September 1971 - Das Berliner Viermächteabkommen
Nach langwierigen und komplizierten Gesprächen
waren immerhin so viele Probleme beredet worden,
dass es am 3. September zur Unterzeichnung des
Viermächteabkommens über
Berlin gekommen war. Die
Botschafter der vier Siegermächte – Vereinigte
Staaten, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich
– hatten seit dem 26. März 1970 im Gebäude des
ehemaligen Alliierten Kontrollrats in West-Berlin
getagt. Dabei war es um die Sicherung der
Zugangswege von und nach West-Berlin gegangen sowie
um den Besucherverkehr und die Anwesenheit von
Behörden der Bundesrepublik im Westteil der
geteilten Stadt. Der eigentliche Streitpunkt war
jedoch der Status von Berlin: Die Westmächte hatten
die Viermächte-Zuständigkeit auf die ganze Stadt
bezogen, während die Sowjets diese allein auf
West-Berlin beschränken wollte. Deshalb waren die
Verhandlungen immer schnell festgefahren gewesen.
Doch der September war endlich ein Erfolgsmonat.
Wichtige Ereignisse im
September 1971
1. September
Katar 1971 – Kronprinz, Scheich Chalifa Ben Hamad
Ath Thani, hatte die Unabhängigkeit des Emirats und
die Beendigung des Protektoratsverhältnisses mit
Großbritannien verkündet.
1. September
BRD 1971 – Das Bundesausbildungsförderungsgesetz war
in Kraft getreten. Darin war die staatliche
Förderung der Schul- und Hochschulbesucher geregelt
worden.
1. September
Ägypten/Syrien/Libyen 1971 – Die Bewohner Ägyptens,
Syriens und Libyens hatten sich bei
Volksabstimmungen für die Bildung einer Föderation
Arabischer Republiken ausgesprochen.
1. September
Schweiz/Vietnam 1971 – Der Schweizerische Bundesrat
hatte die diplomatische Anerkennung der
Demokratischen Republik Vietnam (Nordvietnam)
beschlossen. Diesen Schritt hatte Bern damit
begründet, wirksamere Hilfe leisten zu wollen bei
der Lösung der humanitären Probleme.
1. September
Sowjetunion 1971 – Die Staatsbank des Landes hatte
die Abwertung des „Touristenrubels“ in Bezug auf 15
ausländische Währungen beschlossen. Die neuen Kurse,
die zu Beginn jedes Monats bekanntgegeben wurden,
hatten sich auf die in Sowjetunion lebenden
Ausländer ausgewirkt. Handelsgeschäfte waren davon
nicht betroffen gewesen.
2. September
Ägypten 1971 – Einer Bekanntgabe der Regierung in
Kairo zufolge sollte die Bezeichnung Vereinigte
Arabische Republik für Ägypten nicht mehr verwendet
werden. Das Land war in Arabische Republik umbenannt
worden. Diese Namensänderung hatte im Zusammenhang
mit der Einführung einer neuen Verfassung gestanden.
2. September
USA 1971 – Für alle von der Regierung beschäftigten
Arbeiter hatte
US-Präsident Richard M. Nixon einen
Lohnstopp angeordnet. Nach Regierungsangaben sollten
die Löhne der zivilen und militärischen Beamten
eingefroren werden und zwar bis zum 1. Juli 1972.
2. September
Sowjetunion/Raumfahrt 1971 – Die unbemannte
Mondsonde „Luna 18“ war gestartet worden. Bei dem
Versuch einer weichen Landung auf der Mondoberfläche
war die Sonde abgestürzt.
3. September
BRD/West-Berlin/International 1971 – Von den
Botschaftern der USA, Großbritanniens, Frankreichs
und der Sowjetunion war das Viermächteabkommen über
Berlin unterzeichnet worden.
