Juli 2014 – Deutschland im WM-Sieges-Taumel

Kalender Juli 2014
Kämpfe im Gazastreifen, Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine und immer wieder Unruhen im Irak. Alles, was sich auf internationalem Terrain abspielte wurde in den Schlagzeilen von einer sportlichen Nachricht verdrängt – Deutschland hatte die 20. Fußball-Weltmeisterschaft der Herren in Brasilien gewonnen. Der Jubel nahm kein Ende und den Heimkehrern war in Berlin ein spektakulärer Empfang bereitet worden. Jogi Löw und seine Mannen waren die Helden des Monats. Der WM-Torschütze war Mario Götze gewesen, der im Finale gegen Argentinien in der 113. Minute den entscheidenden Treffer zum 1:0 versenken konnte. Nach dem Ende des Spiels hatte die FIFA neben dem Argentinier Lionel Messi, der mit dem Goldenen Ball zum besten Spieler der WM gekürt wurde, auch Manuel Neuner geehrt. Der Torhüter der deutschen Elf erhielt den Goldenen Handschuh als bester Torhüter des Turniers. Und Deutschland schwelgte im Rausch des WM-Sieges...
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Ereignisse & Schlagzeilen Juli 2014

1. Juli
Die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union hatte Italien für ein halbes Jahr übernommen.
1. Juli
Das in Frankreich gesetzliche bestehende Verbot der Vollverschleierung, das Burkas und Niqabs in der Öffentlichkeit verbietet, war vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte bestätigt worden.
2. Juli
Diktator Saddam Hussein hatte der Nationalkongress beschlossen, dass Kinderarbeit ab einem Alter von 10 Jahren erlaubt ist. Erforderlich dazu war in Zukunft eine Genehmigung der Kinder- und Jugendschutzbehörde. Das Mindestalter für Beschäftigungsverhältnisse war bei 14 Jahren geblieben. Somit erhielten 850.000 arbeitende Kinder die Rechte erwachsener Arbeitnehmer und wurden dadurch entkriminalisiert. Es war erwartet worden, dass der Código Niña, Niño y Adolescente, von Präsident Evo Morales in Kraft gesetzt werde.
2. Juli
In Accra, der Hauptstadt von Ghana, hatten elf afrikanische Gesundheitsminister bei einer Konferenz über den Ausbruch von Ebola in Westafrika beraten. Bei bisher 763 Infizierten waren 468 Fälle tödlich verlaufen.
3. Juli
Saudi-Arabien hatte 30.000 Soldaten in Richtung irakischer Grenze verlegt nach einem Rückzug dortiger stationierter irakischer Soldaten. Der Grund waren anhaltende Kämpfe zwischen Regierungstruppen und der kürzlich ausgerufene Islamische Staat.
4. Juli
Der Ministerpräsident des Irak, Nuri al-Maliki, erklärte, dass er seine Amt „niemals aufgeben“ werde. Angesichts des Vormarsches der ISIS-Milizen sollte er den Weg für eine Einheitsregierung freimachen. Das hatten nicht nur die USA gefordert.
4. Juli
Zur Festnahme eines BND-Mitarbeiters, der wahrscheinlich für den US-Geheimdienst gearbeitet hatte, sprach die Bundesregierung von einem „ernsten Vorgang“. Die Bundesregierung bat den US-Botschafter deshalb ins Außenministerium.
4. Juli
Tausende Palästinenser waren zur Beisetzung eines in Ost-Jerusalem getöteten Jugendlichen gekommen. Es war am Rande der Beisetzungen zu Straßenschlachten gekommen.
4. Juli
Der Ex-BBC-Starmoderator Rolf Harris war wegen sexuellen Missbrauchs junger Frauen zu fünf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Der 84-Jährige war im Jahr 2013 im Zuge des Missbrauchsskandals um Ex-BBC-Moderator Jimmy Savile verhaftet worden.
5. Juli
In der Ukraine hatten Regierungstruppen die Stadt Slowjansk zurückerobert. Die Stadt war seit Mitte April unter der Kontrolle von Separatisten gewesen. Sie galt als Zentrum prorussischer Proteste.
