Oktober 1926 - Erste Verkehrsampel in Berlin
Am 1. Oktober 1924 wurde die erste
Verkehrsampel auf dem Potsdamer Platz in Berlin in
Betrieb genommen. Dieser war zu derzeit der
verkehrreichste Platz in ganz Europa und der
Verkehrsfluss chaotisch. In Deutschland gab es 1926
schon über 200.000 zugelassene Pkws und knapp
100.000 Lkws. Zuvor wurde der Verkehr durch einen
Polizist mit Trompete geregelt, die Berliner nannten
ihn den „Trompetenengel". Bereits zehn Jahre zuvor
wurde die erste elektrische Ampel im amerikanischen
Cleveland eingeweiht. Die Umschaltphase wurde nicht
mit dem gelben Signal, sondern durch eine Glocke
signalisiert.
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Wichtige Ereignisse im Oktober 1926
1. Oktober
In Berlin wurden die ersten Verkehrsampeln in
Betrieb genommen.
1. Oktober
Die beiden führenden deutschen Radiozeitschriften,
„Funk- und Radioamateur“ und die „Fachblätter“ des
Funkvereins schlossen sich zu der Wochenschrift
„Funk“ zusammen.
2. Oktober
Außenminister Gustav Stresemann bezeichnete in einer
Rede auf dem Parteitag der Deutschen Volkspartei (DVP)
in Köln die deutsch-französische Verständigung als
den Kernpunkt jeder europäischen Verständigung.
2. Oktober
Durch die Vergabe einer Konzession für den Anbau von
Kautschuk an die Firestone-Company machte sich
Liberia ökonomisch von den USA abhängig.
3. Oktober
Anlässlich der Feiern zum 700. Todestages von Franz
von Assisi versuchte die Stadt Assisi, sich das
Aussehen zu geben, das sie im 12. und 13.
Jahrhundert hatte. Die Fassaden der Häuser wurden
mit einem Farbton zwischen Rosa und Braun
gestrichen.
3. Oktober
Die deutsche Schauspielerin Marlene Dietrich erhielt
ein Engagement für die Charell-Revue „Von Mund zu
Mund“, die im Oktober ihre 50. Aufführung erlebte.
4. Oktober
Sieben Personen des Personals eines Güterzuges, der
im Ricken Tunnel in der Schweiz steckenblieb, wurden
durch Kohlengase getötet.
4. Oktober
Am Hafen in Konstantinopel (Istanbul) wurde ein
Denkmal für den türkischen Staatspräsidenten Mustafa
Kemal Pascha (Kemal Atatürk) enthüllt.
5. Oktober
Aus Gesundheitsgründen trat der preußische
Innenminister Carl Severing zurück. Am 6. Oktober
ernannte Ministerpräsident Otto Braun den Berliner
Polizeipräsidenten Albert Grzesinski zu seinem
Nachfolger.
5. Oktober
Violet Pierceu lief als erste Frau die
Marathonstrecke. Die 42,195 km lange Strecke von
Windsor nach London legte sie in 3:40 Stunden
zurück. Der letzte Olympiasieger im Marathonlauf
hatte 1924 für die Strecke 2:41:22,6 Stunden
gebraucht.
6. Oktober
Die preußische Regierung und das Haus Hohenzollern
schlossen einen Vergleich über die Fürstenabfindung.
Die Hauptlinie des Hauses Hohenzollern behielt 250
000 Morgen Land, die Kronschlösser verblieben dem
Staat.
6. Oktober
Seit dem 3. Oktober fand im Wiener Konzerthaus der
erste Paneuropa Kongress statt. Richard Nicolaus
Graf Coudenhofe-Kalergi, der Gründer der
Paneuropa-Bewegung, trat für einen wirtschaftlichen
und politischen Zusammenschluss der europäischen
Staaten ein.
7. Oktober
In Paris im Grand Palais fand der 20. Automobilsalon
statt.
