März 1990 - Wolfgang Harich rehabilitiert
DDR 1990 – Der Philosoph und Journalist Wolfgang Harich war vom
Obersten Gericht der DDR am 30 März rehabilitiert worden. Er
war 1957 in einem Schauprozess zu zehn Jahren Haft
verurteilt worden. Harich hatte sich öffentlich für
einen Staat ohne diktatorische Strukturen und für
einen demokratischen Kommunismus eingesetzt
und war deshalb als Regimegegner ins Fadenkreuz
geraten. Nach der deutschen Wiedervereinigung setzte
er sich für eine Gründung einer gesamtdeutschen KPD
ein.
Wichtige Ereignisse im
März 1990
20. März
Polen/USA 1990 – Als bisher ranghöchster Vertreter
seines Landes hatte der polnische Ministerpräsident
Tadeusz Mazowiecki die USA besucht. Dort war er auch
mit US-Präsident George H. W. Bush
zusammengetroffen. Von beiden Regierungen war ein
Rahmenabkommen über Investitionen vereinbart worden.
20. März
Rumänien/Ungarn 1990 – In der Stadt Tirgu Mures in
Siebenbürgen kamen bei Auseinandersetzungen zwischen
Rumänen und der ungarischen Minderheit acht Menschen
ums Leben. Danach hatte die rumänische Regierung der
ungarischen Volksgruppe eine größere kulturelle
Eigenständigkeit zugesagt.
20. März
USA/Philippinen 1990 – Der Prozess gegen Imelda
Marcos, der Ehefrau des gestürzten philippinischen
Diktators Ferdinand Marcos, hatte in New York
begonnen. Von den Philippinen wurde die Rückgabe
ihres Vermögens von ca. 500 Millionen US-Dollar (825
Millionen DM) geFordert.
20. März
BRD/DDR 1990 – Mit Wirkung zum 1. Juli hatte die
Bundesregierung das Verfahren zur Notaufnahme von
DDR-Übersiedlern abgeschafft.
20. März
Japan 1990 – Nach Kursstürzen an der Börse hatte die
japanische Notenbank den Diskontsatz des Landes um
einen Punkt auf 5,25 Prozent erhöht. Innerhalb eines
Jahres stieg dieser Satz damit um 2,75
Prozentpunkte.
21. März
Argentinien 1990 – Mehr als 100.000 Menschen hatten
in Argentinien gegen die Wirtschaftspolitik von
Staatspräsident Carlos Menem protestiert. Heftig
umstritten war vor allem die geplante Privatisierung
von Staatsbetrieben.
21. März
Schweiz 1990 – Als erster Bundesstaat hatte der
Schweizer Kanton Neuenburg ein Wahlrecht für
Ausländer eingeführt.
21. März
Sowjetunion 1990 – In erster Lesung hatte der
Oberste Sowjet der UdSSR ein Gesetz über den
Austritt der Republiken aus der Union angenommen. In
einem Referendum musste eine Zweidrittelmehrheit der
Bevölkerung zuvor für den Austritt votieren. Dem
sollte eine Übergangszeit folgen, die auf fünf Jahre
festgelegt war.
21. März
Taiwan 1990 – In Taiwan war Lee Teng-hui Präsident
der Nationalversammlung geworden.
21. März
China 1990 – Der mächtigste Mann in der
Volksrepublik China, der 85-jährige Deng Xiaoping,
hatte sein letztes offizielles Amt als Vorsitzender
der staatlichen Militärkommission niedergelegt. Zum
Nachfolger für das höchste Amt in China hatte der
Volkskongress Parteichef Jiang Zemin gewählt.
21. März
Namibia 1990 – Mit der Vereidigung von Sam Nujoma
durch UN-Generalsekretär Javier Pérez de Cuéllar war
nach mehr als 100 Jahren Fremdherrschaft die
Unabhängigkeit Namibias von Südafrika vollzogen
worden.
22. März
Nicaragua 1990 – In Nicaragua hatten nach schweren
Kämpfen, bei denen 36 Menschen ums Leben gekommen
waren, die Contras der Niederlegung der Waffen vom
20. April an und der Versammlung der Truppen in
international überwachten Sicherheitszonen
zugestimmt. Der seit
1982 andauernde Bürgerkrieg war
damit formell beendet worden.
