November 1995 - Attentat auf den
Ministerpräsidenten Israels

Wie ein Aufschrei ging das Ereignis durch die Medien
der Welt – die Ermordung des israelischen
Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin in Tel Aviv, der
gerade eine Friedenskundgebung verlassen wollte, als
er von einem rechtsradikalen jüdischen Studenten
erschossen wurde. Kurz bevor Rabin von den
Todesschüssen getroffen worden war, hatte er auf dem
Platz der Könige Israels, der heute Rabins Namen
trägt, eine bewegende Rede gehalten. Die
Veranstaltung hatte unter dem Motto gestanden „Ja
zum Frieden, Nein zur Gewalt“. Der jüdische
Fundamentalist Jigal Amir, der den Moment abwartete,
als Rabin zum Auto geleitet wurde, löste mit seinem
Attentat einen unbeschreiblichen Schock in der Menge
und zugleich weltweit aus. Rabin war kurz nach dem
Anschlag im Ichilov-Hospital an seinen Verletzungen
gestorben. Im Jahr zuvor hatte er, der als bisher
einziger israelischer Ministerpräsident im Amt
getötet wurde, gemeinsam mit seinem damaligen
Außenminister Schimon Peres und dem damaligen Chef
der Palästinensischen Autonomiebehörde, Yasir
Arafat, den Friedensnobelpreis erhalten. Rabins
Trauerfeier wurde zur bisher größten in Israel. Aus
40 Ländern waren Staatsoberhäupter und Politiker
angereist, um dem Getöteten die letzte Ehre zu
erweisen.
Wichtige Ereignisse im
November 1995
1. November
BRD 1995 – Auf dem 18. Gewerkschaftstag seiner
Organisation in Berlin hatte der
IG-Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel unter dem
Stichwort „Bündnis für Arbeit“ den Arbeitgebern
Zugeständnisse beim Einkommenszuwachs angeboten,
wenn diese neue Arbeitsplätze schaffen würden.
2. November
Argentinien/Italien 1995 – Der Oberste Gerichtshof
Argentiniens hatte in Buenos Aires die Auslieferung
des früheren SS-Hauptsturmführers Erich Priebke nach
Italien gebilligt. Dort würde sich Priebke für die
Ermordung von 335 italienischen Zivilisten im März
1944 verantworten müssen. Am 20. November war
Priebke nach Rom überführt worden.
2. November
BRD 1995 – In letzter Instanz hatte das
Bundesverwaltungsgericht in Berlin entschieden, dass
die weitere Erkundung des Salzstocks in Gorleben auf
Tauglichkeit für ein atomares Endlager ohne neues
Genehmigungsverfahren zulässig sei.
2. November
BRD 1995 – Das Bundesaufsichtsamt für das
Kreditwesen hatte die Hamburger Privatbank Fischer
wegen drohender Zahlungsunfähigkeit geschlossen. Die
Geschäfte des Bankhauses mit einer
Leasinggesellschaft, die Vergleich anmelden musste,
waren der Anlass gewesen. Die Privatbank Fischer
hatte beim Amtsgericht Hamburg am 21. November
Vergleich beantragt.
3. November
Kolumbien 1995 – Als Reaktion auf die Ermordung des
konservativen Politikers Alvaro Gomez Hurtado hatte
Kolumbiens Präsident Ernesto Samper Pizano erneut
den Ausnahmezustand über das Land verhängt. Das
kolumbianische Verfassungsgericht hatte erst 14 Tage
zuvor einen Ausnahmezustand beendet.
3. November
Philippinen 1995 – Mit einer Geschwindigkeit von bis
zu 280 km/h war der Taifun „Andrea“ über die
Philippinen hinweggefegt. Dabei waren mindestens 538
Menschen ums Leben gekommen. Fast 280.000 Filipinos
hatten ihr Obdach verloren. Seit 1970 war dieser
Taifun der schwerste Wirbelsturm in dieser Region
gewesen.
4. November
Israel 1995 – In Tel Aviv war der israelische
Regierungschef Yitzhak Rabin beim Verlassen einer
Friedenskundgebung von einem rechtsradikalen
jüdischen Studenten ermordet worden.
5. November
Eishockey 1995 – In Stuttgart hatte die deutsche
Eishockey-Nationalmannschaft im achten Anlauf zum
ersten Mal den Deutschland-Cup durch ein 2:1 nach
Verlängerung gegen den Titelverteidiger Tschechische
Republik gewinnen können.
