Das Jahrzehnt der
Schlaghosen, Prilblumen und
tanzbarer
Discomusik ist Kult. Auch viele
Fernsehserien sind bis heute unvergessen oder
erleben bereits seit vielen Jahren Neuauflagen und
Revivals.
Regelmäßig mit aktuellen Stars fürs Kino neu
verfilmt wurden die „Drei Engel für Charly", die im
Jahr
1976 zum ersten Mal über den Bildschirm
flimmerten. Für einen mysteriösen Auftraggeber
lösten die sexy Polizeiakademie-Absolventinnen als
Privatdetektivinnen Sabrina, Jill und Kelly in über
100 Folgen gefährliche Fälle. Ebenfalls um einen
privaten Ermittler drehte sich „Detektiv Rockford –
Anruf genügt". Von 1974 bis 1980 brillierte hier
James
Garner in einer seiner Paraderollen und
mimte den Ex-Sträfling, der in Malibu im Wohnwagen
hauste und Fälle löste. Das vielleicht berühmteste
Ermittler-Ehepaar der Filmgeschichte begann seinen
Erfolgszug 1979 – in „Hart aber herzlich" lösten
Jonathan und Jennifer auch die kniffligsten Fälle
mit einem Lächeln. Ebenfalls berühmte
Hauptdarsteller konnte die Krimiserien „In den
Straßen von San Francisco" für sich gewinnen, denn
hier fuhren von 1972 bis 1977
Michael
Douglas und Karl Malden durch Frisco – die
wilden Verfolgungsjagden sind legendär. Wer im
Disco-Jahrzehnt gerne Krimiserien schaute, der kam
zudem an "Kojak – Einsatz in Manhattan" nicht
vorbei. Der vielleicht berühmteste Glatzkopf
Telly
Savalas räumte in den Jahren
1973 bis 1987
mit Humor, Verstand und Schlagfertigkeit in der
Unterwelt auf. An die Front des Korea-Krieges
entführte die Serie „M*A*S*H". Das Team des mobilen
Feldlazaretts meisterte über 10 Jahre lang
exzentrisch seinen verrückten Alltag. Zudem startete
1978 mit „Dallas" eine der größten Familiensagas der
Filmgeschichte, die in den 80ern unzählige ähnliche
Formate wie „Denver Clan" nach sich zog. Für Drama
und Herzschmerz war auch das „Love Boat" eine gute
Wahl, das ab 1977 über die Ozeane schipperte und
dessen Crew sich bestens um die Passagiere kümmerte.
Für Kinder wurde in den 70er Jahren auch vieles
produziert, das Millionen Zuschauern bis heute im
Gedächtnis geblieben ist. Familien konnten ganze 221
Folgen lang das harte Leben zwischen
Wirtschaftskrise und Zweitem Weltkrieg der
Großfamilie „Die Waltons" mitverfolgen – unvergessen
ist vor allem John-Boy, der über das Leben mit
seinen sechs Geschwistern und Eltern Tagebuch führt.
Idyllischer wuchsen die Kinder auf "Unserer kleinen
Farm" auf. Allein die Titelmelodie weckt immer noch
Kindheitserinnerungen bei allen, die damals
Fernsehen schauten. Vielen in Erinnerung dürfte auch
der strohblonde freche Junge geblieben sein, der aus
der Feder der
Autorin Astrid Lindgren stammt: „Michel aus
Lönneberga". Neben Realserien wurden auch andere
Formate für junge Zuschauer produziert.
Trickfilmserien wie „Es war einmal das Leben", das
bis heute zur Aufklärung über den Körper gerne
gesehen wird, oder der unerschrockene „Captain
Future". Und auch Puppen eroberten das damalige
Programm im Sturm: "Die Muppet Show" und "Die
Fraggles" sind nach wie vor beim Publikum beliebt
und bekannt.
Im deutschsprachigen Raum wurden in den 70er Jahren
mehrere Serien produziert, die teilweise über
Jahrzehnte die Zuschauern vor die Geräte lockten.
1974 startete mit „Derrick" eine der langlebigsten
Serien, denn die Ermittler gespielt von
Horst
Tappert und
Fritz
Wepper liefen ganze 19 Staffeln lang. Noch
langlebiger ist „Der Alte". Die Krimiserie startete
1977 und wird bis heute gedreht – sie bringt es
inzwischen auf weit über 400 Folgen. Den zahlreichen
Darstellern der Hauptrolle eint bis heute eins: sie
verkörpern einen griesgrämigen Leiter. Noch
missmutiger war in den 70ern vielleicht nur einer:
Alfred Tetzlaff, das Familienoberhaupt aus der
Sitcom „Ein Herz und eine Seele", die 1973 erstmals
ausgestrahlt wurde und bis heute an Silvester für
viele zum Must-see-Fernsehprogramm gehört.