Juli 1926 -

Kalender Juli 1926
Am


Wichtige Ereignisse im Juli 1926

1. Juli
Das spanische Königspaar stattete London einen Staatsbesuch ab. König Alfons XIII. konferierte mit der britischen Regierung über den Wunsch Spaniens, einen ständigen Sitz im Völkerbundsrat zu erhalten.
1. Juli
Im Deutschen Reich trat eine Sektsteuer von einer Reichsmark pro Flasche in Kraft.
2. Juli
Erstmals seit der Absatzkrise wurden in der vergangenen Woche im Ruhrgebiet keine Feierschichten gefahren.
2. Juli
Der Gesetzentwurf zur Fürstenabfindung wurde von der deutschen Reichsregierung zurückgezogen, weil die Deutschnationalen und die Sozialdemokraten das Gesetz ablehnten.
3. Juli
In Weimar fand der Reichsparteitag der NSDAP statt. Adolf Hitler setzte sich gegen Gregor und Otto Strasser durch.
3. Juli
Das Sachverständgenkomitee zur Stabilisierung der französischen Währung schlug in einem Gutachten vor, die indirekten Steuern zu erhöhen
4. Juli
In Köln fanden vom 4. bis zum 11. Juli die zweiten deutschen Kampfspiele statt. Sie wurden nach dem Abzug der alliierten Truppen aus der ersten Rheinlandzone als nationales Olympia gefeiert.
4. Juli
Führende deutsche Architekten, u. a. Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe, und Hans Scharound gründeten in Berlin die Architektenvereinigung „Der Ring“.
5. Juli
Der ehemalige Reichskanzler Hans Luther wurde von der Reichsregierung zum Mitglied des Verwaltungsrates der Reichsbahn-Gesellschaft ernannt. Dabei überging die Reichsregierung den Anspruch Preußens, die Stelle zu besetzen.
5. Juli
Die österreichische Zugspitzbahn wurde eingeweiht. Sie überwand eine Strecke von 3500 m in 16 Minuten.
6. Juli
In der Sowjetunion wurde die erste elektrifizierte Eisenbahnstrecke eröffnet, die von Baku in Aserbaidschan nach Sabunci führte.
6. Juli
Die Militärkommission der vorbereitenden Abrüstungskonferenz in Genf schlug vor, Abrüstungsmaßnahmen nur auf die Friedensrüstung zu beziehen, d. h. auf die stehenden Heere, nicht auf Reservisten.
7. Juli
Auf Beschluss der Berliner Stadtverordnetenversammlung nannte das Bezirksamt Tiergarten den „Königsplatz“ in „Platz der Republik“ um, ließ aber der um den Platz herumführenden Straße ihren alten Namen, „Straße am Königsplatz“. Das Bezirksamt Tiergarten hatte den Wechsel von einem monarchischen zu einem republikanischen Namen von Anfang an ablehnend gegenüber gestanden.
7. Juli
Als Jugendorganisation der NSDAP wurde der „Bund deutscher Arbeiterjugend“ gegründet.
8. Juli
Paul Schröder (SPD) bildete in Mecklenburg-Schwerin nach dem Wahlsieg der linken Parteien eine neue Regierung.
8. Juli
Der Sturz des französischen Francs war nicht mehr aufzuhalten. Der US-Dollar lag bei 40, das britische Pfund bei 194,5 Francs.
9. Juli
In Dieburg in Hessen wurde ein Mithras Tempel mit Altarplatten, Statuen und Inschriften entdeckt. Der persische Sonnengott Mithras war hauptsächlich von Soldaten des Römischen Reiches verehrt worden.
9. Juli
In Portugal putschte das Militär unter General Antonio Oscar Fragosa Carmona. Präsident Manuel de Oliveira Gomes da Costa wurde gefangen gesetzt und zum Rücktritt gezwungen.
10. Juli
Italien trat dem Tanger Statut bei und erhielt denselben Anteil an der Lokalverwaltung wie Großbritannien, Frankreich und Spanien. Die marokkanische Hafenstadt Tanger hatte 1923 internationalen Status erhalten.
10. Juli
In einem Munitions-Depot bei Dover im US-Bundesstaat New Jersey verursachte ein Blitzschlag eine Explosion, die das Depot völlig zerstörte. 17 Menschen starben. 300 Gebäude wurden zerstört.
11. Juli
An der Kieler Förde wurde der Grundstein für ein deutsches U-Boot Ehrenmal gelegt. An der Feier nahmen ehemalige Offiziere und Mannschaften der Marine teil.
