Oktober 1995 - Anschläge weltweit
Während vom US-amerikanischen Präsidenten eine
Lockerung der Kuba-Sanktionen angekündigt worden
war, womit die seit 1969 andauernden Medienkontakte
unter anderem wieder aufgenommen werden sollten und
auch Privatreisen US-amerikanischer Bürger
erleichtert wurden, machte in den Vereinigten
Staaten gleichsam ein schwerer Anschlag auf den
Fernzug „Sunset Limited“ Schlagzeilen. Dieser hatte
im US-Bundesstaat Arizona ein Menschenleben und mehr
als 80 Verletzte gefordert. Eine Großfahndung des
FBI nach der bislang noch unbekannten,
rechtsextremistischen Terrorgruppe „Söhne der
Gestapo“ war eingeleitet worden, weil diese Gruppe
sich zu dem Anschlag bekannt hatte. Wer in
Österreich hinter den beiden Briefbombenanschlägen
steckte, die an einen Mediziner aus dem Ausland und
an eine renommierte Menschenrechtsaktivistin
gerichtet waren, war zunächst noch ungewiss. Auch in
Frankreich waren 29 Menschen Opfer eines
Sprengstoffanschlags geworden. Hinter diesem
Anschlag hatten vermutlich radikale Muslime
gesteckt. Auch Deutschland war nicht von Anschlägen
verschont geblieben. Militante Atomkraftgegner
hatten durch sechs Anschläge auf mehrere Strecken in
Norddeutschland den Zugverkehr für zwei Stunden zum
Erliegen gebracht. Menschen wurden nicht getötet,
aber beängstigend waren diese Ereignisse dennoch.
Wichtige Ereignisse im
Oktober 1995
1. Oktober
BRD/San Marino 1995 – Die Bundesrepublik Deutschland
und San Marino hatten diplomatische Beziehungen
zueinander aufgenommen.
1. Oktober
Bayern 1995 – Es hatten 57,8 Prozent der Wähler beim
Volksbegehren in Bayern über die Einführung von
Bürgerbegehren auf kommunaler Ebene für den
Gesetzentwurf der Bürgeraktion „Mehr Demokratie in
Bayern“ gestimmt.
1. Oktober
Portugal 1995 – Mit 43,8 Prozent hatte die
Sozialistische Partei bei der Parlamentswahl in
Portugal knapp die absolute Mehrheit verfehlt. Von
Sozialistenchef António Guterres hatte eine
Minderheitsregierung gebildet.
1. Oktober
Algerien 1995 – Im Nordwesten Algeriens kamen 18
Fahrgäste eines Busses bei einem Bombenanschlag ums
Leben. Weitere 15 Menschen waren verletzt worden.
1. Oktober
Lettland 1995 – Bei der zweiten freien
Parlamentswahl in Lettland seit der Unabhängigkeit
des Landes waren extrem recht und linke Parteien als
Sieger hervorgegangen. Neun von 19 zur Wahl
angetretenen Parteien und Bündnissen hatten die
Fünf-Prozent-Hürde geschafft.
1. Oktober
Türkei 1995 – Ungefähr 100 Menschen waren bei einem
Erdbeben der Stärke 6,0 in der türkischen Stadt
Dinar (320 km westlich der Hauptstadt Ankara) ums
Leben gekommen.
2. Oktober
Frankreich 1995 – Im Rahmen der Atomtestserie, die
Frankreich am 6. September auf dem Mururoa-Atoll
begonnen hatte, war nun auf der Koralleninsel
Fangataufa, 40 km südlich von Mururoa eine zweite
Atombombe gezündet worden. Mit einer Stärke von 110
Kilotonnen TNT war sie sechs Mal stärker als die
Hiroshima-Bombe gewesen.
3. Oktober
BRD 1995 – Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth und
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Johannes Rau
hatte die Deutschen auf dem zentralen Festakt zum
Tag der deutschen Einheit in Düsseldorf zu einem
aufrichtigen Umgang mit ihrer Geschichte
aufgefordert.
3. Oktober
Mazedonien 1995 – Bei einem Bombenanschlag in Skopje
war der mazedonische Präsident Kiro Gligorov schwer
verletzt worden.
