Politik 1962 in Deutschland

Das politische Jahr 1962 war vor allem von dem deutschen Wirtschaftswunder und dem Wiederaufbau 
geprägt worden. Immerhin hatte die Arbeitslosenzahl in diesem Jahr für einen historischen Tiefstand gesorgt (Quote lag im Sommer 1962 bei ca. 0,4 Prozent). Ganz klar - die meisten Deutschen wollten sich und ihrer Familie etwas leisten – und das auch in Sachen Urlaub. So wurde die spanische Trauminsel Mallorca bereits 1962 von den deutschen Touristen „erobert“. Die Fluglinie Condor Airlines flog über 32. 000 Deutsche auf die Urlaubsinsel. Auch im Jahr 1962 war der „Vater der sozialen Marktwirtschaft“ der deutsche Wirtschaftsminister: Ludwig Erhard. Er hatte es geschafft, die boomende Marktwirtschaft in Deutschland zu einer sozialen Marktwirtschaft zu machen. Übrigens – 1962 starteten bei uns auch die ersten sozialpolitischen „Hilfsmaßnahmen“ der Regierung - für die Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht an dem Wirtschaftswunder teilnehmen konnten.

Deutsche Politik im Jahr 1962.

Aufgrund der vielen „kaufwütigen“ Deutschen glänzte die Marktwirtschaft im Jahr 1962. Um die große Nachfrage der verschiedensten Produkte befriedigen zu können, waren immer mehr Arbeiter notwendig - doch die waren zu dieser Zeit rar gesät. Viele Unternehmen waren auf der Suche nach fleißigen Händen und stellten u.a. Gastarbeiter aus Italien, Spanien und Griechenland ein. Die Zahl der offenen Stellen (ca. 550.000) überstieg ganz schnell die Menge an Arbeitslosen (ca. 150.000). Auch die Nachfrage stieg in den folgenden Monaten weiter – und das nicht nur national. Auch international waren die bundesdeutschen Erzeugnisse immer beliebter. Ganz klar – schließlich hatte das deutsche Wirtschaftswunder auch eine außenpolitische Wirkung auf viele Länder und Staaten. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hatte 1962 den „Kampf“ für die Arbeitnehmer aufgenommen. Ihr Ziel war es, eine Kürzung der Wochenarbeitszeiten zu erreichen. Damals wurde durchschnittlich pro Woche rund 41 Stunden gearbeitet. Und während die Arbeitszeiten weiter reduziert worden sind, stieg der durchschnittliche Bruttoverdienst – z.B. eines (männlichen) Industriearbeiters – dieser verdiente pro Stunde über 11 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Auf den Mangel an Arbeitskräften folgten schnell wirtschaftspolitische Folgen – da im Jahre 1962 auch noch die Lohnkosten gestiegen waren, sahen sich viele Unternehmen „gezwungen“, über weitere Rationalisierungen nachdenken zu müssen. Um trotzdem auch weiterhin die Produktionszahlen zu sichern, investierten einige Unternehmer erst einmal in neue Produktionsmaschinen. Diese produzierten schneller und erreichten vor allem viel höhere Stückzahlen (vom Rückgang der Arbeitskräfte waren 1962 gerade die Land- und Forstwirtschaft betroffen). Fehlende Gelder sorgten 1962 auch in der Bildungspolitik für Missstimmung. Denn dadurch fehlte es vor allem an dem notwendigen Lehrpersonal. Die verschiedenen Parteien schrieben sich unterschiedliche Reformideen auf ihre Fahnen (einige forderten z.B. die gesamte Privatisierung der Schulen). Ein wichtiger Punkt, der hier immer wieder zu heftigen Diskussionen führte: Die Unterschiede der Lehrpläne innerhalb der Bundesländer. Aber auch hier gelang der Politik im Jahr 1962 ein „kleiner“ Erfolg – mit der „Rahmenvereinbarung zur Ordnung des Unterrichts auf der Oberstufe der Gymnasien“ gab es endlich Veränderungen, die in die richtige Richtung gingen.

Politisches Handeln in Deutschland 1962.

Bei den politischen Schul- und Bildungsreformen hatte die SPD im Mai 1962 z.B. einen Gesetzentwurf
eingereicht. Hierin sollte jedem (jungen) Bürger eine Ausbildung zukommen, die sich an der „Eignung und Neigung“ der jeweiligen Person orientieren würde. Zum Schluss: Völlig unerwartet starb im Jahr 1962 die amerikanische US-Schauspielerin Marilyn Monroe. Die Welt war geschockt – vor allem, weil sich alle fragten, ob Marilyn durch einen Selbstmord oder Mord gestorben war? Ganz klar, dass die gesamte Presse an diesem mysteriösen Ereignis teilhaben wollte. Immerhin gab es das Gerücht, dass das Sexsymbol eine heiße Affäre mit dem damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy gehabt haben soll. Und das machte den Fall „Marilyn Monroe“ auch politisch noch interessanter. Denn es gab verschiedenste Verschwörungstheorien – eine davon besagte, dass die CIA das Starlet ermordet haben soll. Und der Auftraggeber war kein geringerer als John F. Kennedy höchst persönlich. Der Grund dafür: Die angebliche Liaison hätte das hohe Präsidentenamt zum Absturz bringen können. Und genau dieser brisante Umstand führte dazu, dass Marilyn Monroe zu einer echten Hollywood-Legende werden sollte, die die Menschen über viele Generationen fasziniert.
Werbung