November 1990 - Rücktritt der „Eisernen Lady“ in
Großbritannien
Ihre antieuropäische Haltung zeigte die britische
Regierungschefin Margaret Thatcher sehr deutlich –
sie trat zu Monatsbeginn von ihrem Amt zurück. In
Norwegen begann eine Minderheitsregierung mit der
Arbeit und in Mosambique hatte das Parlament ein
Mehrparteiensystem beschlossen in der Hoffnung, den
Bürgerkrieg damit beenden zu können. In Deutschland
zeigten sich ausländerfeindliche Tendenzen, die im
Ostteil des Landes besonders auffällig wurden. Zudem
hatte die Ost-Berliner Staatsanwaltschaft einen
Haftbefehl gegen den einstigen DDR-Staats- und
Parteichef Erich Honecker erlassen. Er sollte wegen
der Todesschüsse an der Mauer zur Verantwortung
gezogen werden, auch wenn er die deutsche Einheit in
einem Zeitungsinterview als eine Verschwörung gegen
sich bezeichnete. Uneinsichtig und weltfremd, so
ging er mit der politischen Veränderung um. Doch er
konnte die Wandlungen nicht aufhalten.
Wichtige Ereignisse im
November 1990
1. November
Großbritannien 1990 – Aus Protest gegen die
antieuropäische Haltung der Regierungschefin, war
der Stellvertreter der Premierministerin Margaret
Thatcher, Geoffrey Howe, zurückgetreten.
1. November
BRD 1990 – Der Landtag von Brandenburg hatte den
Sozialdemokraten Manfred Stolpe mit der
Koalitionsmehrheit von SPD, FDP und Bündnis 90 zum
Ministerpräsidenten des neuen Bundeslandes gewählt.
1. November
BRD 1990 – Als Reaktion auf die gestiegenen Zinsen
am Geldmarkt hatte die Deutsche Bundesbank den
Lombardsatz von 8 auf 8,5 Prozent erhöht.
2. November
Georgien 1990 – Der oppositionelle Parteienblock
„Runder Tisch – Freies Georgien“ hatte bei den
Parlamentswahlen in der sowjetischen Republik
Georgien mit 54 Prozent der Stimmen die Wahl
gewonnen. Nach den Stichwahlen am 11. November hatte
die antikommunistische Koalition 155 der 250 Mandate
erhalten. Auf die Kommunistische Partei waren 64
Mandate entfallen.
2. November
Italien 1990 – Der italienische Medienunternehmer
Giancarlo Papetti hatte die traditionsreiche
US-Filmgesellschaft Metro Goldwyn Mayer – United
Artists für 2,1 Milliarden DM erworben.
3. November
Norwegen 1990 – In Norwegen hatte die Regierungschef
Gro Harlem Brundtland ihr Minderheitskabinett
vorgestellt. Ihm gehörten zehn Männer und neun
Frauen an.
3. November
Fußball 1990 – In
Leipzig war es bei der Begegnung
zwischen dem heimischen Oberligisten FC Sachsen und
dem FC Berlin zu Krawallen zwischen gewaltbereiten
jugendlichen Fußballfans und der Polizei gekommen.
Dabei war ein 18-Jähriger erschossen worden. Die
Hooligans hatten die Polizisten zuvor eingekreist,
bedroht und mit Steinen beworfen. Es waren bei den
Straßenschlachten Sachschäden in Millionenhöhe
entstanden.
4. November
Mosambique 1990 – Das Parlament von Mosambique hatte
den Übergang zu einem Mehrparteiensystem
beschlossen. Von diesem Schritt hatte sich die seit
15 Jahren allein regierende FRELIMO-Partei ein Ende
des Bürgerkriegs erhofft.
4. November
Baden-Württemberg 1990 – Bei den Wahlen in der
baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart
war der Oberbürgermeister der Stadt, Manfred Rommel
bei nur geringer Wahlbeteiligung mit 71 Prozent der
Stimmen in seinem Amt bestätigt worden. Der Kandidat
der Grünen, Rezzo Schlauch, hatte 20,7 Prozent
bekommen. Die Wahlbeteiligung hatte bei 50,2 Prozent
gelegen.