3. September
Sudan/Ägypten 1971 – Der sudanesische Staatschef
Dschafar Muhammad An Numairi war zu einem Besuch in
der ägyptischen Hauptstadt Kairo eingetroffen. Er
hatte mit dem ägyptischen Staatspräsidenten Muhammad
Anwar As Sadat über einen Beitritt des Sudan zur
Föderation Arabischer Republiken verhandelt.
3. September
Schwimmen 1971 – In Leipzig (Sachsen) hatte Roland
Matthes (DDR) mit 2:05,6 min Weltrekord über 200 m
Rücken erzielt.
4. September
Großbritannien/Frankreich/International 1971 – Zum
ersten Mal hatte das britisch-französische
Überschallflugzeug den Atlantik überquert. Der
Prototyp hatte die Strecke von Toulouse nach Cayenne
(Französisch-Guayana) (7.500 km) in knapp fünf
Stunden Flugzeit zurückgelegt.
4. September
Frankreich/International 1971 – Während einer
Instrumentenlandung war eine Boeing 727 der Alaska
Airlines gegen einen Berg geprallt. Auf dem
Flughafen Juneau (US-Bundesstaat Alaska) hatte
starker Schneesturm geherrscht. Bei dem Unglück
waren alle 109 Menschen an Bord ums Leben gekommen.
4. September
Leichtathletik 1971 – In
Wien hatte die
Österreicherin Ilona Gusenbauer mit 1,92 m einen
Weltrekord im Hochsprung aufgestellt.
4. September
Leichtathletik 1971 – Mit 76,40 m hatte Walter
Schmidt (BRD) in Lahr (
Hessen) einen Weltrekord im
Hammerwurf erzielt.
4. September
Reitsport 1971 – In Burghley hatte Prinzessin Anne
von Großbritannien die Military-Europameisterschaft
gewonnen.
4. September
Schwimmen 1971 – Mit 56,7 sec hatte in Leipzig
(Sachsen) Roland Matthes (DDR) Weltrekord über 100 m
Rücken erzielt.
5. September
Radrennsport 1971 – In Mendrisio (Schweiz) war der
Belgier Eddy Merckx mit einem klaren Spurtsieg über
seinen Rivalen Felice Gimondi (Italien) zum zweiten
Mal Straßenweltmeister der Radprofis geworden.
5. September
BRD/DDR 1971 – Um die Mittagszeit war der
Mauerflüchtling Bernd Sievert am Berliner
Springer-Hochhaus niedergeschossen worden. Er hatte
in die Lindenstraße in West-Berlin fliehen wollen.
5. September
Automobilrennsport 1971 – Im italienischen Monza
hatte der Brite Peter Gethin BRM im
Grand-Prix-Rennen gewonnen.
6. September
Großbritannien 1971 – In Chequers (England) hatten
sich die Premierminister der Republik Irland und
Großbritannien, Jack Lynch und Edward Heath
getroffen. Die Initiierung von Gesprächen, die dem
katholischen Teil der Bevölkerung Nordirlands
größeres Gewicht in den öffentlichen Angelegenheiten
bringen sollte, war das wichtigste Ergebnis der
Unterredung.
6. September
Uruguay 1971 – In der Hauptstadt Montevideo waren
aus dem schwerbewachten Militärgefängnis 108
inhaftierte Tupamaros durch einen unterirdischen
Tunnel geflüchtet.
6. September
BRD 1971 – Ein zweistrahliges Verkehrsflugzeug vom
Typ BAC 1-11 war beim Versuch einer Notlandung auf
der Autobahn Hamburg-Kiel zerschellt.
6. September
Jordanien 1971 – König Hussein II. hatte die
Gründung einer jordanischen Einheitspartei
bekanntgegeben. Der Monarch hatte die „Jordanische
Nationale Union“ als die erste „halbpolitische“
Partei im Königreich der Haschemiten bezeichnet. In
ihrem Grundsatzprogramm hatte sie zu einem
panarabischen Vorgehen gegenüber Israel
aufgefordert.
