Juli 2014 – Deutschland im WM-Sieges-Taumel
Kämpfe
im Gazastreifen, Auseinandersetzungen zwischen Russland
und der
Ukraine und immer wieder Unruhen im Irak. Alles,
was sich auf internationalem Terrain abspielte wurde in
den Schlagzeilen von einer sportlichen Nachricht
verdrängt – Deutschland hatte die 20.
Fußball-Weltmeisterschaft der Herren in Brasilien
gewonnen. Der Jubel nahm kein Ende und den Heimkehrern
war in Berlin ein spektakulärer Empfang bereitet worden.
Jogi Löw und seine Mannen waren die Helden des Monats.
Der WM-Torschütze war Mario Götze gewesen, der im Finale
gegen Argentinien in der 113. Minute den entscheidenden
Treffer zum 1:0 versenken konnte. Nach dem Ende des
Spiels hatte die FIFA neben dem Argentinier Lionel Messi,
der mit dem Goldenen Ball zum besten Spieler der WM
gekürt wurde, auch Manuel Neuner geehrt. Der Torhüter
der deutschen Elf erhielt den Goldenen Handschuh als
bester Torhüter des Turniers. Und Deutschland schwelgte
im Rausch des WM-Sieges...
Ereignisse & Schlagzeilen Juli 2014
1. Juli
Die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union hatte
Italien für ein halbes Jahr übernommen.
1. Juli
Das in Frankreich gesetzliche bestehende Verbot der
Vollverschleierung, das Burkas und Niqabs in der
Öffentlichkeit verbietet, war vom Europäischen
Gerichtshof für Menschenrechte bestätigt worden.
2. Juli
Diktator
Saddam Hussein hatte der Nationalkongress beschlossen, dass
Kinderarbeit ab einem Alter von 10 Jahren erlaubt ist.
Erforderlich dazu war in Zukunft eine Genehmigung der
Kinder- und Jugendschutzbehörde. Das Mindestalter für
Beschäftigungsverhältnisse war bei 14 Jahren geblieben.
Somit erhielten 850.000 arbeitende Kinder die Rechte
erwachsener Arbeitnehmer und wurden dadurch
entkriminalisiert. Es war erwartet worden, dass der
Código Niña, Niño y Adolescente, von Präsident Evo
Morales in Kraft gesetzt werde.
2. Juli
In Accra, der Hauptstadt von Ghana, hatten elf
afrikanische Gesundheitsminister bei einer Konferenz
über den Ausbruch von Ebola in Westafrika beraten. Bei
bisher 763 Infizierten waren 468 Fälle tödlich
verlaufen.
3. Juli
Saudi-Arabien hatte 30.000 Soldaten in Richtung
irakischer Grenze verlegt nach einem Rückzug dortiger
stationierter irakischer Soldaten. Der Grund waren
anhaltende Kämpfe zwischen Regierungstruppen und der
kürzlich ausgerufene Islamische Staat.
4. Juli
Der Ministerpräsident des Irak, Nuri al-Maliki,
erklärte, dass er seine Amt „niemals aufgeben“ werde.
Angesichts des Vormarsches der ISIS-Milizen sollte er
den Weg für eine Einheitsregierung freimachen. Das
hatten nicht nur die USA gefordert.
4. Juli
Zur Festnahme eines BND-Mitarbeiters, der wahrscheinlich
für den US-Geheimdienst gearbeitet hatte, sprach die
Bundesregierung von einem „ernsten Vorgang“. Die
Bundesregierung bat den US-Botschafter deshalb ins
Außenministerium.
4. Juli
Tausende Palästinenser waren zur Beisetzung eines in
Ost-Jerusalem getöteten Jugendlichen gekommen. Es war am
Rande der Beisetzungen zu Straßenschlachten gekommen.
4. Juli
Der Ex-BBC-Starmoderator Rolf Harris war wegen sexuellen
Missbrauchs junger Frauen zu fünf Jahren und neun
Monaten Haft verurteilt worden. Der 84-Jährige war im
Jahr 2013 im Zuge des Missbrauchsskandals um
Ex-BBC-Moderator Jimmy Savile verhaftet worden.