5. Juli
Die unrühmliche Auszeichnung „Verschlossene Auster“ war an den ADAC vergeben worden. Den Negativpreis erhielt der Automobilclub nach Enthüllungen über Manipulationen beim Autopreis „Gelber Engel“.

6. Juli
Der von der Stadt Klagenfurt (Österreich) vergebene Ingeborg-Bachmann-Preis ging an den deutsch-österreichischen Autor Tex Rubinowitz.
6. Juli
Mehrere Israelis waren nach dem Mord an einem 16-jährigen Palästinenser als Verdächtigen festgenommen worden. Polizeiangaben zufolge hatte es Hinweise auf einen nationalistischen Hintergrund der Tat als Racheakt für die Ermordung dreier Israelis gegeben.
6. Juli
Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach, gab bekannt, dass sie nach 16 Jahren nicht mehr für das Amt zur Verfügung stehen werde.
7. Juli
Die Region um den Süden Mexikos und Guatemala war von einem schweren Erdbeben der Stärke 6,9 erschüttert worden. Es waren vier Menschen dabei ums Leben gekommen.
7. Juli
Nach wenigen Monaten hatte die Karstadt-Chefin Eva-Lotta Sjöstedt ihren Posten aufgegeben. Für die von ihr angestrebte Sanierung des angeschlagenen Warenhaus-Konzern seien die Voraussetzungen nicht mehr gegeben, begründete sie ihre Entscheidung.
7. Juli
In Afghanistan hatte der Ex-Finanzminister Ashraf Ghani die Stichwahl um das Präsidentenamt gegen den Ex-Außenminister Abdullah Abdullah gewonnen. Abdullah sprach von Wahlbetrug.
8. Juli
Im Halbfinale der Fußball-WM in Brasilien hatte die deutsche Elf den Gastgeber Brasilien in Belo Horizonte mit 7:1 besiegt und war damit ins Finale eingezogen, das am 13. Juli in Rio de Janeiro ausgetragen wurde. Der Sieg war der höchste, der jemals im Halbfinale einer WM erreicht worden war.
8. Juli
Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte hatten die „Operation in der Brandung“ (Operation Protective Edge) gegen die Raketenangriffe der Hamas aus dem Gazastreifen begonnen.
9. Juli
In Indonesien fanden Präsidentschaftswahlen statt.
9. Juli
Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hatte Angaben seines Anwalts zufolge eine Verlängerung seines Asyls in Russland beantragt.
9. Juli
Im Streit um die Reformen der Ökostrom-Umlage zwischen der Bundesregierung und der EU war es zu einer Einigung gekommen. Das Fördersystem war nun für ausländische Anbieter geöffnet worden. Deutsche Firmen hatten Industrie-Rabatte in Millionenhöhe zurückzahlen müssen.
10. Juli
Als deutliche Reaktion auf die Spionageaffäre hatte die Bundesregierung den US-Geheimdienstler aufgefordert, die Bundesrepublik zu verlassen.
10. Juli
Der Taifun „Neoguri“ war auf die japanische Insel Honshu getroffen und hatte massive Überschwemmungen ausgelöst. Mindestens ein Mensch war umgekommen. Hunderte Flüge fielen aus.
11. Juli
Auf den Philippinen war erstmals ein Impfstoff gegen das Dengue-Fieber erfolgreich eingesetzt worden.
11. Juli
Nach langem Zögern hatte Bundespräsident Joachim Gauck das Gesetz über die Diätenerhöhung von Bundestagsabgeordneten unterzeichnet. Um das Gesetz zu stoppen, waren Angaben des Bundespräsidialamtes zufolge Gaucks verfassungsrechtliche Bedenken nicht stark genug gewesen.
11. Juli
Mindestens 30 ukrainische Soldaten waren in der Ostukraine bei einem Angriff prorussischer Separatisten getötet worden.
