Dezember 1933 - Hitler zeigt sich zufrieden
In einem Schreiben zum Jahresende an seine
Unterführer
Rudolf
Hess,
Ernst
Röhm,
Hermann Göring,
Joseph Goebbels,
Heinrich Himmler etc. brüstet sich Adolf
Hitler mit dem erfolgreichen Abschluss des „Jahres
der nationalsozialistischen Revolution". Verurteilt
wurden 1933 565 Personen wegen politischer Vergehen,
1689 Personen wegen Hochverrats, 3133 Personen
aufgrund der Verordnung „Zum Schutze von Volk und
Staat", 1128 Personen wegen politischer
Ausschreitungen, 3765 Personen aufgrund der
Verordnung „Abwehr heimtückischer Angriffe gegen die
Regierung" und 9765 Personen aufgrund des „Gesetzes
über Schusswaffen".
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November 1933
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Wichtige Ereignisse im
Dezember 1933
1. Dezember
Das Reichsgesetz über die Sicherung der Einheit von
Partei und Staat erklärte die NSDAP zur Körperschaft
des öffentlichen Rechts.
1. Dezember
Der Führer der deutschen Studentenschaft, Oskar
Stäbel, Forderte eine enge Verbindung zwischen
Studenten und SA und kündigte an, in Zukunft werden
an den Hochschulen kein Platz für diejenigen sein,
die nicht der SA angehörten.
2. Dezember
SA-Stabschef Ernst Röhm stiftete ein
SA-Sportabzeichen.
2. Dezember
Reichskanzler Adolf Hitler erklärte, er wollte nicht
in den Streit der evangelischen Kirche eingreifen.
3. Dezember
Der KPD-Funktionär und Teilnehmer des Märzaufstandes
1920 im Ruhrgebiet, Theodor Ebers aus Essen, wurde
in der Nähe von Essen von seinen Bewachern „auf der
Flucht erschossen“.
3. Dezember
Bei den spanischen Parlamentswahlen erreichten die
Rechtsparteien 207 der 473 Sitze. Erstmals waren
Frauen wahlberechtigt. Der Anteil der Frauen an der
Gesamtwählerschaft betrug fast 52 Prozent.
4. Dezember
Der frühere SPD-Reichstagsabgeordnete Gerhart Seger
floh aus dem Konzentrationslager Oranienburg bei
Berlin.
4. Dezember
Die „Wiener Stadtauswahl“, die österreichische
Fußball-Nationalmannschaft, unterlag in London vor
30 000 Zuschauern dem englischen Meister FC Arsenal
mit 2:4.
5. Dezember
Die anti-jüdische Gesetzgebung im Deutschen Reich
wurde von Reichsinnenminister Wilhelm Frick (NSDAP)
mit dem übergroßen Einfluss dieser „Fremden Rasse“
auf bestimmte Berufszweige begründet. Frick
erklärte, rund 30 Prozent der deutschen
Hochschullehrer seien Juden gewesen. Es sei eine
„Lebensfrage“ geworden, dieser „Überfremdung“
Einhalt zu gebieten.
5. Dezember
Völkerbundkommissar James Grover MacDonald
bezifferte die Zahl der Emigranten aus dem Deutschen
Reich auf der ersten Tagung des Verwaltungsrates des
Hilfswerks für die deutschen Flüchtlinge in Lausanne
auf 60 000.
6. Dezember
Alle Geistlichen wurden von der österreichischen
Bischofskonferenz angewiesen, Mitgliedschaften in
den politischen Vertretungskörperschaften
aufzugeben. Diese Maßnahme wurde mit den
Bestimmungen des am 5. Juni unterzeichneten
Konkordats zwischen Österreich und dem Heiligen
Stuhl begründet und betraf vor allem die Christlich
soziale Partei, in deren Reihen zahlreiche
Geistliche tätig waren.
6. Dezember
Nach dem Tod des Dichters Stefan George am 4.
