aber weiterhin eine enge Zusammenarbeit
zu.
24. Mai
BRD 2005 – Der frühere Parteivorsitzende der
SPD, Oskar Lafontaine, kündigte seinen
Partei-Austritt an. In die nächste
Bundestagswahl wolle er mit einem Bündnis aus
PDS und WASG gehen.
25. Mai
Fußball 2005 – In
Istanbul gewann der FC Liverpool mit 6:5
nach Elfmeterschießen gegen den AC Mailand das
Finale der UEFA Champions League.
26. Mai
Im Weißen Haus in Washington wurde erstmals seit
dem Abbruch der Friedensverhandlungen im Sommer
2000 wieder ein palästinensischer Präsident
empfangen. US-Präsident George W. Bush sagte den
Palästinensern 50 Millionen US-Dollar für den
Bau von Wohnungen in Gaza-Streifen zu und lobte
bei dem Treffen mit Mahmud Abbas dessen Schritte
zur Demokratie.
26. Mai
Bei einem Großbrand wurde eines der beliebtesten
Moskauer Musiktheater zerstört. Das Feuer
vernichtete den Zuschauer Saal des Stanislawski-
und Nemirowitsch-Dantschenko-Theaters. Als
Brandursache wurde von der Feuerwehr ein
Kurzschluss angegeben.
27. Mai
Zwei Tage vor dem Referendum in Frankreich wurde
die EU-Verfassung vom Bundesrat gebilligt. Nur
Mecklenburg-Vorpommern enthielt sich der Stimme,
da die an der Regierung beteiligte PDS die
Verfassung ablehnte.
27. Mai
Die UN-Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag, die
seit dem 2. Mai stattfand, ging ohne Ergebnis zu
Ende. Die Delegierten aus 188 Mitgliedsstaaten
des 1970 geschlossenen Atomwaffensperrvertrags
erzielten keine Einigung in den Bereichen
Abrüstung, wirksamer Kontrollen von
Atomprogrammen und der friedlichen Nutzung der
Atomenergie.
28. Mai
Bei mehreren Bombenanschlägen, Angriffen und
Razzien kamen im Irak innerhalb von 24 Stunden
mehr als 30 Menschen zu Tode. Die Opfer waren
irakische Soldaten oder Arbeiter, die auf
Militärbasen arbeiteten.
28. Mai
Der FC Bayern München gewann durch ein 2:1 gegen
Schalke 04 zum zwölften Mal den DFB-Pokal. Bei
den Frauen besiegte Turbine Potsdam im Berliner
Olympiastation den 1. FFC Frankfurt mit 3:0.
29. Mai
Frankreich/EU 2005 – Die europäische Union und speziell Frankreich wurden durch
die ablehnenden Stimmen der Franzosen gegen die EU-Verfassung in eine politische
Krise gestürzt. Von Jacques Chirac wurde eine Regierungsumbildung in Aussicht
gestellt.
30. Mai
BRD 2005 – In einer gemeinsamen Sitzung
bestimmten die Parteipräsidien von CDU und CSU
zur Kanzlerkandidatin der Unionsparteien Angela
Merkel.
31. Mai
Zwei Tage nachdem die Franzosen die
EU-Verfassung abgelehnt hatten, ernannte
Staatspräsident Jacques Chirac seinen Vertrauten
Dominique de Villepin zum neuen Premierminister
und Nachfolger von Jean-Pierre Raffarin. Neuer
Innenminister wurde der Vorsitzende der
Regierungspartei UMP, Nicolas Sarkozy, der
Ambitionen auf das Amt des Staatspräsidenten
haben sollte.
31. Mai
Im Eröffnungsspiel der Münchener Allianz-Arena
unterlag die deutsche Fußball-Nationalmannschaft
dem FC Bayern München mit 2:4.
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