Politjahr 1952 Politik in Deutschland

DDR verweigert UN-Kontrollkommission die Einreise (Januar / Februar)
Am 3. Januar tritt in der BRD das Jugendschutzgesetz in Kraft welches Jugendlichen unter 18 den Alkoholkonsum und unter 16 den Konsum von Tabakwaren verbietet. Der Kontrollkommission der UNO für gesamtdeutsche freie Wahlen, wird am 16. Januar die Einreise in die DDR verweigert. In der BRD tritt am 24. Januar das Mutterschutzgesetz in Kraft, welches u.a. einen Kündigungsschutz für stillende und werdende Mütter garantieren soll. Das Wahlgesetz zur gesamtdeutschen Nationalversammlung wird am 6. Februar vom Bundestag gebilligt.

Verhandlungen zum Friedensvertrag mit Deutschland (März / April)
Am 1. März wird die Helgoland-Insel wieder unter deutsche Verwaltung gegeben. Der Staatschef der Sowjetunion, Josef Stalin unterbreitet den Westmächten am 10. März, einen Vorschlag zum Friedensvertrag mit einer gesamtdeutschen Regierung. Deutschland soll demnach in den Grenzen der Konferenz von Potsdam wiedervereinigt werden. Nach Abzug sämtlicher ausländischer Streitkräfte, soll eine Neutralisierung des Landes folgen. Deutschland soll eigene Streitkräfte für die Verteidigung errichten und sämtliche antidemokratischen Organisationen, Parteien und Verbände verbieten. Die demokratischen Rechte sollen in Deutschland garantiert werden. Am 25. März kommt es zur Ablehnung des Vorschlags, mit der Begründung und Billigung Adenauers, dass es zunächst zu gesamtdeutschen freien Wahlen im Lande kommen müsse damit die Voraussetzungen für einen Friedensvertrag mit Deutschland gegeben sind. Die UdSSR erklärt sich am 9. April zu den geforderten gesamtdeutschen Wahlen bereit, wenn diese unter der Kontrolle der vier Siegermächte durchgeführt werden und nicht wie vorgeschlagen, unter der Kontrolle der Vereinten Nationen. Am 25. April wird das Bundesland "Baden-Württemberg" gebildet.


DDR beschließt die Errichtung einer Sperrzone (Mai)
Am 2. Mai wird durch eine Einigung des Bundeskanzlers und Bundespräsidenten die dritte Strophe des Deutschlandliedes zur Nationalhymne der BRD erklärt. Die Westmächte lehnen am 13. Mai den sowjetischen Vorschlag über einen Friedensvertrag mit Deutschland ab und beharren darauf erst eine frei gewählte gesamtdeutsche Regierung entstehen zu lassen, welche selbst in der Lage sein müsse über Grenz-, Integrations- und Koalitionsfragen entscheiden zu können. Am 26. Mai kommt es in Bonn zum Deutschlandvertrag zwischen der BRD, Großbritannien, Frankreich und den USA. Dadurch erhält die Bundesrepublik einen gleichberechtigten Status innerhalb von Westeuropa. Noch am selben Tag wird vom Ministerrat der DDR, eine Sperrzone von 5 Kilometern beschlossen, welche entlang der Demarkationslinie zur BRD führen soll.

In der DDR werden sozialistische Grundlagen beschlossen (Juni / Juli / August)
Vom 9. bis 12. Juli findet in der DDR eine Parteikonferenz der SED statt, die im Rahmen dieser Versammlung die Kollektivierung der Landwirtschaft und Errichtung sozialistischer Grundlagen in der DDR beschließt. Die Länder in der DDR, werden am 23. Juli aufgehoben und der Staat in 14 Bezirke und 217 Kreise unterteilt. Am 7. August wird die GST (Gesellschaft für Sport und Technik) in der DDR gegründet, die dem Zwecke der wehrsportlichen Ausbildung von Jugendlichen dienen soll.

Verbot der SRP (September / Oktober / November / Dezember)
Am 24. September tritt Erich Ollenhauer die Nachfolge des zuvor verstorbenen Kurt Schumachers, als Parteivorsitzender der SPD an. Am 23. Oktober kommt es in der BRD zum Verbot der SRP (Sozialistische Reichspartei). Die Bundeszentrale für Heimatdienst, wird am 25. November in Bonn errichtet. Vom 29. bis 30. November gründen Gustav Heinemann und Helene Wessel, die GVP (Gesamtdeutsche Volkspartei). Diese tritt in erster Linie für eine Wiedervereinigung eines neutralen Deutschlands ein. Die Reisefreiheit von Einzelpersonen wird in der DDR am 15. Dezember auf 100 Kilometer beschränkt.

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