4. November
Vatikan 1990 – Bei einer Versammlung der
Internationalen Katholischen Apothekervereinigung in
Rom hatte Papst Johannes Paul II. die Apotheker zur
Einstellung des Verkaufs von Verhütungsmitteln
aufgefordert.
5. November
USA/Israel 1990 – In New York hatte ein arabischer
Einwanderer den Gründer der extremistischen
jüdischen Kach-Partei, Meir Kahane, erschossen.
Daraufhin hatte ein jüdischer Siedler im besetzten
Westjordanland aus Rache ein palästinensisches
Ehepaar umgebracht. Bei der Beerdigung von Meir
Kahane in Jerusalem am 7. November war es zu
Hetzjagden auf Araber gekommen.
5. November
Frankreich 1990 – Mehr als 100.000 französische
Schüler hatten bei Demonstrationen gegen die
Regierung, u. a. in Paris, eine bessere Ausstattung
der Schulen und die Einstellung weiterer Lehrer
gefordert. Nach erneuten Kundgebungen am 12.
November mit mehr als 300.000 Teilnehmern hatte die
Regierung einen Sonderfonds eingerichtet. Dieser
sollte die gravierendsten Mängel im französischen
Bildungssystem schnell beseitigen.
5. November
Syrien 1990 – In der syrischen Hauptstadt Damaskus
hatten Vertreter der proiranischen Schiiten-Miliz
Hisbollah und der prosyrischen Organisation Amal ein
Friedensabkommen unterzeichnet.
5. November
Börse 1990 – An der Frankfurter Börse war der
US-Dollar mit einem Kurs von 1,4923 DM zum ersten
Mal unter einen Wert von 1,50 DM gefallen.
6. November
USA 1990 – Die oppositionellen Demokraten hatten bei
den Kongresswahlen in den USA ihre Position im Senat
um einen auf 56 Sitze verbessern können. Die
Republikaner belegten 44 Sitze. Im
Repräsentantenhaus hatten die Demokraten ihre
bisherige Minderheit um neu auf 267 Sitze erweitert.
Die Republikaner stellten insgesamt 167 Abgeordnete.
6. November
Österreich 1990 – Die österreichische Regierung
hatte Teile des Staatsvertrages mit den
Siegermächten des Zweiten Weltkriegs für überholt
erklärt. Sie verwies insbesondere auf Bestimmungen,
die das Verbot des Ankaufs von Rüstungsmaterial und
von Flugzeugen aus Deutschland zum Inhalt hatten.
6. November
Hessen 1990 – Wegen einer Abhöraffäre war der
hessische Innenminister Gottfried Milde
zurückgetreten. Nachdem Milde am 24. Oktober in
einer Landtagsrede ein abgehörtes Telefonat zwischen
einem Journalisten und einem Rechtsanwalt zitiert
hatte, ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen ihn.
Es war dabei um den Ankauf von belastendem Material
gegen Hessens Ministerpräsidenten Walter Wallmann
gegangen.
6. November
Ungarn 1990 – Als erstes Land des ehemaligen
Ostblocks war Ungarn Vollmitglied des Europarates
geworden.
6. November
Europa 1990 – Das 9. Zusatzprotokoll der
Europäischen Menschenrechtskonvention war vorgelegt
worden. Es ermöglichte jedem Bürger, sich persönlich
an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
zu wenden.
7. November
BRD 1990 – Bundeslandwirtschaftsminister Ignaz
Kiechle hatte den neuesten Bericht über den Zustand
der deutschen Wälder vorgelegt. Die Erkrankung der
Bäume hatte Rekordwerte erreicht.
7. November
Irland 1990 – Die Reformpolitikerin Mary Robinson
hatte überraschend die Präsidentschaftswahlen in
Irland gewonnen. Damit war zum ersten Mal eine Frau
zur Staatschefin des katholischen Landes gewählt
worden.
7. November
Myanmar 1990 – Die Menschenrechtsorganisation
„Amnesty International“ hatte in einem Bericht zur
Lage in Myanmar (früher Birma) den zunehmenden
Terror der Militärdiktatur beklagt. Es seien
Tausende ermordet worden, Hunderte waren spurlos
verschwunden.
