April 1990 - Aufstand in der chinesischen Region Xinjiang

Kalender April 1990
Die Niederschlagung eines Aufstandes am 4. April 1990 in der autonomen chinesischen Region Xinjiang, nahe der sowjetischen Grenze, war bekannt geworden. Nach Berichten von Ausländern hatten Unruhen in anderen Gegenden der Region, wie z. B. in Kaschgar, wahrscheinlich 80 Menschenleben gefordert. Am 22. April wurde von Seiten der chinesischen Behörden eine „bewaffnete Rebellion im Bezirk Kizilsu, bei der Anfang des Monats 22 Menschen umgekommen seien“ bestätigt.
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Wichtige Ereignisse im April 1990

1. April
Großbritannien 1990 – Im Gefängnis der britischen Stadt Manchester war die schwerste Revolte der Justizgeschichte des Landes ausgebrochen. Ungefähr 1.000 Häftlinge hatten damit gegen die – ihrer Meinung nach – extrem schlechten Haftbedingungen protestiert. Erst am 24. April, als die Polizei die Anstalt stürmte, hatten die letzten Meuterer aufgegeben.
1. April
BRD 1990 – In Nordrhein-Westfalen starteten die privaten Lokalsender. Radio Duisburg war als Erster auf Sendung gegangen.
1. April
Bayern 1990 – Bei den kommunalen Stichwahlen in Bayern hatte die CSU schwere Niederlagen einstecken müssen. Sie hatte in acht großen Städten, darunter Regensburg, Passau und Kempten, das Amt des Oberbürgermeisters verloren. Damit wurden 16 der 25 kreisfreien Städte von Sozialdemokraten regiert.
2. April
DDR 1990 – Wegen der gegen ihn gerichteten Stasi-Vorwürfe hatte der Partei- und Fraktionschef der Ost-SPD, Ibrahim Böhme, seine Ämter niedergelegt. Seine Nachfolge als Fraktionschef trat Richard Schröder an.
2. April
Irak/Israel 1990 – Der irakische Staatschef Saddam Hussein hatte Israel gedroht, dass er bei einem Angriff die Hälfte seines Gebiets durch chemische Waffen zerstören würde. Der Diktator betonte, dass nur die USA und die Sowjetunion ein noch größeres Potential an derartigen Waffen habe.
2. April
Tennis 1990 – Im Viertelfinale des Tennis-Davis-Cups unterlag Deutschland Argentinien mit 2:3. Damit war der Titelverteidiger in Buenos Aires bereits in der Runde der letzten Acht ausgeschieden.
3. April
Sowjetunion 1990 – Zum ersten Mal gab die Sowjetunion das Massaker von Katyn zu. Die Tötungsentscheidung der sowjetischen Führung unter einst Josef Stalin war von Präsident Michail Gorbatschow bestätigt worden. Im Frühjahr 1940 waren auf Betreiben des NKWD mehr als 21.000 kriegsgefangene Polen, auch an anderen Orten, hingerichtet worden.

3. April
DDR 1990 – Das Präsidium und der Fraktionsvorstand der ostdeutschen SPD hatten sich für Koalitionsverhandlungen mit der „Allianz für Deutschland“ entscheiden, dem Sieger der Volkskammerwahlen vom 18. März. Damit hatte die SPD einen deutlichen Kurswechsel vollzogen.
3. April
DDR/Mallorca 1990 – Zum ersten Mal waren 86 DDR-Urlauber auf die spanische Ferieninsel und also ins westliche Ausland geflogen. Der Flug war von der DDR-Fluggesellschaft Interflug und einem westdeutschen Reisebüro organisiert worden.'
3. April
Bulgarien 1990 – Nach seiner Wahl durch das Parlament wurde der bulgarische Staatsratsvorsitzende Petar Mladenov Staatspräsident. Die Abgeordneten hatten den Staatsrat aufgelöst und die führende Rolle der bulgarischen Kommunistischen Partei aus der Verfassung gestrichen.
3. April
Belgien 1990 – In einem bisher einmaligen Akt hatte der belgische König Baudouin I. sein Amt für zwei Tage niedergelegt. Unmittelbar danach waren seine Befugnisse von der Regierung übernommen worden. Auf diese Art hatte ein vom König abgelehntes liberales Abtreibungsrecht in Kraft treten können.
4. April
RTL 1990 - Erstausstrahlung des Magazins Stern-TV
4. April
BRD/Justiz 1990 – Ermittlungen gegen zwei Firmen, denen eine Beteiligung am Bau der libyschen Chemiefabrik in Rabta vorgeworfen wurde, waren von der Stuttgarter Staatsanwaltschaft bestätigt worden.
4. April
El Salvador 1990 – Zwischen der Regierung von El Salvador und der Befreiungsfront FLMN war in Genf (Schweiz) ein Friedensabkommen unterzeichnet worden. Der Vertrag war auf Vermittlung des UNO-Generalsekretärs, Javier Pérez de Cuéllar, zustande gekommen. Damit sollte der acht Jahre andauernde Bürgerkrieg endgültig beendet werden.
5. April
Frankreich/Spanien 1990 – In Bayonne und Saint Jean-de-Luz hatte die französische Polizei auf Ersuchen ihrer spanischen Kollegen vier Mitglieder eines Terrorkommandos verhaftet. Die Gruppe, die der baskischen Untergrundorganisation ETA angehörte, war wahrscheinlich für die Ermordung von mindestens 29 Menschen verantwortlich gewesen.
5. April
DDR 1990 – In ihrer ersten konstituierenden Sitzung – 18 Tage nach den ersten freien Wahlen – hatte die neu gewählte Volkskammer in Ost-Berlin Sabine Bergmann-Pohl zu ihrer Präsidentin gewählt.
6. April
Nepal 1990 – Bei der brutalen Niederschlagung regierungsfeindlicher Proteste in Nepal waren von den ca. 200.000 Teilnehmern bis zu 300 Menschen umgekommen. Die Sicherheitskräfte des Königreichs hatten ein Blutbad angerichtet.
6. April
Niederlande 1990 - Im Amsterdamer Rijksmuseum war Rembrandt van Rijns Gemälde „Die Nachtwache“ von einem Verwirrten mit Schwefelsäure besprüht worden.