7. September
Dänemark 1971 – In der dänischen Hauptstadt
Kopenhagen war das Treffen der Außenminister der
nordischen Länder beendet worden. Zum ersten Mal
hatten sich diese Staaten auf eine gemeinsame
Haltung in der China-Frage geeinigt. Der Platz von
Taiwan in UNO sollte von Peking eingenommen werden.
7. September
BRD 1971 – Am dem 1. Juni 1972 sollte außerhalb
geschlossener Ortschaften Tempo 100 gelten. Dies
hatte Bundesverkehrsminister Georg Leber
bekanntgegeben.
8. September
China 1971 – Der Versuch des stellvertretenden
chinesischen Ministerpräsidenten Lin Piao, einen
Staatsstreich gegen Parteichef
Mao Zedong
durchzuführen, war gescheitert.
8. September
BRD 1971 – Die nordrhein-westfälische
Landesregierung hatte 128 Millionen DM für den
Rohbau des neuen Aachener Klinikums bereitgestellt.
Mit den Bauarbeiten für das Großkrankenhaus war noch
im September begonnen worden.
8. September
USA 1971 – In Washington war das
John-F-Kennedy-Zentrum für darstellende Künste
eröffnet worden.
8. September
Fußball 1971 – Die bundesdeutsche Nationalelf hatte
bei einem Fußball-Länderspiel in Hannover die
Mannschaft aus Mexiko mit 5:0 besiegt.
8. September
USA 1971 – Im Kennedy Center in Washington, D. C.
war das Theaterstück „Mass“ von Leonard Bernstein
uraufgeführt worden.
9. September
BRD/DDR 1971 – Durch Meinungsverschiedenheiten über
den deutschen Text der Viermächtevereinbarungen
waren die innerdeutschen Verhandlungen zwischen dem
Bonner Staatssekretär Egon Bahr und dem
DDR-Staatssekretär Michael Kohl ins Stocken geraten.
9. September
Großbritannien/Uruguay 1971 – Der britische
Botschafter in Uruguay, Geoffrey H. S. Jackson, war
nach achtmonatiger Entführung in Montevideo
freigelassen worden.
9. September
BRD/Großbritannien/Italien 1971 – Die Regierungen
der BRD, Großbritanniens und Italiens hatten die
Fortsetzung der Entwicklung des Kampfflugzeugs
MRCA-70 beschlossen. Nach dem erfolgreichen Erstflug
des Prototypens hatten die Staaten ihre Erwartungen
erfüllt gesehen.
10. September
Finnland/DDR 1971 – Die finnische Regierung hatte
der BRD und der DDR eine Vereinbarungen über
offizielle diplomatische Beziehungen mit beiden
deutschen Staaten vorgeschlagen. Diesen Vorschlag
hatte Bonn gemäß der Hallsteindoktrin
zurückgewiesen.
10. September
BRD 1971 – Das Bundeskabinett hatte nach dreitägigen
Beratungen den Haushalt für 1972 verabschiedet.
Dieser hatte mit 106,57 Milliarden DM eine
Steigerung von 7 Prozent gegenüber 1971 aufgewiesen.
10. September
BRD 1971 – Die Bonner Regierung hatte die Verkürzung
des Grundwehrdienstes von 18 auf 15 Monate
beschlossen. Das Gesetz sollte zum 1. Januar 1973 in
Kraft treten.
10. September
Fußball/BRD 1971 – Die Sportjournalisten hatten
Berti Vogts, den 41-fachen Nationalspieler zum
Fußballer des Jahres gewählt.
10. September
Schwimmen 1971 – Der US-amerikanische Schwimmer Mark
Spitz hatte in Minsk mit 1:53,5 min Weltrekord über
200 min Freistil erzielt.
10. September
USA 1971 – Im John F. Kennedy Center in Washington,
D. C. war die Oper „Beatrix Cenci“ von Alberto
Ginastera zur Uraufführung gelangt.
11. September
Sowjetunion 1971 – In Moskau war Nikita S.
Chruschtschow im Alter von 77 Jahren gestorben.