7. November
Indien 1990 – Der indische Ministerpräsident Pratap
Singh hatte eine Vertrauensabstimmung im Parlament
mit 345 gegen 112 Stimmen verloren und war daraufhin
am Folgetag zurückgetreten. Am 10. November trat
Chandra Shekhar von der Kongresspartei seine
Amtsnachfolge an.
7. November
Albanien 1990 – In Albanien hatte Staats- und
Parteichef Ramiz Alia die Abhaltung geheimer Wahlen
für Februar 1991 festgelegt. Als Kandidaten waren
auch unabhängige Bewerber zugelassen. In seiner Rede
hatte Alia wirtschaftliche Probleme des Landes
zugegeben.
7. November
UNO 1990 – In Genf hatten sich die Delegierten zum
Abschluss der zweiten Weltklimakonferenz der
Vereinten Nationen auf keine eindeutige Erklärung
einigen können, die eine zur Erreichung der
Reduzierung des Klimagiftes Kohlendioxid geführt
hätte.
8. November
USA 1990 – US-Präsident George Bush hatte die
Verstärkung der US-Truppen in der Golfregion um
200.000 Mann angekündigt. Dem Irak wurde damit mit
einer Offensive der UN-Streitkräfte gedroht.
8. November
Großbritannien 1990 – Nach den ersten Niederlagen am
18. Oktober hatten die britischen Konservativen
erneut zwei Nachwahlen zum Unterhaus verloren. Die
Mandate waren klar an die Labour-Partei gefallen.
9. November
BRD 1990 –
Der Alt-Bundeskanzler Willy Brandt war
mit 175 freigelassenen Geiseln auf dem Flughafen
Frankfurt/Main eingetroffen. Über die Tatsache, dass
der irakische Diktator
Saddam Hussein nicht noch
mehr westliche Ausländer ausreißen lassen hatte,
äußerte sich Brandt enttäuscht.
9. November
UdSSR/BRD 1990 – In in
Bonn hatten Bundeskanzler
Helmut
Kohl und der sowjetische Staatspräsident Michail
Gorbatschow den „Vertrag über gute Nachbarschaft,
Partnerschaft und Zusammenarbeit“ unterzeichnet. Sie
hatten eine enge politische und wirtschaftliche
Kooperation zwischen den beiden Ländern vereinbart.
9. November
Nepal 1990 – Der nepalesische König Birendra hatte
einer neuen, einer demokratischen Verfassung
zugestimmt. Diese sollte dem Land den Übergang zu
einem Mehrparteiensystem verschaffen. Im April 1991
waren freie Wahlen geplant.
10. November
Sowjetunion 1990 – Bei einer Begegnung mit dem
sowjetischen Staatschef
Michail Gorbatschow hatte
der russische Präsident Boris Jelzin gefordert, dass
Schlüsselpositionen in der sowjetischen Regierung
mit russischen Politikern besetzt werden sollten.
10. November
BRD 1990 – Der Parteivorstand der PDS hatte den
Verzicht auf 80 Prozent seines Parteivermögens
beschlossen. Die Gesamthöhe war mit 2,3 Milliarden
DM angegeben worden. Die Parteiführung hatte betont,
dass keine Auslandsgelder vorhanden seien.
10. November
Theater 1990 – Am Wiener Burgtheater war das
Schauspiel „Tod und Teufel“ von Peter Turrini
uraufgeführt worden.
11. November
UNO 1990 – Der UN-Sicherheitsrat hatte die
Resolution 678 verabschiedet, die den Rückzug des
Irak aus Kuwait bis zum 15. Januar 1991 beinhaltete.
11. November
Guatemala 1990 – Alle Bewerber für die
Präsidentschaftswahlen hatten die absolute Mehrheit
verfehlt. Mit 26 Prozent hatte Jorge Carpio
(Nationale Zentrumsunion) in Führung gelegen, dicht
gefolgt von dem rechtsgerichteten Jorge Serrano
(Bewegung der solidarischen Aktion) mit 25 Prozent
der Stimmen. Die Stichwahl war für den 6. Januar
1991 angesetzt worden. Der Wahlkampf war von
schweren Gewalttaten begleitet gewesen. Dabei kamen
14 Politiker ums Leben.
12. November
Japan 1990 – Mit einem Festakt waren das japanische
Kaiserpaar Akihito und Michiko gekrönt worden. Die
Zeremonie in Gegenwart von 158 ausländischen
Delegationen und eine spätere religiöse Zeremonie
hatten starke Kritik hervorgerufen.