11. Juli
Der deutsche Rennfahrer Rudolf Caracciola war der Gewinner des Großen Preises von Deutschland auf der Berliner Avus.
12. Juli
Die Deutsche Botschaft in Moskau informierte den deutschen Außenminister Gustav Stresemann erstmals über das Ausmaß der militärischen Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Reichswehr und der Roten Armee.
12. Juli
Der französische Finanzminister Joseph Caillaux stattete London einen offiziellen Besuch ab und erzielte eine Einigung über die Rückzahlung französischer Kriegsschulden an Großbritannien.
13. Juli
Frankreich und Spanien unterzeichneten in Paris ein Abkommen über Marokko. Darin wurden die Grenzziehung zwischen der französischen und der spanischen Zone in Marokko geregelt.
13. Juli
In Smyrna fand der Prozess gegen die Gruppe statt, die geplant hatte, den türkischen Staatspräsidenten Mustafa Kemal Pasche (Kemal Atatürk) zu ermorden. 15 Angeklagte erhielten die Todesstrafe, die meisten anderen, in der Regel Mitglieder der Oppositionsparteien, wurden freigesprochen.
14. Juli
Während der großen Parade zur Feier des französischen Nationaltages kam es in Paris z einer Protestkundgebung gegen die Anwesenheit des spanischen Diktators Miguel Primo de Rivera. Gegenkundgebungen führten zu tätlichen Auseinandersetzungen
14. Juli
Zwischen dem Deutschen Reich und der Schweiz wurde ein Handelsvertrag auf dem Prinzip der Meistbegünstigung geschlossen.
15. Juli
Eine Prager Buchhandlung verkaufte der Göttinger Universität die Handschrift des Gedichtes „Leonore“ von Gottfried August Bürger für 5000 Reichsmark (RM).
16. Juli
In Belgien trat ein Ermächtigungsgesetz in Kraft, das dem belgischen König besondere Vollmachten zur Stützung des belgischen Franc verlieh.
16. Juli
Die deutsch-belgisch-luxemburgischen Grenzverhandlungen schlossen in Aachen mit einem Abkommen über Erleichterungen im kleinen Grenzverkehr.
17. Juli
Bei einer Abstimmung über ein Gesetz zur Behebung der Finanzkrise stürzte das französische Kabinett Aristide Briand.
17. Juli
Vom 17. bis zum 20. Juli fand in Wien ein Wehrwettturnen mit Teilnehmern aus Österreich, dem Deutschen Reich und dem Sudetenland statt.
18. Juli
Die Heuschreckenplage in der Sowjetunion, die den Ernteertrag gefährdete, wurde mit Giftgas und Feuer bekämpft. Eine Heuschreckenkolonne von 6,5 km Länge und 4 km Breite bewegte sich auf Sewastopol zu.
18. Juli
Der finnische Leichtathlet Paavo Yrjölä stellte in Viipuri in Finnland mit 6651 Punkten einen Weltrekord im Zehnkampf auf.
19. Juli
Um China zu einigen, begannen Truppen der chinesischen Kanton-Regierung unter Chiang Kai-shek einen Feldzug nach Norden.
19. Juli
Neuer Ministerpräsident von Griechenland wurde Athanasios Evtaxias, der Theodoros Pangalos ablöste, der am 11. April zum Präsidenten gewählt worden war. Pangalos behielt das Recht, politische Streitfragen durch Dekrete zu regeln,
20. Juli
Täglich flogen 120 Flugzeuge der Deutschen Lufthansa 75 Flughäfen, davon 15 im Ausland, an.
21. Juli
Bis zum 25. Juli fand in Paris eine Konferenz der Bergarbeiterinternationale statt. Die Delegierten warfen dem britischen Bergarbeiterverband vor, während des Streiks Geldzuwendungen von sowjetischen Gewerkschaften angenommen zu haben.
21. Juli
Die Volkszählung vom 16. Juni 1925 ergab, dass im Deutschen Reich (ohne das Saargebiet) 62 410 619 Einwohner, 30,2 Millionen Männer und 32,2 Millionen Frauen lebten.
22. Juli
In dritter Lesung nahm das britische Unterhaus den Haushalt für 1926/27 an. Er entsprach mit umgerechnet 16 Milliarden Reichsmark dem des Vorjahres und sah die Einführung neuer Steuern, u. a. von Wettsteuern, vor.
