Erhard folgt auf Adenauer

Als Nachfolger von Konrad Adenauer hatte die Bundesfraktion der CDU/CSU am 21. April 1963 Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard zum Kanzlerkandidaten gewählt. Die Nominierung war mit 159 zu 47 Stimmen bei 19 Enthaltungen erfolgt. Sowohl Erhard als auch Adenauer waren Schlüsselfiguren in der Entwicklung Westdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg, wobei Erhard sich auf Wirtschaftsreformen konzentrierte und Adenauer die politischen und diplomatischen Bemühungen zur Wiederherstellung des Ansehens Deutschlands in der Welt nachging.
<< März 1963 | Mai 1963 >>


Wichtige Nachrichten im April 1963

20. April
Niederlande/BRD 1963 – Der 74-jährige Pianist Arthur Rubinstein gab im niederländischen Nimwegen ein Konzert, zu dem mehr als 1.000 Bundesbürger über die Grenze angereist waren. Rubinstein wollte nie mehr in Deutschland auftreten. Er hatte damit Bezug auf den Nationalsozialismus genommen.
21. April
BRD 1963 – Mit einer Eröffnungsansprache in Bochum hatte der Vorsitzende der SPD, Erich Ollenhauer, eine Festwoche zum 100-jährigen Bestehen seiner Partei eingeleitet. Er betonte dabei, dass Karl Marx und Friedrich Engels die großen Theoretiker waren, auf die kein Verzicht für die Sozialdemokraten möglich wäre.
21. April
DDR 1963 – Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, hatte einen dringenden Appell an die „Werktätigen der sozialistischen Landwirtschaft“ gerichtet, in dem zur Behebung der Versorgungsschwierigkeiten im Lebensmittelsektor aufgeFordert hatte.
21. April
Israel 1963 – Erstmals wurden im israelischen Haifa Räte für das „Haus der Gerechtigkeit“ gewählt. Diese Institution zählt zu den wichtigsten Gremien der weltweit verbreiteten Bahai-Religion, die auf ihren Stifter Baha’ullah (1817-1892) zurückgeht. Die gewählten Vertreter dieser Einrichtung engagieren sich auf örtlicher, nationaler und auch internationaler Ebene.
22. April
BRD/West-Berlin/International 1963 - „...aus politischen Gründen gegenwärtig für nicht angebracht“ - hatten die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich in einer gemeinsamen Konsultation mit der Bundesregierung eine Sitzung des Bundestages in (West-)Berlin bezeichnet.
22. April
Kanada 1963 – Der liberale Politiker Lester Bowles Pearson war zum neuen Ministerpräsidenten des Landes gewählt worden.
22. April
USA/Kuba 1963 – Es waren 21 US-Amerikaner, die wegen konterrevolutionärer Tätigkeit verurteilt worden waren und in kubanischen Gefängnissen saßen, vorzeitig entlassen worden und mit dem Flugzeug in den USA eingetroffen.
23. April
USA 1963 – In Portsmouth (US-Bundesstaat New Hampshire) hatte der Stapellauf eines neuen Angriffs-Atom-U-Bootes stattgefunden. Die USA besaßen mit 27 atomar angetriebenen U-Booten sieben U-Boote mehr, als die Sowjetunion besaß.
24. April
Frankreich/West-Berlin 1963 – Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle hatte in Saint Dizier den Regierenden Bürgermeister von West-Berlin, Willy Brandt, zu einem Gespräch empfangen, bei das Berlin-Problem thematisiert wurde.
24. April
West-Berlin 1963 – Die Opertrilogie „Die Orestie des Aischylos“ des französischen Komponisten Darius Milhaud war an der Deutschen Oper uraufgeführt worden. Die Inszenierung war unter der Regie von Gustav Sellner entstanden.
24. April
Sowjetunion 1963 – Erstmals war sowjetischen Wissenschaftlern die Gewinnung von stabilem Plasma mit hohen Temperaturen und großer Dichte für gesteuerte thermonukleare Reaktionen gelungen. Diese hatte die Parteizeitung „Prawda“ berichtet.
24. April
Fußball 1963 – Der 1. FC Nürnberg hatte im Stadion von Madrid im Europapokalspiel gegen Atletico Madrid 0:2 verloren.
25. April
