März 1990 - Schalck-Golodkowski´s Gold
In einem Ost-Berliner Kohlenkeller
wurde am 15. März 1990 ein Goldschatz von 21,2 Tonnen gefunden.
Die Menge entsprach 16.000 banküblichen Barren und
hatte einen Wert von 523,5 Millionen DM gehabt (ca.
398,7 Millionen Euro). Die Organisation KoKo
„Kommerzielle Koordination“ des früheren
„Devisenbeschaffers“, Alexander Schalck-Golodkowski
hatte den Schatz im Keller gehortet. Bei der
Abwicklung der "KoKo" wurden weitere dubiose
Einzelheiten gegen Schalck-Golodkowski
bekannt. So wurde gegen ihn wegen des Verstoßes
gegen das Betäubungsmittelgesetz, der Veruntreuung,
Spionage und wegen Betruges ermittelt.
Wichtige Ereignisse im
März 1990
10. März
Haiti 1990 – Nach einwöchigen Protesten der
Bevölkerung war der haitianische Diktator General
Prosper Avril zurückgetreten. Die Richterin Ertha
Pascal Trouillot war am 13. März als
Übergangspräsidentin bis zu freien Wahlen vereidigt
worden.
10. März
Eiskunstlauf 1990 – Weltmeisterin im Eiskunstlauf
war die US-Amerikanerin Jill Trenary geworden.
11. März
Chile 1990 – Der chilenische Christdemokrat Patricio
Aylwin, Sieger der ersten freien
Präsidentschaftswahlen, hatte sein Amt angetreten.
Aylwin hatte damit die seit 16 Jahren andauernde
Militärdiktatur von General
Augusto Pinochet
beendet.
11. März
Handball 1990 – Nach einem 27:23 über die
Sowjetunion war die schwedische Nationalmannschaft
Handball-Weltmeister geworden.
11. März
Litauen 1990 – Das Parlament Litauens hatte die
Unabhängigkeit von der Sowjetunion einstimmig
beschlossen. Die sowjetische Verfassung war außer
Kraft gesetzt worden. Neuer Staatspräsident wurde
der Chef der Unabhängigkeitsbewegung „Sajudis“,
Vytautas Landsbergis. Michail Gorbatschow, der
sowjetische Staats- und Parteichef, hatte das
Vorgehen als ungültig bezeichnet und die Republiken
vor solchen Alleingängen gewarnt.
11. März
BRD/DDR 1990 – In einem „joint-venture“ wollten die
Rüsselsheimer Autofirma Opel AG und die
Automobilwerke Eisenach gemeinsam Fahrzeuge in der
thüringischen Autostadt herstellen.
11. März
Komoren 1990 – Auf den Komoren war der Politiker
Said Mohamed Djohar zum Staatspräsidenten gewählt
worden.
12. März
DDR 1990 – Auf seiner letzten Sitzung hatte der
„Runde Tisch“ einen Verfassungsentwurf
verabschiedet. Über diesen sollte die Bevölkerung
abstimmen. Unter anderem enthielt er das Recht auf
Arbeit, Wohnen und Kinderbetreuung. Die Beteiligten
lehnten die Übernahme des Grundgesetzes ab.
12. März
Skisport 1990 – Den letzten Weltcup-Slalom der
Saison hatte der Italiener Alberto Tomba vor dem
Weltmeister Rudolf Nierlich aus Österreich und dem
bundesdeutschen Weltcupsieger in dieser Disziplin,
Armin Bittner, gewonnen.
13. März
UdSSR 1990 – Mit großer Mehrheit hatte der
sowjetische Kongress der Volksdeputierten die
Umwandlung der UdSSR in ein Präsidialsystem
beschlossen. Außerdem war das Machtmonopol der KPdSU
aus der Verfassung gestrichen worden, womit ein
Mehrparteiensystem möglich wurde. Zwei Tage später,
am 15. März hatte das Parlament Generalsekretär
Michail Gorbatschow mit 1329 zu 495 Stimmen in
geheimer Wahl formell zum Staatsoberhaupt gewählt.
