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 Musikjahr 2023 - Neue Stars und Rekorde

2023 war die Musiklandschaft vielfältig und spannend wie selten zuvor. Von eingängigen Rock- und Pop-Hits über Elektro, Indie und Rap und bis hin zu tiefgründigen Singer-Songwriter-Balladen war für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Bands wie die Beatles oder die Rolling Stones sind etablierte Musikikonen, die jede Altersgruppe kennt. „Now and Then“, der letzte Song der Beatles, war nach 54 Jahren wieder in den Charts vertreten – und zwar auf Platz 1 der Single-Charts. John Lennon schrieb den Song, der nach seinem Tod unvollendet blieb. Paul McCartney und Ringo Starr stellten ihn schließlich mit technischer Unterstützung fertig und veröffentlichten die Single 2023. Grundlage dafür war eine unfertige Tonaufnahme Lennons aus den 70er-Jahren.

Alte Hasen in den Musikcharts 2023

Nach einer langen Pause brachten die Rolling Stones 2023 ein neues Studioalbum ohne den verstorbenen Schlagzeuger Charlie Watts heraus. „Hackney Diamonds“ ist mit Rock’n’Roll-Power und ikonischen Hymnen gefüllt. Gastmusikerinnen und -musiker wie Paul McCartney, Lady Gaga, Stevie Wonder, Elton John und Bill Wyman bereichern die erfolgreiche Platte, die Platz 1 der internationalen Alben-Charts erreichte. Auch Depeche Mode, Metallica und Herbert Grönemeyer veröffentlichten 2023 neue und inspirierende Alben. Depeche Mode erreichte mit „Memento Mori“ Platz 2 der internationalen Alben-Charts. Dave Gahan und Martin Gore veröffentlichten das 15. Studioalbum als Hommage an Bandmitglied Andy Fletcher, der 2022 überraschend starb. Deutschsprachige Musik ist 2023 stark in den Charts vertreten. Mit Kitty Kat, Kontra K, Bausa, Badchieff, Nina Chuba, Apache 207, Peter Fox und Kollegah sind Rap und Hip-Hop besonders gefragt. Für Abwechslung in den Charts sorgte AnnenMayKantereit, Silbermond, die Indie-Rock-Band Madsen und Schlagersängerin Beatrice Egli. Singer-Songwriter sind musikalische Allrounder, die eigene Texte schreiben, diese vertonen und selbst singen. Das Ergebnis sind zeitlose und tiefgründige Songs, die Jung und Alt begeistern. Singer-Songwriter wie Bob Dylan, Joan Baez oder Carole King stehen für zeitlose Musik ohne Verfallsdatum.

Plattenvertrag dank youtube und spotify

Zu den beliebtesten Künstlern weltweit gehörte 2023 der US-Amerikaner Charlie Puth. Mit Coversongs auf YouTube wurde er bekannt und erhielt einen Plattenvertrag. Er begeistert seitdem ein großes Publikum mit einer gefühlvollen Stimme und tiefgründigen Texten. Auch Taylor Swift prägte das Musikjahr. Das Time Magazin kürte die Musikerin zur Person des Jahres 2023, obwohl sie kein neues Album veröffentlichte. Stattdessen konnten sich ihre Fans auf einen Konzertfilm freuen. Ihr Musikstil verbindet unterschiedliche Musikrichtungen von Country und Pop bis hin zu Folk und Indie. Sängerin Birdy veröffentlichte im August 2023 ein neues Album mit dem Titel „Portraits“. Das neue Album der Indie-Sängerin punktet mit Elektropopklängen und Synthmelodien, die von der Soundästhetik ein wenig an Kate Bush erinnern. Wer es etwas poppiger mag, sollte sich das Album „Autumn Variations“ des britischen Singer-Songwriters Ed Sheeran anhören. In den Songs verarbeitet er Hochgefühle und Tiefpunkte, durch die er 2023 gegangen ist. Phoebe Bridgers, Sia, Adele und Lewis Capaldi gehörten ebenfalls zu den diesjährigen musikalischen Höhepunkten. Hyperpop prägte das Musikjahr vieler junger Menschen der Generation Z. Das Musikgenre möchte um jeden Preis auffallen. Ein schnelles Tempo, synthetische und verzerrte Klänge sowie eingängige Sounds sind typisch für Hyperpop – es gilt: erlaubt ist, was gefällt. Da überrascht es wenig, dass die diese wilde Mischung vor allem auf TikTok und in anderen sozialen Medien zu finden ist. Alte Songs werden in einer komprimierten und überdrehten Version wiederbelebt. Das Genre beeinflusst auch das Modeverständnis – bewusste Geschmacklosigkeit ist ein Stilmittel dieser Gegenkultur. Schwerer Schmuck, hautenge Sportklamotten, wilde Stilkombinationen und auffällige Sonnenbrillen gehören dazu und wollen nicht so recht zum klassischen Schönheitsideal passen. Die Musikbewegung gibt es seit 2010. Auch 2023 setzte sich der Hype fort. Das Musikgenre kann als Sound einer queeren Gegenkultur innerhalb der Generation Z bezeichnet werden – wobei das Spiel mit Identitäten und die Stilmittel der Ironie und Parodie eine wesentliche Rolle spielen.