5. Juli
In der Ukraine hatten Regierungstruppen die Stadt
Slowjansk zurückerobert. Die Stadt war seit Mitte April
unter der Kontrolle von Separatisten gewesen. Sie galt
als Zentrum prorussischer Proteste.
5. Juli
Die unrühmliche Auszeichnung „Verschlossene Auster“ war
an den ADAC vergeben worden. Den Negativpreis erhielt
der Automobilclub nach Enthüllungen über Manipulationen
beim Autopreis „Gelber Engel“.
6. Juli
Der von der Stadt Klagenfurt (Österreich) vergebene
Ingeborg-Bachmann-Preis ging an den
deutsch-österreichischen Autor Tex Rubinowitz.
6. Juli
Mehrere Israelis waren nach dem Mord an einem
16-jährigen Palästinenser als Verdächtigen festgenommen
worden. Polizeiangaben zufolge hatte es Hinweise auf
einen nationalistischen Hintergrund der Tat als Racheakt
für die Ermordung dreier Israelis gegeben.
6. Juli
Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika
Steinbach, gab bekannt, dass sie nach 16 Jahren nicht
mehr für das Amt zur Verfügung stehen werde.
7. Juli
Die Region um den Süden Mexikos und Guatemala war von
einem schweren Erdbeben der Stärke 6,9 erschüttert
worden. Es waren vier Menschen dabei ums Leben gekommen.
7. Juli
Nach wenigen Monaten hatte die Karstadt-Chefin Eva-Lotta
Sjöstedt ihren Posten aufgegeben. Für die von ihr
angestrebte Sanierung des angeschlagenen
Warenhaus-Konzern seien die Voraussetzungen nicht mehr
gegeben, begründete sie ihre Entscheidung.
7. Juli
In Afghanistan hatte der Ex-Finanzminister Ashraf Ghani
die Stichwahl um das Präsidentenamt gegen den
Ex-Außenminister Abdullah Abdullah gewonnen. Abdullah
sprach von Wahlbetrug.
8. Juli
Im Halbfinale der Fußball-WM in Brasilien hatte die
deutsche Elf den Gastgeber Brasilien in Belo Horizonte
mit 7:1 besiegt und war damit ins Finale eingezogen, das
am 13. Juli in Rio de Janeiro ausgetragen wurde. Der
Sieg war der höchste, der jemals im Halbfinale einer WM
erreicht worden war.
8. Juli
Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte hatten die
„Operation in der Brandung“ (Operation Protective Edge)
gegen die Raketenangriffe der Hamas aus dem Gazastreifen
begonnen.
9. Juli
In Indonesien fanden Präsidentschaftswahlen statt.
9. Juli
Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter
Edward Snowden
hatte Angaben seines Anwalts zufolge eine Verlängerung
seines Asyls in Russland beantragt.
9. Juli
Im Streit um die Reformen der Ökostrom-Umlage zwischen
der Bundesregierung und der EU war es zu einer Einigung
gekommen. Das Fördersystem war nun für ausländische
Anbieter geöffnet worden. Deutsche Firmen hatten
Industrie-Rabatte in Millionenhöhe zurückzahlen müssen.
10. Juli
Als deutliche Reaktion auf die Spionageaffäre hatte die
Bundesregierung den US-Geheimdienstler aufgefordert, die
Bundesrepublik zu verlassen.
10. Juli
Der Taifun „Neoguri“ war auf die japanische Insel Honshu
getroffen und hatte massive Überschwemmungen ausgelöst.
Mindestens ein Mensch war umgekommen. Hunderte Flüge
fielen aus.
11. Juli
Auf den Philippinen war erstmals ein Impfstoff gegen das
Dengue-Fieber erfolgreich eingesetzt worden.
11. Juli
Nach langem Zögern hatte
Bundespräsident Joachim Gauck
das Gesetz über die Diätenerhöhung von
Bundestagsabgeordneten unterzeichnet. Um das Gesetz zu
stoppen, waren Angaben des Bundespräsidialamtes zufolge
Gaucks verfassungsrechtliche Bedenken nicht stark genug
gewesen.
11. Juli
Mindestens 30 ukrainische Soldaten waren in der
Ostukraine bei einem Angriff prorussischer Separatisten
getötet worden.
