September 1995 - Noch nicht genug vom atomaren Schrecken?

Kalender September 1995
Frankreich hatte es wahr gemacht und im Südpazifik seinen unterirdischen Atomtest durchgeführt. Da hatten alle Proteste im Vorfeld keine Wirkung erzielt. Das Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior II“ hatte die Franzosen nicht abgehalten und auch nicht die Flugzeug-Entführung eines Airbusses A 310 der französischen Fluggesellschaft Air Inter, mit der ein Spanier seinen gegen die Atomtests protestierte. Die Schrecken von Hiroshima und Nagasaki hatte offenbar keine so nachhaltige Wirkung auf Frankreich wie auf den Rest der Welt. Dass einen Tag nach der Zündung der Atombombe auf dem Mururoa-Atoll dann auf Tahiti schwere Unruhen ausbrachen, hatte die Franzosen ebenso wenig beeindruckt. Von ihren atomaren Vorhaben jedenfalls wichen sie auch künftig nicht ab. Ein Unternehmen ganz anderer Art war in den USA entstanden und hatte schnell das Zeug zum Giganten erlangt: In San José hatte Pierre Omidyar „Auction Web“ gegründet, aus dem das Internetauktionshaus „ebay“ wurde.
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Wichtige Ereignisse im September 1995

1. September
BRD 1995 – Auf dem Erfurter Petersberg war ein Denkmal für den unbekannten Wehrmachtsdeserteur enthüllt worden. Es war als Mahnung für die zuständigen Stellen gedacht, Deserteure zu rehabilitieren, die noch immer als vorbestraft galten.
1. September
Bosnienkrieg 1995 – Die NATO hatte nach drei Tagen und mehr als 500 Einsätzen die Luftoffensive gegen die bosnischen Serben unterbrochen. Da diese jedoch das Ultimatum zum Abzug ihrer schweren Waffen um die bosnische Hauptstadt Sarajevo missachteten, wurde die Luftoffensive am 5. September wieder aufgenommen.
1. September
Greenpeace 1995 – Das Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior II“ wurde von französischen Marinesoldaten geentert. Das Flaggschiff der internationalen Umweltschutzorganisation war in die Zwöl-Meilen-Zone vor dem Mururoa-Atoll im Südpazifik eingedrungen. Dort hatte die Zündung eines französischen Atomtests bevor gestanden.
2. September
Bangladesch 1995 – Die Opposition in Bangladesch hatte durch die Ausrufung eines 32-stündigen Generalstreiks versucht, die Regierung von Ministerpräsidentin Begum Khaleda Zia dazu zu zwingen, freie Wahlen abzuhalten.
2. September
Algerien 1995 – Sechs Menschen kamen offiziellen Angaben zufolge ums Leben, als in der unweit von Algier gelegenen Stadt Meftah, einer Hochburg der islamischen Extremisten, ein mit Sprengstoff beladener Lieferwagen explodierte.
2. September
Boxen 1995 – Im Wembley-Stadion in London hatte der britische Boxer Frank Bruno seinen Boxkampf und Weltmeistertitel im Schwergewicht gegen den US-Amerikaner Oliver McCall durch einen Sieg nach Punkten gewonnen.
2. September
USA/Musik 1995 – Im US-Bundesstaat Ohio war die „Hall of Fame“ der Popmusik eingeweiht worden. Mehr als 200.000 Menschen waren nach Cleveland zur Einweihung gekommen, um auf rund 14.000 Quadratmeter die Präsentation der Ausstellungsstücke zu sehen, die an die großen Namen der Rockmusik erinnerten.
3. September
BRD/Russland 1995 – Bundeskanzler Helmut Kohl hatte zweitägige Gespräche mit dem russischen Präsidenten Boris Jelzin in Moskau beendet. Jelzin hatte dabei seine Forderung nach Aufhebung der internationalen Sanktionen gegen Serbienund Montenegro erneuert.
3. September
Berlin 1995 – Nach neun Tagen war die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin zu Ende gegangen. Sie hatte mit fast einer halben Million Besuchern einen neuen Rekord verzeichnen können.