Dezember stiftete das Reichspropagandaministerium
einen Stefan-George-Preis für das beste Buch des
Jahres, der jeweils am 1. Mai für das Vorjahr
verliehen werden sollte und mit 12 000 RM dotiert
war.
7 . Dezember
SA-Stabschef Ernst Röhm erklärte vor der
Auslandspresse in Berlin, seine SA sei der „Willens-
und Ideenträger der nationalsozialistischen
deutschen Revolution“ und könne schon mangels
schwerer Waffen überhaupt nicht in eine kriegsfähige
Truppe umgewandelt werden.
7. Dezember
Der politische Polizeikommandeur in Bayern,
Reichsführer SS Heinrich Himmler veranlasste die
Entlassung von rund 400 Schutzhäftlingen aus dem KZ
Dachau. Im Preußen wurden rund 5000 Häftlinge
entlassen. Die Amnestie wurde mit dem positiven
Wahlausgang vom 12. November für die Reichsregierung
begründet.
8. Dezember
Georg Luber, Staatssekretär in bayerischen
Wirtschaftsministerium, wurde entlassen, weil er
einen Erbhof als Geschenk der Kreis Bauernschaft
Schwaben angenommen hatte.
8. Dezember
Die 1879 verstorbene katholische Ordensschwester
Bernadette Soubirous, die „Seherin von Lourdes“,
wurde in Rom in Anwesenheit von über 20 000 Pilgern
aus Frankreich heiliggesprochen.
9. Dezember
Der Befehl über die Jugend der Deutschen
Arbeitsfront (DAF) und der Gemeinschaft „Kraft durch
Freude“ wurde von Robert Ley, dem Führer der DAF,
vertraglich an Reichsjugendführer der Hitlerjugend,
Baldur von Schirach, übertragen.
9. Dezember
Die spanische Regierung verhängte in den Provinzen
Barcelona und Saragossa den Alarmzustand wegen eines
anarchistischen Aufstandsversuchs. Im Unterschied
zum Belagerungszustand blieb die vollziehende Gewalt
in den Händen der Zivilbehörden. Das Ende der
Unruhen wurde am 13. Dezember bekannt gegeben.
10. Dezember
In Stockholm wurden die Nobelpreise für Physik,
Medizin und
Literatur überreicht. Der Nobelpreis für
Chemie wurde nicht vergeben.
11. Dezember
Reichsjugendführer
Baldur von Schirach untersagte
allen Angehörigen der Hitlerjugend das Tragen von
Waffen.
11. Dezember
die NSDAP-Abgeordneten im Deutschen Reichstag legten
in Berlin vor Parteiführer Adolf Hitler einen
Treueeid ab.
12. Dezember
Der neue deutsche Reichstag konstituierte sich in
der Berliner Krolloper.
12. Dezember
In Moskau fand seit dem 28. November die XIII.
Tagung des Exekutivkomitees der Kommunistischen
Internationale (EKKI) statt. Auf der Tagung wurde
die These bekräftigt, dass die Sozialdemokratie die
soziale Hauptstütze der Bourgeoisie sei und nannte
den Hitler-Faschismus den Hauptkriegsbrandstifter in
Europa.
13. Dezember
Bis zum 31. März 1934 wurde vom Präsidenten der
Reichspressekammer, Max Amann, das Erscheinen neuer
Presseorgane untersagt.
13. Dezember
Die Beachtung des Führerprinzips an den höheren
Schulen wurde vom preußischen Kultusminister
Bernhard Rust befohlen. Die Lehrerkonferenzen
durften den Rektor bei seinen Entscheidungen nur
noch beraten.
14. Dezember
Bis zum 1. Oktober 1934 wurde die Neugründung von
Gast- und Schankwirtschaften vom preußischem
Innenministerium untersagt, um den Konkurrenzdruck
zu mildern.