12. Juli
Die niederländische National-Elf hatte bei der
Fußball-WM in Brasilien im Spiel um Platz 3 den
Gastgeber Brasilien mit 3:0 besiegt.
12. Juli
Die EU-Sanktionen richteten sich gegen elf Mitglieder
der ostukrainischen Separatisten, zu denen auch der
selbsternannte Regierungschef in Donezk, Alexander
Borodai gehörte. Unter anderem wurde er mit einem
Einreiseverbot belegt. Die Luftangriffe waren
unvermindert weitergegangen.
12. Juli
Die öffentliche Kritik der Bundeskanzlerin Angela Merkel
im Zusammenhang mit der Spionageaffäre und die
Ausreiseaufforderung an den CIA-Chef in Deutschland war
von der US-Regierung kritisiert worden. Der Sprecher des
US-Präsidenten Barack Obama hielt das Vorgehen für
„nicht angemessen“.
12. Juli
Der russische Präsident Wladimir Putin war zu einem
Besuch nach Kuba gereist. Die Visite hatte einen hohen
Symbol-Wert. Zudem hatte Russland Kuba Investitionen
versprochen und einen Großteil seiner Schulden erlassen.
13. Juli
In Slowenien wurde die Parlamentswahl durchgeführt.
13. Juli
In Brasilien war das Finale der 20.
FIFA-Fußballweltmeisterschaft ausgetragen worden. Es
hatten sich die Mannschaften Deutschlands und
Argentiniens in Rio de Janeiro gegenübergestanden.
Fußballweltmeister wurde Deutschland mit einem 1:0-Sieg.
13. Juli
Tausende Bewohner des nördlichen Gazastreifens waren
nach Warnungen der israelischen Armee vor weiteren
Angriffen auf der Flucht. Als Vorstufe einer
Bodenoffensive war dort zuvor eine Elite-Einheit
eingedrungen. Von den Hamas wurden die Angriffe
verstärkt.
13. Juli
In Libyen hatten sich rivalisierende Milizen rund um den
Flughafen in der Hauptstadt Tripolis schwere Kämpfe
geliefert. Es hatte mehrere Todesopfer gegeben. Auf dem
Gelände des Flughafens waren Raketen eingeschlagen.
13. Juli
Im Irak hielt das Machtvakuum weiter an, weil auch der
zweite Versuch des irakischen Parlaments, sich auf eine
Regierung zu einigen, gescheitert war. Die Sitzung war
wegen anhaltender Streitigkeiten unter den Abgeordneten
erneut verschoben worden.
14. Juli
In Großbritannien hatte die Generalsynode der Church of
England beschlossen, dass Frauen künftig für das
Bischofsamt zugelassen werden sollten.
14. Juli
Die Kämpfe im Osten der Ukraine waren ungeachtet aller
Appelle für einen Dialog zwischen der Regierung und den
Separatisten weitergegangen. An der Grenze zu Russland
war ein ukrainisches Militärflugzeug abgeschossen
worden. Indirekt war Russland von der Ukraine dafür
beschuldigt worden.
14. Juli
Die südafrikanische Schriftstellerin Nadine Gordimer,
die jahrzehntelang gegen die Apartheid geschrieben
hatte, war in Johannesburg im Alter von 90 Jahren
gestorben. Gordimer war Literaturnobelpreisträgerin und
war eine der weißen Stimmen der schwarzen
Widerstandsbewegung. Nadine Gordimer war am 20. November
1923 in Springs (Südafrika) geboren worden.
15. Juli
Der Luxemburger Politiker Jean-Claude Juncker war vom
Europäischen Parlament mit 422 von 751 Stimmen als
Nachfolger von José Manuel Barroso zum neuen Präsident
der Europäischen Kommission gewählt worden.
15. Juli
Zum ersten Mal seit dem Beginn der aktuellen
Konfrontation war ein israelischer Zivilist durch eine
aus dem Gazastreifen abgeschossene Rakete getötet
worden. Dazu hatten sich die Hamas bekannt. Sie hatten
zuvor eine von Ägypten vorgeschlagene Waffenruhe
abgelehnt.