12. September
Sambia/DDR 1971 – Die Regierung von Sambia hatte die
Handelsmission der DDR in Lusaka geschlossen und
deren Mitglieder zum Verlassen des Landes
aufgefordert. Nach Angaben aus Regierungskreisen
hatte die DDR-Mission die Regierung des
afrikanischen Staates u. a. dadurch verärgert, dass
sie ohne Erlaubnis sambische Studenten in die DDR
geschickt hatte.
12. September
DDR 1971 – Die Leipziger Herbstmesse war zu Ende
gegangen. Seit dem 5. September hatten 6.500
Aussteller aus 55 Ländern ihre Produkte gezeigt. Im
Abschlusskommuniqué hieß es, dass die Messe „gute
Möglichkeiten für die weitere Entwicklung eines
gleichberechtigten Handels mit Entwicklungsländern
und kapitalistischen Industrieländern“ geboten
hatte.
13. September
USA 1971 – Eine Meuterei im Gefängnis in Attica war
eine Meuterei von der Polizei blutig
niedergeschlagen worden. Dabei waren 32 Häftlinge
ums Leben gekommen.
13. September
BRD/Irland 1971 – In Dublin (Irland) war der
Schriftsteller Heinrich Böll zum Präsidenten des
Internationalen P. E. N.-Clubs gewählt worden.
13. September
Sowjetunion/China 1971 – Das vom hochrangigen
chinesischen Politikre Lin Biao und seiner
Begleitung benutzte Flugzeug war in der Mongolei bei
Öndörchaan abgestürzt. Lin waren Differenzen mit Mao
Zedong und Verwicklung in einen gescheiterten Putsch
nachgesagt worden.
14. September
Großbritannien 1971 – In der Hauptstadt London war
die Autobiographie des britischen Schriftstellers
Graham Green, „A sort of life“, erschienen. Darin
hatte Green bekannt, Anfang der 20er Jahre im
Auftrag des deutschen Geheimdienstes zur
Verhinderung eines separatistischen Rhein-Staates in
der von Frankreich besetzten Pfalz als Spion aktiv
war.
14. September
BRD 1971 – Das Bundesgericht des DFB hatte als
zweite Instanz die lebenslangen Sperren für Manfred
Manglitz und Horst Gregorio Canellas bestätigt. Die
Strafen gegen die Hertha-Spieler Bernd Patzke und
Tasso Wild waren auf zwei Jahre reduziert worden.
15. September
Peru/BRD 1971 – Der peruanische Außenminister
General Edgardo Mercado Jarrin war zu einem
viertägigen Besuch in Bonn eingetroffen. Dabei war
der Wunsch Perus nach verstärkten wirtschaftlichen
Investitionen der Bundesrepublik in dem Anden-Staat
das wichtigste Gesprächsthema gewesen.
15. September
Niederlande 1971 – In einem Musterprozess hatte in
der Stadt Alkmaar ein Gericht entschieden, dass die
Krankenversicherungen die Kosten für eine Abtreibung
erstatten musste, wenn der Eingriff auf eine
ärztliche Indikation hin in einer Klinik vorgenommen
worden war.
16. September
BRD/Sowjetunion 1971 – Auf der Krim hatte
Bundeskanzler Willy Brandt ein Treffen mit dem
sowjetischen Parteichef Leonid I. Breschnew
wahrgenommen.
16. September
BRD 1971 – Das Bonner Wohnungsbauministerium hatte
auf die Priorität des Wohnungsbaus im
innenpolitischen Programm der Bundesregierung
hingewiesen. Danach sollte dieser Bereich 1972 mit
einem Ausgabenzuwachs von 29,2 Prozent die Spitze
aller Ressorts einnehmen. In den nächsten Jahren war
der Bau von jährlich 500.000 neuen Wohnungen
geplant.
16. September
BRD 1971 – In einem Interview der britischen
Zeitschrift „Defence“ hatte sich
Bundesverteidigungsminister Helmut Schmidt für die
Vertiefung der militärischen Kooperation in Europa
ausgesprochen. Militärische Zielbestimmung und
Initiative dürften von den Europäern nicht allein
den beiden Weltmächten überlassen werden.