7. Oktober
Auf der Tagung des Deutschen Beamtenbundes schloss
sich der Beamtenbund mit dem Gesamtverband Deutscher
Beamtengewerkschaften zum Deutschen Beamtenbund
zusammen.
8. Oktober
Wegen der Affäre um Prinz Wilhelm von Preußen
erhielt der Chef der Heeresleitung Generaloberst
Hans von Seeckt seinen Abschied. Sein Nachfolger
wurde Generalleutnant Wilhelm Heye.
8. Oktober
In Essen fand eine Feier zum 100. Todestag von
Friedrich Krupp, dem Gründer der Kruppschen
Gussstahlfabrik, statt.
9. Oktober
Auf der Schachtanlage Prosper II. der rheinischen
Stahlwerke wurden sechs Arbeiter verschüttet, von
denen vier nur noch tot geborgen werden konnten.
9. Oktober
Die Oper „Die Liebe zu den drei Orangen“ des
russischen Komponisten Sergei Prokofjew wurde in der
Berliner Krolloper uraufgeführt.
10. Oktober
Der erste internationale Kongress für
Sexualforschung wurde im Berliner Reichstagsgebäude
eröffnet.
10. Oktober
Während einer Flugzeugparade in Padubitz in der
Tschechoslowakei forderte ein Flugzeugunglück zwei
Todesopfer und zwölf Verletzte. Ein Flugzeug war mit
einem Flügel an eine Telegrafen Stange gestoßen und
in die Zuschauermenge gestürzt.
11. Oktober
In Ramsay in Großbritannien endeten Verhandlungen
zwischen deutschen und britischen Industriellen. Die
Teilnehmer hatten nach dem Abschluss des
europäischen Stahlkartells, an dem Großbritannien
nicht beteiligt war, über Fragen der Zusammenarbeit
gesprochen. Entscheidungen wurden keine getroffen.
12. Oktober
Anton Svehla (Tschechische Bauernpartei) wurde nach
dem Rücktritt des Beamtenkabinetts Johann Cerny
neuer Ministerpräsident der Tschechoslowakei. In dem
neuen Kabinett erhielten zum ersten Mal auch zwei
Deutsche Ministersitze.
12. Oktober
Die seit einigen Tagen an der Nordsee herrschende
Sturmflut richtete schwere Schäden an. Ein Deich auf
Norderney war gebrochen und die Düne auf Helgoland
war stark beschädigt worden.
13. Oktober
Der deutsche Reichspräsident
Paul von Hindenburg
gegründete die Entlassung des Chefs der
Heeresleitung, Generaloberst Hans von Seeckt, in
seinen privaten Aufzeichnungen mit dem angedrohten
Rücktritt der Reichsregierung.
13. Oktober
Das Schauspiel „Der blaue Boll“ des deutschen
Bildhauers und Dichters Ernst Barlach wurde im
Landestheater in Stuttgart uraufgeführt. Das Stück
zeigte die inneren Konflikte eines Gutsbesitzers.
14. Oktober
Das beliebte Kinderbuch Winnie-the-Pooh von Alan Alexander Milne
erscheint erstmals im Londoner Verlag Methuen & Co.
15. Oktober
Der österreichische Bundeskanzler Rudolf Ramek trat
wegen eines angedrohten Streiks der
Bundesbediensteten zurück.
15. Oktober
Das Arbeitsbeschaffungsprogramm der Reichsregierung
hatte Arbeitslosenzahl bislang auf 1,24 Millionen
gegenüber 2,4 Millionen im Februar gesenkt.
16. Oktober
Mit einer Eingabe an den Verfassungsgerichtshof
Österreichs erreichte Felicia Fischer es, in Wien
Taxi fahren zu dürfen. Der Verfassungsgerichtshof
hatte mit Hinweis auf die gesetzlich garantierte
Gleichbehandlung von Frauen und Männern den
Paragrafen aufgehoben, der Frauen das Taxifahren
untersagt hatte.