15. Juli
Nach dem Finalsieg der deutschen Elf in Brasilien war
Berlin bei der Rückkehr der Mannschaft in einem
freudigen Ausnahmezustand. Hunderttausende hatten die
Weltmeister am Brandenburger Tor bejubelt. Nach 24
Jahren war der WM-Pokal wieder nach Deutschland gebracht
worden.
16. Juli
Auf seinem Gipfeltreffen hatte sich der Europäische Rat
wegen der Krise in der Ukraine für weitere Sanktionen
gegen Russland ausgesprochen. Die Europäische
Investitionsbank (EIB) sollte demnach keine weiteren
Finanzierungsmaßnahmen für Projekte in Russland mehr
unterstützen.
16. Juli
Der Aldi-Gründer Karl Albrecht, einer der bedeutendsten
Unternehmer der Nachkriegszeit in Deutschland, verstarb
im Alter von 94 Jahren in seiner Geburtsstadt Essen. Mit
einem geschätzten Gesamtvermögen von ca. 18,2 Milliarden
Euro war Albrecht einer der reichsten Menschen in
Deutschland gewesen. Er war am 20. Februar 1920 geboren
worden.
16. Juli
Der niederländische Staat wurde von einem Zivilgericht
(Rechtbank) in Den Haag (
Niederlande) für mitschuldig am
Massaker von Srebrenica 1995 erklärt. Daraus ergab sich
eine zivilrechtliche Verantwortlichkeit.
17. Juli
In Syrien hatten Kämpfer der Terrororganisation
Islamischer Staat (IS) östliche von Palmyra das
Erdgasfeld angegriffen und dabei 90 Soldaten,
Sicherheitspersonal und Arbeiter der Anlage getötet.
17. Juli
Im umkämpften Gebiet der Ostukraine war eine Boeing
777-200ER des Malaysia-Airlines-Fluges 17 abgestürzt. An
Bord der Maschine hatte sich 283 Passagiere befunden,
von denen 189 aus den Niederlanden waren und 15
Besatzungsmitglieder. Nach Aussage des ukrainischen
Innenministeriums war das Flugzeug mit einer
Flugabwehrrakete vom Typ Buk M1 (NATO-Code SA-11 Gadfly)
abgeschossen worden. Die ukrainische Regierung und die
prorussischen Separatisten gaben sich gegenseitig die
Schuld.
17. Juli
Gegen den Ex-SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy
hatte die Staatsanwaltschaft Hannover (Niedersachsen)
Klage erhoben. Ermittler hatten Hinweise gefunden, dass
sich der Politiker kinderpornografisches Material
heruntergeladen hatte.
17. Juli
In Afghanistan hatten mindestens sechs schwerbewaffnete
Taliban-Kämpfer den Flughafen der Hauptstadt Kabul
attackiert. Es war den Sicherheitskräften nach einem
mehrstündigen Feuergefecht gelungen, die Angreifer zu
töten.
18. Juli
In Kenia waren sieben Menschen ums Leben gekommen, als
die islamistischen al-Shabaab mit Schnellfeuergewehren
einen Reisebus und ein Polizeifahrzeug überfallen
hatten. Unter den Opfern hatten sich vier Polizisten
befunden.
18. Juli
Der MH17-Flugschreiber war von ukrainischen
Rettungskräften geborgen worden. An der Absturzstelle
waren OSZE-Mitarbeiter eingetroffen, die bei der
Aufklärung des Unglücks helfen sollten.
18. Juli
Im Alter von 88 Jahren war der österreichische
Schauspieler, Moderator und Schriftsteller Dietmar
Schönherr gestorben. Schönherr hatte u. a. Deutschlands
erste Talkshow „Je später der Abend...“ moderiert.
Außerdem hatte er eine Hilfsorganisation für Nicaragua
gegründet. Schönherr war am 17. Mai 1926 in Innsbruck
(Österreich) geboren worden.
19. Juli
Auf der Bundesautobahn 4 hatte sich ein schwerer
Verkehrsunfall ereignet, bei dem zwei Reisebusse aus
Polen und der
Ukraine und ein Kleinbus involviert waren.
Zehn Menschen kamen ums Leben. Weitere 39 Menschen
erlitten schwere Verletzungen.