16. September
BRD 1971 – In dem Eifelstädtchen Monschau
(Nordrhein-Westfalen) hatte eine Verpackungsaktion
des bulgarischen Künstlers Christo begonnen.
17. September
Vietnam 1971 – Nach Angaben aus Militärkreisen
Saigons war es bei Kämpfen im Mekong-Delta zu den
blutigsten Gefechten im
Vietnamkrieg seit einem Jahr
gekommen. Bei dem Versuch der Vietcong drei
Stellungen der Südvietnamesen zu überrennen, waren
138 Soldaten ums Leben gekommen.
17. September
USA 1971 –
US-Präsident Richard M. Nixon hatte die
Zuteilung des bisher von Taiwan eingenommenen
ständigen Sitzes im Sicherheitsrat an die
Volksrepublik China vorgeschlagen. Darüber hinaus
hatte Nixon den Verbleib Taiwans in der
UN-Vollversammlung befürwortet.
18. September
Spanien 1971 – In der spanischen Hauptstadt Madrid
war einer einwöchigen Dauer eine Konferenz
spanischer Bischöfe und Priester zu Ende gegangen.
Die Konferenzteilnehmer hatten die zahlreichen
Menschenrechtsverletzungen in Spanien scharf
kritisiert.
18. September
BRD 1971 – Im Württembergischen Staatstheater
Stuttgart war das Drama „Hölderin“ von Peter Weiss
uraufgeführt worden.
19. September
DDR 1971 – Vor dem SED-Zentralkomitee hatte
Parteichef Erich Honecker die schwersten
landwirtschaftlichen Ausfälle seit Bestehen der DDR
bekanntgegeben. Aufgrund des ungünstigen Wetters war
die Produktion um mindestens 20 Prozent niedriger
ausgefallen als es ursprünglich geplant gewesen war.
19. September
Schweiz/International 1971 – In Lausann hatte ein
Festakt anlässlich des zehnjährigen Bestehens des
„World Wildlife Fund“ stattgefunden.
UN-Generalsekretär Sithu U Thant hatte in einer
Grußbotschaft an die mächtigsten
Naturschutzorganisationen der Welt betont, dass
„keine Anstrengungen unterlassen werden“ dürften zum
Schutz der Umwelt.
19. September
Automobilrennsport 1971 – Auf Tyrell hatte der Brite
Jackie Stewart den Großen Preis von Kanada gewonnen.
Auf dem Kurs von Mospot war er mit 39 sec Vorsprung
vor dem Schweden Ronnie Peterson ins Ziel gefahren.
20. September
Sowjetunion/BRD 1971 – In der französischen Presse
war der Besuch von Bundeskanzler Willy Brandt in der
Sowjetunion als wesentliche Zäsur für die
derzeitigen politischen Kräfteverhältnisse in Europa
gewertet worden. Die Zeitungen hatten die künftige
entscheidende Rolle der Bundesrepublik in der Welt
betont.
20. September
West-Berlin/International 1971 – In West-Berlin war
die erste internationale reaktortechnische Konferenz
eröffnet worden. Auf der fünftägigen Veranstaltung
hatten 800 Experten aus 35 Ländern über Fragen der
bautechnischen Sicherheitsvorkehrungen und der
Betriebszuverlässigkeit von Reaktoren diskutiert.
21. September
Dänemark 1971 – Die Sozialdemokraten waren mit 37,3
Prozent der Stimmen bei den Neuwahlen zum Parlament
stärkste Partei geworden.
21. September
BRD 1971 – Für die Ruhrkohlhe AG hatten das Land
Nordrhein-Westfalen und die Bundesregierung eine
Bürgschaft in Höhe von 966 Millionen DM
bereitgestellt.