NEW MUSIC AWARD 2023

ARD und Deutschlandfunk Nova verleihen jährlich im Dezember den NEW MUSIC AWARD an aufstrebende musikalische Talente. Das Musik-Duo Blumengarten erhielt den Preis, Sängerin Ayliva wurde als „Newcomer des Jahres“ ausgezeichnet. Die Songs von Blumengarten decken eine musikalische Bandbreite von Indie und Elektro bis hin zu Pop und Hip-Hop ab. Der Auftritt in einer Musikfolge des Formats ZDF Magazin Royale war ein großer Erfolg des Duos. Elemente aus Soul, Pop und Hip-Hop machen die Musik der Künstlerin Ayliva einzigartig, die Texte greifen brisante Gesellschaftsthemen auf. 2023 war die Deutschlandtour der Sängerin komplett ausverkauft. Das erste Album der Rapperin und Schauspielerin Nina Chuba war eine Punktlandung. Im März führte das Studioalbum mit dem Titel Glas die deutschen Albumcharts an. Auch über eine Auszeichnung des Onlinemagazins Hiphop.de konnte sich das aufstrebende Talent freuen. Klassische Musik und Opern sprechen die junge Zielgruppe unter 30 laut Statistiken des Musikinformationszentrums aus dem Jahr 2023 weniger an. Je älter die Personen, desto interessanter ist klassische Musik. Der Besuch eines Konzerts ist für viele Menschen ein besonders emotionales Erlebnis. Zu den Highlights gehörten 2023 unter anderem die italienische Operngala im Konzerthaus Berlin, ein Liederabend zwischen Barock, Romantik und Moderne mit Sopranistin Anna Prohaska in der Elbphilharmonie Hamburg und das Mahler Festival im Gewandhaus Leipzig. Musik wird heute immer häufiger digital über YouTube, Spotify und andere Plattformen gestreamt. Deshalb ist der Blick auf das Spotify-Ranking der beliebtesten Songs 2023 in Deutschland besonders interessant. „Komet“ von Udo Lindenberg, „Flowers“ von Miley Cyrus, „Sie weiß“ von Ayliva und Mero, „TABU.“ von Yung Yury und „I‘m Good (Blue)“ von David Guetta werden in den Top-10 gelistet. Weltweit lagen andere Künstlerinnen und Künstler hoch im Kurs, darunter The Weeknd, Ed Sheeran, Tones and I, Drake und Harry Styles. Spotify bietet mit dem Service Wrapped in der App die Möglichkeit, die eigenen Top-Songs im musikalischen Rückblick zu hören – für eine Reise durch das persönliche Musikjahr 2023.

Das gute alte Vinyl

Glücklicherweise gibt es zu jedem Trend auch einen Gegentrend. Vinyl ist 2023 gefragt. Das Comeback der Schallplatte manifestiert sich in kunstvoll gestalteten Plattencovern. Immer mehr Musikerinnen und Musiker veröffentlichen Alben und Singles auch auf Vinyl. Dabei steht die neue Lust am Analogen sinnbildlich für Entschleunigung. Die bessere Tonqualität und der Wunsch, Alben zu besitzen, spielen bei der Sammelleidenschaft eine Rolle. Ein weiterer Pluspunkt: limitierte Editionen und Pressungen können langfristig im Wert steigen.