3. Oktober
USA 1995 – Ein Geschworenengericht in Los Angeles
(US-Bundesstaat Kalifornien) hatte in einem der
spektakulärsten Prozesse der US-Justizgeschichte den
farbigen Football-Star O. J. Simpson vom Verdacht
des Doppelmordes freigesprochen.
4. Oktober
BRD 1995 – Eine Geiselnahme in der
Justizvollzugsanstalt Bützow in
Mecklenburg-Vorpommern war durch ein
Sondereinsatzkommando der Polizei beendet worden.
Vier Justizbeamte waren stundenlang von fünf
Strafgefangenen als Geiseln genommen und misshandelt
worden.
4. Oktober
Kolumbien/Bundesrepublik 1995 – In der BRD war
Kolumbiens Staatspräsident Ernesto Samper Pizano zu
einem dreitägigen Staatsbesuch empfangen worden. Im
Besuchsverlauf war ein Abkommen über den Schuzt
ausländischer Investitionen in Kolumbien
unterzeichnet worden.
5. Oktober
Vatikan/UNO 1995 – Papst Johannes Paul II. hatte in
einer Rede vor der Vollversammlung der Vereinten
Nationen in New York die Staaten zu einer „Ethik der
Solidarität“ und zu einer „Kultur der Freiheit“
aufgerufen. Der Besuch des Papstes in den
Vereinigten Staaten dauerte vom 4. bis zum 8.
Oktober.
5. Oktober
Weltall 1995 – Auf dem „9th Cambridge Workshop on
Cool Stars, Stellar Systems and the Sun“ war die
Entdeckung des ersten extrasolaren Planeten im
Sternensystem Pegasus 51 von Michel Mayor und seinem
Assistenten Didier Queloz mitgeteilt worden.
5. Oktober
Fußball 1995 – Der frühere Fußballnationalspieler
Uwe Seeler hatte, zunächst kommissarisch, die
Führung des Bundesligisten Hamburger SV übernommen,
womit die monatelange Führungskrise beendet wurde.
5. Oktober
Komoren 1995 – Der Putschversuch des Söldnerführers
Bob Denard auf den Komoren war von einer
Spezialeinheit der französischen Armee
niedergeschlagen worden. Die legitime Regierung der
Komoren war am 28. September in der Hauptstadt
Moroni gestürzt worden. Nun wurde eine
Übergangsregierung gebildet.
6. Oktober
Israel 1995 – Nach einer Debatte von fast 16 Stunden
hatte die israelische Knesset mit 61 gegen 59
Stimmen den mit PLO-Chef Yasir Arafat ausgehandelten
Vertrag über den schrittweisen Abzug der
israelischen Armee aus den palästinensischen
Bevölkerungszentren im Autonomiegebiet gebilligt.
6. Oktober
USA/Kuba 1995 – US-Präsident Bill Clinton hatte in
Washington eine Lockerung der Sanktionen gegen Kuba
angekündigt. Die Medienkontakte sollten wieder
aufgenommen werden, die seit 1969 unterbrochen
waren. Außerdem sollten für US-Bürger leichter als
bisher Privatreisen nach Kuba möglich werden.
7. Oktober
Großbritannien 1995 – Zum ersten Mal in der
Geschichte der britischen Konservativen war ein
Unterhausabgeordneter zur Labour Partei
übergetreten. Seinen Schritt hatte Alan Howarth, der
den Wahlkreis Stratford-on-Avon vertrat, mit seiner
Ablehnung der konservativen Politik begründet, weil
die Tories das Schicksal der sozial Schwachen außer
Acht lassen würden.
7. Oktober
Tschechien 1995 – Gegen die vom Parlament
beschlossene Verlängerung des Berufsverbotegesetzes
hatte der tschechische Präsident Václav Havel sein
Veto eingelegt. Bis ins Jahr 2000 sollte
hochrangigen kommunistischen Funktionären der Zugang
zu politischen Ämtern nicht möglich werden.
7. Oktober
Boxen 1995 – Der deutsche Profiboxer Dariusz
Michalczewski hatte durch einen Punktsieg nach zwölf
Runden in
Frankfurt am Main über den Franzosen
Philippe Michel den Titel eines
Halbschwergewichts-Weltmeisters des Boxverbandes WBO
verteidigt.
8. Oktober
Indonesien 1995 – Auf der indonesischen Insel
Sumatra waren bei einem Erdbeben der Stärke 7,0
mindestens 78 Menschen ums Leben gekommen. Es waren
etwa 9000 Häuser zerstört bzw. schwer beschädigt
worden.
