Biografie
Richard Wagner Lebenslauf
Turbulente Kindheit und rebellische Jugend
Der geniale Komponist, der das Musiktheater mit
seinen dramatischen Opernwerken bereicherte und
seiner Zeit damit weit voraus war – Richard Wagner –
wurde am
22. Mai 1813 in Leipzig geboren. Er war das
jüngste von neun Kindern. Sein Vater, Carl Friedrich
Wilhelm Wagner, war Schreiber im Polizeipräsidium
und nebenbei trat er als Laienschauspieler auf. Er
starb noch im Jahr von Richards Geburt. Die Mutter,
Johanna Rosine, heiratete bald darauf den Maler und
Schauspieler Ludwig Geyer (1771-1821), dem sie schon
vorher freundschaftlich sehr verbunden war. Geyer
war den Kinder ein
fürsorglicher, guter Vater. Aufgrund eines
Engagements am Dresdner Theater zog
die Familie nach Dresden um. Durch seinen Stiefvater
kam Wagner frühzeitig mit der Theaterwelt in
Berührung, zudem auch vier seiner Geschwister den
Schauspielberuf gewählt hatten. Das Theater gehörte
ganz selbstverständlich in zu seiner Kindheit.
Nach dem Tod des Stiefvater im Jahr 1921 besuchte
Wagner die Dresdner Kreuzschule (1822-1827). Während
dieser Zeit, ab 1825, bekam der Junge seinen ersten
Klavierunterricht. Nachdem Wagner die Dresdner
Kreuzschule absolviert hatte, nahm seine schulische
Ausbildung an der Thomasschule und dem
Nikolai-Gymnasium ihren Fortgang (1828-1830). In den
Jahren 1828 und 1829 nahm Wagner auch Unterricht in
Harmonielehre bei Christian Gottlieb Müller
(1800-1863). In dieser Zeit entstanden bereits erste
Kompositionen und 1830 wurde sogar eines seiner
ersten Werke aufgeführt.
Obwohl Wagner ein intelligenter Schüler gewesen war,
schaffte er keinen Abschluss. Dennoch gelang es ihm,
an der Leipziger Universität aufgenommen zu werden
und Musik zu studieren. Im Fach Komposition wurde er
von Thomaskantor Christian Theodor Weinlig
(1780-1842) unterrichtet.
Mit 19 Jahren konnte Wagner einen ersten großen
Erfolg für sich verbuchen. Seine Ouvertüre in d-Moll
kam zur Aufführung und gefiel dem Publikum auf
Anhieb. Zu jener Zeit kam Wagner auch mit der
literarischen Oppositionsbewegung in Kontakt. Das
Gedankengut der „Jungdeutschen“, die sich für
Demokratie und Gleichheit einsetzten, beeindruckte
ihn.
Ab 1833
begann für Wagner der so genannte Ernst des Lebens.
Er bekam eine Stelle als
Chordirektor in
Würzburg, die er aber nicht lange innehatte. In dem
Jahr komponierte er auch „Die Feen“, seine erste
Oper, die jedoch nie zu seinen Lebzeiten aufgeführt
wurde.
Ein Jahr später, 1934, wurde er musikalischer
Direktor der Bethmann’schen Theatergruppe Magdeburg
und ging als Kapellmeister mit diesem Ensemble auf
Reisen. Wagners zweite Oper, „Liebesverbot“ hatte im
März 1836 Premiere in Magdeburg. Seine Zeit, die er
mit der Bethmann’schen Theatergruppe verbrachte,
dauerte ebenfalls nicht lange an, war aber für ihn
privat bedeutsam, denn Wagner lernte dort die
Schauspielerin Wilhelmine (Minna) Planer (1809-1866)
kennen. Im selben Jahr (1836) heiratete er die
attraktive Künstlerin in Königsberg, wo er 1837
einige Monate als Musikdirektors am Königsberger
Theater verbrachte. Schon im Sommer 1837 ging Wagner
dann nach Riga. 1839 verließ er diese Stadt fluchtartig. Er hatte
Schulden gemacht, war fast mittellos, doch davon
unberührt reifte damals – während einer stürmischen
Überfahrt nach England – der Gedanke, dieses
abenteuerliche Erlebnis musikalisch umzusetzen, was
er dann auch tat. Es entstand „Der fliegende
Holländer“, der im Januar
1843 in Dresden
erfolgreich uraufgeführt wurde. Im Februar wurde
Wagner dann zum Königlich-Sächsischen
Hofkapellmeister berufen. Der Text zu seiner Oper
„Der fliegende Holländer“ war diesmal nicht nach
einer literarischen Vorlage entstanden. Wagner hatte
ihn selbst geschrieben, was er fortan für alle seine
Werke tat. Im „Fliegenden Holländer“ kam erstmals
auch deutlich das Erlösungsmotiv zum Tragen, das
sich in seinen späteren Musikdramen immer wieder
findet.
Doch bevor sich Wagner mit dieser Oper erfolgreich
dem Publikum präsentieren konnte, hatte er 1842
schon „Rienzi – der letzte der Tribunen“ vollendet.
Dieses Werk basierte noch auf einer
Literaturvorlage. „Rienzi“, eine Oper, die die
musikalische Begeisterung Wagners für den
Komponisten Giacomo Meyerbeer und auch dessen
musikalischen Einfluss auf sein eigenes
Schaffen verdeutlichte, war
ebenfalls in Dresden uraufgeführt
worden. Das Publikum geriet in euphorische
Begeisterung und Wagner konnte einen triumphalen
Erfolg für sich verbuchen.
In Wagners intensiver Schaffensperiode folgte im
Oktober 1845 „Tannhäuser oder der Sängerkrieg auf
der Wartburg“. Die Uraufführung fand ebenfalls in
Dresden statt.
Die Unruhen und Aufstände, die die Märzrevolution
1848 mit sich brachte und an denen sich Wagner
beteiligte, veränderten sein Leben entscheidend.
Seine Zeit in der Elbmetropole war damit endgültig
vorbei. Er musste die Stadt verlassen, da er
steckbrieflich gesucht wurde. Wagner ging in die
Schweiz.
Inzwischen hatte sich der Kontakt zu dem
renommierten Pianisten und Komponisten
Franz Liszt
intensiviert. Die beiden Musiker hatten sich bereits
1839 in Paris getroffen. Die Freundschaft, die sich
entwickelte und die stete Hilfsbereitschaft Liszts,
der sich nie scheute, Künstlerkollegen zu
unterstützen, machte 1850 die Uraufführung von
Wagners „Lohengrin“ in Weimar möglich.
Während Wagner dabei war, die Textfassung für seinen
„Ring des Nibelungen“ zu vollenden, befasste er sich
auch immer wieder mit musiktheoretischen Fragen,
ebenso mit dem Thema Antisemitismus. Seine
Schriften, die er damals anonym verfasste,
erschienen in „Neue Zeitschrift für Musik“.
Wagner begann noch 1853 „Rheingold“ zu komponieren,
1856 folgte die Partitur für „Die Walküre“. Doch der
gesamte „Ring“ wurde erst zu Beginn der 1870er Jahre
fertig, „Siegfried“ (1871) und „Götterdämmerung“
(1874). Frauen, Schulden, Erfolg
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