12. Juli
Die niederländische National-Elf hatte bei der Fußball-WM in Brasilien im Spiel um Platz 3 den Gastgeber Brasilien mit 3:0 besiegt.
12. Juli
Die EU-Sanktionen richteten sich gegen elf Mitglieder der ostukrainischen Separatisten, zu denen auch der selbsternannte Regierungschef in Donezk, Alexander Borodai gehörte. Unter anderem wurde er mit einem Einreiseverbot belegt. Die Luftangriffe waren unvermindert weitergegangen.
12. Juli
Die öffentliche Kritik der Bundeskanzlerin Angela Merkel im Zusammenhang mit der Spionageaffäre und die Ausreiseaufforderung an den CIA-Chef in Deutschland war von der US-Regierung kritisiert worden. Der Sprecher des US-Präsidenten Barack Obama hielt das Vorgehen für „nicht angemessen“.
12. Juli
Der russische Präsident Wladimir Putin war zu einem Besuch nach Kuba gereist. Die Visite hatte einen hohen Symbol-Wert. Zudem hatte Russland Kuba Investitionen versprochen und einen Großteil seiner Schulden erlassen.
13. Juli
In Slowenien wurde die Parlamentswahl durchgeführt.
13. Juli
In Brasilien war das Finale der 20. FIFA-Fußballweltmeisterschaft ausgetragen worden. Es hatten sich die Mannschaften Deutschlands und Argentiniens in Rio de Janeiro gegenübergestanden. Fußballweltmeister wurde Deutschland mit einem 1:0-Sieg.
13. Juli
Tausende Bewohner des nördlichen Gazastreifens waren nach Warnungen der israelischen Armee vor weiteren Angriffen auf der Flucht. Als Vorstufe einer Bodenoffensive war dort zuvor eine Elite-Einheit eingedrungen. Von den Hamas wurden die Angriffe verstärkt.
13. Juli
In Libyen hatten sich rivalisierende Milizen rund um den Flughafen in der Hauptstadt Tripolis schwere Kämpfe geliefert. Es hatte mehrere Todesopfer gegeben. Auf dem Gelände des Flughafens waren Raketen eingeschlagen.
13. Juli
Im Irak hielt das Machtvakuum weiter an, weil auch der zweite Versuch des irakischen Parlaments, sich auf eine Regierung zu einigen, gescheitert war. Die Sitzung war wegen anhaltender Streitigkeiten unter den Abgeordneten erneut verschoben worden.
14. Juli
In Großbritannien hatte die Generalsynode der Church of England beschlossen, dass Frauen künftig für das Bischofsamt zugelassen werden sollten.
14. Juli
Die Kämpfe im Osten der Ukraine waren ungeachtet aller Appelle für einen Dialog zwischen der Regierung und den Separatisten weitergegangen. An der Grenze zu Russland war ein ukrainisches Militärflugzeug abgeschossen worden. Indirekt war Russland von der Ukraine dafür beschuldigt worden.
14. Juli
Die südafrikanische Schriftstellerin Nadine Gordimer, die jahrzehntelang gegen die Apartheid geschrieben hatte, war in Johannesburg im Alter von 90 Jahren gestorben. Gordimer war Literaturnobelpreisträgerin und war eine der weißen Stimmen der schwarzen Widerstandsbewegung. Nadine Gordimer war am 20. November 1923 in Springs (Südafrika) geboren worden.
15. Juli
Der Luxemburger Politiker Jean-Claude Juncker war vom Europäischen Parlament mit 422 von 751 Stimmen als Nachfolger von José Manuel Barroso zum neuen Präsident der Europäischen Kommission gewählt worden.
15. Juli
Zum ersten Mal seit dem Beginn der aktuellen Konfrontation war ein israelischer Zivilist durch eine aus dem Gazastreifen abgeschossene Rakete getötet worden. Dazu hatten sich die Hamas bekannt. Sie hatten zuvor eine von Ägypten vorgeschlagene Waffenruhe abgelehnt.