3. September
Schweiz 1995 – Ein Spanier, der einen Airbus A 310 der französischen Fluggesellschaft Air Inter in seine Gewalt gebracht hatte, war von der Genfer Polizei überwältigt worden. Der Entführer hatte eigenen Angaben zufolge mit der Aktion gegen die französischen Atomtests im Südpazifik demonstrieren wollen.
3. September
USA 1995 – In San José (US-Bundesstaat Kalifornien) hatte Pierre Omidyar das Unternehmen „Auction Web“ gegründet. Daraus entstand das Internetauktionshaus „ebay“.
3. September
Raumfahrt 1995 – Die beiden sowjetischen Kosmonauten Juri Pawlowitsch Gidsenko und Sergei Wassiljewitsch Awdejew sowie der Deutsche Thomas Reiter waren vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur (Kasachstan) zur Raumstation „Mir“ gestartet.
4. September
China 1995 – In der chinesischen Hauptstadt Peking hatte die vierte Weltfrauenkonferenz der UNO begonnen.
4. September
Indien 1995 – Bei der Explosion einer Autobombe in Srinangar, der Hauptstadt des indischen Teils von Kaschmir, waren 15 Menschen ums Leben gekommen. Die radikalislamische Untergrundorganisation Hizbul Mujaheddin hatte sich zu dem Anschlag bekannt.
4. September
Frankreich 1995 – Die Pariser Polizei hatte im XV. Arrondissement einen Sprengsatz unschädlich machen können. Wegen der vielen Bombenanschläge der letzten Zeit hatten die französischen Behörden die Kontrolle der Grenzen wieder aufgenommen.
5. September
Kuba 1995 – Damit Ausländern die Möglichkeit hatten, auf Kuba Firmen zu gründen und Land zu erwerben, hatte die kubanische Nationalversammlung in der Hauptstadt Havanna ein Investitionsgesetz beschlossen.
5. September
Südkorea 1995 – Der südkoreanische Oppositionspolitiker, Kim Dae Jung, war zum Vorsitzenden der neu gegründeten Partei National Congress for New Politics (NCNP) gewählt worden. Damit war die oppositionelle, bisher von Kim geführte Democratic Party (DP) gespalten worden.
6. September
Philippinen 1995 – Ein Hangrutsch in den Maughan-See, in der Gipfelcaldera des Mount Parker, hatte eine 6 Meter hohe Flutwelle ausgelöst, die das Tal des Gao-River auf der südlichen Philippinen-Insel Mindanao überrollte. Dabei waren etwa 100 Menschen ums Leben gekommen.
6. September
Atomtest 1995 – Die französische Regierung hatte ungeachtet der massiven internationalen Proteste eine Atombombe von der Sprengkraft der Hiroshima-Bombe in einer Tiefe von 600 Metern unter dem zu Französisch-Polynesien gehörenden Mururoa-Atoll im Südpazifik gezündet.
6. September
Großbritannien/Irland 1995 – Ein mit Großbritannien vereinbartes Nordirland-Gespräch auf Premierminister-Ebene war von der irischen Regierung in Dublin kurzfristig abgesagt worden. Über die Auslieferung der Waffen durch die Untergrundorganisation IRA bestanden zwischen London und Dublin Meinungsverschiedenheiten.
6. September
BRD 1995 – Die IG Chemie hatte Hubertus Schmoldt in Hannover zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Er trat die Nachfolge von Hermann Rippe an, der nach 13 Jahren aus dem Amt schied. Die Auflösung der IG Chemie war zum 31. Dezember 1997 geplant. Dann würde sie mit der IG Berbbau und der Gewerkschaft Leder fusionieren.
7. September
Tahiti 1995 – Der Atomtest, der am Vortag auf dem Mururoa-Atoll im Südpazifik von Frankreich durchgeführt worden war, hatte auf der Südpazifik-Insel Tahiti schwere Unruhen ausgelöst.
7. September
BRD/Schweiz 1995 – Der zweitägige Besuch des deutschen Bundespräsidenten Roman Herzog in der Schweiz endete. Herzog hatte seinen Wunsch untermauert, dass die Schweiz trotz vieler innerer Widerstände der Europäischen Union beitreten möge.