5. November
Georgien 1995 – Der georgische Staatschef Eduard
Schewardnadse war mit 75 Prozent der Stimmen erneut
gewählt worden.
6. November
Israel 1995 – Für den am 4. November ermordeten
Regierungschef Yitzak Rabin war es in Israel zur bis
dato größten Trauerfeier gekommen. Aus 40 Nationen
waren Staatsoberhäupter und Politiker angereist, um
dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen.
6. November
BRD/Jutiz 1995 – Trotz einer früheren Mitgliedschaft
in der SED war es für DDR-Richter möglich, in den
gesamtdeutschen Justizdienst übernommen zu werden.
So hatte es das Bundesverwaltungsgericht in einem
Grundsatzurteil entschieden.
7. November
BRD 1995 – Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
hatte seine Rechtssprechung über das Tucholsly-Zitat,
„Soldaten sind Mörder“, konkretisiert. Es war durch
die Meinungsfreiheit gedeckt, sofern es allgemein
zitiert wurde. Erst wenn ein einzelner Soldat als
„Mörder“ bezeichnet wurde, konnte dies als
strafrechtlich verfolgt werden, weil es als
Beleidigung galt.
7. November
BRD 1995 – Die Spitzen der Bonner Koalition hatten
sich auf eine Änderung des Ladenschlussgesetzes
geeinigt. Alle Geschäfte dürften nach den
Vorstellungen von CDU/CSU und FDP werktags von 6 bis
20 Uhr und samstags bis 16 Uhr geöffnet haben. Die
Verkaufszeiten an Samstagen sollte für die Länder
flexibel handhabbar sein.
7. November
Frankreich 1995 – Nach nur sieben Monaten Amtszeit
hatte der französische Premierminister Alain Juppé
seine Regierung umgebildet. Dabei war die Zahl der
Minister und Staatssekretäre von 41 auf 32
vermindert worden. Juppé hatte einen massiven
Sparkurs angekündigt.
8. November
BRD 1995 – Mit den Stimmen von SPD und Bündnis
90/Die Grünen hatte der niedersächsische Landtag in
Hannover das aktive Wahlrecht bei Kommunalwahlen auf
16 Jahre herabgesetzt.
8. November
USA 1995 – Der frühere US-Generalstabschef Colin
Powell hatte unter Hinweis auf private
Entscheidungen seinen Verzicht auf eine Kandidatur
als Unabhängiger oder als Vertreter der Republikaner
bekanntgegeben. Powell hatte als aussichtsreicher
Bewerber um das Amt des US-Präsidenten gegolten.
8. November
USA/Russland 1995 – Der US-amerikanische
Verteidigungsminister William Perry und sein
russischer Amtskollege Pawel Gratschow hatten sich
darauf geeinigt, dass russische Einheiten im Rahmen
der geplanten Friedenstruppe für Bosnien nur unter
dem Befehl des russischen Generals Leonti Schewtsow
und nicht unter NATO-Oberbefehl aktiv werden
sollten.
8. November
Europa 1995 – Die Ukraine war als neues Mitglied in
den Europarat aufgenommen worden.
9. November
Europa 1995 – Die Minister der Europäischen Union
(EU), die für Verbraucherfragen zuständig waren,
hatten eine Richtlinie gebilligt, mit der
vergleichende Werbung in alles Staaten der EU
zugelassen werden würde.
9. November
Mexiko 1995 – Die mexikanische Währung, der Peso,
war angesichts der wirtschaftlichen Schwäche des
Landes auf einen Tiefstand gefallen. Für einen
US-Dollar mussten 8,20 Pesos bezahlt werden.
9. November
Europarat 1995 – Mazedonien war als 38. Mitglied in
den Europarat aufgenommen worden.
9. November
UNO 1995 – Die UNO-Menschenrechtsbeauftragte für das
ehemalige Jugoslawien, die finnische Politikerin
Elisabeth Rehn, hatte in einem Bericht an den
UNO-Sicherheitsrat die kroatische Regierung schwerer
Menschenrechtsverletzungen bei der Eroberung der
Krajina angeklagt und die kroatische Führung
beschuldigt, dass sie die Pressefreiheit massiv
einschränken würde.