8. Oktober
Radrennen 1995 – Der Spanier Abraham Olano war bei
der Straßenweltmeisterschaft der Radprofis in
Duitama (Kolumbien) als erster Spanier Weltmeister
geworden. Zweiter war sein Teamgefährte Miguel
Indurain geworden.
8. Oktober
Uganda 1995 – In Uganda war eine neue Verfassung in
Kraft getreten.
9. Oktober
Russland 1995 – Das am 30. Juli geschlossene
Militärabkommen mit den tschetschenischen
Unabhängigkeitskämpfern war von der russischen
Regierung zunächst ausgesetzt worden. Damit hatte
Moskau auf einen Bombenanschlag am 6. Oktober in
Grosny reagiert. Dabei war der dortige Befehlshaber
der russischen Truppen, Anatoli Romanow, schwer
verletzt worden.
9. Oktober
Mexiko 1995 – An der mexikanischen Pazifikküste
waren zahlreiche Ferienorte durch ein schweres
Erdbeben verwüstet worden. Mindestens 30 Menschen
kamen ums Leben. Mehr als 90 Personen wurden schwer
verletzt.
10. Oktober
Turnen 1995 – Der Berliner Turner Andreas Wecker
hatte am letzten Tag der Turn-Weltmeisterschaften im
japanischen Sabae die Goldmedaille am Reck gewonnen.
10. Oktober
USA 1995 – In der Nähe von Hyder im US-Bundesstaat
Arizona war ein Anschlag auf den Fernzug „Sunset
Limited“ der Eisenbahngesellschaft Amtrak verübt
worden, bei dem es ein Todesopfer und mehr als 80
Verletzte gegeben hatte. Die US-Bundespolizei FBI
hatte eine Großfahndung nach einer bislang
unbekannten rechtsextremistischen Terrorgruppe
namens „Söhne der Gestapo“ eröffnet. Diese hatte
sich zu dem Anschlag bekannt.
11. Oktober
BRD 1995 – Der nordrhein-westfälische Sozialminister
Franz Müntefering war als Nachfolger des
zurückgetretenen Günter Verheugen für das Amt des
Bundesgeschäftsführers der SPD von SPD-Chef Rudolf
Scharping benannt worden.
11. Oktober
Schach 1995 – Der russische Schachweltmeister Garri
Kasparow hatte seinen Titel gegen den Inder
Viswanathan Anand verteidigt.
11. Oktober
BRD/Moldawien 1995 – Zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und
Moldawien war ein Kulturabkommen
geschlossen worden.
12. Oktober
Österreich 1995 – Die große Koalition aus
Sozialdemokraten (SPÖ) und Volkspartei (ÖVP) war in
Wien am Streit um den Haushalt zerbrochen. Die SPÖ
hatte die von der Volkspartei verlangten größeren
Kürzungen im Sozialbereich abgelehnt.
12. Oktober
BRD 1995 – Das Bundesverfassungsgericht hatte das
schleswig-holsteinische Mitbestimmungsgesetz, das
den Personalvertretungen im öffentlichen Dienst
weitgehende Rechte einräumte, für verfassungswidrig
erklärt. Es hatten 282 CDU/CSU-Bundestagsabgeordnete
Klage eingereicht gegen dieses Gesetz.
13. Oktober
BRD/Justiz 1995 – Vier Angeklagte waren im
sogenannten Solingen-Prozess zu Haftstrafen von 15
Jahren bzw. zehn Jahren Jugendstrafe vom
Oberlandesgericht Düsseldorf verurteilt worden.
13. Oktober
Berlin 1995 – In Berlin hatte Bundeskanzler
Helmut
Kohl den ersten Spatenstich zum Bau des
Tiergartentunnels vollzogen.
13. Oktober
BRD 1995 – Die vom Parlament beschlossene
Diätenregelung hatte im Bundesrat die erforderliche
Zweidrittelmehrheit verfehlt. Lediglich die
unionsgeführten Länder Bayern und Sachsen hatten den
Entwurf unterstützt. Die SPD-Länder Rheinland-Pfalz,
Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hessen hatten
dagegen gestimmt.