19. Juli
Im Irak hatte die dschihadistisch-salafistische
Terrororganisation Islamischer Staat (IS) mit einem
Ultimatum tausende christliche Einwohner zu einem Exodus
einer der ältesten christlichen Gemeinden im Irak
gezwungen. An Checkpoints waren Flüchtlingen Wertsachen
abgenommen worden. Die Häuser der zuletzt rund 25.000
Christen in der Stadt Mosul waren mit einem N für Nasara
markiert worden. Nasara ist ein Begriff, der im Koran
für Christen verwendet wird.
19. Juli
Im Mittelmeer waren bei einem Unglück mit einem
Flüchtlingsboot 19 Menschen ums Leben gekommen. Das
Schiff war auf dem Weg von Libyen nach Lampedusa
(Italien) gewesen. Die Opfer, die im Inneren des
Schiffes gefunden worden waren, waren wahrscheinlich
durch die Abgase des Motors gestorben.
20. Juli
Im US-Bundesstaat Florida hatte ein Geschworenengericht
den US-Tabakkonzern R. J. Reynolds Tobacco Company zu
einer Schadenersatzzahlung von 16 Millionen US-Dollar
verurteilt, die an die Witwe eines 1996 an Lungenkrebs
gestorbenen Rauchers zu zahlen waren. Außerdem wurde
eine Strafzahlung von 23,6 Milliarden US-Dollar fällig,
da der Tabakkonzern es absichtlich unterlassen habe,
darüber aufzuklären, dass Rauchen Lungenkrebs verursacht
und Nikotin hochgradig süchtig macht. Dem Unternehmen
war diese Wirkung bekannt gewesen. Der Konzern hatte die
Höhe der Strafe als maßlos überzogen bezeichnet. Er
kündigte die Anfechtung des Urteils an.
20. Juli
Der internationale Druck auf den russischen Präsidenten
Wladimir Putin war gestiegen. Er sollte für freien
Zugang zur Absturzstelle des Malaysia-Fluges sorgen.
US-Außenminister John Kerry und der ukrainische
Präsident Petro Poroschenko erklärten, dass es Beweise
für die Schuld der Separatisten geben würde.
20. Juli
Am 70. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler hatte
Bundespräsident Joachim Gauck die Verschwörung um
Stauffenberg gewürdigt.
21. Juli
Die Flugschreiber des abgeschossenen Fluges MH17 wollten
die Separatisten angeblich den Ermittlern übergeben. Die
meisten Opfer waren in Kühlwaggons gelagert und sollen
nach Charkiw gebracht werden. Das internationale
Entsetzen über die unhaltbaren Zustände an der
Absturzstelle war groß. Die Experten wurden von
Separatisten bei ihrer Arbeit behindert. Das weiträumige
Trümmerfeld war an vielen Stellen noch nicht einmal
abgesperrt worden.
22. Juli
In Indonesien war der bisherige Gouverneur der
Hauptstadt Jakarta, Joko Widodo zum Sieger der
Präsidentschaftswahl erklärt worden. Er hatte nach dem
amtlichen Ergebnis 53,15 Prozent der Stimmen erhalten.
Sein Konkurrent Probowo Subianto hatte 46,85 Prozent der
Stimmen bekommen.
22. Juli
Auf seinem Gipfeltreffen in London („Girl Summit 2014“)
hatte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen –
UNICEF – bekanntgegeben, dass weltweit mehr als 700
Millionen Frauen im Mädchenalter zwangsverheiratet
werden würden. Davon waren 250 Millionen Frauen im Alter
bis zu 15 Jahren. Außerdem seien 130 Millionen Frauen
weltweit von Genitalverstümmelungen betroffen. Diese
Praktik war in 29 arabischen und afrikanischen Ländern
immer noch Tradition.
22. Juli
Die Entsendung von rund 1.000 Soldaten der Texas Army
National Guard (Teil der Nationalgarde der USA) zur
Sicherung der Grenze zwischen den Vereinigten Staaten
und Mexiko war vom US-Bundesstaat Texas unter Führung
des Gouverneurs Rick Perry angeordnet worden. Diese
Maßnahme war mit der zunehmenden illegalen Einwanderung
von Migranten aus
El Salvador, Guatemala und Honduras
begründet worden. Seit Oktober 2013 hatten sich rund
57.000 Kinder und Jugendliche ohne
Erwachsenen-Begleitung unter den Einwanderern befunden.
