August 1926 -
Am
Wichtige Ereignisse im August 1926
1. August
Ein Attentatsversuch des Anarchisten Domingo Masacho
Torrente auf den spanischen Ministerpräsidenten
Miguel Primo de Rivera scheiterte.
1. August
In Assisi in Italien begannen die Feierlichkeiten
zum 700. Todestag von Franz von Assisi (3. 10.
1226).
2. August
Der Verbrauch von Lebensmitteln wurde durch den
italienischen Ministerrat eingeschränkt. Ein
Einheitsbrot wurde eingeführt, das zu 80 bis 85
Prozent aus reinem
Weizenmehl bestand. Der Verkauf
von Süßigkeiten, die aus Weizenmehl hergestellt
sind, wurde verboten.
2. August
Die Reichsregierung wurde vom deutschen
Friedenskartell aufgeFordert, das
Kleinkaliberschießen zu verbieten, die Kleinkaliber
Schützenvereine aufzulösen und die Organisationen,
die mit Kleinkaliber-Gewehren ausgerüstet waren, zu
entwaffnen.
3. August
Die Berliner Verkehrspolizei beschloss, ihre Beamte
nach und nach in der Verkehrsregelung auszubilden.
3. August
Der französische Tennisstar Suzanne Lenglen
wechselte ins Profilager. Für 100 000 Dollar
unternahm Lenglen im September eine viermonatige
Tennisreise durch die USA.
4. August
Der Mittellandkanal, der vor dem Weltkrieg nur bis
Peine gebaut wurde, soll auf Beschluss des Landtags
von Braunschweig weitergebaut werden. Die
Kostenübernahme wurde geregelt.
4. August
In Bonn fand der Deutsche Studententag statt. Die
Redner lobten das Verhalten der Studenten der
Technischen Hochschule Hannover gegenüber dem
Philosophieprofessor Theodor Lessing und wiesen
Bericht über tätliche Angriffe auf den Professor als
Übertreibungen zurück.
5. August
Der britische Bergarbeiterverband bat die
Bergarbeiterorganisationen aller Länder, die seit
Mai streikenden Bergarbeiter wenigstens noch für
vier weitere Wochen finanziell zu unterstützen.
5. August
Das Deutsche Reich und Frankreich schlossen ein
vorläufiges Wirtschaftsabkommen und eine
Vereinbarung über einen Warenaustausch zwischen dem
Reich und dem Saargebiet.
6. August
Gertrude Ederle durchschwimmt als erste Frau den
Ärmelkanal
7. August
Wegen der bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen
schlossen sich die rechtsgerichteten Wehrverbände
Stahlhelm, Wehrwolf, Wiking, Reichsflagge und Jungdo
zusammen und Forderten die rechtsgerichteten
bürgerlichen Parteien auf, ihrem Bündnis
beizutreten. Hinter der Aktion stand der ehemalige
Marineoffizier und Führer eines Freikorps, Hermann
Ehrhardt. Die Parteien lehnten ein solches Bündnis
ab.
7. August
Die US-Amerikanerin Gertrud Ederle durchschwamm als
erste Frau den Ärmelkanal. Sie brauchte 14:32
Stunden und stellte damit einen Weltrekord auf.
8. August
Die Regierungen von Frankreich, Großbritannien,
Italien, Belgien und den USA wurden von der
Reichsregierung aufgeFordert, die Stärke der
alliierten Truppen im Rheinland von 85 000 auf 50
000 herabzusetzen
8. August
Auf Beschluss des Berliner Magistrates wurde der
„Totentanz“, in der Marienkirche, eines der
bedeutendsten mittelalterlichen Kunstwerke der
Stadt, restauriert.
9. August
Der ehemalige französische Ministerpräsident Georges
Clemenceau trat in einem offenen Brief an den
US-Präsidenten Calvin Coolidge dafür ein, dass die
USA Frankreich die Kriegsschulden erlassen sollten.
9. August
Der deutsche Reichspräsident
Paul von Hindenburg
sprach sich gegenüber Reichskanzler Wilhelm Marx
erneut dafür aus, vor einem zweiten Aufnahmegesuch
an den Völkerbund die Herabsetzung der Truppenstärke
der alliierten Besatzungsmächte im Rheinland
sicherzustellen.
10. August
Italien und Spanien schlossen einen
Freundschaftsvertrag, in dem beide Staaten sich
Neutralität im Falle eines Angriffs zusichern.
