September 1926 -
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Wichtige Ereignisse im September 1926
1. September
Das Deutsche Reich und Luxemburg schafften den
Visumzwang für Grenzübertritte ab.
1. September
Durch die Übernahme der Erdöl- und Kohleverwertung
AG wird die deutsche IG Farben zur größten deutschen
Aktiengesellschaft.
2. September
Im Iran trat das Kabinett unter Ministerpräsident
Mirza Hasan Chan zurück. Die im Mai gewählte
Regierung wurde durch Militärrevolten in Südpersien
und Khorassan erschüttert. Am 28. September stellte
Mirza Hasan Chan ein neues Kabinett vor.
2. September
Der Stummfilm „Die Boxerbraut“ wurde im Ufa-Palast
am Zoo in Berlin uraufgeführt. Willy Fritsch
erzielte in diesem Film einen seiner ersten
Filmerfolge.
3. September
Einweihung des Funkturms Berlin anlässlich der 3. Funkausstellung
4. September
In Genf beschloss der Völkerbundsrat, das Deutsche
Reich nach seinem Eintritt in den Völkerbund zu
einem ständigen Mitglied des Rates zu ernennen und
die Zahl der nicht-ständigen Sitze auf neun zu
erhöhen. Am 8. September wurde dieser Beschluss von
der Volkerbundsversammlung angenommen.
4. September
Bei einer Explosion in einer Kohlengrube in Tahoka
im US-Bundesstaat Texas kamen 16 Menschen ums Leben.
5. September
In der Mandschurei brach erneut ein Konflikt
zwischen der Sowjetunion und China aus wegen der
chinesischen Ostbahn. Die Chinesen hatten Warenlager
und Schiffe, die zur unter sowjetischer Verwaltung
stehenden chinesischen Ostbahn gehörten,
beschlagnahmt.
5. September
Britische Kanonenboote und chinesische Truppen unter
Wu Pei-fu lieferten sich am Oberlauf des
Jangtsekiang ein Gefecht. Die Briten wurden zum
Rückzug gezwungen. Der Konflikt war ausgebrochen,
weil die Chinesen zwei Handelsdampfer beschlagnahmt
hatten.
6. September
Da in Spanien die Artillerieoffiziere gegen die
neuen Beförderungsmaßnahmen protestiert hatten,
wurde der Belagerungszustand verhängt und alle
Artillerieoffizier mit Ausnahme derjenigen, die in
der Kolonie Marokko stationiert waren, wurden aus
dem Heer ausgestoßen. Am 7. September war die Ruhe
wiederhergestellt.
6. September
Im Londoner Hyde-Park wurde eine Verkehrsregelung
für Reiter eingeführt. Es dürfen nur noch vier
Personen nebeneinander reiten.
7. September
In Japan richtete ein Taifun erhebliche Schäden an.
Mehr als 30 Menschen fanden den Tod.
7. September
In Berlin am Potsdamer Platz wurde der restaurierte
Bechstein-Saal wieder eröffnet. Julia Culp sang bei
der Eröffnungsfeier Lieder von Franz Schubert und
Johannes Brahms. Der Architekt Oskar Kaufmann hatte
den Umbau geleitet. Er war einer der führenden
Baumeister auf dem Gebiet des Theaterbaus.
8. September
Einstimmige Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund
9. September
Der Putschversuch der republikanischen Garde wurde
in Athen niedergeschlagen. Die republikanische Garde
hatte die Herrschaft des abgesetzten Diktators
Theodoros Pangalos gestützt.
9. September
Die Gemeinde Feldafing am Starnberger See stellte in
den Parkanlagen beim Ort ein Denkmal für Kaiserin
Elisabeth von Österreich auf. Die Kaiserin hatte
oftmals während des Sommers in Feldafing geweilt.
Die Gemeinde hatte das Denkmal von der tschechischen
Stadt Franzensbad erhalten.
10. September
Das Deutsche Reich wurde in den Völkerbund
aufgenommen. Der deutsche Außenminister Gustav
Stresemann hielt vor der Völkerbundsversammlug in
Genf eine viel beachtete Antrittsrede.
10. September
Das Koblenzer Abkommen zwischen dem Deutschen Reich
und den Besatzungsmächten sicherte den deutschen
Bewohnern in den rheinischen Gebieten Amnestie für
Straftaten zu, die während der Besatzungszeit
begangen worden waren. Ausgenommen waren Straftaten
des allgemeinen Rechts und Spionage.