23. Juli
Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der
Ukraine hatte den Verlust von zwei Erdkampfflugzeugen
vom Typ Suchoi Su-25 bekanntgegeben. Die beiden
Maschinen waren angeblich mit Flugabwehrraketen von
russischem Territorium aus in einer Höhe von 5.200
Metern abgeschossen worden. Die Piloten hatten sich mit
einem Schleudersitz retten können.
23. Juli
Die Konfliktparteien hatten sich in der kongolesischen
Hauptstadt Brazzaville auf die Einstellung der
Kampfhandlungen in der benachbarten Zentralafrikanischen
Republik geeinigt. Auch die Vertreter des Bündnisses
Séléka und der Anti-Balaka-Milizen waren unter den 40
Unterzeichnern.
23. Juli
In Bulgarien war der seit dem 29. Mai 2013 in einer
sozialliberalen Minderheitsregierung amtierende
Ministerpräsident Plamen Orescharski zurückgetreten.
Damit hatte er den Weg für vorgezogene Parlamentswahlen
am 5. Oktober 2014 freigemacht.
23. Juli
In der Republik China war bei dem Versuch einer
Notlandung auf den Inlandsflughafen von Magong ein von
Kaohsiun kommendes Turboprop-Regionalverkehrsflugzeug
vom Typ ATR-72-212A der TransAsia Airways mit der
Kennung B-22810 bei schlechten Wetterbedingungen
abgestürzt. An Bord waren 54 Passagiere und 4
Besatzungsmitglieder gewesen. Von den insgesamt 58
Insassen waren bei dem Absturz 47 Menschen ums Leben
gekommen.
24. Juli
Eine McDonnell Douglas MD-83 der Air Algérie, die von
der spanischen Swiftair geleast war, war 50 Minuten nach
dem Start auf dem Flug AH5017 von Ouagadougou (Burkina
Faso) nach Algier (Algerien), nahe der Stadt Gao (Mali)
abgestürzt. Dieses Gebiet war zu jenem Zeitpunkt von
schweren Gewittern heimgesucht worden. An Bord hatten
sich 110 Fluggäste und 6 Besatzungsmitglieder befunden.
24. Juli
In Israel hatte Reuven Rivlin die Nachfolge von Schimon
Peres im Amt des Staatspräsidenten angetreten.
24. Juli
Im Irak waren mindestens 54 Häftlinge getötet worden,
als ein Gefangenentransport von Tadschi nach Bagdad von
Selbstmordattentätern sowie mehreren Bewaffneten
angegriffen worden war.
24. Juli
Nach dem Bruch der Mehrparteienkoalition trat der
ukrainische Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk wegen der
Uneinigkeit zu mehreren Wirtschaftsgesetzen zurück.
Zuvor hatten die kleineren Parteien UDAR und Swoboda
ihren Rückzug aus der Koalition erklärt.
24. Juli
Der Kurde Fuad Masum war vom irakischen Parlament mit
211 zu 17 Stimmen als Nachfolger von Dschalal Talabani
zum neuen Staatspräsidenten des Irak gewählt worden.
24. Juli
Auf eine von den Vereinten Nationen betriebene Schule
hatte ein Artillerieangriff der israelischen
Verteidigungsstreitkräfte 15 Menschen getötet, unter
denen sich 7 Kinder befunden hatten. Mehrere Personen
waren zudem verletzt worden. Im Gazastreifen waren
bislang mehr als 170.000 Menschen zum Schutz in Schulen
des Hilfswerks der Vereinten Nationen für
Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) geflohen.
24. Juli
Wegen der illegalen Inhaftierung von zwei
Terrorverdächtigen für den US-Auslandsnachrichtendienst
CIA war der Staat Polen vom Europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte (EGMR) für schuldig befunden worden. Der
staatenlose Palästinenser Zayn Al-Abidin Muhammad Husayn
und der saudische Bürger Abd Al Rahim Hassayn Muhammad
Al Nashiri befanden sich weiterhin im Gefangenenlager
der Guantanamo Bay Naval Base. Der EGMR hatte es als
erwiesen angesehen, dass beide Häftlinge von 2001 bis
2003 in der Black Site in Stare Kiejkuty gefoltert
worden waren.
