Franz Liszt – Ein Superstar, der das 19.
Jahrhunderte in Raserei versetzte
Die Kinderjahre | Die Pilgerjahre
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Die
Kinderjahre eines Genies
Franz Liszt, der berühmteste Klaviervirtuose des 19.
Jahrhunderts, Komponist und Förderer junger
Musiker,
wurde am
22. Oktober 1811 in Raiding, im damals
ungarischen Komitat Sopron (Ödenburg), geboren. Sein
Vater, Adam Liszt, der selbst ein hochbegabter
Amateurmusiker war, erkannte die
überdurchschnittliche Begabung seines Sohnes und
förderte ihn. Mehr als drei Jahre war er sein
Klavierlehrer, bis er ihm nichts mehr beibringen
konnte.
Die Begeisterung, die Franz’ erstes Auftreten in
privaten Adelskreisen ungarischer Magnaten
hervorgerufen hatte, ermutigte den Vater, mit der
Familie
1821 nach
Wien zu ziehen und damit sein
gesichertes Dasein als Schäferei-Verwalter im
Dienste des Fürsten Esterházy aufzugeben, um dem
Sohn eine bessere Ausbildung zu ermöglichen. In Wien
bekam Franz Liszt Unterricht von Carl Czerny, einem
der bedeutendsten Klavierpädagogen jener Zeit und
ehemaligem Schüler
Ludwig van Beethovens. Czernys
„Schule der Geläufigkeit“ wird noch heute im
Unterricht verwendet. Antonio Salieri und Ferdinando
Paër wurden Liszts Lehrer im Fach Komposition.
Bereits
1823 zog die Familie nach
Paris, damit der
junge Liszt das berühmte Conservatoire besuchen
konnte. Trotz glänzender Leistungen wurde ihm die
Aufnahme verweigert, weil er Ausländer war und
die
Regeln des Konservatoriums nur Franzosen das Studium
gestattete. Nun mussten die Konzerte, die Liszt in
den privaten Salons gab, den bescheidenen
Lebensunterhalt der Familie aufbessern. Liszt nahm
in dieser Zeit Unterricht bei Anton Reicha, der
ebenfalls ein enger Freund Beethovens gewesen war.
Vater Liszt wurde zum Manager seines Sohnes. Es
folgten Konzertreisen durch
Frankreich und
England.
Bei einem Erholungsaufenthalt, den sie
1827 wegen
völliger Erschöpfung in Boulogne-sur-Mer einlegen
mussten, starb Adam Liszt. Der erst sechzehnjährige
Liszt musste fortan für seinen und den Unterhalt der
Mutter sorgen. Er kehrte nach Paris zurück und gab
Klavierstunden. Die enttäuschte Liebe zu seiner
Schülerin Caroline de Saint-Cricq, deren Vater die
Verbindung verhinderte, stürzte den jungen Künstler
in eine schwere, seelische Krise, aus der er erst
1829 allmählich herausfand.
Liszt, der in den Pariser Adelskreisen verkehrte,
sich mit namhaften Leuten der Intelligenz umgab, war
unermüdlich bestrebt, seine spärliche
Dorfschulbildung auszugleichen. Er las und lernte,
wenngleich noch wahllos, so dass er wegen seines
Wissens bald bewundert wurde. Sein Französisch war
ohnehin schon ausgezeichnet.
Ein Gastspiel des italienischen Geigers Niccolò
Paganini in Paris, das Liszt 1831 besuchte,
veränderte
sein Leben. Paganinis virtuoses Spiel
überwältigte ihn derart, dass er beschloss, seine
eigene Kunstfertigkeit auf dem Klavier zu
vervollkommnen. Er erarbeitete sich eine Technik,
die nicht nur sein Spiel, sondern auch den
Klavierbau des 19. Jahrhunderts beeinflusste.
Der Name Franz Liszt hatte in den gesellschaftlichen
Kreisen in Paris bereits einen so ausgezeichneten
Klang, dass sich die Bekanntschaften häuften und
auch dauerhafte Freundschaften entstanden. Hector
Berlioz,
Frédéric Chopin, George Sand,
Heinrich
Heine und viele Berühmtheiten aus Kunst und Kultur
gehörten zu Liszts Umfeld. Es war einerseits die
Musik, die ihm Bewunderung einbrachte und es war
andererseits sein charmantes, freundliches
Auftreten, seine gute Erziehung und das inzwischen
enorme Wissen, dass er sich angeeignet hatte.
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Franz Liszt Seiten, Steckbrief etc.
Franz Liszt Werke
1 Oper
123 Klavierwerke
77 Lieder
65 Geistliche Chorwerke
28 Weltliche Chorwerke
10 Orgelwerke
335 Arrangements und Transkriptionen
25 Orchesterwerke
7 Werke für Klavier und Orchester
9 Kammerkonzerte
5 Melodramen
17 Unvollendete Werke