Ernst Röhm wurde am
28. November 1887 in München geboren
und wuchs dort auf. Nach
dem Abitur zog ihn die Bayerische Armee ein.
Während
des Ersten Weltkriegs kam er auf mehreren
Kriegsschauplätzen zum Einsatz. Bereits
1914
wurde er bei der Marne-Schlacht durch einen
Gesichtsschuss verwundet und zeitlebens
entstellt. Bei der Schlacht um Verdun zwei Jahre
später erlitt Röhm erneut schwere Verwundungen.
Ihm wurde das Eiserne Kreuz erster Klasse
verliehen. Nach Krieg und Demobilisierung des
Militärs schloss sich Röhm den Freikorps an und
war unter anderem an der Niederschlagung der
Münchener Räterepublik beteiligt.
1919 lernte er Adolf Hitler kennen und trat
daraufhin in die Deutsche Arbeiterpartei (DAP)
ein, der späteren
Nationalsozialistischen
Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). In der NSDAP
machte Röhm schnell Karriere und war als
Münchener Chef der Sturmabteilung (SA) 1923 am
Hitler-Putsch beteiligt, wofür er eine
fünfmonatige Haftstrafe erhielt. Im Anschluss
daran war er zunächst mit dem Neuaufbau der SA
beschäftigt.
1928 zog er sich jedoch aus der
Politik für zwei Jahre zurück und nahm einen
Posten als Militärinstrukteur in
Bolivien an.
Nach Deutschland zurückgekehrt, wurde Röhm von
Hitler zum Obersten Stabschef der SA ernannt. Er
baute diese stetig zu einem gefürchteten,
gewaltsamen Machtinstrument der Partei aus. Bei
der Machtübernahme der Nationalsozialisten im
Januar 1933 zählte die SA rund 400.000
Mitglieder, Röhm selbst wurde zum Reichsminister
ohne Geschäftsbereich ernannt.
Nach offenen Konflikten mit Reichswehr und SS
sowie Gerüchten zu seiner möglichen
Homosexualität und fingierten Putsch-Plänen,
verschlechterte sich Röhms Verhältnis zu Hitler
zunehmend. Im Sommer 1934 wurde die SA
kaltgestellt und Röhm selbst in das Gefängnis
München-Stadelheim gebracht. Dort wurde er am 1.
Juli ohne Prozess in seiner Zelle erschossen.