11. September
Spanien erklärte seinen Austritt aus dem Völkerbund.
Der Völkerbund hatte nicht über die Tange-Frage
verhandeln wollen. Spanien hatte verlangt, die seit
1912 internationale marokkanische Hafenstadt Tanger
seiner Marokko Zone anzugliedern.
11. September
Der italienische Ministerpräsident und Duce Benito
Mussolini entging in Rom einem Bombenattentat des
Anarchisten Ermete Giovanni. Weil der Attentäter als
Emigrant in Frankreich gelegt hatte, kam es zu
italienisch-französischen Presseangriffen gegen die
Emigranten. Italien forderte die Auslieferung bzw.
Überwachung der Emigranten.
12. September
Der Führer des marokkanischen Aufstands gegen
Frankreich und Spanien, Abd El Krim, sagte in seinen
Memoiren, die in der französischen Zeitung „Echo de
Paris“ veröffentlicht wurden, dass er nur über 3800
reguläre Soldaten verfügt habe.
13. September
Sechs Millionen Spanier sprachen sich bei einer
nicht geheim durchgeführten Volksabstimmung für die
Diktatur aus.
14. September
In der Zeitschrift „Weltbühne“ äußerte sich der
deutsche Schriftsteller Kurt Tucholsky skeptisch zur
republikanischen Gesinnung im Deutschen Reich. Er
hielt den Sieg des republikanischen Gedankens für
eine „optische Täuschung“.
14. September
In Belgrad tagte ein internationaler Freimaurer
Kongress. Die Freimaurer bekannten sich zum Frieden
und zur Wiederherstellung der internationalen
Eintracht.
15. September
In Berlin las der deutsche Schriftsteller Klaus Mann
aus Werken, die 1926 veröffentlicht wurden:
„Tanzpantomime“ (Später „Der fromme Tanz") und
„Kindernovelle“.
15. September
In Kanada erreichte die Liberale Partei bei den
Unterhauswahlen die meisten Stimmen. Sie erhielt 116
der 245 Mandate. Am 25. September trat der neue
Ministerpräsident William Lyon Mackenzie King sein
Amt an.
16. September
Der italienische Ministerpräsident und Duce Benito
Mussolini und der rumänische Ministerpräsident
Alexandru Avarescu unterzeichneten in der Villa
Torlonia in Italien den rumänisch-italienischen
Freundschaftsvertrag.
16. September
In der Tschechoslowakei schlossen sich die deutsche
und die tschechische Gewerkschaftszentrale zusammen
und machten damit einen Schritt zur Aufhebung der
nationalen Gegensätze in der Tschechoslowakei.
17. September
Bei einem Frühstück in Thoiry in Frankreich berieten
der deutsche Außenminister Gustav Stresemann und der
französische Außenminister Aristide Briand über die
deutsch-französischen Beziehungen. Die Presse war
bei dieser historischen Begegnung ausgeschlossen.
17. September
Bis zum 18. September tagte in Stettin der deutsche
Städtetag. Die Städte klagten über die
Verschlechterung ihrer Finanzlage und forderten eine
Neuregelung des Finanzausgleichs.
18. September
Ein Schriftsatz an die britische und französische
Regierung zeigte den Verzicht Spaniens an, die
marokkanische Hafenstadt Tanger in die spanische
Marokko Zone einzubeziehen. Stattdessen schlug
Spanien vor, dass Italien an der Verwaltung Tangers,
das unter internationaler Kontrolle stand, beteiligt
wurde.
18. September
Damit die Wagen der Berliner Straßenbahnen eine
Temperatur von mindestens 10 Grad im Winter
erhalten, wurden sie mit elektrischen Heizkörpern
ausgestattet.
19. September
Die Arbeiter-, Turn- und Sportschule, in der
Lehrgänge für die Übungsleiter der
Arbeiter-Sportvereine stattfinden sollten, wurde
eröffnet.
19. September
Das Lustspiel „Der gläserne Pantoffel“ des
ungarischen Schriftstellers Franz Molnar wurde in
Wien uraufgeführt.
20. September
Der belgische König Albert gab die Verlobung seines
Sohnes, des Thronfolgers Prinz Leopold mit
Prinzessin Astrid von Schweden, einer Nichte des
schwedischen Königs Gustav V. bekannt.
