November 1926 - Deutsch-französischer
Handelsvertrag
In Berlin wurde am 6. November 1926 ein deutsch-französisches Abkommen
über den Austausch von Erzeugnissen deutscher,
französischer und saarländischer Industrien
abgeschlossen. Drei Viertel der Produktion der
saarländischen Hüttenwerke gingen in das Deutsche
Reich, ein Viertel nach Frankreich. Das Abkommen
stellte einen Zusatz zum deutsch-französischen
Handelsvertrag vom 5. August dar. Außenminister
Gustav Stresemann versuchte im Deutschen Reichstag,
die Angriffe der Opposition gegen seine
Aussöhnungspolitik mit Frankreich zu entkräften.
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Wichtige Ereignisse im November 1926
1. November
Italienische faschistische Milizen überfielen in dem
Grenzort Ventimigli französische Eisenbahner und
drangen in das französische Konsulat ein.
1. November
Joseph Goebbels wurde Gauleiter der
Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei
(NSDAP) in Berlin-Brandenburg.
2. November
Die Polizei verhaftete in der französischen Stadt
Perpignan an der spanischen Grenze 60 spanische
Separatisten, die unter der Führung von Francisco
Marcia einen Aufstand in Katalonien geplant hatten.
2. November
In den letzten Monaten wurden in der Provinz
Brandenburg 138 Bauerngüter wegen
Zahlungsunfähigkeit der Besitzer versteigert.
3. November
Vom 30. Oktober bis 3. November fand in Linz in
Österreich der Parteitag der österreichischen
Sozialdemokraten statt. Ein neues Parteiprogramm,
das den Übergang von der kapitalistischen zur
sozialistischen Gesellschaftsordnung anstrebte,
wurde verabschiedet.
4. November
In Stockholm heiratete der belgische Kronprinz
Leopold die schwedische Prinzessin Astrid
standesamtlich.
4. November
In Berlin fand eine Kundgebung gegen das geplante
Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und
Schmutzschriften statt.
5. November
Nach eineinhalb Jahren im Amt besuchte der deutsche
Reichspräsident Paul von Hindenburg erstmals
offiziell das Rathaus von Berlin.
5. November
Der italienische Oberst Ricciotti Garibaldi wurde in
Nizza von der französischen Polizei festgenommen.
Ihm wurde vorgeworfen, als Geheimagent der
italienischen Polizei zahlreiche Italiener, die aus
dem faschistischen Italien geflohen waren, verraten
zu haben.
6. November
Die Deutsche Welle sendete die erste
Arbeiterfunksendung.
7. November
Bei den ersten griechischen Wahlen nach dem Sturz
des Diktators Theodoros Pangalos erzielten die
Republikaner die meisten Stimmen.
7. November
Der deutsche Schriftsteller Heinrich Mann trug auf
einem Dichterabend im Deutschen Reichstag aus seiner
Novelle „Der Jüngling“ vor.
8. November
Uraufführung des Musicals Oh, Kay! von George Gershwin am Imperial
Theatre in New York
9. November
Uraufführung der Oper Cardillac von Paul Hindemith
Staatsoper in Dresden
10. November
Die italienische Polizei besetzte und schloss in der
Nacht zum 10. November alle Parteizentralen der
verbotenen, also der oppositionellen Parteien. Am
10. November erloschen die Abgeordnetenmandate der
124 oppositionellen Abgeordneten.
10. November
In Brüssel wurden der belgische Kronprinz Leopold
und Prinzessin Astrid von Schweden kirchlich
getraut.
11. November
Die Schauspieler Lilian Harvey und
Willy Fritsch
feierten große Erfolge bei der Uraufführung des
Stummfilms „Die keusche Susanne“ im Ufa-Palast am
Berliner Zoo.
11. November
Der tschechische Sänger Jan Kiepura gab sein
einziges Konzert in Berlin. Im Blüthner-Saal sang er
Arien von Guiseppe Verdi, Giacomo Puccini und
Charles Gounod. Darüber hinaus trat er in mehreren
Opernvorstellungen auf.