7. September
Frankreich/BRD 1995 – Der französische Regierungschef Alain Juppé hatte in einer Rede vor dem Studieninstitut für Nationale Verteidigung eine Ausweitung des atomaren Schutzschildes der französischen Force de frappe auf die Bundesrepublik angeboten. Die Reaktion der Bundesregierung auf diesen Vorschlag war verhalten.
7. September
BRD 1995 – Nach einem Führungsstreit in der bayerischen SPD war Albert Schmid von seinem Posten als Generalsekretär und Geschäftsführender Fraktionschef im Bayerischen Landtag in München zurückgetreten.
8. September
Russland 1995 – Der russische Präsident Boris Jelzin hatte auf einer Pressekonferenz in Moskau heftige Kritik an den Bombenangriffen der NATO auf Stellungen der bosnischen Serben geübt. Von Jelzin war am Vortag ein Gesetz unterzeichnet worden, nachdem die Lieferung von Hilfsgütern nach Serbien erlaubt wurde.
8. September
Bosnienkrieg 1995 – Auf die Grundzüge für eine Friedenslösung in Bosnien hatten sich die Außenminister von Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Serbien sowie Vertreter der aus fünf Staaten bestehenden Bosnien-Kontaktgruppe geeinigt. Für die territoriale Aufteilung zwischen Muslimen und Kroaten auf der einen sowie den bosnischen Serben auf der anderen Seite war das Verhältnis 51:49 vorgesehen.
9. September
Film 1995 – Für seine Darstellung des Massenmörders Fritz Haarmann in dem Film „Der Totmacher“ von Romuald Karmakar erhielt Götz George bei den 52. Internationalen Filmfestspielen von Venedig den Coppa Volpi.
9. September
Tennis 1995 – In New York hatte die deutsche Tennisspielerin Steffi Graf durch einen Dreisatzerfolg über die US-Amerikanerin Monica Seles zum vierten Mal die US-Open gewonnen.
10. September
BRD 1995 – Auf dem außerordentlichen Bundeskongress der SPD-Nachwuchsorganisation in in Bonn war die 25-jährige Studentin Andrea Nahles zur Bundesvorsitzenden der Jungsozialisten gewählt worden.
10. September
Nepal 1995 – Mit 107 von 205 Stimmen hatte das Parlament von Nepal dem Ministerpräsidenten Man Mohan Dahikari und seiner Linksregierung das Misstrauen ausgesprochen. Am Folgetag hatte König Birendra Bir Bikram Schah den Vorsitzenden der Kongresspartei, Sher Bahadur Deuba, zum neuen Regierungschef ernannt. Am 18. September hatte er das Vertrauen des Repräsentantenhauses erhalten.
11. September
Schach 1995 – Zwischen Titelverteidiger Garri Kasparow und Herausforderer Viswanathan Anand hatte auf dem World Trade Center die Schachweltmeisterschaft begonnen.
11. September
Norwegen 1995 – Die regierenden Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland hatten bei Kommunalwahlen in Norwegen landesweit nur 31,3 Prozent der Stimmen erreicht. Die rechtskonservative Fortschrittspartei hatte sich auf 12,1 Prozent gesteigert und war Sieger der Wahlen geworden. Sie hatte die angebliche Überfremdung zum Wahlkampfthema gemacht.
11. September
Chile 1995 – Aus Anlass des 22. Jahrestages des Militärputsches von 1973 in Chile war in Santiago de Chile bei einer Kundgebung ein 16-jähriger Schüler von der Polizei erschossen worden. Mindestens vier weitere Personen hatten Schussverletzungen erlitten.
11. September
Slowenien 1995 – Die Mitteleuropäische Freihandelszone (CEFTA) hatte Slowenien als fünften Staat aufgenommen. Der CEFTA gehörten bis dato Polen, Ungarn, die Tschechische und die Slowakische Republik an.
