Juni 1959 – Neues Berlin-Ultimatum
Der sowjetische Außenminister Andrei A. Gromyko stellt
am 10. Juni 1959
auf der Genfer Konferenz überraschend ein neues
Berlin-Ultimatum. Es hatte zum Inhalt, dass die
Bundesrepublik und die DDR innerhalb eines Jahres
Verhandlungen über einen Friedensvertrag und über die
Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten
führen müssten. Das zuvor gestellte Ultimatum wurde
seitens der Westmächte nicht eingehalten. Konsequenzen
hatte dies keine.
<<
Mai 1959
|
Juli 1959 >>
Wichtige Ereignisse
im Juni 1959
1. Juni
Großbritannien gewährte der britischen Kronkolonie
Singapur als Staat im britischen Commonwealth die
Selbstverwaltung.
2. Juni
Laut Anordnung des Hauptquartiers der US-Einheiten in
West Berlin durften weibliche Angehörige der US-Garnison
sich künftig in der Öffentlichkeit nicht mehr in Blue
Jeans, Shorts oder enganliegenden Badeanzüge zeigen.
3. Juni
Bei der Konferenz der Siegermächte in Genf, empfahlen
die Westmächte der Bundesrepublik, auf West Berlin als
Wahlort für den neuen Bundespräsidenten am 1. Juli zu
verzichten.
4. Juni
Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) zog seine Kandidatur
als Bundespräsident überraschend wieder zurück.
5. Juni
Syrien (Vereinigte Arabische Republik) schloss die
syrisch-jordanische Grenze als Vergeltung für die
Weigerung Jordaniens, syrische Bauern ihre auf
jordanischem Gebiet liegenden Felder bearbeiten zu
lassen.
6. Juni
In Karlsruhe wurde die Badische Volkspartei gegründet.
Die Partei hatte es sich zum Ziel gesetzt, das Land
baden wiederherzustellen und damit das Bundesland
Baden-Württemberg aufzulösen.
7. Juni
Anlässsich des fünften Jahrestags der Gründung der
Eurovision wurde eine Sendung mit dem Titel „Spaziergang
durch Europa“ in zehn Ländern gleichzeitig unter
bundesdeutscher Leitung ausgestrahlt.
8. Juni
Wie das US-amerikanische Postministerium in Washington
bekannt gab, wurde eine erste Postzustellung durch einen
ferngesteuerten Flugkörper getätigt. Dabei wurden von
einem Unterseeboot etwa 3000 Briefe zu dem
Marinestützpunkt Mayport im US-Bundesstaat Florida durch
ein Lenkgeschoss vom Typ„Regulur“ befördert.
9. Juni
Durch den Wunsch Frankreichs, in der NATO eine größere
Rolle zu spielen, kam es zu einem offenen Konflikt
zwischen den westlichen Großmächten. Frankreich weigerte
sich, Atomwaffen auf französischem Boden zu lagern,
sofern Frankreich nicht auch die Kontrolle über diese
Waffen ausüben könnte.
11. Juni
Bei einem Besuch beim französischen Staatspräsidenten
Charles de Gaulle hob der Regierende Bürgermeister von
West Berlin, Willy Brandt, erneut das Vertrauen der West
Berliner Bevölkerung in die Sicherheitsgarantien der
Westmächte hervor.
12. Juni
Der Bundestag verabschiedete den Haushaltsplan für das
Rechnungsjahr 1959/60 mit den Stimmen der
Koalitionsparteien CDU/CSU und DP (Deutsche Partei).
13. Juni
Gegen den früheren Bundesvorsitzenden des
Sozialistischen Deutschen Studentenbundes, Oswald Hüller,
wurde vom Parteivorstand der SPD in Bonn ein
Parteiordnungsverfahren eingeleitet, weil Hüller
Verhandlungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR
und eine Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als Westgrenze
Polens gefordert hatte.
14. Juni
Musik 1959 – In Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) von Giselher Klebe die Oper
„Die tödlichen Wünsche“ uraufgeführt.
15. Juni
Nach dem Rücktritt von Bundeskanzler Konrad Adenauer
(CDU) von der Kandidatur zum Amt des Bundespräsidenten,
wurde Landwirtschaftsminister
Heinrich Lübke (CDU) von
der CDU und der CSU als neuer Kandidat ernannt.