12. November
BRD 1990 – Die Saarbrücker Handelskette Asko
Deutsche Kaufhaus AG hatte den Coop-Konzern von der
Bank für Gemeinwirtschaft und der Deutschen
Genossenschafts-Bank übernommen.
12. November
BRD 1990 – Mit einem Großaufgebot der Polizei war
die Bundesgeschäftsstelle der Grünen in in
Bonn
durchsucht worden. Die Polizei beschlagnahmte
Flugblätter. Damit hatten die Grünen Soldaten zur
Fahnenflucht aufgerufen, falls sie im Golfkonflikt
eingesetzt werden sollten.
13. November
Fußball 1990 – Wegen der schweren Krawalle, die sich
in Leipzig am 3. November ereignet hatten, musste
das auf den 21. November in Leipzig angesetzte
Fußballspiel zwischen der Mannschaft des Deutschen
Fußball-Bundes und einer Auswahl des Deutschen
Fußball-Verbandes der ehemaligen DDR aus
Sicherheitsgründen abgesagt werden.
13. November
Neuseeland 1990 – Aus dem Streit zweier Nachbarn
hatte sich der Amoklauf von Aramoana in Neuseeland
entwickelt. Der Täter hatte 13 Menschen erschossen.
Nach einem neuerlichen Schusswechsel mit der Polizei
verstarb der Täter am nächsten Morgen an seinen
Verletzungen.
14. November
Berlin 1990 – Bei den seit dem 12. November
andauernden Krawallen um die Räumung besetzter
Häuser war es in Ost-Berlin zu schweren
Straßenschlachten und Kämpfen zwischen etwa 350
Hausbesetzern und der Polizei gekommen.
14. November
BRD/Polen 1990 – In der polnischen Hauptstadt
Warschau hatten der deutsche Außenminister
Hans-Dietrich Genscher und sein polnischer
Amtskollege Krzysztof Skubiszewski den
deutsch-polnischen Grenzvertrag über die Festlegung
der Oder-Neiße-Linie als polnische Westgrenze
unterzeichnet.
14. November
Georgien 1990 – Seit mehr als 70 Jahren hatte das
georgische Parlament den Nationalisten Swiad
Gamsachurdia zum ersten nichtkommunistischen
Staatsoberhaupt gewählt. Mit Verfassungsänderungen
war der Oberste Sowjet Georgiens dabei, die völlige
Unabhängigkeit von der Sowjetunion anzustreben.
14. November
Italien/Schweiz 1990 – Beim Absturz eines Flugzeugs
vom Typ DC 9 der italienischen Fluggesellschaft „Allitalia“
waren auf dem Flughafen Zürich-Kloten in der Schweiz
46 Menschen ums Leben gekommen.
14. November
Berlin 1990 – In Berlin war die Mainzer Straße von
Hausbesetzern geräumt worden. Die Alternative Liste
hatte daraufhin die Koalition mit der SPD in Berlin
aufgekündigt.
15. November
Italien 1990 – Um die Tätigkeit der
Geheimorganisation „Gladio“ aufzudecken, hatte das
italienische Parlament einen Untersuchungsausschuss
eingesetzt. „Gladio“ hatte im Auftrag der NATO
Untergrundaktivitäten für den Krisenfall
vorbereitet. Sie war auch in anderen NATO-Ländern
aktiv gewesen wie der BRD und in der Schweiz.
Italien hatte „Gladio“ am 28. November aufgelöst.
15. November
Rumänien 1990 – Mehr als 100.000 Demonstranten
hatten in der rumänischen Hauptstadt Bukarest den
Rücktritt des Staatspräsidenten Ion Illiescu
gefordert. Seit dem Umsturz 1989 war dies die größte
regierungsfeindliche Protestkundgebung im Land
gewesen.