10. November
NATO 1995 – Der niederländische Außenminister Hans
van Mierlo hatte die Kandidatur des früheren
Ministerpräsidenten Ruud Lubbers für das Amt des
NATO-Generalsekretärs zurückgezogen. Seitens der USA
war Lubbers die Unterstützung verweigert worden.
10. November
BRD 1995 – Der Deutsche Bundestag hatte mit 337
Stimmen von CDU/CSU und FDP gegen 313 Stimmen der
Opposition den Haushalt 1996 gebilligt. Der Etat
hatte Ausgaben von 451,3 Milliarden DM und eine
Neuverschuldung von 60 Milliarden DM vorgesehen.
10. November
BRD 1995 – Der Deutsche Bundestag hatte einen Antrag
der Opposition gegen die von Außenminister Klaus
Kinkel ausgesprochene Einladung des iranischen
Außenministers Ali Akbar Welajati gebilligt. Der
Antrag gegen die Einladung hatte auch die Zustimmung
von Abgeordneten der Unionsparteien und der FDP
gefunden. Nach dieser Niederlage hatte Kinkel die
Islam-Konferenz in in
Bonn abgesagt.
10. November
Nigeria 1995 – Der nigerianische Dichter Ken
Saro-Wiwa und vier Angehörige der Ogoni-Minderheit
waren einen Tag nach der Bestätigung der
Todesurteile durch die nigerianische
Militärregierung trotz massiver internationaler
Proteste hingerichtet worden.
11. November
Sri Lanka 1995 – In der Hauptstadt Sri Lankas, in
Colombo, waren bei einem Anschlag tamilischer
Separatisten auf das Hauptquartier der Armee von Sri
Lanka 17 Menschen umgekommen. Im Norden des Landes
hatte der Bürgerkrieg wieder massive Ausmaße
angenommen.
11. November
Neuseeland 1995 – Der Commonwealth-Gipfel im
neuseeländischen Auckland hatte Nigeria wegen der
Hinrichtung des nigerianischen Dichters Ken
Saro-Wiwa aus der Völkergemeinschaft ausgeschlossen.
12. November
BRD 1995 – Nach einer Dauer von acht Wochen war in
Deutschland das KirchenVolksBegehren zu Ende
gegangen. Darin hatten 1,5 Millionen Katholiken mit
ihrer Unterschrift für die Forderungen der
Initiative „Wir sind Kirche“ nach einer Reform der
katholischen Kirche votiert.
12. November
Film 1995 – Der britische Regisseur Ken Loach war
für „Land and Freedom“ aus dem Spanischen
Bürgerkrieg mit dem Europäischen Filmpreis Félix
ausgezeichnet worden. Ebenso hatte der Franzose
Mathieu Kassovitz diesen Preis erhalten für seinen
Schwarzweißfilm „Haß“, in dem entwurzelte
Jugendliche aus den Pariser Vorstädten die
Protagonisten sind.
12. November
Aserbaidschan 1995 – In
Aserbaidschan waren die
ersten freien Parlamentswahlen durchgeführt worden.
12. November
Automobilrennsport 1995 – Im australischen Adelaide
hatte der Brite Damon Hill mit seinem
Williams-Renault das Saisonfinale der Formel 1
gewonnen. Der Deutsche Michael Schumacher musste mit
seinem Benetton-Renault nach einer Kollision das
Rennen vorzeitig beenden. Schumacher stand aber
schon als Weltmeister fest. Ein schwerer
Trainingsunfall des Finnen Mika Häkkinen hatte das
Rennen überschattet.
13. November
Saudi-Arabien 1995 – Auf einen von US-amerikanischen
und saudi-arabischen Soldaten bewohnten
Militärkomplex in der Hauptstadt Riad war ein
Bombenanschlag verübt worden, bei dem sieben
Menschen ums Leben kamen. Weiter 60 Menschen wurden
verletzt, zum Teil schwer.
13. November
Israel/Westjordanland 1995 – Nach Abzug der letzten
israelischen Truppen war die Stadt Dschenin im
Westjordanland an die palästinensische
Autonomiebehörde übergeben worden. In Dschenin ging
damit die 28-jährige israelische Besatzung zu Ende,
so wie es im erweiterten Autonomieabkommen für die
Palästinenser beschlossen worden war.