12. November
Neuer Präsident von Nicaragua wurde Adolfo Diaz, der
am 15. November vereidigt wurde. Sein Vorgänger,
Emiliano Chamorro Vargas war zurückgetreten. Ein
Teil des Landes befand sich im Aufstand gegen Diaz.
12. November
Der Stummfilm „Der Jäger von Fall“ nach dem
gleichnamigen Roman des deutschen Schriftstellers
Ludwig Ganghofer wurde in den Münchner
Kammerlichtspielen uraufgeführt.
13. November
Das Gesetz zur Erhöhung der Arbeitslosenfürsorge
wurde im Deutschen Reichstag mit den Stimmen der
Regierungskoalition und der SPD angenommen. Die
Unterstützung wurde vom 10 bis 15 Prozent erhöht.
13. November
Nach einem Aufruf der kommunistischen Partei brach
auf Java, einer Kolonie der Niederlande, ein
Bauernaufstand aus. Er scheiterte nach einigen
Wochen an der Überlegenheit der Kolonialarmee.
14. November
Im Berliner Stadtteil Neukölln fand ein
Propaganda-Umzug der Nationalsozialisten (NSDAP)
statt, bei dem es zu schweren Zusammenstößen mit
Kommunisten und Passanten kam, die sich durch das
Verhalten der Nationalsozialisten provoziert
fühlten.
14. November
Während der Amerikareise von Königin Marias von
Rumänien fand in Chicago zum ersten Mal eine
Kundgebung gegen Rumänien statt. Die Demonstranten,
Kommunisten, protestierten gegen die Inhaftierung
von politischen Gefangenen in Rumänien.
15. November
Der österreichische Schriftsteller Franz Werfel
erhielt für sein Drama „Juarez und Maximilian“ den
Grillparzer Preis.
15. November
Nachdem in Italien lebende Slowenen von Faschisten
überfallen und über die Grenze geflohen waren, zog
das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen an
der italienischen Grenze Truppen zusammen.
16. November
In Wolfegg heiratete Maximilian von Hohenberg, ein
Sohn des in Sarajewo ermordeten
österreichisch-ungarischen Erzherzogs und
Thronfolgers Franz Ferdinand, die Gräfin Elisabeth
von Waldburg.
16. November
In Warschau wurde ein Denkmal für den polnischen
Komponisten Frederic Chopin enthüllt. Das Denkmal
war von dem polnischen Bildhauer Waclaw Szymanowski
geschaffen worden.
17. November
In Kassel leitete der Rechtsanwalt Roland Freisler
ein Ermittlungsverfahren gegen die Aufführung des
Stückes „Baal“ des deutschen Schriftstellers Bertolt
Brecht ein.
18. November
Der deutsche Reichspräsident
Paul von Hindenburg war
bei der Eröffnung der Infanterie-Schule in Dresden
anwesend.
18. November
Per Dekret wurde verfügt, dass alle spanischen
Artillerieoffiziere, die am 5. September aus der
Armee ausgeschlossen wurden, ihren Dienst auf Antrag
wieder aufnehmen konnten. Ausgenommen waren die
Offiziere, die wegen des Putschversuchs bereits
verurteilt wurden oder gegen die ein Verfahren
schwebte.
19. November
In Rotherham in Nordengland starben neun Menschen,
als ein Schnellzug auf den letzten Wagen eines
entgleisten Güterzugs auffuhr und seinerseits
entgleiste.
19. November
Die britischen Bergarbeiter stimmten über den
Kompromissvorschlag der Regierung zur Beendigung des
Streiks ab.
20. November
In Wien, München, Düsseldorf und Leipzig fand
gleichzeitig die Uraufführung des Dramas „Dorothea
Angermann“ des deutschen Schriftstellers Gerhart
Hauptmann statt. Die Wiener Aufführung war von Max
Reinhardt inszeniert worden.
21. November
Das Gesetz über die Krisenfürsorge für Arbeitslose
trat im Deutschen Reich in Kraft. Es verpflichtete
Gemeinden, Arbeitslose, die kein Arbeitslosengeld
mehr erhalten, zu unterstützen. 25 Prozent der
Kosten trugen die Gemeinden, 75 Prozent das Reich.