10. August
Der ehemalige deutsche Kaiser Wilhelm II. hatte in
Kapstadt einen Prozess verloren, in dem er auf die
Rückgabe seiner Farmen in Südafrika klagte, die
aufgrund des Versailler Vertrags konfisziert worden
waren.
11. August
Innenminister Wilhelm Külz bekannte sich in der
Festrede zum Jahrestag der Verabschiedung der
Weimarer Verfassung im deutschen Reichstag zur
republikanischen Staatsform.
11. August
Ein Ehrenmal für den ersten deutschen
Reichspräsidenten, Friedrich Ebert, wurde im
Anschluss an die Feier zum Jahrestag der
Verabschiedung der Weimarer Verfassung in der
Frankfurter Paulskirche enthüllt.
12. August
Das deutsche Reichskabinett beschloss, sich erneut
um den Eintritt des Reiches in den Völkerbund zu
bemühen. Es lehnte ein Junktim zwischen
Völkerbund-Beitritt und vorhergehender
Rheinlandräumung ab.
12. August
In einer Munitionsfabrik auf der Donauinsel Csepel
bei Budapest ereignete sich eine schwere Explosion,
die einen großen Teil der Fabrikanlagen zerstörte.
13. August
Ein Zugunglück in der Nähe von Langenbach in Bayern
Forderte zwölf Todesopfer.
13. August
Zum 50. Jahrestag der Eröffnung der Bayreuther
Festspiele ließ die Stadt Bayreuth Kränze auf den
Gräbern von
Richard Wagner, Franz Liszt und Hans
Richter niederlegen. Eine offizielle Feier im
Festspielhaus fand nicht statt.
14. August
Der Jahrestag der Verabschiedung der Weimarer
Verfassung wurde vom Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold,
ein an der Sozialdemokratie orientierter politischer
Kampfverband, in Nürnberg gefeiert.
14. August
Die erste deutsche Fotografie-Ausstellung nach dem
Ende des Weltkriegs wurde in Frankfurt am Main
eröffnet.
15. August
In Lichterfelde und Wannsee wurden die ersten
Berliner Selbstwahltelefone in Betrieb genommen.
Eine Vermittlung durch ein Amt wurde damit unnötig.
15. August
Nach zwölfjähriger Umbauzeit wurde die alte
Mainbrücke, die Frankfurt mit Sachsenhausen
verbindet, dem Verkehr übergeben. Die Frankfurter
feierten das Ereignis mit einem Volksfest.
16. August
Eröffnung des Flughafen Salzburg
17. August
In Oppeln unterzeichneten das Deutsche Reich und
Polen ein Abkommen zur Regelung der Grenzstrecke der
Oder.
17. August
Die Prager Polizeidirektion verbot die Bildung von
Organisationen, die nach militärischem Vorbild
aufgebaut sind, d. h. von faschistischen
Organisationen. Das Auftreten derartiger Verbände
hatte in letzter Zeit zur Störung von Ruhe und
Ordnung geführt.
18. August
Ein D-Zug Berlin-Hannover entgleiste zwischen
Meinersen und Leiferde. Dabei starben 21 Menschen.
Das Unglück wurde durch einen Anschlag verursacht.
18. August
In Bonn wurde ein Institut für geistig und seelisch
behinderte Kinder eröffnet. Die Leitung übernahm
Professor für Psychiatrie und Neurologie Otto
Löwenstein.
19. August
Der deutsche Außenminister Gustav Stresemann hielt
vor der Heidelberger Goethe Gesellschaft einen
Vortrag über „Goethe und die Freiheitskriege“.
19. August
Der Film „Wie einst im Mai“ von Willi Wolff wurde in
Berlin zur Eröffnung des umgebauten Ufa-Palsts am
Zoo uraufgeführt. Der Film zeigte die verwickelte
Liebesgeschichten zwischen den Angehörigen zweier
Familien von 1849 bis 1926.
20. August
Bei den Salzburger Festspielen von 7. bis 28. August
fand die erste Vorstellung in der Felsenreitschule
statt. Max Reinhardt inszenierte die Komödie „Der
Diener zweier Herren“ von dem italienischen Dichter
Carlo Goldoni.