14. November
BRD/China 1995 – Bundeskanzler
Helmut Kohl hatte
während seines China-Besuchs einer Militäreinheit in
Tianjing einen Besuch abgestattet. Diese Visite bei
der 196. Infanteriedivision war der erste Besuch
eines westlichen Regierungschefs bei der
Volksbefreiungsarmee seit der Niederschlagung der
Demokratiebewegung 1989 gewesen.
14. November
USA 1995 – Aufgrund eines Streites zwischen
US-Präsident Bill Clinton und dem republikanisch
beherrschten Kongress über den Haushalt 1995/1996
hatte die US-Regierung 800.000 Bundesbedienstete in
Zwangsurlaub geschickt.
14. November
USA 1995 – Im Miami (US-Bundesstaat Florida) waren
eine 22-jährige Frau und ein 21-jähriger Mann zu
lebenslanger Haft verurteilt worden, weil sie vom
Gericht für schuldig erkannt wurden, am 8. September
1993 einen deutschen Touristen auf der Stadtautobahn
von Miami überfallen und erschossen zu haben.
15. November
Raumfahrt 1995 – Zu ihrem zweiten
Weltraum-Rendezvous hatte die US-amerikanische
Raumfähre „Atlantis“ an die russische Raumstation
„Mir“ angedockt.
15. November
Fußball 1995 – Die deutsche Nationalmannschaft hatte
im letzten Qualifikationsspiel zur
Fußball-Europameisterschaft 1996 in England die
bulgarische Mannschaft in Berlin 3:1 besiegt und
sich damit den Sieg in der Qualifikationsgruppe 7
gesichert.
15. November
NATO 1995 – Die einstige jugoslawische Teilrepublik
Mazedonien war der NATO-Initiative „Partnerschaft
für den Frieden“ beigetreten. Diese sah eine enge
militärische Zusammenarbeit des
Verteidigungsbündnisses mit den osteuropäischen
Staaten vor.
16. November
BRD 1995 – Der saarländische Ministerpräsident Oskar
Lafontaine war auf dem SPD-Bundesparteitag in
Mannheim mit 321 von 513 Delegiertenstimmen in einer
Kampfabstimmung zum neuen Parteivorsitzenden gewählt
worden. Der Amtsinhaber Rudolf Scharping hatte 190
Stimmen erhalten.
16. November
BRD/Vietnam 1995 – Zwischen der Bundesrepublik und
Vietnam wurde ein Doppelbesteuerungsabkommen
geschlossen.
16. November
Algerien 1995 – Die Präsidentschaftswahlen in
Algerien hatte der 1994 von den Militärs als
Staatschef eingesetzte General Liamine Zeroual
gewonnen. Das Land war seit 1992 von
bürgerkriegsähnlichen Unruhen erschüttert worden.
16. November
BRD 1995 – Die Verhängung der Todesstrafe durch
DDR-Richter bei politischen Straftaten sei nicht
grundsätzlich als Rechtsbeugung zu bewerten, hatte
der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofes in
Karlsruhe erklärt. Dies gelte nur, wenn die
Todesurteile als „unerträgliche Willkürakte“ oder
„offensichtliche schwere Verletzungen der
Menschenrechte“ einzuschätzen wären.
17. November
UNO 1995 – Auf einer Konferenz in der indonesischen
Hauptstadt Jakarta hatten sich die
Unterzeichnerstaaten der UNO-Konvention über
biologische Vielfalt auf erste Schritte verständigt.
Die Umwelt sollte vor möglichen Gefahren durch eine
ungewollte Freisetzung von gentechnisch
manipulierten Organismen geschützt werden.
18. November
Italien 1995 – Der italienische Staatspräsident
Oscar Luigi Scalfaro hatte ein Gesetz zur
Ausländerpolitik unterzeichnet. Es sah einerseits
die Erleichterung der Abschiebung von straffällig
gewordenen Ausländern vor und andererseits eine
Möglichkeit zur Normalisierung des Status von
illegal in Italien lebenden Einwanderern.
18. November
Dänemark 1995 – Der dänische Prinz Joachim, der
zweite Sohn von Königin Margrethe, hatte in Hilleröd
bei Kopenhagen unter großer Anteilnahme der
Bevölkerung die aus
Hongkong stammende Alexandra
Manley geheiratet.
18. November
Nauru 1995 – Im Inselstaat Republik Nauru im Pazifik
fanden Parlamentswahlen statt.