22. März
Großbritannien 1990 – Die oppositionelle
Labour-Partei hatte bei Nachwahlen in der britischen
Grafschaft StafFordshire mit 49 Prozent der Stimmen
das Mandat errungen. Die konservative Partei von
Premierministerin Margaret Thatscher hatte mit 32
Prozent in ihrer bisherigen Hochburg 21
Prozentpunkte verloren.
22. März
BRD/DDR 1990 – Vom bayerischen Kultusminister Hans
Zehetmaier wurde die Anerkennung des DDR-Abiturs
ausgesetzt. Am 23. März schlossen sich
Rheinland-Pfalz und am 28. März
Niedersachsen an.
22. März
USA/Südafrika 1990 – In Kapstadt (Südafrika) war
US-Außenminister James Baker mit dem südafrikanen
Präsidenten Frederik Willem de Klekr
zusammengetroffen. Baker war der erste
US-Außenminister seit 1978, der den reformbereiten
Apartheid-Staat besuchte.
22. März
USA 1990 – Von einem Gericht in Alaska war der
Kapitän des Öltankers „Exxon Valdez“ zur Zahlung von
50.000 US-Dollar (ca. 82.000 DM) Strafe und
Ableistung von 1.000 Arbeitsstunden bei der
Küstensäuberung verurteilt worden. Von dem Schiff
war 1989 an der Küste Alaskas eine Ölkatastrophe
verursacht worden.
22. März
ÇSSR 1990 – Einer Mitteilung des
tschechoslowakischen Staatspräsidenten Václav Hável
zufolge, hatte die frühere kommunistische Regierung
des Landes ca. 1.000 Tonnen des Plastiksprengstoffs
Semtex an Libyen geliefert. Verwendet wurde Semtex
bevorzugt von Terroristenorganisationen als
Sprengmaterial.
23. März
Ungarn 1990 – In Ungarn war die Dauer des
Wehrdienstes von 18 auf zwölf Monate verkürzt
worden. Nach dem Beschluss des Parlaments war eine
Reduzierung der Streitkräfte bis zum Jahr 1992 um 35
Prozent vorgesehen.
24. März
BRD/Ungarn 1990 – In der ungarischen Hauptstadt
Budapest hatten Bundesaußenminister Hans-Dietrich
Genscher und sein ungarischer Amtskollege Gyula Horn
die Abschaffung der Visumspflicht zwischen beiden
Staaten ab 1. Mai vereinbart.
24. März
Europa 1990 – In der portugiesischen Hauptstadt
Lissabon hatte der Europarat eine außerordentliche
Konferenz der Außenminister veranstaltet. Daran
hatten auch Vertreter aller Länder des ehemaligen
Ostblocks teilgenommen. Grundsätzlich hatten sich
die bisherigen westeuropäischen Mitgliedsstaaten des
Rates zur Aufnahme der osteuropäischen Länder bereit
erklärt.
24. März
Sowjetunion 1990 – In der Sowjetrepublik
Usbekistan
wurde Islam Karimow Staatspräsident.
24. März
Sri Lanka 1990 – Die letzten indischen Truppen
hatten nach 31 Monaten Sri Lanka verlassen. Es war
ihnen nicht gelungen, den Bürgerkrieg zwischen der
singalesischen Regierung und den Tamilen zu beenden.
Seit 1987 hatten mehr als 100.000 indische Soldaten
in die Kämpfe eingegriffen, um ein Übergreifen der
Kämpfe auf Indien zu verhindern. Dabei waren 1.150
von ihnen umgekommen.
25. März
Spanien 1990 – Im spanischen Parlament hatte die
sozialistische Regierungspartei PSOE von
Ministerpräsident Felipe González ihre absolute
Mehrheit verloren. Dem war eine Niederlage bei
Nachwahlen in Melilla vorausgegangen.
25. März
Ungarn 1990 – Seit mehr als 40 Jahren hatten in
Ungarn die ersten demokratischen Wahlen
stattgefunden. Mit 24,7 und 21,3 Prozent hatten die
beiden Oppositionsparteien „Ungarisches
Demokratisches Forum“ und „Allianz Freier
Demokraten“ vorne gelegen. Am 8. April mussten noch
in etlichen Wahlkreisen Stichwahlen abgehalten
werden.
