Kultmarken der 70er
Die Siebziger waren wahrlich ein
schrilles Jahrzehnt, das nicht alleine den Höhepunkt
des Diskofiebers bildete, sondern auch den Ausklang
einer rebellischen Zeit mit sich brachte, die
sich
von da an immer schneller drehte und die einzelnen
Gegenkulturen vereinte und verflachte. Ausdruck
davon war auch die Musik von beispielsweise „
Boney
M“ oder „
Abba“.
Ebenso war die Mode auf diese Entwicklung
abgestimmt, die noch bunter und skurriler als in den
Sechzigern wurde. So gab es Hosen in allen möglichen
Farben und Mustern, bevorzugt aus Cord und weiterhin
mit Schlag.
Das Rollschuhfahren wurde zum allgemeinen und
beliebten Unterhaltungssport. Ganze Diskotheken
bauten auf diesen fahrbaren Untersatz an den Füßen
und boten den Tanz in erhöhter Geschwindigkeit.
Daneben steigerte sich das Bewusstsein für ein
besseres und gut durchdachtes Marketing, da alles
immer mehr und massentauglich wurde, ein Überangebot
an Waren stattfand, Produkte immer ähnlicher und
austauschbar wurden. Mode und Design waren überhaupt
wichtige Begleiterscheinungen für
diese Generation,
und wer etwas auf sich hielt, stattete seine Wohnung
mit „Flokati“-Teppichen aus.
Zu den Kultmarken der Siebziger Jahre gehörte
besonders das Unternehmen „Fiorucci“ aus Italien.
Gegründet wurde es von Elio Fiorucci, der zuvor
einen kleinen Laden in Mailand besaß und importierte
Mode aus England an den Mann brachte.
In den Siebzigern kreierte er eine farbig verspielte
Kollektion, die in der Welt der Kleidung gerade auf
die weiblich sinnliche Figur abgestimmt war. Doch
die Kollektion alleine bildete nicht den Kern des
Erfolges, sondern die geschickte Image-Strategie und
originelle Werbung des Designers, der bald in aller
Munde war. Andere folgten, darunter „Calvin Klein“
oder „Ralph Lauren“, die sich auf Damen- und
Herrenmode spezialisierten.
In der Welt der Schuhe erfreute sich ebenfalls ein
italienisches Unternehmen großer Nachfrage und
Beliebtheit. Es wurde 1974 unter dem Namen „Fornarina“
ins Leben gerufen und brachte Schuhe wie „Brain“,Trapper’s“
oder „Nose“ auf den Markt, die bis heute den
Designerschuh bestimmen.
Im Bereich der Turnschuhe gesellte sich die Firma
„Reebok“ zu den Konkurrenten „Nike“ und „
Adidas“.
Auch diese Firma existierte bereits seit 1895,
konnte aber erst 1979 eine Lizenz für Nordamerika
erwerben, die dann den Grundstein für den kommenden
Erfolg legte.
Nicht verwunderlich, dass auch die gesamte Werbung
der kleineren Produkte schriller wurde, die sich
schon auf das Markenbewusstsein der späteren
Achtziger einstellte. Kultgetränk der Siebziger
waren „Afri Cola“, „Capri Sonne“ und „Sunkist" im
dreieckigen Tetra-Pack, in jedem
Haushalt musste das Waschpulver „Ariel“ oder das
Reinigungsmittel „Meister Propper“ zur Verfügung
stehen, dazu gab es Eissorten wie der „Braune Bär“
von Langnese.
Im Rahmen der Rocker-Subkultur und der aufkommenden
Punk-Ära erwies sich die Kultmarke „Lewis Leathers“
als äußerst beliebt, insbesondere bei
Motorradfahrern, die durch Filme wie „Easy Rider“
und der dazu gehörigen „
Harley-Davidson“ geprägt
waren und besonders gerne Leder trugen. Ob Jacken
oder Hosen, die Marke war Kult.
Im Straßenverkehr war weiterhin der „VW Käfer“
präsent, daneben begann die Ära des „Opel Manta“ und
die Vorliebe für den „911-Porsche“.
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