19. November
Polen 1995 – Im zweiten Wahlgang der
Präsidentschaftswahl war der Ex-Kommunist Alexander
Kwaśniewski zum neuen Präsidenten Polens gewählt
worden. Auf ihn waren 51,7 Prozent der Stimmen
entfallen. Der Amtsinhaber Lech Wałesa hatte 48,3
Prozent erhalten.
19. November
Pakistan 1995 – In der pakistanischen Hauptstadt
Islamabad waren 15 Menschen bei einem
Selbstmordanschlag radikaler Islamisten auf die
ägyptischen Botschaft ums Leben gekommen. Die
Verantwortung für den Anschlag hatten mehrere
militante Muslim-Organisationen übernommen.
19. November
Tennis 1995 – in
Frankfurt am Main hatte der
deutsche Tennisspieler Boris Becker durch einen
Dreisatzsieg über Michael Chang aus den USA zum
dritten Mal die ATP-Tennisweltmeisterschaft
gewonnen. Beim Damen-Masters in New York hatte
Steffi Graf am selben Tag in fünf Sätzen im rein
deutschen Finale Anke Huber besiegt.
20. November
Großbritannien 1995 – Die britische Prinzessin Diana
hatte in einem mit Spannung erwarteten Interview mit
dem BBC-Journalisten Martin Bashir öffentlich
Auskunft über die Umstände ihrer Ehe mit Kronprinz
Charles gegeben. Dieses Interview hatte dem
britischen TV-Sender eine Rekord-Zuschauerquote
eingebracht.
20. November
Musik 1995 – Die Trennung der Popgruppe „The
Beatles“ war 25 Jahre her, der Tod von John Lennon
lag 15 Jahre zurück, die Rundfunkanstalten hatten
dennoch wieder einen neuen gemeinsamen Song der
„Beatles“ parat. John Lennon hatte ihn komponiert
und auf einem Mono-Band aufgenommen. Die drei
ehemaligen Bandmitglieder mischen „Free As A Bird“
neu ab.
21. November
BRD 1995 – Der als Parteichef abgewählte Rudolf
Scharping war mit 90 Prozent der abgegebenen Stimmen
als Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion
bestätigt worden. Scharping hatte die
Vertrauensabstimmung eingeFordert.
21. November
Frankreich 1995 – Ungeachtet der internationalen
Proteste hatte Frankreich unter dem Mururoa-Atoll
eine Atombombe mit einer Stärke von 40 Kilotonnen
gezündet. Die Atomtestserie, mit der Frankreich am
6. September begonnen hatte, hatte mit diesem
vierten Test ebenfalls wieder heftige weltweite
Proteste ausgelöst.
21. November
Bosnien/Kroatien/Serbien 1995 – In Dayton
(US-Bundesstaat Ohio) hatten die Präsidenten Alija
Uzetbegovic (Bosnien), Franjo Tudjamn (Kroatien) und
Slobodan Miloc (Serbien) ein Friedensabkommen
paraphiert. Danach sollte Bosnien-Herzegowina als
einheitlicher Staat bestehen bleiben, jedoch aus
zwei Teilen bestehen, einer muslimisch-kroatischen
Föderation, die 51 Prozent des Territoriums
ausmachte und einer Serbischen Republik, die 49
Prozent ausmachte.
22. November
BRD 1995 – Auf das Auto des Innenministers von
Sachsen-Anhalt, Manfred Püchel, war von einer
offenbar geistig verwirrten Frau in Magdeburg ein
Anschlag versucht worden. Der von ihr geworfene
Molotow-Cocktail war am gepanzerten Dienstwagen
Püchels abgeprallt.
22. November
Israel/Saudi-Arabien/Ägypten 1995 – In dem
israelischen Badeort Eilat am Roten Meer sowie in
Saudi-Arabien und Ägypten waren bei einem Erdbeben
der Stärke 6,2 acht Menschen umgekommen. Mehr als
100 Menschen erlitten Verletzungen. In dieser Region
war es seit 1927 das stärkste Beben gewesen.
22. November
BRD 1995 – In Nordelbien (Region zwischen Elbe und
deutsch-dänischer Grenze, umfasst die Länder
Schleswig-Holstein und Hamburg) hatte die
evangelische Kirche mit Kundgebungen und mehr als
400 Gottesdiensten in Kirchen und Bahnhöfen den Buß-
und Bettag begangen. Als
gesetzlicher Feiertag war
er abgeschafft worden, um die Finanzierung der
Pflegeversicherung zu sichern. Der Buß- und Bettag
war auch in anderen Teilen Deutschlands begangen
worden.