14. Oktober
Bundesrepublik 1995 – Die Ministerpräsidenten der 16
Bundesländer hatten auf einer Klausurtagung in Bad
Neuenahr (
Rheinland-Pfalz) den
öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF eine
Bestands- und Entwicklungsgarantie bis Ende 2000
gegeben. Innerhalb der ARD sollte bis spätestens
1999 eine Strukturreform begonnen werden.
14. Oktober
Boxen 1995 – In München hatte Henry Maske durch
einen Punktsieg nach zwölf Runden den
Weltmeistertitel im Halbschwergewicht des
Weltverbandes IBF gegen Graciano Rocchigiani
verteidigt.
14. Oktober
Frankreich 1995 – Nach seinem Erfolg bei einer
Urwahl unter den Mitgliedern der Sozialistischen
Partei Frankreichs war in Marne-la-Vallée bei Paris
der im Mai gescheiterte Präsidentschaftskandidat
Lionel Jospin zum Parteichef gekürt. In Bordeaux war
am Folgetag Regierungschef Alain Juppé an die Spitze
der neogaullistischen Partei RPR gewählt worden.
Seit Ende 1994 hatte Juppé die Partei kommissarisch
geführt als Nachfolger des amtierenden Präsidenten
Jacques Chirac.
15. Oktober
Irak 1995 – In einer Volksabstimmung hatte sich der
irakische Staatschef
Saddam Hussein in seinem Amt
für sieben Jahre bestätigen lassen. Offiziellen
Angaben zufolge hatten ihm 99,96 Prozent der Bürger
ihr Vertrauen ausgesprochen.
15. Oktober
BRD 1995 – in
Frankfurt am Main wurde die deutsche
Orientalistin Annemarie Schimmel mit dem
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt.
15. Oktober
Türkei 1995 – Die Ministerpräsidentin Tansu Çiller
war bei einer Vertrauensabstimmung im türkischen
Parlament mit 191 gegen 230 Stimmen unterlegen. Für
den 24. Dezember waren daraufhin Neuwahlen angesetzt
worden. Bis dahin amtierte die Ministerpräsidentin
mit einer Übergangsregierung weiter. Diese würde am
5. November bestätigt werden.
15. Oktober
Mazedonien/Griechenland 1995 –
Griechenland hatte
die 20-monatige Blockade des Nachbarlandes beendet,
nachdem die einstige jugoslawische Republik
Mazedonien einer Änderung ihrer Staatsflagge und der
Verfassung zugestimmt hatte.
16. Oktober
Österreich 1995 – In Österreich waren zwei
Briefbomben explodiert. Eine war an einen aus dem
Ausland stammenden Mediziner gerichtet gewesen, die
andere an die renommierte Menschenrechtsaktivistin
Maria Loley.
16. Oktober
USA 1995 – In Washington , D. C. Hatten mehrere
hunderttausend schwarze Amerikaner bei dem vom
muslimischen Schwarzenführer Louis Farrakhan
organisierten „Million Man March“ teilgenommen, um
für eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu
demonstrieren.
17. Oktober
Europa/BRD 1995 – Die im Bundesland Bremen geltende
Fraunequote war vom Europäischen Gerichtshof in
Luxemburg für unvereinbar mit dem EU-Recht erklärt
worden.
17. Oktober
Frankreich 1995 – In der französischen Hauptstadt
Paris waren bei einem erneuten Sprengstoffanschlag
29 Menschen ums Leben gekommen. Die Attentäter waren
vermutlich radikale Muslime gewesen.
17. Oktober
Georgien 1995 – Die neue Verfassung des Landes wurde
von Staatschef Eduard Schewardnadse in Kraft
gesetzt. Gegenüber den Regionen stärkte sie die
Macht der Zentralgewalt.
18. Oktober
Bayern 1995 – Der bisherige Leiter der
Staatskanzlei, Erwin Huber, übernahm der Bekanntgabe
des bayerischen Ministerpräsidenten
Edmund Stoibers
zufolge, die Führung des Finanzministeriums, da der
Amtsinhaber Georg von Waldenfels in die
Privatwirtschaft wechselte.
18. Oktober
International 1995 – Mit dem westeuropäischen
UCTE-Verbundnetz waren die Stromnetze Tschechiens,
Ungarns, Polens und der Slowakei synchronisiert
worden. Damit waren die HGÜ-Kurzkupplungen in
Etzenricht, Dürnrohr und Wien-Südost überflüssig
geworden.
