Juli 1981 - Nicht immer lebenslang für Mord

Kalender Juli 1981
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entschied am 9. Juli 1981 in einem Grundsatzurteil, dass bei Mord in Zukunft nicht mehr immer eine lebenslange Haftstrafe ausgesprochen werden muss. Wenn außergewöhnliche Umstände vorliegen, kann ein Gericht eine Freiheitsstrafe zwischen drei und 15 Jahren verhängen.
Der Deutsche Bundesrat billigte den Bundeshaushalt 1981, nachdem der Vermittlungsausschuss einen Kompromiss über die Finanzierung der Hochschulen gefunden hatte. Das Land Bayern erhob Verfassungsklage gegen den Bund aufgrund der im Haushalt enthaltenen Kürzung der Mittel für den Hochschulbau.
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Was geschah im Juli 1981

1. Juli
Die Bundesregierung billigte den Kompromiss für die EG-Stahlindustrie, der Ende Juni von der Europäischen Kommission in Luxemburg entwickelt wurde. Er enthielt die Fortdauer der bisher geltenden Quoten für die Produktion und Subventionen.
2. Juli
In West Berlin gab Richard von Weizsäcker (CDU), der neue Regierende Bürgermeister, seine Regierungserklärung ab. Er unterstrich den Willen des Senats zur politischen Erneuerung, zur Förderung des Arbeitsmarktes und zu Sparmaßnahmen.
3. Juli
Botschafter Friedrich Ruth als Vertreter der Bundesregierung und Botschafter Ernst Krabatsch als Vertreter der DDR trafen sich in Ost Berlin, um über Fragen der Abrüstung zu beraten.
4. Juli
In London fanden Krawalle und Auseinandersetzungen zwischen Rechtsradikalen und schwarzen Jugendlichen statt. Die Auseinandersetzungen breiteten sich auch auf andere Städte in Großbritannien aus. Ihren zugrunde lagen Rassenkonflikte, die Zunahme von Slums und die hohe Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen.
5. Juli
In Montreux fand bis zum 19. Juli das 15. Internationale Jazz-Festival statt. Glanzpunkte des Festivals waren Konzerte von James Brown, Herbie Hancock und Ella Fitzgerald.
6. Juli
Nahe der Stadt Mestre/Venedig in Norditalien wurde Guiseppe Taliercio, der Direktor des petrochemischen Werks „Montedison“ tot im Kofferraum eines Autos aufgefunden. Er war am 5. Mai von der italienischen Terrororganisation „Rote Brigaden“ entführt worden.
7. Juli
US-Präsident Ronald Reagan berief als erste Frau die Richterin Sandra Day O'Conner zum Mitglied des Obersten Gerichtshofs in Washington.
7. Juli
Zum ersten Mal in der Geschichte überquerte ein Leichtflugzeug, das von Sonnenenergie angetrieben wurde, von Paris aus den Ärmelkanal.
8. Juli
BRD 1981 – Eine Großversuchsanlage zur Kohleverflüssigung wurde in Bottrop (Nordrhein-Westfalen) eingeweiht.
11. Juli
In Frascati in Italien wurde die Leiche des achtjährigen Jungen Alfredo Rampi geborgen. Der Junge war am 10. Juni in einen Brunnen gestürzt. Trotz aller Versuche zu seiner Rettung war er nach vier Tagen gestorben.
12. Juli
In Bonn fanden die 38. deutsch-französischen Konsultationen statt. Die Teilnehmer erreichten Übereinstimmung in Fragen der Rüstungs- und Wirtschaftspolitik. Staatspräsident François Mitterrand leitete zum ersten Mal die französische Delegation.
13. Juli
In Belfast starb der IRA-Terrorist L. Martin Hurson, nachdem er 45 Tage Hungerstreik eingehalten hatte. Er war das sechste Todesopfer des Hungerstreiks.
14. Juli
Der bayerische Ministerrat beschloss als erste Landesregierung, die Polizei mit dem umstrittenen Reizgas CS auszustatten. Das giftige Gas, das Augen, Nase und Rachen angreift, sollte als Kampfmittel gegen gewalttätige Demonstranten benutzt werden.
15. Juli
Die EG-Kommission machte eine demoskopische Erhebung. Nach dem sogenannten Eurobarometer sank die Zustimmung zu der Gemeinschaft in den Mitgliedsländern deutlich. In der Bundesrepublik Deutschland sank die Zahl der Befürworter von 63 Prozent im Jahr 1973 auf 49 Prozent im Frühjahr 1981. Im gesamten EG-Raum sank die Quote von 56 auf 50 Prozent.
16. Juli
Bundeskanzler Helmut Schmidt absolvierte einen einwöchigen Besuch in Kanada. Nach Gesprächen mit Pierre Trudeau, dem kanadischen Ministerpräsidenten, nahm Schmidt am Weltwirtschaftsgipfel der sieben wichtigsten Industriestaaten in Ottawa teil.
17. Juli
BRD/Kanada 1981 – Die Bundesrepublik und Kanada schlossen ein Doppelbesteuerungsabkommen ab.
17. Juli
Literatur 1981 – In Minden (Nordrhein-Westfalen) wurde der Schriftsteller Joachim Seyppel mit dem Kogge-Literaturpreis, der mit 10.000 DM dotiert war, ausgezeichnet.
18. Juli
Der iranische Rundfunk ermutigte die Bevölkerung, Regimegegner zu denunzieren. Es dürfe niemand geschont werden und, falls nötig, müssten auch die nächsten Angehörigen, die „vom Pfad der islamischen Revolution“ abgekommen seien, an die Revolutionsgerichte übergeben werden.
19. Juli
In Nicaragua wurde der zweite Jahrestag der Überwindung der Somoza-Diktatur mit Umzügen, Großkundgebungen und Volksfesten gefeiert.
20. Juli
In Ottawa in Kanada begann die Gipfelkonferenz der sieben führenden westlichen Industriestaaten. Themen bei dem Gipfel waren die weltweite Rezession der Wirtschaft mit der Stagnation von Produktion und Nachfrage, wachsende Arbeitslosigkeit und Protektionismus im Welthandel.