22.November
Friedensabkommen Jugoslawien 1995 – Der
UN-Sicherheitsrat hatte einen Tag nach der
Unterzeichnung des Friedensabkommens in Dayton
(US-Bundesstaat Ohio) drei Resolutionen für das
ehemalige Jugoslawien verabschiedet. Darin war unter
anderem das Waffenembargo für alle Kriegsparteien
aufgehoben worden. Außerdem waren die
Wirtschaftssanktionen gegen Rest-Jugoslawien
ausgesetzt worden.
22. November
USA 1995 – Die Übernahme der drittgrößten
US-Fernsehgesellschaft CBS durch den Mischkonzern
Westinghouse war von der US-amerikanischen
Medienaufsichtsbehörde gebilligt worden. Das
Unternehmen hatte für das TV-Network, zu dem auch
der Nachrichtensender CNN gehört, 5,4 Milliarden
US-Dollar (7,7 Milliarden DM) bezahlt.
22. November
Nauru 1995 – Im pazifischen Inselstaat Nauru war
Lagumont Harris aus den Präsidentschaftswahlen als
neuer Präsident hervorgegangen.
23. November
Wissenschaft international 1995 – Die Existenz eines
„Ur-Adams“ war nach einem Bericht des britischen
Wissenschaftsmagazins „Nature“ durch Gen-Analysen
bestätigt worden. Der Vater aller Menschen, dessen
Erbmasse bis heute weitergegeben wurde, soll vor
etwa 188.000 Jahren in Afrika gelebt haben.
23. November
Aserbaidschan 1995 – In Aserbaidschan war die
Verfassung des Landes in Kraft getreten.
23. November
Bundesrepublik 1995 – Zur Umsetzung des
Rechtsanspruches auf eine Kindergartenplatz ab 1.
Januar 1996 hatte der Deutsche Bundestag einen
Dreistufenplan gebilligt. Für die Aufnahme waren bis
1999 gestaffelte Stichtage vorgesehen worden. Der
Grund war, dass die Kommunen die ursprünglich
festgelegten Termine aus finanziellen Gründen nicht
eingehalten hatten. Die Vorlage war am 24. November
vom Bundesrat gebilligt worden.
24. November
Republik Irland 1995 – Die Wahlberechtigten in der
Republik Irland hatten sich mit knapper Mehrheit für
die Streichung des Scheidungsverbots aus der
Verfassung des Landes entschieden.
24. November
EU/Estland 1995 –
Estland hatte einen Antrag auf
Beitritt in die Europäische Union (EU) gestellt.
24. November
Frankreich 1995 – Hunderttausende von Beschäftigten
des öffentlichen Dienstes waren in Frankreich in den
Ausstand getreten. Der Streik richtete sich gegen
den von der Regierung geplanten Sozialabbau. Er
hatte ein Verkehrschaos ausgelöst. Erst kurz vor
Weihnachten hatte die Streikfront angefangen zu
bröckeln.
25. November
Georgien 1995 – In Georgien war die neue Verfassung
des Landes in Kraft getreten.
25. November
Boxen 1995 – In Braunschweig (Niedersachsen) hatte
der Berliner Berufsboxer Ralf Rocchigiani durch
technischen K. o. in der achten Runde über Dan Ward
aus den USA seinen Titel des WBO-Weltmeisters im
Cruisergewicht verteidigt.
25. November
International 1995 – Die Palästinenserin Souhaila
Andrawes, die eigentlich Soraya Ansari hieß, war aus
der norwegischen Hauptstadt Olso in die
Bundesrepublik überführt worden, wo sie vor Gericht
gestellt werden würde. Sie war die einzige
überlebende Entführerin der Lufthansa-Maschine
„Landshut“. Diese war 1978 in Mogadischu von einer
Sondereinheit des Bundesgrenzschutz gestürmt worden.
26. November
Friedensabkommen Jugoslawien 1995 – Der bosnische
Serbenführer Radovan Karadzic hatte mit einer
Blockade des Friedensabkommens von Dayton gedroht,
falls die bosnische Hauptstadt Sarajevo nicht
zwischen Serben sowie Kroaten und Muslimen geteilt
werden würde.