11. September
BRD 1995 – Der bisherige Konzernchef Friedrich Hennemann war von der Leitung der Bremer Vulkan-Werft zurückgetreten. Der überhöhte Kreditbedarf des Unternehmens war nach Ansicht der Banken der Grund für diesen Schritt gewesen.
12. September
Weißrussland 1995 – Von der weißrussischen Luftwaffe war ein Heißluftballon abgeschossen worden. Zwei US-Bürger, die an einem Ballonwettbewerb teilgenommen hatten, waren bei dem Unglück ums Leben gekommen. Die Behörden in Minsk hatten auf den Protest der USA erklärt, dass sich der Ballon in der Nähe einer Raketenbasis befunden habe.
12. September
Sudan 1995 – In Karthum, der Hauptstadt des Sudan, waren bei sozialen Unruhen mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Die Inflation in dem von einem Bürgerkrieg erschütterten Land hatte bei rund 400 Prozent im Jahr gelegen.
12. September
Nepal 1995 – In Nepal hatte es die erste Koalitionsregierung gegeben.
12. September
BRD 1995 – In Wolfsburg (Niedersachsen) hatten die Volkswagen AG und die IG Metall einen Haustarifvertrag vereinbart. Den rund 100.000 Beschäftigten der westdeutschen VW-Werke war eine Arbeitsplatzgarantie auf zwei Jahre und eine 4-prozentige Einkommenserhöhung ab 1996 zugestanden worden. Im Gegenzug hatte die IG Metall in flexiblere Arbeitszeiten und die Möglichkeit von Samstagsarbeit eingewilligt.
13. September
Griechenland/Mazedonien 1995 – In New York hatten die Außenminister von Griechenland und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien ein Abkommen über die gegenseitige Anerkennung unterzeichnet.
13. September
Ägypten/Libyen 1995 – PLO-Chef Yasir Arafat hatte den ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak gegen Libyen um Beistand gebeten. Der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddhafi hatte Anfang September seine Ankündigung wahrgemacht und rund 30.000 Palästinenser, die in Libyen lebten, des Landes verwiesen.
14. September
Mexiko 1995 – An der mexikanischen Pazifikküste hatte ein Erdbeben der Stärke 7,2 drei Menschenleben gekostet und schwere Sachschäden angerichtet.
14. September
Bosnienkrieg 1995 – Die bosnischen Serben hatten sich verpflichtet, die NATO-Forderungen nach Abzug ihrer schweren Waffen aus der 20-Kilometer-Zone um Sarajevo zu erfüllen. Die NATO hatte daraufhin zunächst eine Unterbrechung ihrer Luftangriffe für 72 Stunden angekündigt. Da das Ultimatum weitgehend erfüllt wurde, hatte die NATO die Luftangriffe auch danach nicht wieder aufgenommen.
15. September
BRD/Justiz 1995 – Richter und Staatsanwälte der ehemaligen DDR konnten für die Verfolgung von Republikflüchtlingen und Regimegegnern nur bestraft werden, wenn man ihnen einen „offensichtlichen schweren Willkürakt bei der Anwendung des DDR-Rechts“ nachweisen könne. So hatte der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entschieden.
15. September
International 1995 – Auf dem 26. Gipfeltreffen des Südpazifischen Forums in Madang auf Papua-Neuguinea, auf dem 16 Staats- und Regierungschefs anwesend waren, war an den französischen Atomtests heftige Kritik geäußert worden.
15. September
BRD/Namibia 1995 – Bundeskanzler Helmut Kohl hatte eine zweitägigen Besuch in Namibia beendet. Vor der deutschen Botschaft in Windhuk hatten trotz eines Verbots der Behörden Angehörige des Herero-Volkes demonstriert. Sie forderten von in Bonn Schadenersatz für die gegen ihr Volk begangenen Gräueltaten während der deutschen Kolonialherrschaft. Bis 1915 war Namibia eine deutsche Kolonie gewesen und hatte Deutsch-Südwestafrika geheißen.
15. September
Bosnienkrieg 1995 – Die nach den NATO-Luftangriffen begonnene Offensive bosnischer und kroatischer Verbände in West- und Mittelbosnien hatte zur Eroberung von rund 3.000 Quadratkilometer bisher serbisch kontrollierten Gebietes geführt. Zudem hatte sie eine erneute Flüchtlingswelle ausgelöst.