15. Juli
Nach dem Finalsieg der deutschen Elf in Brasilien war Berlin bei der Rückkehr der Mannschaft in einem freudigen Ausnahmezustand. Hunderttausende hatten die Weltmeister am Brandenburger Tor bejubelt. Nach 24 Jahren war der WM-Pokal wieder nach Deutschland gebracht worden.
16. Juli
Auf seinem Gipfeltreffen hatte sich der Europäische Rat wegen der Krise in der Ukraine für weitere Sanktionen gegen Russland ausgesprochen. Die Europäische Investitionsbank (EIB) sollte demnach keine weiteren Finanzierungsmaßnahmen für Projekte in Russland mehr unterstützen.
16. Juli
Der Aldi-Gründer Karl Albrecht, einer der bedeutendsten Unternehmer der Nachkriegszeit in Deutschland, verstarb im Alter von 94 Jahren in seiner Geburtsstadt Essen. Mit einem geschätzten Gesamtvermögen von ca. 18,2 Milliarden Euro war Albrecht einer der reichsten Menschen in Deutschland gewesen. Er war am 20. Februar 1920 geboren worden.
16. Juli
Der niederländische Staat wurde von einem Zivilgericht (Rechtbank) in Den Haag (Niederlande) für mitschuldig am Massaker von Srebrenica 1995 erklärt. Daraus ergab sich eine zivilrechtliche Verantwortlichkeit.
17. Juli
In Syrien hatten Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) östliche von Palmyra das Erdgasfeld angegriffen und dabei 90 Soldaten, Sicherheitspersonal und Arbeiter der Anlage getötet.
17. Juli
Im umkämpften Gebiet der Ostukraine war eine Boeing 777-200ER des Malaysia-Airlines-Fluges 17 abgestürzt. An Bord der Maschine hatte sich 283 Passagiere befunden, von denen 189 aus den Niederlanden waren und 15 Besatzungsmitglieder. Nach Aussage des ukrainischen Innenministeriums war das Flugzeug mit einer Flugabwehrrakete vom Typ Buk M1 (NATO-Code SA-11 Gadfly) abgeschossen worden. Die ukrainische Regierung und die prorussischen Separatisten gaben sich gegenseitig die Schuld.
17. Juli
Gegen den Ex-SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy hatte die Staatsanwaltschaft Hannover (Niedersachsen) Klage erhoben. Ermittler hatten Hinweise gefunden, dass sich der Politiker kinderpornografisches Material heruntergeladen hatte.
17. Juli
In Afghanistan hatten mindestens sechs schwerbewaffnete Taliban-Kämpfer den Flughafen der Hauptstadt Kabul attackiert. Es war den Sicherheitskräften nach einem mehrstündigen Feuergefecht gelungen, die Angreifer zu töten.
18. Juli
In Kenia waren sieben Menschen ums Leben gekommen, als die islamistischen al-Shabaab mit Schnellfeuergewehren einen Reisebus und ein Polizeifahrzeug überfallen hatten. Unter den Opfern hatten sich vier Polizisten befunden.
18. Juli
Der MH17-Flugschreiber war von ukrainischen Rettungskräften geborgen worden. An der Absturzstelle waren OSZE-Mitarbeiter eingetroffen, die bei der Aufklärung des Unglücks helfen sollten.
18. Juli
Im Alter von 88 Jahren war der österreichische Schauspieler, Moderator und Schriftsteller Dietmar Schönherr gestorben. Schönherr hatte u. a. Deutschlands erste Talkshow „Je später der Abend...“ moderiert. Außerdem hatte er eine Hilfsorganisation für Nicaragua gegründet. Schönherr war am 17. Mai 1926 in Innsbruck (Österreich) geboren worden.
19. Juli
Auf der Bundesautobahn 4 hatte sich ein schwerer Verkehrsunfall ereignet, bei dem zwei Reisebusse aus Polen und der Ukraine und ein Kleinbus involviert waren. Zehn Menschen kamen ums Leben. Weitere 39 Menschen erlitten schwere Verletzungen.
