Die Bildung in den sechziger Jahren

Die Bildung und Bildungspolitik stellen in der heutigen Zeit nach wie vor ein viel diskutiertes Thema dar, welches fast jeden betrifft. Allerdings muss man immer wieder einen Blick in die Vergangenheit werfen, wenn man verstehen will, wie es zu der heutigen Form der Bildungspolitik gekommen ist.
Die Bildung der BRD in den 60er Jahren unterscheidet sich in manchen Punkten maßgeblich von den in der heutigen Zeit verfügbaren Bildungsformen.
Einen großen Einfluss auf das damalige Erscheinungsbild der Ausbildung, hatte der politische Wandel, in dem die Bundesrepublik steckte. Zu jener Zeit wurde auch zum ersten Mal die große Koalition gebildet, so dass die SPD ihre Premiere als an der Bundesregierung beteiligte Partei hatte.
Aus diesem Grund war die Bildungspolitik, welche bisher eher außer Acht gelassen wurde, auch großen Wandlungen und Verbesserungen unterworfen. Die Schulen und Universitäten wurden einer genauen Prüfung unterzogen, so dass sie an die damaligen Umstände angepasst werden konnten.
Für Hochschul- Studenten gab es zu dieser Zeit erstmals Ermäßigungen und auch finanzielle Unterstützung während des Studiums. Um das Jahr 1965 herum kam es dann zu weiteren Schul- und Hochschulreformen. Dies führte in erster Linie zu Expansionen von Universitäten sowie Gymnasien, während im gleichen Atemzug die Hauptschulen immer weniger wurden. Zu jener Zeit entstanden ebenfalls die Gesamtschulen, die damals eine völlig neue Schulform darstellten. Auch die Oberstufen der allgemeinbildenden höheren Schulen wurden in der weiteren Folge einer tiefgreifenden Reform unterzogen.
Ein wichtiges Thema während der 60 er Jahre war unter anderem die Frauen- und Erwachsenenbildung. Laut den damaligen Leitbildern sollte mehr in die Bildung von Mädchen investiert werden, damit diese auch nach einer etwaigen Mutterschaft wieder ins Berufsleben einsteigen können. Trotzdem blieb das traditionelle Familienbild der 60er Jahre erhalten, so dass selbst zahlreiche Frauen der Meinung waren, dass sich Arbeit und das Großziehen der Kinder nicht miteinander vereinbaren ließen.
Dies war im Grunde auch die Meinung zahlreicher Politiker, die noch immer ein demokratisches System fördern wollten, welches das traditionelle Familienbild stärken sollte.
In der DDR wehte zu jener Zeit politisch und gesellschaftlich gesehen jedoch ein ganz anderer Wind. Es wurde mit allen Mitteln versucht, die Frauen in die Arbeitswelt zu integrieren. Somit wurde diese Thematik auch in den Bildungseinrichtungen angesprochen, was eine größere Gleichstellung der Geschlechter, als es in der BRD der Fall war, zur Folge hatte.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Bildung und Bildungspolitik der 60er Jahre einem großen Wandel unterworfen war. Dies zeigen auch die zahlreichen Reformen, die sowohl in der BRD als auch in der DDR stattfanden. Nichtsdestotrotz wies die Bildung zur damaligen Zeit noch große Mängel auf.

Bücher zur Bildung der 60er Jahre

Die 13- 18- Jährigen: Einführung in die Probleme des Jugendalters
"So erzieht man keinen Menschen!"
Lebens- und Berufserinnerungen aus der Heimerziehung der 50er und 60er Jahre
Haben sich die Bildungschancen für Kinder von Arbeitern gebessert
aus den unteren Schichten durch die Bildungsexpansion der 60er und 70er Jahre verbessert?
Medienkultur der 60er Jahre. Diskursgeschichte der Medien nach 1945
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