15. September
International 1995 – In der japanischen Hauptstadt Tokio hatten sich führende Elektronikhersteller auf einen gemeinsamen technischen Standard für DVDs geeinigt.
16. September
Football 1995 – Die Düsseldorfer Panther waren vor 12.000 Zuschauern in Braunschweig durch ein 17:10 über die Hamburg Blue Devils deutscher Football-Meister geworden.
16. September
Griechenland/Mazedonien 1995 – Griechenland hatte das Embargo gegen Mazedonien aufgehoben.
16. September
Vatikan 1995 – Papst Johannes Paul II. war auf seiner 67. Auslandsreise nach Kamerun nun in Südafrika angekommen. Er hatte Präsident Nelson Mandela zu seinem Sieg über die Apartheid beglückwünscht. Südafrika war vom Oberhaupt der katholischen Kirche während der Zeit der Rassentrennung gemieden worden.
17. September
Haiti 1995 – Die Lavalas-Bewegung von Präsident Jean Bertrand Aristide hatte nach den Parlaments- und Kommunalwahlen über 17 der 27 Senatorenposten und über 66 der 84 Abgeordnetensitze verfügt.
17. September
Hongkong 1995 – Bei den vermutlich letzten freien Wahlen in der britischen Kronkolonie, die 1997 an China übergeben werden würde, ging die Peking-kritische Demokratische Partei als Sieger hervor. Sie hatte 29 der 60 Abgeordnetensitze erringen können.
17. September
BRD 1995 – Bei einem Bombenanschlag auf das Haus des CDU-Bundestagsabgeordneten Paul Breuer in Siegen war Sachschaden entstanden. Bei dem offenbar von Angehörigen der Antiimperialistischen Zellen (AIZ) verübten Anschlag war niemand verletzt worden.
17. September
Schweden 1995 – Die Sozialdemokratische Partei von Regierungschef Ingvar Carlsson hatte bei der ersten Direktwahl der schwedischen Abgeordneten für das Europaparlament lediglich 28,1 Prozent erreicht. Bei einer Wahlbeteiligung von nur 41,3 Prozent hatten die europakritische Linkspartei und die Grünen die Mehrheit der Abgeordneten erreicht.
18. September
BRD/Brasilien 1995 – Der brasilianische Präsident, Fernando Henrique Cardoso, war zu einem dreitägigen Besuch in der Bundesrepublik ein Frankfurt am Main eingetroffen. Der Politiker aus Brasilien hatte für deutsche Investitionen in seinem Land geworben.
18. September
BRD/Russland 1995 – Schulden in Höhe von 4,8 Milliarden DM hatte Deutschland Russland gestundet. Die 1995 fälligen Kredite konnten über einen Zeitraum von 15 Jahren zurückgezahlt werden. Seit 1993 war dies das dritte Umschuldungsabkommen. +19. September
USA 1995 – Um weitere Morde des fanatischen Technologie-Feindes zu verhindern, hatten zwei der führenden Tageszeitungen der USA, die „Washington Post“ und die „New York Times“ ein 35.000 Worte umfassendes Manuskript des sogenannten Unabombers abgedruckte. Seit 1978 sucht die Bundespolizei FBI den Mann, der drei Morde begangen hatte.
20. September
Türkei 1995 – Nachdem die vor vier Jahren gebildete Mitte-Links-Koalition gescheitert war, gab die türkische Ministerpräsidentin Tansu Çiller ihr Amt als Ministerpräsidentin auf und trat zurück. Neuwahlen sollten am 24. Dezember stattfinden.
20. September
BRD 1995 – Die hessische Umwelt- und Gesundheitsministerin Iris Blauel war nach einer viermonatigen Amtszeit zurückgetreten. Eine von ihr selbst getroffene falsche Personalentscheidung war ihren eigenen Angaben zufolge der Grund für diesen Schritt gewesen.