19. Juli
Im Irak hatte die dschihadistisch-salafistische Terrororganisation Islamischer Staat (IS) mit einem Ultimatum tausende christliche Einwohner zu einem Exodus einer der ältesten christlichen Gemeinden im Irak gezwungen. An Checkpoints waren Flüchtlingen Wertsachen abgenommen worden. Die Häuser der zuletzt rund 25.000 Christen in der Stadt Mosul waren mit einem N für Nasara markiert worden. Nasara ist ein Begriff, der im Koran für Christen verwendet wird.
19. Juli
Im Mittelmeer waren bei einem Unglück mit einem Flüchtlingsboot 19 Menschen ums Leben gekommen. Das Schiff war auf dem Weg von Libyen nach Lampedusa (Italien) gewesen. Die Opfer, die im Inneren des Schiffes gefunden worden waren, waren wahrscheinlich durch die Abgase des Motors gestorben.
20. Juli
Im US-Bundesstaat Florida hatte ein Geschworenengericht den US-Tabakkonzern R. J. Reynolds Tobacco Company zu einer Schadenersatzzahlung von 16 Millionen US-Dollar verurteilt, die an die Witwe eines 1996 an Lungenkrebs gestorbenen Rauchers zu zahlen waren. Außerdem wurde eine Strafzahlung von 23,6 Milliarden US-Dollar fällig, da der Tabakkonzern es absichtlich unterlassen habe, darüber aufzuklären, dass Rauchen Lungenkrebs verursacht und Nikotin hochgradig süchtig macht. Dem Unternehmen war diese Wirkung bekannt gewesen. Der Konzern hatte die Höhe der Strafe als maßlos überzogen bezeichnet. Er kündigte die Anfechtung des Urteils an.
20. Juli
Der internationale Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin war gestiegen. Er sollte für freien Zugang zur Absturzstelle des Malaysia-Fluges sorgen. US-Außenminister John Kerry und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko erklärten, dass es Beweise für die Schuld der Separatisten geben würde.
20. Juli
Am 70. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler hatte Bundespräsident Joachim Gauck die Verschwörung um Stauffenberg gewürdigt.
21. Juli
Die Flugschreiber des abgeschossenen Fluges MH17 wollten die Separatisten angeblich den Ermittlern übergeben. Die meisten Opfer waren in Kühlwaggons gelagert und sollen nach Charkiw gebracht werden. Das internationale Entsetzen über die unhaltbaren Zustände an der Absturzstelle war groß. Die Experten wurden von Separatisten bei ihrer Arbeit behindert. Das weiträumige Trümmerfeld war an vielen Stellen noch nicht einmal abgesperrt worden.
22. Juli
In Indonesien war der bisherige Gouverneur der Hauptstadt Jakarta, Joko Widodo zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt worden. Er hatte nach dem amtlichen Ergebnis 53,15 Prozent der Stimmen erhalten. Sein Konkurrent Probowo Subianto hatte 46,85 Prozent der Stimmen bekommen.
22. Juli
Auf seinem Gipfeltreffen in London („Girl Summit 2014“) hatte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen – UNICEF – bekanntgegeben, dass weltweit mehr als 700 Millionen Frauen im Mädchenalter zwangsverheiratet werden würden. Davon waren 250 Millionen Frauen im Alter bis zu 15 Jahren. Außerdem seien 130 Millionen Frauen weltweit von Genitalverstümmelungen betroffen. Diese Praktik war in 29 arabischen und afrikanischen Ländern immer noch Tradition.
22. Juli
Die Entsendung von rund 1.000 Soldaten der Texas Army National Guard (Teil der Nationalgarde der USA) zur Sicherung der Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko war vom US-Bundesstaat Texas unter Führung des Gouverneurs Rick Perry angeordnet worden. Diese Maßnahme war mit der zunehmenden illegalen Einwanderung von Migranten aus El Salvador, Guatemala und Honduras begründet worden. Seit Oktober 2013 hatten sich rund 57.000 Kinder und Jugendliche ohne Erwachsenen-Begleitung unter den Einwanderern befunden.