22. September
BRD 1971 – Die SPD hatte in einem
Entschließungsantrag der „Kommission Massenmedien“
zum ersten Mal Leitlinien zur künftigen Gestaltung
des Kommunikationswesen in der Bundesrepublik
entwickelt. Der Wunsch nach einer verstärkten
Beaufsichtigung der führenden Köpfe in den
Massenmedien war ein entscheidendes Merkmal des
Konzepts.
22. September
BRD 1971 – Mehr als 2 Millionen Frauen hatten
regelmäßig die Pille zur Schwangerschaftsverhütung
genommen. Dies hatte die Bundesärztekammer
mitgeteilt.
22. September
UNO 1971 – Katar, Bhutan und Bahrain waren
Mitglieder der Vereinten Nationen geworden.
23. September
Sowjetunion 1971 – In Belgrad hatte der sowjetische
Parteichef Leonid I. Breschnew die Existenz einer
„Breschnew-Doktrin“ bestritten. Er hatte erklärt,
dass die „sogenannte Doktrin der beschränkten
Souveränität“ der sozialistischen Ländern eine von
bestimmten Kräften in Umlauf gebrachte Fabel war.
23. September
Japan/Sowjetunion 1971 – In der japanischen
Hauptstadt Tokio hatten die
Sowjetunion und Japan
einen auf fünf Jahre befristeten Handelsvertrag
geschlossen. Dieser hatte einen Warenaustauch von
insgesamt 18,2 Milliarden DM in diesem Zeitraum
vorgesehen.
23. September
BRD 1971 – Die Bundesregierung hatte eine Novelle
zum Wasserhaushaltsgesetz verabschiedet. Für
Gewässerverunreinigungen sollten künftig Bußgelser
bis zu 50.000 DM fällig werden.
24. September
Großbritannien/Sowjetunion 1971 – Die britische
Regierung hatte 90 Sowjetdiplomaten wegen
angeblicher Spionage ausgewiesen.
24. September
BRD 1971 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München war Bundeskanzler Willy Brandt von einem
22-jährigen rechtsradikalen Politologie-Studenten
mit den Worten „Das ist für die Ostpolitik“ ins
Gesicht geschlagen worden. Brandt hatte auf eine
Klage verzichtet.
24. September
BRD 1971 – Sprecher aller Fraktionen hatten in einer
Bundestagsdebatte über die Universität Bremen ihre
Besorgnis über die Berufung zahlreicher
linksgerichteter Professoren an die Hochschule
betont. Die Politiker hatten erklärt, dass nach der
Bremer Berufungspraxis der Pluralismus der
Lehrmeinungen nicht mehr gewahrt war.
24. September
BRD 1971 – Zum neuen Vorstandsvorsitzenden hatte der
Aufsichtsrat der Volkswagen AG Rudolg Leiding
bestimmt. Dieser trat die Nachfolge von Kurt Lotz
an, der aus dem Vorstand ausschied.
25. September
Belgien 1971 – Ministerpräsident Gaston Eyskens
hatte die Auflösung des Parlaments und die
vorzeitige Ausschreibung von Neuwahlen
bekanntgegeben. Diesen Schritt hatte die Regierung
damit begründet, dass es angesichts der
internationalen Vorgänge auf wirtschafts- und
währungs-politischem Gebiet nicht angebracht sein,
in einen längeren Wahlkampf zu gehen.
25. September
Großbritannien 1971 – Auf dem Trafalgar Square in
der Hauptstadt London hatten etwa 30.000 Menschen
gegen Pornographie und „moralische Verschmutzung“
demonstriert. Die vorwiegend religiös inspirierten
Demonstranten hatten „Reinheit, Liebe und ein
geordnetes Familienleben“ gefordert.
25. September
Fußball 1971 – Die Mannschaften der DDR und Mexikos
hatten sich bei einem Fußball-Länderspiel in
Ost-Berlin unentschieden 1:1 getrennt.
26. September
Vietnam 1971 – In Saigon hatte der südvietnamesische
Präsident Nguyen Van Thieu mit großem militärischen
Aufgebot eine Massendemonstration gegen die für den
3. Oktober angesetzte Präsidentschaftswahl
unterdrückt. Für das Amt des Staatspräsidenten war
Van Thieu der einzige Bewerber.