21. September
BRD 1995 – Der Deutsche Bundestag hatte mit den Stimmen von CDU/CSU und SPD die Neuregelung der Abgeordnetendiäten gebilligt. Sie sollten sich künftig an den Bezügen der Richter an Obersten Bundesgerichten orientieren. Die Novelle war jedoch im Bundesrat gescheitert.
21. September
BRD 1995 – Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des ehemaligen DDR-Staatssicherheitsdienstes, Joachim Gauck, war mit 565 gegen 51 Stimmen bei 18 Enthaltungen für fünf Jahre in seinem Amt bestätigt worden.
21. September
USA/Japan 1995 – Der US-Botschafter Walter F. Mondale hatte sich offiziell bei der Regierung Japans für die Vergewaltigung einer 12-jährigen Schülerin durch US-Soldaten auf der Insel Okinawa entschuldigt. Die Tat, die sich am 4. September ereignete, hatte in Japan massive antiamerikanische Kundgebungen ausgelöst.
21. September
BRD/Mongolei 1995 – Zwischen der Bundesrepublik und der Mongolei war ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen worden.
22. September
Südafrika 1995 – In Johannesburg war das Denkmal „Banner of Hope“ für den ehemaligen ANC-Hörfunksender Radio Freedom eingeweiht worden.
22. September
Österreich/China 1995 – Während seiner fünftägigen China-Reise war vom österreichischen Bundespräsidenten Thomas Klestil ein Großauftrag des Baoshan-Stahlwerkes für ein in Österreich entwickeltes Produktionsverfahren unterzeichnet worden.
23. September
Europa 1995 – In Alcudia (Mallorca/Spanien) hatte der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl zum Abschluss eines Sondergipfels der Europäischen Union (EU) festgestellt, dass ein gleichzeitiger Beginn der Mitgliedschaft in der Europäischen Währungsunion nicht für alle EU-Mitgliedsstaaten möglich wäre.
23. September
Bayern 1995 – In der bayerischen Landeshauptstadt München waren 20.000 Menschen auf die Straße gegangen, um ihren Unmut über den Kruzufix-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts auszudrücken.
24. September
Frankreich 1995 – In dem Dorf Cuers bei Toulon, im Südosten Frankreichs, hatte ein 16-jähriger Amokschütze elf Menschen umgebracht und sich anschließend selbst erschossen.
24. September
Tennis 1995 – In der russischen Hauptstadt Moskau scheiterten die deutschen Tennisspieler 2:3 an Russland im Halbfinale des Davixcups.
24. September
BRD 1995 – Die CDU hatte die SPD bei den Kommunalwahlen in Bremerhaven als stärkste Partei abgelöst. Von 39,9 Prozent war die SPD auf 29,7 Prozent gefallen. Die CDU hatte 36,9 Prozent erreicht. Die Wahlbeteiligung hatte unter 44 Prozent gelegen.
24. September
Golf 1995 – Die 31. Ryder Cup Matches, die vom 22. bis 24. September in Pittsford (US-Bundesstaat New York), einem Vorort von Rochester ausgetragen wurden, konnte die Auswahl Europa im Kontinentvergleich gegen die USA mit 14,5:13,5 gewinnen. Damit holte Europa-Auswahl erstmals wieder seit 1989 den Ryder Cup.
24. September
Israel 1995 – Zwischen Israel und der PLO war in Taba (Ägypten) das Interimsabkommen über das Westjordanland und den Gaza-Streifen unterzeichnet worden.
24. September
Deutschland 1995 – in Frankfurt am Main war die 56. Internationale Automobilausstellung zu Ende gegangen. Die Ausstellung, die unter dem Motto gestanden hatte, „Auto – echt gut!“, hatte war am 14. September eröffnet worden.
25. September
Bahrain 1995 – Mehrere führende Vertreter der Opposition waren in dem arabischen Emirat Bahrain aus der Haft entlassen worden. Unter ihnen hatte sich auch ein hochrangiger schiitischer Geistlicher befunden, der frühere Abgeordnete Scheich Abdelamir al-Jamri.
