Ihre besondere Prägung erhielt die Herrenmode der
1970er Jahre weniger von den verwendeten
Kleidungsstücken, - da sorgten Frauen mit
Mini-Röcken und Heißen Höschen für weit mehr
Aufmerksamkeit - sondern vielmehr dadruch, dass
Langhaarfisuren bei Männern gesellschaftsfähig
wurden. Flankiert wurde dieses durch eine Zunahme
des sichtbaren Bartwuchses; nur noch wenige Männer
rasierten sich regelmäßig.
In der Mode gab es neben dem Fortsetzen des
Siegeszuges der Jeans als Freizeitbekleidung wenige
typische Akzente. Sehr auffällig war das Aufkommen
des Parkas. Dieses ursprünglich von den Inuit
entwickelte Bekleidungsstück wurde recht bald von
den meisten Armeen als praktich erkannt. In den
1970er Jahren wurden bevorzugt olivgrüne Parkas eine
weit verbreitete Kleidung bei Männern und Frauen. In
der Rückschau erscheit es als kurios, dass Parkas in
der vom Militär bevorzugten Farbe, und zudem oftmals
mit der Landesflagge verziert, häufig auf
Friedensdemonstrationen zu sehen waren.
Die gelbe Regenschutzjacke, der "Ostfriesen-Nerz",
fand vereinzelt verwendung außerhalb seines
Stammgebietes, wo er hauptsächlich von
Nordsee-Urlaubern bekannt gemacht wurde.
Im Bereich des Schuhwerks wurden in den 1970er
Jahren Plateau-Schuhe sowohl von Männern als auch
von Frauen getragen. Platuea-Schuhe zeichenen sich
durch eine extra starke Sohle unter dem Vorderschuh
aus. Als weibliche Fußbekleidung haben sich diese
über das Jahrzehnt hinaus erhalten, während Männer
sie nach Ablauf der 1970er Jahre kaum noch tragen.