26. November
Berlin 1995 – Auf einem Weihnachtsmarkt im Berliner
Bezirk Friedrichshain war eine Aussichtsgondel aus 7
Metern Höhe abgestürzt. Dabei waren mehr als 60
Menschen verletzt worden.
26. November
BRD 1995 – Als neuer Bischof von Osnabrück war der
44-jährige Franz-Josef Bode als jüngster Bischof
Deutschlands in sein Amt eingeführt worden.
27. November
Spanien 1995 – In der spanischen Hafenstadt
Barcelona war eine zweitägige
Europa-Mittelmeerkonferenz zu Ende gegangen. Die 15
Staaten der EU und zwölf Anrainer-Staaten des
Mittelmeers hatten sich auf ein Arbeitsprogramm zur
Intensivierung der Kontakte geeinigt. Unter anderem
war die Schaffung einer Freihandelszone bis zum Jahr
2010 vereinbart worden.
28. November
BRD/NATO 1995 – Die Entsendung von rund 4.000
Soldaten als Unterstützung für die
NATO-Friedenstruppe in Bosnien war vom
Bundeskabinett in in
Bonn beschlossen worden. Dieser
bisher größte Auslandseinsatz der Bundeswehr Mitte
Dezember beginnen, wenn der Bundestag zugestimmt
hatte.
28. November
Spanien 1995 – In Barcelona war das Museu d'Art
Contemporani de Barcelona eröffnet worden.
28. November
Fußball 1995 – In der japanischen Hauptstadt Tokio
war Europacup-Sieger Ajax Amsterdam durch ein 4:3 im
Elfmeterschießen gegen den Südamerika-Meister Gremio
Porto Alegre zum zweiten Mal nach 1972 Sieger des
Fußball-Weltpokals geworden.
29. November
Ägxpten 1995 – Die regierende Nationaldemokratische
Partei (NDP) von Präsident Husni Mubarak hatte bei
den Parlamentswahlen in Ägypten einen
überwältigenden Erfolg erzielt. Jedoch hatten
ausländische Wahlbeobachter schwere
Unregelmäßigkeiten während des Wahlkampfs und bei
der Stimmenauszählung konstatiert.
30. November
USA/Nordirland 1995 – Bei seinem Aufenthalt in der
nordirischen Hauptstadt Belfast war US-Präsident
Bill Clinton von der Bevölkerung mit viel
Begeisterung bejubelt worden. Clinton hatte
protestantische und katholische Extremisten in
Nordirland zur Verständigung aufgerufen.
30. November
BRD/Justiz 1995 – Das Urteil gegen den
Kaufhauserpresser Arno F., der als „Dagobert“
bekannt wurde, war vom Bundesgerichtshof in
Karlsruhe aufgehoben worden. Der Fall war zur
Neuverhandlung an eine andere Strafkammer des
Berliner Landgerichts verwiesen worden. Nach Ansicht
des Bundesgerichtshofes war das Strafmaß der
Erstinstanz (sieben Jahre und neun Monate Haft) zu
niedrig ausgefallen.
30. November
Frankreich 1995 – Nach einer zweijährigen
Aufbauphase war mit einer Parade in der
französischen Stadt Reims das sogenannte Eurokorps
für einsatzfähig erklärt worden. Dem multinationalen
Truppenverband hatten Einheiten der Bundeswehr
ebenso wie der französischen, belgischen und
spanischen Streitkräfte angehört. Der Stab des
Eurokorps hatte in Straßburg seinen Sitz.
30. November
Ungarn 1995 – In der südungarischen Stadt Kaposvar
hatte nach Zustimmung des ungarischen Parlaments der
Aufbau einer US-Luftwaffenbasis für den Einsatz der
NATO-Friedenstruppe in Bosnien begonnen. Es war dies
die erste Stationierung ausländischer Soldaten auf
ungarischem Boden seit 1991, als der Warschauer Pakt
aufgelöst worden war.
30. November
BRD 1995 – Gegen die Stimmen der Opposition hatte
der Bundestag in in
Bonn das Entsendegesetz, das sich
gegen Billiglöhne für ausländische Arbeitnehmer am
Bau richtete, gebilligt. Künftig sollten Bauarbeiter
ausländischer Firmen aus EU-Ländern auf deutschen
Baustellen nach den deutschen Tarifen für die
unteren Lohngruppen bezahlt werden.
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