22. November
Unter Führung des katholischen Priesters Don Loro
Zaka brach in Nordalbanien ein bewaffneter Aufstand
gegen die Regierung aus. Die Regierung und
Staatspräsident Achmed Zogu wurden von Italien und
Großbritannien unterstützt.
22. November
In München kündigte der Kurt Wolff Verlag das
Erscheinen des Romans „Das Schloss“ des 1924
verstorbenen deutschsprachigen Dichters
Franz Kafka
in Prag an, der entgegen dem Willen Kafkas von
dessen Freund Max Brod aus seinem Nachlass
herausgegeben wurde.
23. November
Außenminister Gustav Stresemann versuchte im
Deutschen Reichstag, die Angriffe der Opposition
gegen seine Aussöhnungspolitik mit Frankreich zu
entkräften. Die Opposition hielt seine politischen
Bemühungen für illusionär.
23. November
Nachdem das finnische Kabinett Kyösti Kallio in der
Debatte über Unregelmäßigkeiten bei
Militärlieferungen eine Niederlage erlitten hatten,
trat es zurück. Die Regierung hatte sich auf die
Bauernpartei und auf rechte Parteien gestützt. Die
Opposition gegen die Regierung hatte sich in letzter
Zeit verstärkt, weil das Kabinett hauptsächlich für
die Interessen der Bauern eingetreten war.
24. November
In Neuilly bei Paris wurde das Haus der
US-amerikanischen Ausdruckstänzerin Isadora Duncan
wegen Schulden in Höhe von 4000 Francs versteigert.
Es wurde ein Preis von 310 000 Francs erzielt.
24. November
Ein Erdrutsch begrub in dem französischen Dorf
Rocquebilliere 20 Häuser unter sich.
25. November
In Italien wurde die Todesstrafe wieder eingeführt.
25. November
Mit 418 308 Tonnen pro Tag erreichte die
Kohleförderung im Ruhrgebiet einen neuen
Höchststand.
26. November
Erstflug des freitragenden Ganzmetall-Bombenflugzeuges Tupolew TB-1
27. November
Die Regierung Albaniens schließt den ersten Tiranapakt mit Italien
und erhält im Gegenzug Finanzhilfen und Unterstützung beim Aufbau der Polizei.
Präsident Ahmet Zogu stärkt mit dem Vertrag seine innenpolitische Stellung.
28. November
In Berlin fand ein Aufmarsch der Berliner
Kreisvereine des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold,
eines sozialdemokratischen Kampfverbandes, und eine
Gegendemonstration der Nationalsozialisten statt.
Dabei kam es zwischen den Gruppen zu Zusammenstößen.
Ein Nationalsozialist schoss aus einer Straßenbahn
auf Reichsbannerleute.
28. November
Die Uraufführung des Schauspiels „Kampf um Preußen“
von Kurt Heynicke fand in den Städtischen Bühnen von
Hannover statt.
29. November
Nach Beendigung des monatelangen Streiks der
britischen Bergarbeiter, wurde die Arbeit in den
Kohlengruben wieder aufgenommen. Die Vereinbarungen
zwischen Arbeitern und Bergwerksbesitzern sahen eine
Verlängerung der Arbeitszeit und zumeist eine
Lohnkürzung vor.
29. November
Der Sarg mit der Leiche des italienischen
Komponisten Giacomo Puccini wurde von Mailand nach
Torre del Lago überführt, wo er längere Zeit gelebt
und gearbeitet hatte.
30. November
In Hankau legten die chinesischen Zollbehörden und
die Polizei die Arbeit nieder. Die chinesischen
Seezollbeamten hatten vor einigen Tagen einen
Verband gegründet, der die Seezollverwaltung von der
ausländischen Leitung befreien sollte. Die britische
Kolonie in Hankau hatte Militär zu ihrem Schutz
angeFordert.
30. November
Die Phöbus Film AG führte den ersten Tonfilmversuch
im Deutschen Reich vor. Zu einem filmischen
Kabarettprogramm kam der Ton von einem Grammofon.
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