20. September
In der pommerschen Stadt Garz stürzte eine
Gussbetonbrücke über die Oder, die am kommenden
Sonntag eingeweiht werden sollte, ein. Bei dem
Unglück starben vier Arbeiter.
21. September
Als sich in Breslau Demonstranten vor dem Rathaus
versammelten, in dem über Notstandsarbeiten
verhandelt wurde, kam es zu blutigen Zusammenstößen
zwischen den Demonstranten und der Polizei. Bei
Notstandsarbeiten wurden Arbeitslose beschäftigt.
21. September
Im Deutschen Schauspielhaus Hamburg und zugleich in
Theatern in Köln und Mannheim fand die Uraufführung
des Lustspiels „Die Schule von Uznach oder Neue
Sachlichkeit“ statt. Das Stück versuchte, den neuen,
selbstbewussten Frauentyp darzustellen.
22. September
Der plötzliche Rücktritt ihres langjährigen Gouverneurs und eine
Artikelserie im Sensationsblatt Der Abend über die Österreichische Postsparkasse
rütteln die Politiker auf. Ein Parlamentsausschuss deckt im
Postsparkassenskandal nach mehrwöchigen Untersuchungen enorme Verluste des
Instituts aus Spekulationsgeschäften, aus einem fragwürdigen Kredit sowie teuren
Stützungsaktionen für andere Banken auf.
23. September
In Griechenland tat Ministerpräsident Georgios
Kondylis zurück, führte jedoch die Geschäfte bis zu
den Wahlen im Oktober weiter. Der Plan von Kondylis,
nach dem Sturz des Diktators Theodoros Pangalos ein
großes Koalitionskabinett zu bilden, war an den
Gegensätzen zwischen den Parteien gescheitert.
23. September
Bei der Rückkehr von der Völkerbundstagung in Genf
wurde die deutsche Delegation unter der Leitung von
Außenminister Gustav Stresemann in Berlin begeistert
begrüßt.
24. September
Für die deutschen Rundfunksender wurden
Überwachungsausschüsse gebildet. Sie entschieden
über alle politischen Fragen der Programmgestaltung.
Die Rundfunkgesellschaften mussten ihre Programme
den Überwachungsgesellschaften vorlegen und auf
Anforderung auch Inhaltsangaben liefern.
24. September
Die Verhandlungen von Außenminister Gustav
Stresemann in Genf und Thoiry wurden vom
Reichskabinett gebilligt.
25. September
Uraufführung der Operette Lady Hamilton von Eduard Künneke am
Schauspielhaus in Breslau.
26. September
Mit der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ von
Richard Wagner wurde das neue Bühnenhaus der
Hamburger Staatsoper eingeweiht.
27. September
In Wien fand der 5. Deutsche Soziologentag statt,
der sich mit dem Problem der Demokratie
beschäftigte.
27. September
In Germersheim schoss in der Nacht zum 27. September
ein französischer Unterleutnant auf vier deutsche
Passanten und verletzte einen tödlich.
28. September
Die Sowjetunion und Litauen unterzeichneten einen
Neutralitätspakt, in dem sie sich gegenseitige
Unterstützung in Fall eines Angriffs von dritter
Seite zusicherten.
28. September
In der Nacht zum 28. September hatte das deutsche
Motorschiff „Rio Bravo“ 109 Schiffbrüchige geborgen,
die mit dem amerikanischen Dampfer „Mexiko“ auf dem
Madagaskar-Riff im Golf von Mexiko gestrandet waren.
29. September
Die Berliner Presse berichtete, dass Prinz Wilhelm
von Preußen, der älteste Sohn des ehemaligen
deutschen Kronprinzen, vom 14. August bis zum 9.
September am Reichswehrmanöver in Münsingen in
Württemberg teilgenommen hatte.
30. September
In der Nähe von Livorno in Italien trafen sich
Ministerpräsident und Duce Benito Mussolini und der
britische Außenminister Joseph Austen Chamberlain
auf dessen Yacht zu einer Unterredung. Sie sprachen
über die europäische Politik und kamen zu
übereinstimmenden Einschätzungen. Die Presse
bewertete das Gespräch als britisch-italienische
Annäherung nach der deutsch-französischen
Verständigung in Thoiry.
30. September
Die sowjetische Politikerin und Schriftstellerin
Alexandra M. Kollontai wurde zur Gesandten der UdSSR
in Mexiko ernannt. Sie war die einzige Frau in einer
so hohe diplomatischen Stellung.
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