18. Oktober
BRD 1995 – Bundeskanzler Helmut Kohl musste zum
Abschluss des CDU-Parteitages in Karlsruhe eine
Abstimmungsniederlage einstecken. Das von Kohl
verlangte „Frauenquorum“ war von den Delegierten
abgelehnt worden.
19. Oktober
Russland 1995 – Der russische Präsident Boris Jelzin
hatte die bevorstehende Entlassung von Außenminister
Andrei Kosyrew bekanntgegeben. Die Entscheidung
wurde tags darauf zurückgenommen.
19. Oktober
Mazedonien 1995 – Mazedonien war in den Europarat
aufgenommen worden.
19. Oktober
Libanon 1995 – Vom libanesischen Parlament war
Präsident Elias Hrawi bis 1998 als Staatsoberhaupt
bestätigt worden. Er hatte sein Amt seit 1989 inne.
20. Oktober
NATO 1995 – In Brüssel hatte NATO-Generalsekretär
Willy Claes seinen Rücktritt aufgrund der
sogenannten Agusta-Affäre bekanntgegeben. Der Grund
war, die Aufhebung der Immunität des früheren
Wirtschaftsministers, den das belgische Parlament
beschlossen hatte.
20. Oktober
Bosnien/Kroatien 1995 – In Sanski Most
(Bosnien-Herzegowina) hatten bosnische
Regierungstruppen sowie Kroaten und bosnische Serben
eine Ausdehnung des seit 12. Oktober bestehenden
Waffenstillstandes auf den Nordwesten des Landes
vereinbart.
20. Oktober
Sri Lanka 1995 – In der Nähe der Hauptstadt Colombo
hatten tamilische Rebellen mehrere große Erdöltanks
in Brand gesetzt. Es war ein Schaden von geschätzten
umgerechneten 34 Millionen DM entstanden. Zudem
waren bei einem Schusswechsel 26 Menschen
umgekommen. Unter ihnen hatten sich vier Mitglieder
der Guerillakommandos befunden.
20. Oktober
Indien 1995 – In der Hauptstadt Bombay (ab 1996
Mumbai) hatte ein Kino erstmals den Hindi-Film „Wer
zuerst kommt, kriegt die Braut“ gezeigt. Seither ist
er dort ununterbrochen zu sehen.
21. Oktober
Literatur 1995 – In Darmstadt erhielt der 33-jährige
Berliner Autor Durs Grünbein den
Georg-Büchner-Preis, den höchstdotierten deutschen
Literaturpreis.
21. Oktober
BRD 1995 – Im Neuen Schloss in Baden-Baden ging die
bisher größte Hausauktion des Jahrhunderts zu Ende.
Das Londoner Auktionshaus Sotheby's hatte Kunst- und
Gebrauchsgegenstände aus dem Besitz des Markgrafen
Max von Baden für 77,5 Millionen DM versteigert.
22. Oktober
Schweiz 1995 – Die Sozialdemokraten waren bei den
Wahlen zum Schweizer Nationalrat mit 54 der
insgesamt 200 Sitze nach 20 Jahren wieder stärkste
Partei im Parlament geworden.
22. Oktober
Elfenbeinküste 1995 – Der amtierende Staatspräsident
Henri Konan Bédié war bei den Präsidentschaftswahlen
in Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) in seinem Amt
bestätigt worden. Er hatte offiziellen Angaben
zufolge 95,25 Prozent der abgegebenen Stimmen
erhalten.
22. Oktober
Automobilrennsport 1995 – Der deutsche Rennfahrer
Michael Schumacher hatte auf seinem Benetton-Renault
durch seinen Sieg beim Großen Preis des Pazifik in
Aida (Japan) vorzeitig den Titel eines
Formel-1-Weltmeisters verteidigt.
22. Oktober
UNO 1995 – In New York hatten mehr als 160 Staats-
und Regierungschefs an den dreitägigen Feiern zum
50. Gründungsjubiläums der Vereinten Nationen
teilgenommen.