16. Juni
BRD/Niederlande 1959 – Die Bundesrepublik und die
Niederlande vereinbarten ein Doppelbesteuerungsabkommen worden war.
17. Juni
Der 76-jährige Eamon De Valera wurde zum
Staatspräsidenten der
Republik Irland gewählt. Er war
insgesamt 21 Jahre lang irischer Ministerpräsident
gewesen.
18. Juni
Schloss Bellevue in West Berlin wurde von
Bundespräsident Theodor Heuss als zweiter Amtssitz des
Bundespräsidenten eingeweiht.
19. Juni
Iin einem Interview mit der „New York Times“ deutete
Bundeskanzler Konrad Adenauer an, dass er
Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard (CDU) nicht für
einen geeigneten Nachfolger in seinem Amt halte.
Daraufhin kam es zu einer scharfen Auseinandersetzung
zwischen den beiden.
20. Juni
Die Konferenz der Außenminister der USA,
Großbritanniens, Frankreichs und der Sowjetunion am
Genfer brachten trotz Verhandlungen von sechs Wochen
keine merkliche Annäherung zwischen West und Ost. Daher
wurde die Konferenz und sollte am 13. Juli fortgesetzt
werden.
21. Juni
Der Zentralrat der
Juden in Deutschland beobachtete
besorgt, dass in der Bundesrepublik antisemitischer
Erscheinungen wiederauflebten und dass
ehemalige
Nationalsozialisten in Schlüsselstellungen
zurückkehrten.
22. Juni
In Argentinien wurde die Regierung durch die
Streitkräfte zum Rücktritt gezwungen. Staatspräsident
Arturo Frondizi wurde von ihnen beschuldigt, Kommunisten
und Anhänger des ehemaligen argentinischen Präsidenten
Juan Domingo Perón in die Regierung aufgenommen zu
haben.
23. Juni
Klaus Fuchs, ein in Deutschland geborener Atomphysiker,
wurde aus der britischen Haftanstalt Wakefield vorzeitig
entlassen, in der er seit 1950 eine Gefängnisstrafe von
14 Jahren verbüsste. Zu dieser war er verurteilt worden,
weil er britische Atomgeheimnisse an die Sowjetunion
verraten hatte.
24. Juni
Auf Entscheidung von Bundestagspräsident Eugen
Gerstenmaier (CDU) hin, sollten die Berliner Mitglieder
der Bundesversammlung zur Wahl des neuen
Bundespräsidenten volles Stimmrecht erhalten.
25. Juni
Der französische
Staatspräsident Charles de Gaulles
absolvierte einen Staatsbesuch in Italien. Dort warb er
für eine Mittelmeer-Allianz zwischen
Frankreich,
Italien, Marokko und Tunesien, um die Spannungen
zwischen
Israel und den arabischen Ländern zu mindern.
26. Juni
Nach dem Bundestag wurde auch von dem Bundesrat die
Gesetze zur wirtschaftlichen Eingliederung des
Saarlandes in die Bundesrepublik verabschiedet.
27. Juni
Die Sowjetunion protestierte gegen West Berlin als Ort
für die Wahl des Bundespräsidenten am 1. Juli. Sie sah
dies als eine Provokation an und außerdem verstoße die
Wahl in West Berlin gegen den Vier-Mächte-Status der
Stadt.
28. Juni
Die Schweizerischen Sozialdemokraten beschlossen auf
ihrem Parteitag in Zürich ein neues Parteiprogramm
komplett ohne marxistische Standpunkte. Auch der Begriff
des „Klassenkampfes“ war nicht mehr enthalten und es
wurde kein Wirtschaftszweig .für eine Verstaatlichung
empfohlen.
29. Juni
Der erste stellvertretende sowjetische Ministerpräsident
Frol R. Koslow eröffnete in New York eine Ausstellung.
Diese sollte einen Querschnitt aus Kultur. Wissenschaft
und Technik der Sowjetunion zeigen.
30. Juni
Bei der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitslosenversicherung gab es erstmals seit 1949 mehr
offene Stellen als Arbeitslose. Für 255.395 Erwerbslosen
gab es 319.455 nicht besetzte Arbeitsplätze.
Februar 1959 in den
Nachrichten
>>>
Werbung
<<
Das
geschah
1958
|
Das geschah 1960 >>