14. Dezember
Die Bundesversammlung wählte in Bern Bundesrat
Marcel Pilet-Golaz zum Bundespräsidenten für die
Schweiz für das Jahr 1934.
15. Dezember
Zwangsvereinigung der kommunalen Spitzenverbände zum Deutschen
Gemeindetag
16. Dezember
In der „Juristischen Wochenschrift“ nahm der
Staatsrechtler Carl Schmitt Stellung zur
Rechtspraxis und erklärte, der NS-Staat sein „ein
gerechter Staat“. Den Begriff „Rechtsstaat“ lehnte
Schmitt als zu sehr auslegungsfähig und politisch
vorbelastet ab. Bei der Anwendung der sog.
Generalklauseln im Rechtswesen seien stets die
Grundsätze des Nationalsozialismus maßgebend.
16. Dezember
In Berlin gab die Reichsleitung des Deutschen
Arbeitsdienstes die Einführung einer studentischen
Arbeitsdienstpflicht für das Jahr 1934 bekannt.
Jeder Student, der in das 4. oder 6. Semester
eintrat, war verpflichtet, zwischen dem 1. März und
dem 15. Mai seinen Arbeitsdienst abzuleisten.
17. Dezember
Der Außenminister der Tschechoslowakei, Eduard Benes,
äußerte sich positiv zur französischen Idee einer
wirtschaftlichen Union der Donaustaaten. Dies sei
eine der drei Möglichkeiten zur wirtschaftlichen
Gesundung Österreichs. Die beiden anderen Wege, die
Benes allerdings gleich verwarf, wären der
„Anschluss“ an das Deutsche Reich oder ein
Zusammenschluss mit Ungarn unter Wiederherstellung
der Monarchie.
18. Dezember
Bis zum 1. Juli 1934 wurden von dem litauischen
Gouverneur des Memel Gebietes 101 deutsche Beamte
und Lehre ausgewiesen. Die Reichsregierung erhob
gegen diese Maßnahme Protest.
18. Dezember
Der sowjetische Generalkonsul in Harbin in
Mandschukuo protestierte im Auftrag seiner Regierung
offiziell gegen die Verhaftung sowjetrussischer
Angestellter der Ostchinesischen Eisenbahn.
19. Dezember
In Berlin tagte erstmals der neu geschaffene
Außenhandelsrat. Er sollte Vorschläge zur Erhöhung
der deutschen Exporte ausarbeiten.
19. Dezember
In Moskau beschloss das Politbüro der KPdSU eine
Umorientierung der Außenpolitik. Der Abschluss
kollektiver Sicherheitsbündnisse und der Beitritt
zum Völkerbund wurden geplant. Der Eintritt erfolgte
am 18. September 1934.
20. Dezember
„Leitgedanken zur Schulordnung“ wurden als
verbindliche Richtlinien von Reichsinnenminister
Wilhelm Frick (NSDAP) in das deutsche Schulwesen
eingeführt. Demnach was die oberste Bildungsaufgabe
„die Erziehung der Jugend zum Dienst am Volkstum und
Staat im nationalsozialistischen Geist“.
20. Dezember
Deutsche Handelsschiffe führten gemeinsam die
schwarz-weiß-rote und die Hakenkreuzfahne als
Nationalitätszeichen aufgrund eines Reichsgesetzes.
21. Dezember
Das evangelische Jugendwerk wurde von dem
evangelischen Reichsbischof Ludwig Müller der
Befehlsgewalt von Reichsjugendführer Baldur von
Schirach unterstellt.
21. Dezember
Um die Veranstaltungen sportlich aufzuwerten,
verfügte der deutsche Radfahrer-Verband eine
Regeländerung bei den Sechstagerennen.
22. Dezember
Wegen Bestechung wurde der frühere preußische
Wohlfahrtsminister Heinrich Hirtsiefer zu sechs
Monaten Gefängnis verurteilt. Er sollte sich bei
einem Grundstückskauf unter Ausnutzung seines
Ministeramtes finanzielle Vorteile verschafft haben.