16. November
Sowjetunion 1990 – Vor dem Parlament in Moskau hatte
der sowjetische Präsident Michail Gorbatschow eine
Umbildung der Regierung angekündigt. Am Folgetag
hatte der Oberste Sowjet das von Gorbatschow
angestrebte Notstandsprogramm akzeptiert. Es stärkte
die Position des Präsidenten erheblich. Angesichts
der direkten Unterstellung der Regierung unter den
Präsidenten hatte Ministerpräsident Nikolai Ryschkow
seinen Rücktritt angekündigt.
17. November
BRD 1990 – Mit großer Mehrheit war der frühere
Ministerpräsident Lothar de Maizière zum
CDU-Vorsitzenden von Brandenburg gewählt worden.
17. November
BRD/Olympia 1990 – Die Olympischen Komitees der
ehemals zwei deutschen Staaten hatten sich in Berlin
zu einem gemeinsamen Nationalen Olympischen Komitee
(NOK) unter Präsident Willi Daume vereinigt. Daumes
Stellvertreter wurde der frühere Vorsitzende des
DDR-NOK, Joachim Weiskopf.
17. November
Tschechoslowakei 1990 – Nach einem Beschluss des
Parlaments musste die tschechoslowakische
Kommunistische Partei und ihre Jugendorganisation
ihr Vermögen dem Staat übergeben.
18. November
Jugoslawien 1990 – Die nationalen Parteien der
Moslems, der Serben und der Kroaten hatten bei den
Parlamentswahlen in der jugoslawischen Teilrepublik
Bosnien-Herzegowina die meisten der 130 Sitze
errungen. Die Moslems erhielten 42 Mandate, die
Serben 36 und die Kroaten 20 Sitze.
18. November
Tennis 1990 – Die Jugoslawin Monica Seles hatte beim
Finale des Damen-Masters-Turniers in New York die
Argentinierin Gabriela Sabatini in fünf Sätzen
besiegt. Die deutsche Weltranglisten-Erste Steffi
Graf war im Halbfinale gegen Sabatini ausgeschieden.
19. November
NATO/Warschauer Pakt 1990 – In der französischen
Hauptstadt Paris hatten die Staats- und
Regierungschefs von 22 Mitgliedsländern der NATO und
des Warschauer Paktes den „Vertrag über
konventionelle Streitkräfte in Europa“
unterzeichnet. Anschließend hatte der französische
Staatspräsident François Mitterrand einen
dreitägigen Sondergipfel der KSZE mit 34
Teilnehmerländern eröffnet. Am Rande dieses
Gipfeltreffens hatten Bundeskanzler
Helmut Kohl und
Michail Gorbatschow eine Hilfsaktion für die Not
leidende sowjetische Bevölkerung vereinbart. Kohl
hatte Hilfslieferungen im Wert von insgesamt 700
Millionen DM zugesagt.
20. November
Großbritannien 1990 – In ersten Wahlgang um den
Vorsitz der Konservativen Partei hatte die britische
Premierministerin Margaret Thatcher 204 Stimmen
erhalten. Ihr Herausforderer Michael Heseltine bekam
152 Stimmen. Beide Bewerber hatten die erforderliche
Stimmenzahl von 214 verfehlt. Es kam zu einem
zweiten Wahlgang.
20. November
Irak 1990 – Das irakische Parlament hatte die
baldige Freilassung aller 180 sich im Irak und in
Kuwait befindlichen deutschen Geiseln beschlossen.
20. November
BRD/Autoindustrie 1990 – Der Wolfsburger
Automobilkonzern VW und die Volksrepublik China
hatten sich auf einen Vertrag geeinigt, der pro Jahr
den Bau von 150.000 VW-Golf in China vorsah.
20. November
Belgien 1990 – Im belgischen Ichtegem war ein
Besucher eines Queensryche-Konzerts nach einem
Handgemenge erstochen worden.
20. November
Fußball 1990 – Der Deutsche Fußball-Verband (DFV)
der DDR hatte seine Auflösung beschlossen.
21. November
KSZE-Gipfel 1990 – Mit der „Charta von Europa“ hatte
der KSZE-Gipfel in Paris feierlich die Spaltung von
Ost- und West-Europa des Kalten Krieges beendet. Das
Abkommen hatte eine neue Dimension zwischen den
Staaten begründet.