25. März
BRD 1990 – Bei den Kommunalwahlen in
Schleswig-Holstein hatte die SPD mit 42,9 Prozent
der Stimmen gewonnen. Die CDU hatte 41,3 Prozent
erreicht. FD und Grüne errangen 6,1 bzw. 6,0 Prozent
der Stimmen.
25. März
USA 1990 – Bei einem Brand im New Yorker Stadtteil
Bronx waren 87 Menschen ums Leben gekommen. Nach
Ermittlungen der Polizei war das Feuer durch
Brandstiftung ausgebrochen. Das Lokal war
hauptsächlich von karibischen Einwanderern besucht
gewesen.
25. März
Leichtathletik 1990 – Bei einem Sportfest in Austin
(US-Bundesstaat Texas) hatte der schwedische
Leichtathlet Patrick Boden einen neuen Weltrekord im
Speerwurf aufgestellt. Seine Rekordweite hatte bei
89,10 m gelegen.
25. März
Eishockey 1990 – Die Deutsche Meisterschaft im
Eishockey hatte die Düsseldorfer EG nach einem
3:2-Sieg im Play-off-Finale gegen den
Titelverteidiger SB Rosenheim gewonnen.
26. März
DDR 1990 – Bis zur Klärung der Vorwürfe wegen einer
mutmaßlichen Stasi-Mitarbeit hatte Ibrahim Böhme,
Partei- und Fraktionschef der Ost-SPD, alle Ämter
ruhen lassen. Auch der CDU-Vorsitzende Lothar de
Maizière hatte alle Beschuldigungen zurückgewiesen.
26. März
Film 1990 – In Hollywood war der Film „Miss Daisy
und ihr Chauffeur“ von Bruce BeresFord mit vier
Oscars ausgezeichnet worden. Als Bester animierter
Kurzfilm war der deutsche Trickfilm „Balance“ von
Wolfgang und Christoph Lauenstein mit einem Oscar
geehrt worden.
27. März
Litauen 1990 – In der litauischen Hauptstadt Wilna
hatte die sowjetische Rote Armee unter anderem das
Gebäude des Zentralkomitees der unabhängigen
Kommunisten besetzt.
27. März
USA/Kuba 1990 – Der US-amerikanische Fernsehsender
„TV Martí“, der nach Kuba sendete, hatte seinen
Betrieb aufgenommen.
27. März
Großbritannien 1990 – In der britischen Hauptstadt
war das Sherlock Holmes Museum eröffnet worden.
28. März
Simbabwe 1990 – Der seit
1980 amtierende Präsident
Robert Mugabe hatte sich bei den
Präsidentschaftswahlen des Landes mit 78,3 Prozent
der Stimmen durchgesetzt. Seine Partei ZANU bekam
117 der 120 Parlamentssitze. Edgar Tekere, der
Vorsitzende der simbabwischen Einheitsbewegung und
Gegner von Mugabe, hatte 16 Prozent der Stimmen
errungen.
28. März
Großbritannien 1990 – Auf dem Londoner Flughafen
waren von der britischen Polizei Zünder für atomare
Sprengkörper beschlagnahmt worden. Sie waren für den
Irak bestimmt gewesen.
28. März
Film 1990 – Erstmals lief in Frankreich der Film
„Cyrano de Bergerac“ mit Gérard Depardieu in der
Titelrolle. Der Historienfilm erhielt einen Oscar
für das beste Kostümdesign und vier weitere
Nominierungen.
29. März
BRD 1990 – Für Lastwagen über 18 Tonnen war vom
Bundestag eine Schwerverkehrabgabe eingeführt
worden. Zum Ausgleich war im Inland die Lkw-Steuer
gesenkt worden.
30. März
Estland 1990 – Die Sowjetrepublik erklärte sich zur
unabhängigen Republik Estland, die nach einer
Übergangszeit am 4. Mai wirksam wurde.
31. März
Großbritannien 1990 – Die Proteste gegen die
sogenannte „poll tax“ (Kopfsteuer) in Großbritannien
hatten ihren Höhepunkt erreicht.
Ereignisse im
April 1990
Rückblick März 1990
Nachrichten
Jan Kovar im Interview über Titel
und Impfung
watson
Da habe ich verstanden, was wir der Stadt und den
Fans bedeuten. Steckbrief Jan Kovar. Geburtsdatum:
20. März 1990. Geburtsort: Pisek, CZE Grösse: 181cm
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