16. Oktober
Die Oper „Hary Janos“ des ungarischen Komponisten
Zoltan Kodaly wurde in Budapest uraufgeführt.
17. Oktober
Da in nächster Zeit wichtige Gesetzesvorlagen wie
das Arbeitsgerichtsgesetz und das
Arbeitslosenversicherungsgesetz anstanden, sprach
sich der Fraktionsvorstand der deutschen
Zentrumspartei, einer der Regierungsparteien, für
eine Große Koalition aus.
17. Oktober
Die französische Chansonsängerin Yvette Guilbert
trug im Theater am Kurfürstendamm in Berlin ihre
Chansons vor. Es war ihr zweiter Auftritt in Berlin
18. Oktober
In der „Frankfurter Zeitung“ veröffentlichte der
amerikanische Kommunist Max F. Eastman einen als
Testament bezeichneten Brief von Wladimir Iljitsch
Lenin aus dem Jahr 1922, in dem Lenin einen
Machtkampf zwischen Leo Trotzki und Josef Stalin
vorausgesagt hatte.
18. Oktober
Bei einer Volksabstimmung in Norwegen über die
Aufhebung des Alkoholverbots sprachen sich 421 202
Wahlberechtigte für das Verbot aus und 531 425 gegen
das Verbot.
19. Oktober
In Großbritannien fand bis zum 18. November die
Empire Konferenz statt. Die Dominions (Kolonien mit
Selbstverwaltung) erhielten den Status autonomer
Gemeinschaften und das Britische Weltreich wurde in
den „Commonwealth of Nations“ umgewandelt.
19. Oktober
In Essen lehnte der preußische Finanzminister
Hermann Höpker-Aschoff den Bau weiterer Kanäle ab,
u. a. den viel diskutierten und nie gebauten
Hansa-Kanal. Seiner Auffassung nach wurde Kohle
zunehmend am Förderort weiterverarbeitet und musste
nicht mehr in großen Mengen abtransportiert werden.
20. Oktober
Der christlich soziale Parteiobmann Ignaz Seipel
bildete in Österreich nach dem Rücktritt von
Bundeskanzler Rudolf Ramek eine neue Regierung.
20. Oktober
Im Hamburger Hafen lief der neue Ozeandampfer „New
York“ der Hamburg-Amerika-Linie, der von der Werft
Blohm und Voss gebaut worden war, vom Stapel.
21. Oktober
Auf Kuba forderte ein Wirbelsturm 30 Todesopfer und
richtete auf den Feldern in den Provinzen Havanna,
Pinar del Rio und Matanzas schwere Verwüstungen an.
21. Oktober
Die Münchener Trambahn feierte ihr 50-jähriges
Bestehen.
22. Oktober
Das Reichskabinett beschloss den sofortigen
Weiterbau des Mittellandkanals, ohne die Regelung
zwischen den Ländern abzuwarten. Der erste
Spatenstich erfolgte am 25. Oktober.
22. Oktober
Der S. Fischer Verlag in Berlin feierte sein
40-jähriges Bestehen.
23. Oktober
Der sowjetische Revolutionär Leo Trotzki wurde
während der Plenarsitzung der kommunistischen Partei
der Sowjetunion vom 23. bis 26. Oktober aus dem
Politbüro ausgeschlossen. Auch andere Oppositionelle
gegen die Politik Josef Stalins, u. a. Lew Kamenew
und Grigori Sinowjew verloren wichtige Posten.
23. Oktober
In München wurde ein Verein zur Förderung der
zeitgenössischen Dichtung, der sich „Die Argonauten“
nannte, gegründet.
24. Oktober
Sechs chinesische Priester wurden von Papst Pius XI.
im Petersdom zu Bischöfen geweiht. Zum ersten Mal
erhielten chinesische Geistliche diesen hohen Rang.