22. Juli
Weil im spanischen Kloster Montserrat eine Übersetzung der Bibel in die katalanische Sprache angefertigt wurde, standen die Mönche und der Abt des Klosters unter dem Verdacht, katalanische Separatisten zu sein. Der Abt hatte der Polizei unter Hinweis auf das Kirchenrecht eine Durchsuchung der Klosterzellen verweigert.
23. Juli
Die Länder stimmten dem Arbeitsbeschaffungsprogramm der deutschen Reichsregierung zu. Darin waren der Ausbau der Verkehrswege und der Bau neuer Wohnungen vorgesehen. Die Förderungsmaßnahmen sollten in Bezirken mit hoher Arbeitslosigkeit vorgenommen werden.
23. Juli
Die Deutsche Lufthansa erprobte die Flugverbindung in den Fernen Osten. Zwei Maschinen flogen von Berlin über Moskau nach Peking. Sie kehrten am 26. September zurück. Für die etwa 20 000 km lange Strecke brauchten sie 140 Flugstunden.
24. Juli
Ein Gewitter zwang ein Flugzeug der Deutschen Lufthansa in der Nähe der Insel Juist zu einer Notlandung. Dabei kamen alle fünf Insassen ums Leben.
24. Juli
Die Hitzewelle in den USA forderte mehrere Hundert Todesopfer. Allein in Boston starben 60 Menschen und in New York 50.
25. Juli
Das Zentralkomitee der kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) veröffentlichte den Beschluss, Grigori J. Sinowjew aus dem Politbüro des Zentralkomitees abzuberufen.
25. Juli
Vom 24. bis 26. fand in Görlitz der 6. Parteitag der Reichspartei des Deutschen Mittelstandes, der Wirtschaftspartei statt. Die Partei gab sich ein Programm, das u. a. die Beseitigung der indirekten Steuer, die Senkung der Einkommenssteuer und die Privatisierung der Staatsbetriebe vorsah.
26. Juli
Die US-amerikanische Haltung, sich aus Europa zurückzuziehen, wurde durch die antiamerikanische Propaganda in Großbritannien und in Frankreich, die im Zusammenhang mit der ungeklärten Frage der Rückzahlung der Kriegsschulden stand, verstärkt. Vor allem eine Karikatur in der Londoner „Daily Mail“, die Onkel Sam, das Symbol für die USA, als Onkel Shylock, der Titelfigur in Shakespeares Drama „Der Kaufmann von Venedig“ zeigte, hat die Beziehungen verschlechtert.
26. Juli
Die Sozialisten veranstalteten ein Festessen zum 70. Geburtstag des Schriftstellers George Bernhard Shaw.
27. Juli
Der neue französische Ministerpräsident, Raymond Poincaré, stellte sein Kabinett auf der Sitzung der Deputiertenkammer vor und gab seine Regierungserklärung ab. Dabei wurde er von Tumulten der linken Parteien unterbrochen.
27. Juli
Walter Schücking erhielt den ersten Lehrauftrag für Friedensforschung in Deutschen Reich.
28. Juli
In der Schweiz ging auf dem Furka- und dem Grimsel-Pass ein Schneesturm nieder.
28. Juli
Der Film „Das deutsche Mutterherz“ von Geza von Bolvary wurde erstmals in Berlin aufgeführt. Der Schauspieler Heinz Rühmann spielte in diesem Film seine erste Rolle als deutscher Spion im Weltkrieg.
29. Juli
Der Völkerbund gewährte der Freien Stadt Danzig eine Anleihe zum Ausbau des Hafens.
29. Juli
Die „Berliner Illustrierte“ stellte ein in Hufeisenform angelegtes Siedlungsprojekt des Architekten Bruno Taut vor. Es entstand in Berlin-Britz und enthielt über 2800 Wohnungen.
30. Juli
In einer Londoner Kirche veranstaltete der britische Geistliche Stanley Russel eine Kinderkundgebung für den Frieden.
30. Juli
Der Film „Ich hatt’ einen Kameraden“ von Conrad Wiene hatte seine Uraufführung in Hamburg anlässlich einer Kolonialausstellung.
31. Juli
In Mexiko trat ein neues Kirchengesetz in Kraft, das u. a. die Umwandlung des Kirchengutes in Staatseigentum vorsah.
31. Juli
Im Ruhrgebiet wurde zum ersten Mal pro Tag mehr Kohle gefördert als vor dem Weltkrieg.

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