23. Juli
Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine hatte den Verlust von zwei Erdkampfflugzeugen vom Typ Suchoi Su-25 bekanntgegeben. Die beiden Maschinen waren angeblich mit Flugabwehrraketen von russischem Territorium aus in einer Höhe von 5.200 Metern abgeschossen worden. Die Piloten hatten sich mit einem Schleudersitz retten können.
23. Juli
Die Konfliktparteien hatten sich in der kongolesischen Hauptstadt Brazzaville auf die Einstellung der Kampfhandlungen in der benachbarten Zentralafrikanischen Republik geeinigt. Auch die Vertreter des Bündnisses Séléka und der Anti-Balaka-Milizen waren unter den 40 Unterzeichnern.
23. Juli
In Bulgarien war der seit dem 29. Mai 2013 in einer sozialliberalen Minderheitsregierung amtierende Ministerpräsident Plamen Orescharski zurückgetreten. Damit hatte er den Weg für vorgezogene Parlamentswahlen am 5. Oktober 2014 freigemacht.
23. Juli
In der Republik China war bei dem Versuch einer Notlandung auf den Inlandsflughafen von Magong ein von Kaohsiun kommendes Turboprop-Regionalverkehrsflugzeug vom Typ ATR-72-212A der TransAsia Airways mit der Kennung B-22810 bei schlechten Wetterbedingungen abgestürzt. An Bord waren 54 Passagiere und 4 Besatzungsmitglieder gewesen. Von den insgesamt 58 Insassen waren bei dem Absturz 47 Menschen ums Leben gekommen.
24. Juli
Eine McDonnell Douglas MD-83 der Air Algérie, die von der spanischen Swiftair geleast war, war 50 Minuten nach dem Start auf dem Flug AH5017 von Ouagadougou (Burkina Faso) nach Algier (Algerien), nahe der Stadt Gao (Mali) abgestürzt. Dieses Gebiet war zu jenem Zeitpunkt von schweren Gewittern heimgesucht worden. An Bord hatten sich 110 Fluggäste und 6 Besatzungsmitglieder befunden.
24. Juli
In Israel hatte Reuven Rivlin die Nachfolge von Schimon Peres im Amt des Staatspräsidenten angetreten.
24. Juli
Im Irak waren mindestens 54 Häftlinge getötet worden, als ein Gefangenentransport von Tadschi nach Bagdad von Selbstmordattentätern sowie mehreren Bewaffneten angegriffen worden war.
24. Juli
Nach dem Bruch der Mehrparteienkoalition trat der ukrainische Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk wegen der Uneinigkeit zu mehreren Wirtschaftsgesetzen zurück. Zuvor hatten die kleineren Parteien UDAR und Swoboda ihren Rückzug aus der Koalition erklärt.
24. Juli
Der Kurde Fuad Masum war vom irakischen Parlament mit 211 zu 17 Stimmen als Nachfolger von Dschalal Talabani zum neuen Staatspräsidenten des Irak gewählt worden.
24. Juli
Auf eine von den Vereinten Nationen betriebene Schule hatte ein Artillerieangriff der israelischen Verteidigungsstreitkräfte 15 Menschen getötet, unter denen sich 7 Kinder befunden hatten. Mehrere Personen waren zudem verletzt worden. Im Gazastreifen waren bislang mehr als 170.000 Menschen zum Schutz in Schulen des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) geflohen.
24. Juli
Wegen der illegalen Inhaftierung von zwei Terrorverdächtigen für den US-Auslandsnachrichtendienst CIA war der Staat Polen vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) für schuldig befunden worden. Der staatenlose Palästinenser Zayn Al-Abidin Muhammad Husayn und der saudische Bürger Abd Al Rahim Hassayn Muhammad Al Nashiri befanden sich weiterhin im Gefangenenlager der Guantanamo Bay Naval Base. Der EGMR hatte es als erwiesen angesehen, dass beide Häftlinge von 2001 bis 2003 in der Black Site in Stare Kiejkuty gefoltert worden waren.