21. November
Erich Honecker 1990 – Uneinsichtig und weltfremd
stellte sich die Erklärung von
Erich Honecker dar,
dem ehemaligen Staats- und Parteichef der DDR, der
in einem Interview in der „Berliner Wochenpost“
sagte, dass sein Sturz „das Ergebnis eines
großangelegten Manövers sei, dessen Drahtzieher sich
noch im Hintergrund halten.“
22. November
Großbritannien 1990 – Nach elfjähriger Amtszeit war
die britische Regierungschefin Margaret Thatcher
zurückgetreten.
22. November
Frankreich 1990 – Das französische Parlament erteilt
Korsika einen neues Verwaltungsstatus, in dem
erstmals ein korsisches Volk angesprochen worden
war. Als „territoriale Körperschaft“ genoss die
Insel nun eine erweiterte Selbstverwaltung.
23. November
Sowjetunion 1990 – Staatspräsident Michail
Gorbatschow hatte dem sowjetischen Parlament den
Entwurf für einen neuen Unionsvertrag vorgestellt.
Dieser verlieh den einzelnen Republiken eine größere
Eigenständigkeit. Die UdSSR sollte sich in eine
„freiwillige Union souveräner Republiken“ umwandeln.
Doch schon am Folgetag wurde der Entwurf von den
baltischen Republiken sowie von Georgien abgelehnt.
23. November
BRD/Schweden 1990 – Die schwedische Königin Silvia
wurde in München mit dem Deutschen Kulturpreis der
bundesdeutschen Stiftung „Kulturförderung“
ausgezeichnet. Die Monarchin war damit für ihren
Einsatz für den Behindertensport geehrt worden.
24. November
Golfsport 1990 – Das deutsche Team Bernhard Langer
und Torsten Gideon hatte mit 20 Schlägen unter Par
zum ersten Mal den World Cup der Golf-Profis in
Orlando (US-Bundesstaat Florida) gewonnen. Gemeinsam
hatten die Mannschaften aus Irland und
Großbritannien den zweiten Platz belegt mit drei
Schlägen Rückstand auf den ersten Platz.
25. November
Polen 1990 – Der Vorsitzende der Gewerkschaft
Solidarität, Lech Walesa, war beim ersten Wahlgang
um die polnische Präsidentschaft mit 39,9 Prozent
klar in Führung gegangen. Mit 23,1 Prozent der
Stimmen hatte der polnisch-kanadische Geschäftsmann
Stanslaw Tyminski überraschend mehr Stimmen als
Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki (18 Prozent)
erhalten. Da es keine entscheidende Mehrheit für
einen Kandidaten gab, war für den 9. Dezember ein
zweiter Wahlgang angesetzt worden.
25. November
Elfenbeinküste 1990 – Mit mehr als 90 Prozent der
Stimmen war bei den ersten Mehrparteienwahlen in der
Elfenbeinküste seit der Unabhängigkeit 1960 die
regierende Demokratische Partei von Staatspräsident
Felix Houphouët-Boigny stärkste Kraft geworden. Von
den Oppositionsparteien wurde der Regierung
allerdings Wahlbetrug vorgeworfen.
26. November
BRD 1990 – Im Osten Deutschlands war die große
Mehrheit der 250.000 Mitarbeiter der Deutschen
Reichsbahn in den Streik getreten. Es hatten bei
einer Urabstimmung 97 Prozent für den Ausstand
gestimmt. Von den Beschäftigten waren höhere Löhne
sowie ein Kündigungsschutz wie bei der westdeutschen
Bundesbahn gefordert worden. Die Parteien hatten
sich am 28. November auf einen neuen Tarifvertrag
geeinigt. Von der Reichsbahn wurde zugesichert, dass
es bis Mitte 1991 keine Entlassungen geben werde.
26 November
Volksrepublik China 1990 – Die Shanghaier Börse war
gegründet worden.
27. November
Großbritannien 1990 – Der bisherige britische
Schatzkanzler John Major hatte bei der Wahl zum
Vorsitz der Konservativen Partei mit 185 Stimmen
zwei weniger erhalten als erforderlich war. Seine
Gegenkandidaten Michael Heseltine und Douglas Hurd
hatten daraufhin ihre Bewerbung zurückgezogen. Tags
darauf hatte John Major das Amt des Premierministers
übernommen. Es ist traditionell mit dem der
Parteiführung verbunden.