22. Oktober
Berlin 1995 – Mit 37,4 Prozent der Stimmen war die
CDU bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus
stärkste Partei geblieben. Die SPD als
Koalitionspartner war mit 23,6 Prozent auf den
niedrigsten Stand seit 1945 abgefallen. Die große
Koalition wurde von Eberhard Diepgen (CDU)
fortgesetzt. Während PDS und Grüne Gewinne erzielen
konnten, war die FDP ausgeschieden.
23. Oktober
Europäische Union 1995 – Der EU-Ministerrat hatte
gegen deutschen Widerstand in Luxemburg eine
Gesetzesvorlage beschlossen, die eine Kennzeichnung
gentechnisch manipulierter Lebensmittel nur dann
vorschrieb, wenn sich diese in „signifikanter Weise“
von natürlichen Produkten unterscheiden würde.
23. Oktober
Russland/USA 1995 – US-Präsident Bill Clinton und
sein russischer Amtskollege Boris Jelzin hatten sich
im US-Bundesstaat New York bei ihrem Gipfeltreffen
auf eine Beteiligung russischer Soldaten an der
Bosnien-Friedenstruppe geeinigt.
24. Oktober
BRD 1995 – Der Zugverkehr auf mehreren Strecken in
Norddeutschland war für zwei Stunden zum Erliegen
gekommen, weil auf Bahnlinien sechs Anschläge von
vermutlich militanten Atomkraftgegnern verübt worden
waren.
24. Oktober
USA 1995 – Ein Antrag der Republikaner, bis Mai 1999
den Sitz der US-Botschaft in Israel von Tel Aviv
nach Jerusalem zu verlegen, war von beiden Kammern
des US-Kongresses gebilligt worden.
24. Oktober
Sonnenfinsternis 1995 – Über Südostasien war es zu
einer totalen Sonnenfinsternis gekommen.
24. Oktober
BRD 1995 – Mit 79 Prozent der Stimmen hatte die
SPD-Bundestagsfraktion Rudolf Scharping als
Vorsitzenden bestätigt. Im Jahr zuvor war es für den
SPD-Chef noch 98-prozentige Zustimmung gewesen.
25. Oktober
BRD/Frankreich 1995 – Bundeskanzler Helmut Kohl und
der französische Staatspräsident Jacques Chirac
hatten bei ihrem ersten Treffen in in
Bonn einen
Schulterschluss in der Frage der europäischen
Einigung demonstriert.
25. Oktober
Lettland/EU 1995 – Lettland hatte einen Antrag auf
Aufnahme in die Europäische Union gestellt.
25. Oktober
UNESCO 1995 – Das westlich von
Hongkong gelegene
Macao war assoziiertes Mitglied in der UNESCO
geworden.
25. Oktober
Israel/Westjordanland 1995 – Der am 28. September
von Israel und den Palästinensern vereinbarte
israelische Truppenrückzug aus dem Westjordanland
hatte mit dem Abzug von zunächst 50 israelischen
Polizeibeamten und der Ankunft der ersten
palästinensischen Polizeieinheiten in Dschenin
begonnen.
25. Oktober
Libyen 1995 – Eine zwei Tage zuvor getroffenen
Anordnung, wonach alle rund 30.000 Palästinenser das
Land hätten verlassen müssten, war vom libyschen
Revolutionsführer Muammar al-Gaddhafi ausgesetzt
worden. Viele der Palästinenser lebten schon seit
Jahrzehnten in Libyen.
26. Oktober
Malta 1995 – Auf der Mittelmeerinsel Malta war der
Arzt und Mitbegründer der muslimischen
Extremistenorganisation „Islamischer Dschihad“,
Fathi-el-Schakaki, bei einem Attentat radikaler
Islamisten ermordet worden.
26. Oktober
Italien 1995 – Der parteilose Ministerpräsident
Lamberto Dini war im italienischen Parlament einem
Misstrauensantrag der von Silvio Berlusconi
geführten Rechtsallianz entgangen. Die
Altkommunisten (Rifondazione Comunista) waren
kurzfristig der Abstimmung ferngeblieben, weswegen
das Misstrauensvotum mit 291 Ja-Stimmen gegen 310
Nein-Stimmen gescheitert war.
26. Oktober
Europa/Frankreich/China 1995 – Die französischen
Atomversuche im Pazifik und die Nukleartests der
Volksrepublik waren vom Europäischen Parlament
verurteilt worden.