26. September
UNO 1971 – Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
hatte Israel einstimmig aufgefordert, keine weiteren
Maßnahmen zu treffen, die eine Änderung des Status
von Ostjerusalem herbeiführen könnten. Nach
Auffassung des Sicherheitsrates waren alle Maßnahmen
rechtsunwirksam, die in Jerusalem getroffen wurden.
26. September
BRD 1971 – Mit Beginn des Winterfahrplans hatte die
Deutsche Bundesbahn den Schnellverkehr mit
Intercity-Zügen begonnen. Auf vier Strecken wurden
33 Städte angefahren und zwar im Zwei-Stunden-Takt.
26. September
Fußball 1971 – Die Mannschaft der Schweiz hatte bei
einem Fußball-Länderspiel in Zürich das Team der
Türkei mit 4:0 besiegt.
27. September
Japan/USA 1971 – Der japanische Kaiser Hirohito war
auf einem Militärstützpunkt bei Anchorage
(US-Bundesstaat Alaska) zu einem Gespräch mit
US-Präsident Richard M. Nixon eingetroffen. In der
Geschichte des japanischen Kaiserhauses war dies der
erste Auslandsbesuch eines Tenno.
27. September
BRD/International 1971 – In Köln
(Nordrhein-Westfalen) war die Allgemeine Nahrungs-
und Genussmittel-Ausstellung (ANUGA) eröffnet
worden. Auf diesem größten Ernährungsmarkt der Welt
waren den europäischen Konsumenten zum ersten Mal
Mangos und Kiwis präsentiert worden.
28. September
Ungarn 1971 – Der seit 1956 in der US-Botschaft in
Budapest lebende József Kardinal Mindszenty war von
den ungarischen Behörden begnadigt worden und hatte
nun das Land verlassen dürfen.
28. September
Griechenland 1971 – In der Hauptstadt Athen war
Amalia Fleming, die Witwe des Penizillin-Entdeckers
Alexander Fleming, wegen ihrer Mitwirkung an einem
Plan zur Befreiung des Papadopulos-Attentäters
Alexandros Panagoulis zu 16 Monaten Gefängnis
verurteilt worden.
29. September
BRD 1971 – Die Bundesregierung hatte ein
Umweltschutzprogramm vorgelegt, in dem als
wichtigster Grundsatz das sogenannte
Verursacherprinzip enthalten war. Danach sollte
grundsätzlich derjenige für die Kosten einer
erforderlichen Umweltschutz-Maßnahme aufkommen, der
die Verschmutzung bewirkt hatte.
29. September
BRD 1971 – In der Justizvollzugsanstalt Münster war
das erste bundesdeutsche pädagogische Zentrum für
Strafgefangene eröffnet worden.
30. September
USA/Sowjetunion 1971 – In Washington hatten die
Außenminister der USA und der Sowjetunion zwei
Abkommen unterzeichnet, die der Verminderung der
Kriegsgefahr zwischen den Supermächten zum Inhalt
hatte.
30. September
DDR/BRD 1971 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin
hatten Vertreter der Postministerien von BRD und DDR
ein Protokoll über die Erhöhung der Zahl von
Fernsprechleitungen zwischen beiden deutschen
Staaten und die Aufnahme des vollautomatischen
Fernmeldeverkehrs bis Ende 1974 unterzeichnet.
30. September
Großbritannien 1971 – Im Royal Court Theatre in
London war das Schauspiel „Lear“ von Edward Bond zur
Uraufführung gelangt.
30. September
BRD 1971 – Jeder fünfte Bundesdeutsche erlag einer
Krebskrankheit. Dies ging aus Angaben der Deutschen
Krebsgesellschaft hervor. Unter den einzelnen
Krebserkrankungen hatte der Lungenkrebs an erster
Stelle gelegen.
September 1971 in den Nachrichten
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