27. November
Italien 1990 – Italien war dem Schengener Abkommen
beigetreten, das den Abbau der Grenzkontrollen
innerhalb der Europäischen Gemeinschaft (EG) zum
Ziel hatte.
27. November
Schweiz 1990 – Für den Kanton Appenzell-Innerrhoden
hatte das Schweizer Bundesgericht in Lausanne die
Einführung des Frauenstimmrechts auf regionaler
Ebene beschlossen. Die Landsgemeinde des Kantons
hatte zuvor seinen Bürgerinnen das demokratische
Mitwirkungsrecht versagt.
27. November
BRD 1990 – Angaben der Berliner Ausländerbehörde
zufolge hatte die Zahl der Übergriffe gegen fremde
Staatsbürger in den neuen Bundesländern zugenommen.
Anschläge galten vor allem Gastarbeitern, aber auch
Touristen und Diplomaten waren davor nicht sicher.
27. November
USA/Mexiko 1990 – Nach Gesprächen in Monterrey
(Mexiko) hatten US-Präsident George H. W. Bush und
das mexikanische Staatsoberhaupt Carlos Salinas de
Gortai die Bildung einer Freihandelszone zwischen
beiden Ländern angekündigt.
28. November
Brasilien/Argentinien 1990 – Bei einem Treffen in
Foz de Iguaçu (Brasilien) hatten die
Staatspräsidenten von Brasilien, Fernando Collor de
Mello und von Argentinien, Carlos Menem, einen
Atomwaffenverzicht in ihren Ländern vereinbart.
28. November
Westafrika 1990 – Bei einem westafrikanischen
Gipfeltreffen in Bamako (Mali) hatte der
liberianische Rebellenführer Carlos Taylor einem
sofortigen Waffenstillstand zugestimmt. Mit General
Prince Johnson und den Resten der Armee des
gestürzten Präsidenten Samuel Kanyon Doe hatten
insgesamt drei von vier Parteien des Bürgerkriegs
der Waffenruhe zugestimmt.
28. November
Sowjetunion 1990 – Der sowjetische Staatspräsident
Michail Gorbatschow hatte wegen der kritischen
Versorgungslage seines Landes seine Reise nach Oslo
abgesagt. Er sollte dort am 10. Dezember den
Friedensnobelpreis in Empfang nehmen.
29. November
UNO/Irak 1990 – Dem Irak wurde vom UN-Sicherheitsrat
ein Ultimatum gestellt. Falls die Truppen nicht bis
zum 15. Januar 1991 den Rückzug aus dem besetzten
Kuwait angetreten haben würden, waren die
UN-Mitglieder zum Einsatz aller „notwendigen Mittel“
berechtigt, um die Besatzer aus dem Emirat zu
vertreiben. Diese Entscheidung war gegen die Stimmen
von Jemen und Kuba gefallen.
29. November
Sowjetunion/BRD 1990 – Die großangelegte deutsche
Hilfsaktion für die Sowjetunion war mit einem großen
Medienaufgebot angelaufen.
29. November
Bulgarien 1990 – Nach tagelangen Protestaktionen der
Bevölkerung gegen die schlechte Versorgungslage im
Land war der bulgarische Ministerpräsident Andrej
Lukanow zurückgetreten.
29. November
Ägypten 1990 – In Ägypten wurden Neuwahlen zur
Volksversammlung abgehalten.
30. November
Irak 1990 – Der irakische Staatspräsident Saddam
Hussein hatte das Angebot der USA zu
Friedensgesprächen auf der Ebene der Außenminister
akzeptiert. Die Terminfrage war jedoch umstritten
geblieben.
30. November
Berlin 1990 – Die Ost-Berliner Staatsanwaltschaft
hatte Haftbefehl gegen den früheren Staats- und
Parteichef der DDR, Erich Honecker, erlassen. Sie
machte ihn für die Todesschüsse an der Mauer
verantwortlich. Die Berliner Justizsenatorin Jutta
Limbach hatte den Haftbefehl am Folgetag öffentlich
bekanntgegeben.
November 1990 Deutschland in den Nachrichten
.......
>>>
...
>>>
Werbung 1990
Reklame
<<
Das
geschah
1989
|
Das geschah 1991 >>