26. Oktober
BRD 1995 – In Anwesenheit von 1.800 geladenen Gästen
war im Bonner Hofgarten das 40-jährige Bestehen der
Bundeswehr mit einem Großen Zapfenstreich begangen
worden.
27. Oktober
BRD 1995 – Zum 1. Januar 1996 wurde vom Deutschen
Bundestag der Grundwehrdienst von zwölf auf zehn
Monate verkürzt. Die Dauer des Zivildienstes hatte
sich so von 15 auf 13 Monate verkürzt.
27. Oktober
Frankreich 1995 – Frankreich hatte unter dem
Mururoa-Atoll im Südpazifik die dritte Atombombe
testweise gezündet. Sie hatte eine Stärke von unter
60 Kilotonnen gehabt.
27. Oktober
Türkei 1995 – Der sogenannte Separatismus-Artikel im
Antiterrorgesetz war vom türkischen Parlament
abgemildert worden. Die Höchststrafe für
„separatistische Propaganda“, worunter auch das
Eintreten für die Interessen der Kurden verstanden
wurde, war von fünf auf drei Jahre reduziert worden.
28. Oktober
Portugal 1995 – Neuer Ministerpräsident Portugals
war António Guterres geworden.
28. Oktober
Aserbaidschan 1995 – Ein Brand, der sich in der
U-Bahn der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku
ereignete, hatte 289 Menschenleben gefordert. In
einem Tunnel war ein vollbesetzter Zug in Brand
geraten. Weitere 269 Menschen wurden verletzt. Die
Brandkatastrophe, deren Ursache wahrscheinlich ein
technischer gewesen war, gilt als bis dato schwerste
U-Bahn-Katastrophe in der Geschichte.
29. Oktober
Kroatien 1995 – Aus den vorgezogenen
Parlamentswahlen in Kroatien war die Demokratische
Gemeinschaft (HDZ) von Präsident Franjo Tudjman mit
45,2 Prozent siegreich hervorgegangen. Die Partei
hatte jedoch mit 75 von 127 Sitzen die für eine
Zweidrittelmehrheit nötige Zahl von 86 Mandaten
verfehlt.
29. Oktober
Bulgarien 1995 – Aus den Kommunalwahlen in Bulgarien
waren die regierende Sozialistische Partei und die
mit ihr im Wahlbündnis verbundene Demokratische
Linke mit 42,7 Prozent der Stimmen erfolgreich
hervorgegangen. In der Hauptstadt Sofia hatte ein
Kandidat der bürgerlichen Union der Demokratischen
Kräfte die Mehrheit erzielt.
29. Oktober
Tansania 1995 – Aufgrund von organisatorischen
Problemen waren die ersten Präsidentschafts- und
Parlamentswahlen in Tansania, bei denen mehrere
Parteien antreten durften, abgebrochen worden. Die
Amtszeit von Präsident Ali Hassan Mwinyi war am 3.
November zunächst verlängert worden.
29. Oktober
Mexiko 1995 - Die mexikanische Regierung hatte sich
mit den Arbeitgebern und Gewerkschaften auf einen
Sozialpakt geeinigt. Dieser sah bei einem
angestrebten Wirtschaftswachstum von 3 Prozent im
Jahr 1996 Eckwerte bei den Mindestlöhnen und den
Gehältern im öffentlichen Dienst vor.
30. Oktober
Kanada 1995 – Rund 4,9 Millionen Wähler hatten sich
bei einer Volksabstimmung der kanadischen Provinz
Quebec mit 50,56 Prozent für den Verbleib des
frankophonen Landesteils bei Kanada entschieden.
31. Oktober
International 1995 – In Den Haag (
Niederlande) hatte
das internationale Jugoslawien-Tribunal die
Anklage-Erhebung wegen der Massaker an Muslimen nach
Eroberung der UNO-Schutzzone Srebrenica im Juli 1995
angekündigt. Die bosnischen Serben hatten dort
Tausende Muslime umgebracht.
31. Oktober
Jordanien 1995 – Ein zweitägiger Wirtschaftsgipfel
der MENA-Staaten, auf dem Vertreter der nahöstlichen
und nordafrikanischen Staaten vertreten waren, ging
in der jordanischen Hauptstadt Amman zu Ende. Es
waren mehrere Entwicklungsprojekte vorgestellt
worden, unter denen sich auch bilaterale
Verkehrsprojekte befunden hatten.
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