22. Dezember
Die katholischen Bischöfe Österreichs wandten sich
in einem Hirtenbrief gegen den Nationalsozialismus
und dessen Rassenlehre. Die Gläubigen wurden
aufgeFordert, die Regierung von Engelbert Dollfuß zu
unterstützen.
23. Dezember
Uraufführung der Operette Clivia von Nico Dostal am Theater am
Nollendorfplatz in Berlin
24. Dezember
Zugunglück in Lagny, Frankreich - über 100 Tote
25. Dezember
Im Theater des Westens in Berlin fand die
Uraufführung der Operette „Lockende Flamme“ von
Eduard Künneke statt.
26. Dezember
In Montevideo in Uruguay fand seit dem 3. Dezember
die VII. Interamerikanische Konferenz statt. Eine
von den USA vorgeschlagene Erklärung wurde
gebilligt, wonach kein Staat das Recht habe, sich in
die inneren und äußeren Angelegenheiten eines
anderen Landes einzumischen.
26. Dezember
Die Luftwaffe der nationalchinesischen Regierung in
Nanking bombardierte wie bereits am 24. Dezember die
Stadt Futschou, die von Einheiten der
oppositionellen Regierung in Fukien gehalten wurde
(19. Rote Armee). Am 16. Dezember hatte der
nationalchinesische Heerführer, Marschall Chiang
Kai-shek, einen Sieg über die kommunistischen
Verbände in der Provinz Kiangsi gemeldet.
27. Dezember
Der preußische Kultusminister Bernhard Rust
untersagte Nichtariern die Leitung gewerblicher
Privatschulen.
27. Dezember
Reichsführer SS Heinrich Himmler stiftete für
verdiente SS-Führer und -Männer den „Totenkopfring
der SS“.
28. Dezember
Der 15 000 Mitglieder zählende Deutsche
Anwalt-Verein wurde auf einer Vollversammlung in
Hamburg aufgelöst. Mit Ausnahme der rund 3000
jüdischen Juristen waren die Mitglieder in den Bund
Nationalsozialistischer Deutscher Juristen
übernommen worden.
28. Dezember
Die Zahl der Abiturienten, denen im Jahr 1934 die
Hochschulreife zuerkannt werden konnte, wurde von
Reichsinnenminister Wilhelm Frick auf 15 000
begrenzt. Die Auswahl sollte nach geistiger und
körperlicher Reife und nationaler Zuverlässigkeit
erfolgen. Der Anteil der Abiturientinnen durfte
einen Anteil von 10 Prozent an der Gesamtzahl der
Hochschulberechtigten nicht übersteigen.
29. Dezember
In den USA hat der Laurel und Hardy-Film Die Wüstensöhne seine
Uraufführung. Er wird einer der zehn erfolgreichsten Streifen des Jahres 1934 in
den US-Kinos.
30. Dezember
Staatskommissar Hans Hinkel wies in einem Schreiben
an die Leiter der städtischen Bühnen in Preußen
darauf hin, dass der Theaterbesuch schon aus
wirtschaftlichen Gründen Pflicht jedes
national-denkenden Deutschen sei.
31. Dezember
Reichspräsident Paul von Hindenburg gab in einen
Aufruf an die Reichswehr seiner Hoffnung Ausdruck,
dass die Truppe als Hüterin des Staates „weiterhin
in gehorsamer und treuer Pflichterfüllung ihre
Schuldigkeit“ tue.
31. Dezember
Im Jahr 1933 waren im Deutschen Reich 20 565
Personen wegen politischer Vergehen verurteilt
worden, darunter 1689 wegen Hochverrats und 3133
aufgrund der Verordnung „Zum Schutz von Volk und
Staat“.
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hat im Dezember 1934 Geburtstag >>
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