7. April
Dänemark 1990 – Bei einem Brand auf der dänischen Fähre „Skandinavian Star“ im Skaggerak waren mindestens 160 Menschen ums Leben gekommen. Die hohe Zahl der Todesopfer war auf gravierende Sicherheitsmängel auf dem Schiff zurückgeführt worden.
7. April
Litauen/Lettland 1990 – Etwa 300.000 Menschen waren in der litauischen Hauptstadt Wilna für die Unabhängigkeit ihres Landes auf die Straße gegangen. In Lettland hatte sich die Kommunistische Partei in einen Reform- und einen von der KPdSU weiter abhängigen Flügel gespalten.
8. April
Slowenien/Kroatien 1990 – Der Reformkommunist Milan Kucan hatte sich bei den Präsidentschaftswahlen mit 58,3 Prozent der Stimmen durchsetzen können. Das bürgerliche Oppositionsbündnis „Demokratische Union“ hatte 47 von 80 Sitzen errungen. In Kroatien war die konservative „Kroatische Demokratische Union“ (HDZ) bis zu den geplanten Stichwahlen am 6. Mai stärkste Kraft geworden.
8. April
Israel 1990 – Ungefähr 120.000 Israelis hatten in der bisher größten Protestkundgebung für eine Reform ihres politischen Systems demonstriert. Um den großen Einfluss kleiner religiöser Parteien zu verringern, sollte u. a. das Wahlrecht geändert werden.
8. April
Griechenland 1990 – Die konservative Partei Neue Demokratie (ND) hatte die Parlamentswahlen mit 46,9 Prozent für sich entschieden. Die sozialistische PASOK hatte 38,6 Prozent erreicht. Ministerpräsident Konstantin Mitsotakis hatte drei Tage später sein Kabinett vereidigt.
8. April
Peru 1990 – Keiner der Kandidaten hatte bei den Präsidentschaftswahlen in Peru die notwendige absolute Mehrheit erreichen können. Am 10. Juni sollte in einer Stichwahl dann die Entscheidung zwischen dem Schriftsteller Mario Vargas Llosa und dem unabhängigen Kandidaten Alberto Fujimori fallen.
8. April
Ungarn 1990 – Das konservative „Ungarische Demokratische Forum“ (UDF) hatte sich in der zweiten Runde der ungarischen Parlamentswahlen mit 165 von 386 Sitzen endgültig durchgesetzt. Die „Allianz Freier Demokraten“ war mit 92 Sitzen zweitstärkste Partei geworden. Die Wahlbeteiligung hatte bei 45 Prozent gelegen. Von Ministerpräsident Jozsef Antall war die Einführung der sozialen Marktwirtschaft angekündigt worden.
9. April
Osteuropa 1990 – Auf den Gebieten Politik, Wirtschaft und Kultur planten die osteuropäischen Länder Polen, Ungarn und die Tschechoslowakei künftig einen engere Zusammenarbeit. Bei ihrem Treffen in Bratislava (Slowakei) hatten die drei Staatsoberhäupter die „Rückkehr nach Europa“ beraten.
Alte Zeitungen
9. April
Österreich 1990 – Drei Täter hatten auf der Strecke Linz-Wien einen Regionalzug überfallen und umgerechnet ca. 6 Millionen DM erbeutet. Bei diesem größten Postzugraub in der österreichischen Justizgeschichte war ein Sicherheitsbeamter erschossen worden.
9. April
Nepal 1990 – In Nepal war das Mehrparteiensystem eingeführt worden.
10. April
BRD/Südafrika 1990 – Gegen zwei bundesdeutsche Unternehmen waren in der sogenannten U-Boot-Affäre mit Südafrika neue Vorwürfe laut geworden. Noch im Jahr 1986 hatte Südafrika NATO-Richtlinien erhalten und streng geheime Vorschriften der Bundesmarine für den U-Boot-Bau von den Firmen.
10. April
Libanon 1990 – Die französisch-belgischen Geiseln Jacqueline Valente und Fernand Houtekons und ihre in Gefangenschaft geborene Tochter waren nach zweieinhalt Jahren Haft freigelassen worden. Der Bruder des Belgier und dessen Familie wurden von der Abu-Nidal-Gruppe weiterhin gefangen gehalten. Am 22. und 30. April waren zwei US-amerikanische Geiseln freigelassen worden.

weitere Nachrichten im April 1990


April 1990 in den Nachrichten

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Märkische Allgemeine Zeitung
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