24. Oktober
Der von den Architekten Viktor Mittag und Karl
Hauschka gebaute Eberthof, ein Gebäudekomplex mit
197 Wohnungen, wurde in Wien eingeweiht.
25. Oktober
Der Führer des konservativen polnischen Landadels,
Fürst Janusz Radziwill, und der polnische
Ministerpräsident Josef Klemens Pilsudski trafen auf
Schloss Nieswiez zusammen. Der Adel sicherte
Pilsudski die Unterstützung der monarchistischen und
konservativen Organisationen zu.
26. Oktober
Die ersten Mitglieder der neu gegründeten Sektion
für Dichtkunst wurden während einer Sitzung der
Berliner Akademie der Künste vorgestellt: Ludwig
Fulda, Arno Holz, Thomas Mann und Hermann Stehr. Als
Arno Holz eine Änderung der Statuten forderte, kam
es zu einem Eklat.
26. Oktober
Das Drama „Gneisenau“ von Wolfgang Goetz wurde
erstmals im Deutschen Theater in Berlin aufgeführt.
In der Titelrolle was Werner Krauss zu sehen.
27. Oktober
Es fand eine Fusion der drei Gesellschaften
Gelsenkirchener Bergwerks AG, Deutsch-Luxemburgische
Bergwerks- und Hütten-AG und Bochumer Verein für
Bergbau- und Gussstahlfabrikation statt. Das
Stammaktienkapital der neuen Gesellschaft belief
sich auf 250 Millionen Reichsmark (RM).
27. Oktober
Der verantwortliche Redakteur der Münchener Zeitung,
der das Gedicht „Wenn der Wind im Frühling bläst“
von Carl Zuckmayer abgedruckt hatte, wurde wegen
Gotteslästerung zu drei Wochen Gefängnis mit
Bewährung verurteilt.
28. Oktober
Das vom Berliner Magistrat neu geschaffene Dezernat
für den Betrieb und den Ausbau der städtischen
Verkehrsmittel wurde von dem deutschen Politiker
Ernst Reuter übernommen.
28. Oktober
Der Stummfilm „Die Abenteuer eines Zehnmarkscheins“
von Berthold Viertel wurde im Ufa-Theater in Berlin
uraufgeführt. Die Inflationszeit in Berlin wurde am
Weg eines Zehnmarkscheins durch verschiedene Hände
geschildert.
29. Oktober
Bis zum 7. November fand in Berlin die Deutsche
Automobilausstellung statt. Auf der Ausstellung, die
viele Besucher hatte, stellten 30 Hersteller 43
verschiedene Modelle vor.
29. Oktober
Die Uraufführung der Komödie „Insel der Affen“ von
Helmuth Unger fand in Bochum statt.
30. Oktober
Der britische Archäologe drang erfolgreich bis zur
Schatzkammer im Grab des ägyptischen Pharaos
Tutanchamun, der Mitte des 14. Jahrhunderts v. Chr.
lebte, vor. Der Archäologe fand in dem Grabmal
ungemein wertvolle Kunstschätze.
30. Oktober
Die Uraufführung des Schauspiels „Paulus unter den
Juden“ des österreichischen Schriftstellers Franz
Werfel fand gleichzeitig in München, Köln, Breslau
und Wien statt.
31. Oktober
Auf der Via Riccoli in Bologna in Italien fand
erneut ein gescheitertes Attentat auf den
italienischen Ministerpräsidenten und Duce Benito
Mussolini statt. Der Täter, der 15-jährige Anteo
Zamboni, der mehrere Schüsse auf Mussolini abgab,
wurde von der Menge erdolcht.
31. Oktober
Das 59. Fußball-Länderspiel zwischen dem Deutschen
Reich und den Niederlanden in Amsterdam endete mit
3:2 zugunsten der deutschen Mannschaft.
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