25. Juli
In Kirgisistan war der von 2005 bis 2010 amtierende
Staatspräsident Kurambek Bakijew wegen der gewaltsamen
Niederschlagung von regierungsfeindlichen Protesten im
April 2010 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Bei
der Niederschlagung waren 77 Menschen ums Leben
gekommen. Bakijew lebt seit April 2010 im weißrussischen
Exil. Sein Bruder Schanibek Bakijew, der frühere Chef
des staatlichen Personenschutzes, war zu einer
lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Sein Sohn
Maxim Bakijew hatte wegen Geldwäsche eine Haftstrafe von
10 Jahren bekommen.
25. Juli
Ein erster Hilfskonvoi der Vereinten Nationen gemäß der
UN-Resolution 2165, koordiniert vom Amt für die
Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), hatte
mit neun
Lastwagen von der Türkei aus die Grenze nach
Syrien überquert. Der Konvoi sollte die Zivilbevölkerung
in Aleppo und Idlib im Bürgerkriegsland Syrien mit
Nahrungsmitteln, Zelten und Materialien zur
Wasseraufbereitung versorgen.
26. Juli
Mit der Verordnung EU Nr. 269/2014 hatte der Rat der
Europäischen Union weitere restriktive Maßnahmen
erlassen angesichts von Handlungen, die die territoriale
Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der
Ukraine untergruben und bedrohten, gegen 15 Personen
sowie 18 Organisationen und Unternehmen in Russland, auf
der annektierten Krim und in der Ukraine. Zu den
Personen gehörten unter anderen mehrere Mitglieder des
Sicherheitsrates der Russischen Föderation sowie der
tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow.
26. Juli
Die dschihadistisch-salafistische Terrororganisation
Islamischer Staat (IS) griff im Syrischen Bürgerkrieg
Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für
Menschenrechte (SOHR) zufolge in ar-Raqqa (etwa 35 km
östlich der Tabqa-Talsperre) einen Militärstützpunkt der
17. Division der syrischen Armee an. Dabei waren
mindestens 50 Regierungssoldaten und 28 IS-Kämpfer
umgekommen.
27. Juli
In Kamerun waren im nördlichen Bezirk Mayo-Sava bei
einem Angriff durch die islamistische Terrororganisation
Boko Haram auf das Haus des stellvertretenden
Ministerpräsidenten Amadou Ali dessen Frau entführt und
mindestens drei Menschen getötet worden.
27. Juli
In Libyen waren bei Kämpfen zwischen Einheiten des
abtrünningen Generalmajors Chalifa Haftar und der
salafistischen Miliz Ansar al-Scharia 38 Menschen ums
Leben gekommen.
27. Juli
Die US-Botschaft in Tripolis (Libyen) war aufgrund der
anhaltenden Kämpfe in der Hauptstadt und besonders am
Flughafen mit Luftnah-Unterstützung evakuiert worden. Es
waren 78 Botschafts-Mitarbeiter, geschützt durch rund 80
schwer bewaffnete US-Marineinfanteristen, nach Tunesien
gebracht worden. Die Bürger mehrerer europäischer
Staaten forderten ihre Bürger zur Ausreise aus Libyen
auf.
28. Juli
Den ehemaligen Aktionären des 2006 für bankrott
erklärten russischen Erdölkonzerns Yukos war vom
Ständigen Schiedshof (PCA) in Den Haag (
Niederlande)
eine Entschädigungssumme durch den russischen Staat
zugesprochen worden, deren Höhe insgesamt 50 Milliarden
US-Dollar (umgerechnet 37,2 Milliarden Euro) betrug.
28. Juli
Die Präsidentin von Liberia, Ellen Johnson Sirleaf,
hatte wegen der sich ausbreitenden Ebola-Epidemie die
Schließung fast aller Landesgrenzen angeordnet. Außerdem
verbot sie öffentliche Veranstaltungen. Nur der streng
kontrollierte internationale Flughafen Monrovia, der
Flughafen Monrovia-Spriggs Payne sowie die drei
wichtigsten Grenzübergänge waren von der Anordnung
ausgenommen.