13. März
Haiti 1990 – Als erste Frau war auf Haiti die
Richterin Ertha Pascal-Trouillot zur Präsidentin von
Haiti ernannt worden.
13. März
DDR 1990 – Bei Fünfeichen in der Nähe der Stadt
Neubrandenburg war ein Massengrab entdeckt worden.
Es stammte aus der Zeit der sowjetischen
Internierungslager nach dem Zweiten Weltkrieg.
13. März
Israel 1990 – Die Große Koalition zwischen dem
Likud-Block und der Arbeiterpartei war nach
wochenlangen Konflikten vor allem über das Konzept
Israels für künftige Friedensverhandlungen
auseinandergebrochen. Ministerpräsident Yitzhak
Shamir war zwei Tage später gestürzt worden. Die
Regierungskrise konnte erst im Juni mit einer neuen
Rechtskoalition unter Shamir beendet werden.
14. März
DDR 1990 – Der Vorsitzende des Demokratischen
Aufbruchs, Wolfgang Schnur, war nach tagelangen
Unschuldsbeteuerungen zurückgetreten. Er hatte seine
Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheitsdienst der
DDR zugegeben.
15. März
Brasilien 1990 – Der brasilianische Politiker
Fernando Collor de Mello, der im Dezember des
Vorjahres gewählt worden war, hatte sein Amt
angetreten. Mit einem Lohn- und Preisstopp hatte er
seine Amtszeit am 16. März begonnen.
16. März
DDR/BRD 1990 – Die Synode der
Berlin-Brandenburgischen Kirche war seit dem
Mauerbau 1961 erstmals wieder zu einer gemeinsamen
Tagung zusammengekommen. Die Teilnehmer aus beiden
Teilen Deutschlands hatten sich in Ost-Berlin
getroffen.
17. März
Europa 1990 – Bei einer Konferenz der Außenminister
des Warschauer Paktes in Prag hatten sich die ÇSSR,
Ungarn und Polen für eine Mitgliedschaft des
vereinten Deutschlands in der NATO ausgesprochen.
17. März
Skisport 1990 – Im schwedischen Are hatten sich der
Schweizer Skirennläufer Pirmin Zurbriggen und die
Österreicherin Petra Kronberger den Gesamtsieg im
Weltcup gesichert.
18. März
Estland/Lettland 1990 – In
Estland und Lettland
hatten sich bei den Parlamentswahlen die
Unabhängigkeitsbewegungen durchgesetzt. Sie hatten
in beiden Landesparlamenten die Mehrheit der Mandate
erzielt.
18. März
DDR 1990 – Bei der ersten freien Wahl Volkskammer,
die in der DDR durchgeführt wurde, gewann die
konservative „Allianz für Deutschland“ (CDU, DA und
DSU) mit 48 Prozent der Stimmen die Volkskammerwahl
in der DDR. Die SPD war mit 21,9 Prozent die
zweitstärkste Partei geworden.
18. März
USA 1990 – Aus dem Isabella-Stewart-Gardner-Museum
in Boston (US-Bundesstaat Massachusetts) hatten zwei
Diebe, die als Polizisten verkleidet waren, zwölf
Gemälde im Gesamtwert zwischen 100 und 200 Millionen
US-Dollar (165 bis 330 DM) gestohlen. Das war der
bis dato größte Kunstraub in der Geschichte der
Vereinigten Staaten.
19. März
BRD 1990 – Vom SPD-Parteivorstand war der
saarländische Ministerpräsident
Oskar Lafontaine
einstimmig zum Kanzlerkandidaten für die
Bundestagswahl am 2. Dezember nominiert worden.
19. März
BRD 1990 – Von der Jury der Stadt Homburg war dem
Schriftsteller Rolf Haufs der Hölderlin-Preis
zugesprochen worden.
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Nachrichten
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verwiesen die Forscher auf den zweiten Golfkrieg
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