25. Juli
In Kirgisistan war der von 2005 bis 2010 amtierende Staatspräsident Kurambek Bakijew wegen der gewaltsamen Niederschlagung von regierungsfeindlichen Protesten im April 2010 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Bei der Niederschlagung waren 77 Menschen ums Leben gekommen. Bakijew lebt seit April 2010 im weißrussischen Exil. Sein Bruder Schanibek Bakijew, der frühere Chef des staatlichen Personenschutzes, war zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Sein Sohn Maxim Bakijew hatte wegen Geldwäsche eine Haftstrafe von 10 Jahren bekommen.
25. Juli
Ein erster Hilfskonvoi der Vereinten Nationen gemäß der UN-Resolution 2165, koordiniert vom Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), hatte mit neun Lastwagen von der Türkei aus die Grenze nach Syrien überquert. Der Konvoi sollte die Zivilbevölkerung in Aleppo und Idlib im Bürgerkriegsland Syrien mit Nahrungsmitteln, Zelten und Materialien zur Wasseraufbereitung versorgen.
26. Juli
Mit der Verordnung EU Nr. 269/2014 hatte der Rat der Europäischen Union weitere restriktive Maßnahmen erlassen angesichts von Handlungen, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergruben und bedrohten, gegen 15 Personen sowie 18 Organisationen und Unternehmen in Russland, auf der annektierten Krim und in der Ukraine. Zu den Personen gehörten unter anderen mehrere Mitglieder des Sicherheitsrates der Russischen Föderation sowie der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow.
26. Juli
Die dschihadistisch-salafistische Terrororganisation Islamischer Staat (IS) griff im Syrischen Bürgerkrieg Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) zufolge in ar-Raqqa (etwa 35 km östlich der Tabqa-Talsperre) einen Militärstützpunkt der 17. Division der syrischen Armee an. Dabei waren mindestens 50 Regierungssoldaten und 28 IS-Kämpfer umgekommen.
27. Juli
In Kamerun waren im nördlichen Bezirk Mayo-Sava bei einem Angriff durch die islamistische Terrororganisation Boko Haram auf das Haus des stellvertretenden Ministerpräsidenten Amadou Ali dessen Frau entführt und mindestens drei Menschen getötet worden.
27. Juli
In Libyen waren bei Kämpfen zwischen Einheiten des abtrünningen Generalmajors Chalifa Haftar und der salafistischen Miliz Ansar al-Scharia 38 Menschen ums Leben gekommen.
27. Juli
Die US-Botschaft in Tripolis (Libyen) war aufgrund der anhaltenden Kämpfe in der Hauptstadt und besonders am Flughafen mit Luftnah-Unterstützung evakuiert worden. Es waren 78 Botschafts-Mitarbeiter, geschützt durch rund 80 schwer bewaffnete US-Marineinfanteristen, nach Tunesien gebracht worden. Die Bürger mehrerer europäischer Staaten forderten ihre Bürger zur Ausreise aus Libyen auf.
28. Juli
Den ehemaligen Aktionären des 2006 für bankrott erklärten russischen Erdölkonzerns Yukos war vom Ständigen Schiedshof (PCA) in Den Haag (Niederlande) eine Entschädigungssumme durch den russischen Staat zugesprochen worden, deren Höhe insgesamt 50 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 37,2 Milliarden Euro) betrug.
28. Juli
Die Präsidentin von Liberia, Ellen Johnson Sirleaf, hatte wegen der sich ausbreitenden Ebola-Epidemie die Schließung fast aller Landesgrenzen angeordnet. Außerdem verbot sie öffentliche Veranstaltungen. Nur der streng kontrollierte internationale Flughafen Monrovia, der Flughafen Monrovia-Spriggs Payne sowie die drei wichtigsten Grenzübergänge waren von der Anordnung ausgenommen.
28. Juli
Im Gazastreifen waren mindestens acht Kinder ums Leben gekommen, als auf einem Spielplatz des an der Mittelmeerküste befindlichen Flüchtlingscamps Al-Schati eine Rakete eingeschlagen war.