Sowjetunion/USA 1963 – In der sowjetischen Hauptstadt hatte Parteichef Nikita S. Chruschtschow den Staatssekretär William A. Harriman vom US-amerikanischen Außenministerium zu Gesprächen über die zugespitzte Lage in Laos empfangen.
25. April
Afghanistan 1963 – Durch ungewöhnlich lang anhaltende Regenfälle kam es zu schweren Überschwemmungen. Bei diesen Überschwemmungen waren im Westteil des Landes mehr als 107 Menschen ums Leben gekommen.
26. April
BRD/West-Berlin 1963 – Einer Erklärung von Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier zufolge, hielt die Bundesregierung auch zukünftig an Tagungen des Bonner Bundestages in West-Berlin fest.
26. April
BRD 1963 – Bundespräsident Heinrich Lübke hatte in Hamburg die bisher größte Internationale Gartenbauausstellung der Bundesrepublik eröffnet. Die IGA 63 auf einer Fläche von 87 Hektar dauerte bis zum 13. Oktober.
26. April
West-Berlin 1963 – In der Kreuzberger St. Johannes-Basilika hatten sich etwa 5.000 Zuhörer versammelt, um dem Priester Johannes Leppich mit seinem provokativen und unkonventionellen Predigtstil zuzuhören.
26. April
Fußball 1963 – Der belgischen Fußball-Nationalmannschaft war im Heysel-Stadion in Brüssel ein sensationelles 5:1 gegen den amtierenden Weltmeister Brasilien gelungen.
27. April
BRD 1963 – Die Teilnehme des siebenten Deutschen Studententages in Bochum hatten die Gründung von zehn neuen Hochschulen in der BRD als notwendige Maßnahme zur Deckung des Bedarfs an Wissenschaftlern geFordert.
27. April
Chile /BRD 1963 – Der Antrag der Bundesrepublik auf Auslieferung des früheren SS-Standartenführers Walter Rauff war vom Obersten chilenischen Gerichts abgelehnt worden.
27. April
Leichtathletik 1963 – Der US-Amerikaner Brian Sternberg hatte in Walnut (US-Bundesstaat Kalifornien) mit dem Stab die Fünf-Meter-Marke übersprungen und damit den Weltrekord gehalten.
28. April
BRD 1963 – In Hannover Niedersachsen) hatte Bundespräsident Heinrich Lübke die 17. Industriemesse eröffnet. Sie dauerte bis zum 5. Mai. Es nahmen 5.700 Aussteller aus 27 Ländern an der Messe teil.
28. April
Österreich 1963 - In Wien wurde Adolf Schärf (1890-1965) erneut zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt. Schärf gehörte der SPÖ (Sozialdemokratische Partei Österreichs) an. Er hatte das Amt bereits schon einmal am 5. Mai 1957 angetreten. Seine diesjährige Wahl gewann Schärf mit 55,4 Prozent der Stimmen. Bis zu jenem Zeitpunkt war dies die größte Stimmenmehrheit bei der Wahl eines Bundespräsidenten Österreichs, die je erzielt wurde.
29. April
Lateinamerika 1963 – Die Republiken Bolivien, Chile, Brasilien, Ecuador und Mexiko hatten einen Vertrag geschlossen, in dem sie die Verpflichtung eingegangen waren, keine Kernwaffen und Kernwaffenträger herzustellen, sie zu beziehen, zu lagern und sie zu testen.
30. April
BRD 1963 – Im Tarifstreik in Baden-Württemberg hatten sich die Fronten verschärft. Durch Streik und Aussperrungsmaßnahmen der Unternehmer waren nun insgesamt 1.150 Betriebe stillgelegt worden.
30. April
BRD 1963 – An der Hamburger Staatsoper gelangte die Oper „Die Sintflut“ des Komponisten Igor Strawinsky zur Uraufführung. Die Inszenierung war unter der Regie von Günther Rennert entstanden. Robert Craft hatte die musikalische Leitung.
30. April
Italien 1963 – Für die Regierung der linken Mitte unter Amintore Fanfani hatten die Wahlen zum vierten italienischen Nachkriegsparlament erhebliche Verluste gebracht. Die eigentlichen Gewinner waren die Liberalen und die Kommunisten. Die Kommunisten hatten zum ersten Mal die 25-Prozent-Grenze überschreiten können.
30. April
BRD 1963 – Die Fehmarnsundbrücke, die die Ostseeinsel Fehmarn mit dem schleswig-holsteinischen Festland bei Großenbrode verbindet, war für den Verkehr freigegeben worden. Die Brücke hat eine Länge von 963 Metern. Sie war in einer dreijährigen Bauzeit fertiggestellt worden. 0yxvoxw23


Alte Zeitungen

Werbung