21. Juli
USA 1981 – Zur Miss „Universum“ wurde in New York Irene Saez Conde aus Venezuela gewählt.
21. Juli
Kanada 1981 – In der kanadischen Hauptstadt Ottawa endete mit weitgehender Übereinstimmung in allen wichtigen Punkten der 7. Weltwirtschaftsgipfel, bei dem nur die Hochzinspolitik in den Vereinigten Staaten kritisiert worden war.
21. Juli
Iran 1981 – Bei einem Erdbeben der Stärke 7,3 kamen im Iran mindestens 1.5000 Menschen ums Leben.
21. Juli
BRD 1981 – Der Redakteur des US-amerikanischen Senders „Radio Free Europe“, Emil-Valer Georgescu war in München durch Messerstiche schwer verletzt worden.
22. Juli
Der Türke Ali Agca wurde in Rom wegen des Attentats auf Papst Johannes Paul II. im Mai zu lebenslanger Haft verurteilt.
23. Juli
Der christdemokratische Politiker Ciro Cirillo, der vor drei Wochen von der italienischen Terrororganisation „Rote Brigaden“ entführt worden war, wurde freigelassen.
24. Juli
Der Libanon und Israel einigten sich nach Vermittlungen durch die USA auf einen Waffenstillstand, dem auch die PLO zustimmte.
25. Juli
Auf der Elbe im Hamburg lieg der liberianische Tanker „Afran Zenith“ aufgrund und schlug leck. Über 300 Tonnen Rohöl liefen aus und verschmutzen das Elbeufer.
26. Juli
In Salzburg wurden mit der Aufführung der Oper „Falstaff“ von Guiseppe Verdi die Festspiele eröffnet, die bis zum 31. August dauern.
27. Juli
Fidel Castro, der Präsident Kubas, beschuldigte die USA, einen „bakteriologischen Krieg“ gegen sein Land zu führen, der zum Ausbruch des Denguefiebers geführt hätte. An der Krankheit seien bisher 113 Menschen, darunter 81 Kinder gestorben.
28. Juli
Bei einer Fahndung der Bundesanwaltschaft nach Linksextremisten wurden in Frankfurt am Main sechs Mitglieder der terroristischen Vereinigung „Schwarzer Block“ festgenommen. Die Vereinigung sollte Anschläge auf US-Militärhubschrauber und deutsche Justizstellen im Frühjahr 1981 gegangen haben.
29. Juli
Großbritannien 1981 – In London fand die Eheschließung zwischen Prinz Charles und Lady Diana statt.
29. Juli
Indien/USA 1981 – Vom indischen Pune zog der Sektenführer Bhagwan Rajneesh in die Vereinigten Staaten.
29. Juli
Iran/Frankreich 1981 – Mit einer Militärmaschine flüchtete der iranische Ex-Staatspräsident Abu l-Hasan Banisadr nach Frankreich.
30. Juli
Gambia 1981 – Marxistische Rebellen putschten in Gambia gegen Staatspräsident Jawara. Der Putsch wurde am 6. August niedergeschlagen.
31. Juli
Das Sparprogramm von US-Präsident Ronald Reagan für den Haushalt 1982 wurde vom US-Kongress verabschiedet. Es sah Kürzungen der Ausgaben von 35,2 Milliarden US-Dollar (Rund 78,7 Milliarden DM) vor. Die für die nächsten 33 Monate geplante 25 prozentige Steuerkürzung wurde vom US-Kongress ebenfalls genehmigt.

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Nachrichten Juli 1981 in der Presse Deutschland
Berlin wurde immer überFordert
Deutschlandfunk Kultur
Am 29. Juli 1981 hing die Welt am Fernseher und guckte Hochzeit, Lady Diana und Prinz Charles gaben sich das Ja-Wort. Die Familie Bisky hatte für ... >>>
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