28. Juli
Das geplante Carmichael-Kohlebergwerk der indischen Adani-Group im australischen Bundesstaat Queensland war von der Regierung unter Premierminiser Tony Abbott genehmigt worden. Das Bergbauprojekt, das 16,5 Milliarden australische Dollar (11,5 Milliarden Euro) kostete, sollte eine Fördermenge von jährlich rund 60 Millionen Tonne Kohle möglich machen. Der Abtransport der Kohle per Schiff soll über den Seehafen in Abbot Point nach Indien erfolgen.
28. Juli
Die Zivilbevölkerung der Orte Dschabaliya, Schedschaija und Zeitoun im Gazastreifen war von den israelischen Verteidigungsstreitkräften über SMS-Mobilfunknachrichten zur Flucht aus diesen Orten aufgefordert worden. Mindestens vier Israelis waren zuvor bei einem palästinensischen Angriff mit Mörsergrananten ums Leben gekommen.
28. Juli
In Libyen war bei Kämpfen rivalisierender Milizen rund 10 km vor der Hauptstadt Tripolis eine Rakete in einen rund sechs Millionen Liter fassenden Treibstofftank der National Oil Corporation (NOC) eingeschlagen. Der Tank war durch den Einschlag in Brand geraten. Das Feuer geriet Angaben des Ölkonzerns zufolge außer Kontrolle. Es bestand die Gefahr, dass weitere Öl- und Gastanks explodierten.
29. Juli
Die Walfangflotte des japanischen Institute of Cetacean Research hatte bekanntgegeben, im Pazifik 90 Seiwale und 25 Brydewale erlegt zu haben.
29. Juli
Die Schweizer Großbank UBS hatte sich mit der Staatsanwaltschaft Bochum (Nordrhein-Westfalen) zum Vorwurf der Beihilfe zur Steuerflucht geeinigt. Danach hat UBS eine Strafe von 300 Millionen Euro gezahlt. Die seit 2012 bestehenden Ermittlungen hatten sich unter anderem auf eine Steuersünder-CD gegründet, die Namen von rund 550 wohlhabenden Kunden in Deutschland enthielt.
30. Juli
In Indien wurde nach tagelangem Monsun-Regen ein Erdrutsch verursacht, der ein Großteil des Dorfes Malin im Distrikt Pune zerstörte. Dabei waren mindestens 20 Menschen umgekommen. Weitere 150 Bewohner des Dorfes waren noch vermisst worden.
30. Juli
Die berühmte viktorianische Seebrücke im südenglischen Badeort Eastbourne war durch einen Brand fast völlig zerstört worden. Von der Ikone war nur ein Gerippe geblieben, trotz eines Großeinsatzes der Feuerwehr.
30. Juli
Mit dem Wort „hen“ hatte die Schwedische Akademie ein neutrales Personalpronomen in die Wörterliste aufgenommen. Damit hatte sie ein geschlechtsneutrales Personalpronomen in die schwedische Sprache eingeführt.
30. Juli
In der Volksrepublik China waren bei Auseinandersetzungen zwischen Uiguren und Han-Chinesen mehrere Menschen getötet worden. Staatlichen Medien zufolge hatte eine mit Messern und Äxten bewaffnete Menge von Uiguren eine Polizeistation angegriffen. Der Weltkongress der Uiguren hatte erklärt, dass 20 Menschen getötet worden seien.
30. Juli
Mindestens 35 Soldaten waren in Libyen ums Leben gekommen, als die salafastische Miliz Ansar al-Scharia den Militärstützpunkt der libyschen Spezialeinsatzkräfte „Saiga“ unter Oberst Wanis Abu Khamada südöstlich von Bengasi zurückerobert hatte, die sich zurückzogen.
31. Juli
In der ungarischen Hauptstadt Budapest hatte die deutsche Nationalmannschaft der Junioren mit einem 1:0-Sieg gegen Portugal die U-19-Fußball-Europameisterschaft gewonnen.

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