25. September
Neuseeland 1995 – Weil der in 2797 m Höhe gelegene Mount Ruapehu auf Neuseeland Dampf- und Aschewolken spie und deshalb ein Ausbruch befürchtet wurde, war der Verkehr in der Umgebung des Mount Ruapehu gesperrt worden.
26. September
BRD 1995 – Das Mitglied der terroristischen Roten Armee Fraktion, Sieglinde Hofmann, war vom Oberlandesgericht Stuttgart wegen des 1977 begangenen Mordes an dem damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
26. September
Bosnien-Herzegowina 1995 – Die Außenminister Kroatiens, Bosniens und Rest-Jugoslawiens hatten sich auf die Grundzüge einer neuen Verfassung für Bosnien-Herzegowina geeinigt. Das Land sollte ein gemeinsames Staatspräsidium erhalten, sowie ein Parlament und ein Verfassungsgericht.
26. September
Italien 1995 – Der frühere italienische Ministerpräsident Giulio Andreotti hatte sich in Palermo auf Sizilien vor Gericht verantworten müssen. Im waren von der Staatsanwaltschaft Kontakte mit der Mafia vorgeworfen worden.
27. September
BRD 1995 - Auf ihrem 16. Kongress in Saarbrücken hatten die Delegierten der IG Bergbau und Energie die für 1997 geplante Selbstauflösung und die Fusion mit der IG Chemie und der Gewerkschaft Leder gebilligt.
27. September
Europa 1995 – Großbritannien war vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg (Frankreich) für schuldig gesprochen worden, gegen das Grundrecht auf Leben verstoßen zu haben bei der Tötung von drei Mitgliedern der irischen Untergrundbewegung IRA im März 1988 in Gibraltar. Die Familien der Toten sollten von der britischen Regierung 38.700 britische Pfund (88.015 DM) für die Gerichtskosten erhalten.'
28. September
Israel 1995 – In Washington hatten der israelische Ministerpräsident Yitzak Rabin und PLO-Chef Yasir Arafat einen Vertrag über einen Teilabzug der israelischen Armee aus dem Westjordanland und eine Ausweitung der palästinensischen Autonomie unterzeichnet.
28. September
Komoren 1995 – Unter der Führung des Franzosen Robert Denard hatten auf den Komoren Söldner die Macht an sich gerissen. Der Putsch wurde am 5. Oktober von französischen Soldaten niedergeschlagen.
29. September
BRD 1995 – Der 82-jährige Schriftsteller Stefan Heym hatte sein 1994 für die PDS errungenes Bundestagsmandat niedergelegt. Zur Begründung erklärte er, dass er mit diesem Schritt gegen die umstrittene Diätenerhöhung für die Abgeordneten protestieren wolle.
29. September
Frankreich 1995 – Die französische Polizei hatte in Vaugneray in der Nähe von Lyon den mutmaßlichen algerischen Terroristen Khaled Kelkal gestellt, der wegen seiner Beteiligung an den Bombenanschlägen landesweit gesucht wurde. Bei einem Schusswechsel wurde er getötet.
29. September
BRD 1995 – Von seinem Amt als Bundesgeschäftsführer der SPD war Günter Verheugen zurückgetreten, blieb jedoch stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.
29. September
Bundesrepublick 1995 – in Frankfurt am Main hatten sich die Tarifparteien des deutschen Baugewerbes auf eine Finanzierung des witterungsbedingten Arbeitsausfalls im Zeitraum zwischen dem 1. November und dem 31. März durch ein tarifliches Überbrückungsgeld geeinigt. Das Überbrückungsgeld sicherte etwa 90 Prozent des effektiven Einkommens.
30. September
Westjordanland 1995 – In der fast ausschließlich von Palästinensern bewohnten Stadt Hebron im Westjordanland hatten radikale jüdische Siedler Häuser von Palästinensern angegriffen und Autos zerstört. Sie protestierten damit gegen die erweiterte Autonomie für die Palästinenser im Westjordanland.
30. September
Boxen 1995 – In Hannover konnte der deutsche Profiboxer Ralf Rocchigiani durch einen Punktsieg gegen den US-Amerikaner Marc Randazzo seinen Weltmeistertitel der WBO im Cruisergewicht verteidigen.
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