20. August
Die vom französischen Kabinett beschlossenen
Maßnahmen gegen die Teuerungen wurden vom
Ministerrat gebilligt. Die Maßnahmen sahen u. a.
vor, dass in den Restaurants nur noch zwei Gänge
angeboten werden und der Verbrauch von frisch
gebackenem Brot eingeschränkt wurde.
21. August
Die Gespräche zwischen dem Deutschen Reich und
Belgien über eine Rückgabe von Eupen-Malmedy an das
Deutsch Reich waren vorläufig gescheitert. Das
belgisch-deutsche Grenzgebiet war 1920 nach den
Bestimmungen des Versailler Vertrages an Belgien
gefallen.
21. August
In Breslau fand bis zum 24. August der 65. deutsche
Katholikentag statt. Die Redner sprachen sich dafür
aus, in Gebieten, in denen die Bevölkerung es
wünscht, konfessionelle Schulen einzurichten.
22. August
General Georgios Kondylis stürzte durch einen
unblutigen Putsch den griechischen Diktator
Theodoros Pangalos.
22. August
Bei Johannesburg in Südafrika wurden riesige
Diamantenfelder entdeckt. Mehr als 50 000 Menschen
strömten zu den neuen Funden.
23. August
Die US-Regierung wollte zwölf Millionen Dollar für
den Kauf neuer Marineflugzeuge ausgeben. Die
Luftrüstung sollte um 282 Flugzeuge vergrößert
werden.
23. August
Der italo-amerikanische Schauspieler
Rudolph Valentino starb im Alter von 31 Jahren.
24. August
Uruguay erkannte als erstes südamerikanische Land
die Sowjetunion diplomatisch an.
24. August
In Berlin wurde Max Schmeling Deutscher
Halbschwergewichtsmeister im Boxen durch ein K.o. in
der ersten Runde gegen Max Dieckmann.
25. August
Pavlos Konduriotis wurde von allen Parteiführern
Griechenlands als neuer Staatspräsident anerkannt.
Konduriotis erklärte, dass nach dem Sturz von
Theodoros Pangalos die Diktatur in Griechenland
beendet sei.
25. August
In Berlin entstand der größte Hoteltrust Europas,
als das Bankhaus Gebrüder Arnhold die
Aktienmajorität der Hotelbetriebsgesellschaft
übernahmen.
26. August
In einer Note an Paris, London, Rom und Washington
erklärte die spanische Regierung, dass sie auf einen
ständigen Ratssitz im Völkerbund verzichte, wenn sie
ein Völkerbundsmandat über die marokkanische
Hafenstadt Tanger erhielte. Tanger stand unter
internationaler Kontrolle.
26. August
Ein Gericht in der Hauptstadt der Türkei, Ankara,
verurteilte vier Mitglieder der jungtürkischen
Bewegung, deren Beteiligung am Komplott gegen den
türkischen Staatspräsidenten Mustafa Kemal Pascha
(Kemal Atatürk) vorgeworfen wurde, zum Tod. Das
Urteil wurde noch in derselben Nacht vollstreckt.
27. August
In Göteborg fanden vom 27. bis 29. August die
Leichtathletik-Weltfestspiele der Frauen statt.
27. August
Der Film „Im weißen Rössl“ mit Liane Haid hatte
seine Uraufführung im Gloria-Palast in Berlin.
Regier Führte Richard Oswald.
28. August
Die Sowjetunion unterbreitete der lettischen und der
polnischen Regierung ein Angebot, sofort über den
Abschluss eines Garantievertrages zu verhandeln. Die
UdSSR hatte bereits Finnland und Estland einen
Garantievertrag angeboten.
28. August
In Oberschlesien richtete ein Wirbelsturm schwere
Verwüstungen an. Die Dächer zahlreicher Häuser
wurden abgedeckt, Hunderte von Bäume umgeknickt und
zahlreiche Telefonleitungen zerstört.
29. August
In Nürnberg fand der von rechten Verbänden
organisierte Gedenktag für Heer und Marine statt.
29. August
In Leipzig wurde die Herbstmesse eröffnet, die bis
zum 1. September dauerte. Die Zahl der Teilnehmer
war verglichen mit der Frühjahrsmesse nochmals
rückläufig von 11000 auf 8000.
30. August
Der deutsche Meisterschwimmer Ernst Vierkötter
durchschwamm den Ärmelkanal in der Rekordzeit von
12:42 Stunden.
31. August
Neutralitäts- und Nichtangriffsvertrag zwischen
der UdSSR und
Afghanistan
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