28. Juli
Im Gazastreifen waren mindestens acht Kinder ums Leben
gekommen, als auf einem Spielplatz des an der
Mittelmeerküste befindlichen Flüchtlingscamps Al-Schati
eine Rakete eingeschlagen war.
28. Juli
Das geplante Carmichael-Kohlebergwerk der indischen
Adani-Group im australischen Bundesstaat Queensland war
von der Regierung unter Premierminiser Tony Abbott
genehmigt worden. Das Bergbauprojekt, das 16,5
Milliarden australische Dollar (11,5 Milliarden Euro)
kostete, sollte eine Fördermenge von jährlich rund 60
Millionen Tonne Kohle möglich machen. Der Abtransport
der Kohle per Schiff soll über den Seehafen in Abbot
Point nach Indien erfolgen.
28. Juli
Die Zivilbevölkerung der Orte Dschabaliya, Schedschaija
und Zeitoun im Gazastreifen war von den israelischen
Verteidigungsstreitkräften über SMS-Mobilfunknachrichten
zur Flucht aus diesen Orten aufgefordert worden.
Mindestens vier Israelis waren zuvor bei einem
palästinensischen Angriff mit Mörsergrananten ums Leben
gekommen.
28. Juli
In Libyen war bei Kämpfen rivalisierender Milizen rund
10 km vor der Hauptstadt Tripolis eine Rakete in einen
rund sechs Millionen Liter fassenden Treibstofftank der
National Oil Corporation (NOC) eingeschlagen. Der Tank
war durch den Einschlag in Brand geraten. Das Feuer
geriet Angaben des Ölkonzerns zufolge außer Kontrolle.
Es bestand die Gefahr, dass weitere Öl- und Gastanks
explodierten.
29. Juli
Die Walfangflotte des japanischen Institute of Cetacean
Research hatte bekanntgegeben, im Pazifik 90 Seiwale und
25 Brydewale erlegt zu haben.
29. Juli
Die Schweizer Großbank UBS hatte sich mit der
Staatsanwaltschaft Bochum (Nordrhein-Westfalen) zum
Vorwurf der Beihilfe zur Steuerflucht geeinigt. Danach
hat UBS eine Strafe von 300 Millionen Euro gezahlt. Die
seit 2012 bestehenden Ermittlungen hatten sich unter
anderem auf eine Steuersünder-CD gegründet, die Namen
von rund 550 wohlhabenden Kunden in Deutschland
enthielt.
30. Juli
In Indien wurde nach tagelangem Monsun-Regen ein
Erdrutsch verursacht, der ein Großteil des Dorfes Malin
im Distrikt Pune zerstörte. Dabei waren mindestens 20
Menschen umgekommen. Weitere 150 Bewohner des Dorfes
waren noch vermisst worden.
30. Juli
Die berühmte viktorianische Seebrücke im südenglischen
Badeort Eastbourne war durch einen Brand fast völlig
zerstört worden. Von der Ikone war nur ein Gerippe
geblieben, trotz eines Großeinsatzes der Feuerwehr.
30. Juli
Mit dem Wort „hen“ hatte die Schwedische Akademie ein
neutrales Personalpronomen in die Wörterliste
aufgenommen. Damit hatte sie ein geschlechtsneutrales
Personalpronomen in die schwedische Sprache eingeführt.
30. Juli
In der
Volksrepublik China waren bei
Auseinandersetzungen zwischen Uiguren und Han-Chinesen
mehrere Menschen getötet worden. Staatlichen Medien
zufolge hatte eine mit Messern und Äxten bewaffnete
Menge von Uiguren eine Polizeistation angegriffen. Der
Weltkongress der Uiguren hatte erklärt, dass 20 Menschen
getötet worden seien.
30. Juli
Mindestens 35 Soldaten waren in Libyen ums Leben
gekommen, als die salafastische Miliz Ansar al-Scharia
den Militärstützpunkt der libyschen Spezialeinsatzkräfte
„Saiga“ unter Oberst Wanis Abu Khamada südöstlich von
Bengasi zurückerobert hatte, die sich zurückzogen.
31. Juli
In der ungarischen Hauptstadt Budapest hatte die
deutsche Nationalmannschaft der Junioren mit einem
1:0-Sieg gegen Portugal die
U-19-Fußball-Europameisterschaft gewonnen.
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