März 1998 - Milde fü SS-Offiziere
Die ehemaligen SS-Offiziere Erich Priebke und Karl
Hass wurden am 7. März in einem Berufungsverfahren von einem
Militärgericht in Rom wegen Beteiligung am Massaker
in den ardeatinischen Höhlen zu lebenslanger Haft
verurteilt. Priebke und Hass hatten die Beteiligung
an der Erschießung von 335 Zivilisten im Jahr 1944
beteiligt gewesen zu sein. Priebke war 1997 zu 15
und Hass zu zehn Jahren Haft verurteilt wurden.
Beiden war aus humanitären Gründen zehn Jahre Haft
erlassen worden. Das milde Urteil hatte in der
italienischen Öffentlichkeit Empörung ausgelöst.
Wichtige Ereignisse im
März 1998
1. März
EU/Tunesien 1998 – Tunesien (Nordafrika) und die
Europäische Union schlossen ein
Kooperationsabkommen.
1. März
BRD/Ukraine 1998 – Zwischen Deutschland und der Ukraine trat das Partnerschafts-
und Kooperationsabkommen in Kraft.
2. März
Die SPD-Spitze nominierte einen Tag nach dem Erfolg
bei der Landtagswahl in
Niedersachsen den
niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard
Schröder zum Kanzlerkandidaten der Partei für die
Bundestagswahl am 27. September.
3. März
Von Bundesverteidigungsminister Volker Rühe wurden
die Vorwürfe der Wehrbeauftragten Claire Marienfeld,
dass die Bundeswehr in ihrer Pflege der Tradition
nicht genügend Distanz zur Wehrmacht übe, zurück. Er
teilte jedoch deren Auffassung, dass die meisten
rechtsextremistischen Vorfälle Ausdruck einer
politisch-moralischen Desorientierung der jungen
Soldaten sei.
4. März
Israel 1998 – In Israel wurde Staatspräsident Ezer Weizmann in seinem Amt erneut
bestätigt, das er seit 1993 innehatte.
5. März
BRD 1998 – Der bislang unerlaubte Erwerb eigener Aktien wurde den deutschen
Aktiengesellschaften durch das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im
Unternehmensbereich unter bestimmten Bedingungen gestattet.
6. März
In Deutschland waren Maria bez. Marie und Alexander
im Jahr 1997 die beliebtesten Vornamen. Die
Sprachforscher vermuten, dass der Trend zu
christlichen und antiken Namen anhält.
8. März
Die neue Formel-1-Saison begann mit einem Doppelsieg
des McLaren-Mercedes-Teams. Mikka Häkkinen gewann
beim Großen Preis von Australien in Melbourne vor
David Coulthard. Heinz-Harald Frentzen gelegte auf
Williams-Renault Platz drei. Weltmeister Jacques
Villeneuve wurde Fünfter. Michael Schumacher schied
mit seinem Ferrari mit Motorschaden in der sechsten
Runde aus.
9. März
Das öffentliche Leben kam in Mittleren Westen der
USA wegen tagelanger Schneefälle zum Erliegen. In
den Bundesstaaten Nebraska und Kansas sind viele
Fernstraßen gesperrt. Sechs Menschen kamen ums
Leben.
9. März
Bundespräsident
Roman Herzog gedachte während seines
Südafrika-Besuches in der Schwarzensiedlung Soweto
den Opfern der Rassentrennung.
10. März
Chile 1998 – Der chilenische Oberkommandierende des Heeres, General Augusto
Pinochet Ugarte, legte sein Amt nieder.
10. März
Indonesien 1998 – Zum sechsten Mal wurde in Indonesien der Politiker Hadji
Mohamed Suharto in seinem Amt als Staats- und Regierungschef bestätigt.
10. März
Deutschland/Südafrika 1998 – Zwischen Deutschland und Südafrika wurde ein
Kulturabkommen geschlossen. Es soll am 10. Januar 2000 in Kraft treten.
11. März
Dänemark 1998 – Der dänische, sozialliberale Ministerpräsident Poul Nyrup
Rasmussen wurde erneut in seinem Amt bestätigt, das er seit 1993 ausübte.
12. März
Von der norwegischen Regierung wurden fünf russische
Diplomaten wegen Spionage des Landes verwiesen. Fünf
Tage später wurden von Moskau zwei norwegische
Diplomaten mit ähnlicher Begründung aus dem Land
gewiesen.
13. März
Ein deutscher Entwicklungshelfer wurde in Nairobi
bei einem Raubüberfall erschossen. Er war das vierte
ausländische Opfer in Kenia innerhalb von vier
Wochen.
14. März
Sonia Gandhi, die Witwe des 1991 ermordeten
Ministerpräsidenten Rajiv Gandhi, die selbst in
Italien geboren wurde, übernahm den Vorsitz der
indischen Kongresspartei. Sie war außerdem
Vorsitzende der Gesamtfraktion ihrer Partei in
beiden Kammern des Parlamentes.
15. März
Vatikan/Bulgarien 1998 – Papst Johannes Paul II. weilte zu einem Besuch in der
bulgarischen Hauptstadt Sofia.
16. März
Der Nationale Volkskongress in Peking wählte den
scheidenden Ministerpräsidenten mit 89 Prozent der
Stimmen zum neuen Parlamentspräsidenten. Li war
einer der Hauptverantwortlichen für die
Niederschlagung der Demokratiebewegung im Jahr 1989.
Staatspräsident Jiang Zemin wurde mit 98 Prozent der
Stimmen in seinem Amt bestätigt. Neuer
Ministerpräsident wurde der Wirtschaftsreformer Zhu
Rongji.
17. März
China 1998 – In der Volksrepublik China wurde Zhu Rongji Ministerpräsident.
Staatspräsident Jiang Zemin trat zudem eine weitere Amtszeit an.
17. März
Sambia 1998 – In Sambia wurde der Ausnahmezustand aufgehoben.
18. März
Weltweit 1998 – Erstmals wurde das Computer-Betriebssystem „Windows 98“
veröffentlicht.
19. März
Indien 1998 – In Indien wurde Atal Bihari Vajpayee Premierminister.
20. März
Der Castor-Transport mit Atommüll aus süddeutschen
Atomkraftwerken erreichte nach mehr als 17 Stunden
Fahrt das Zwischenlager in Ahaus. Massiver
Polizeischutz wurde für die letzten Kilometer vom
Bahnhof zum Brennelemente Lager wurde aufgeboten.
Der Castor-Behälter enthielt 60 Tonnen hoch
radioaktiven Atommüll, der in Ahaus mehrere
Jahrzehnte lang gelagert werden sollte.
21. März
Die seit fünf Tagen verschwundene elfjährige
Christina aus Strücklingen in
Niedersachsen wurde 15
km von ihrem Elternhaus entfernt tot in einem
Waldstück aufgefunden. Die Polizei konnte den Täter
aufgrund seines genetischen Fingerabdrucks
ermitteln.
22. März
Die SPD konnte ihren Aufwärtstrend bei den
Kommunalwahlen in
Schleswig-Holstein bestätigen. Sie
erreichte 42,4 Prozent der Stimmen und blieb so
stärkste Kraft.
23. März
In
Russland wurde der langjährige Ministerpräsident
Wiktor Tschernomyrdin und das gesamte Kabinett
überraschend von Präsident Boris Jelzin entlassen.
Energieminister Sergej Kirijenko wurde
geschäftsführender Ministerpräsident.
24. März
Bangladesch 1998 – In
Bangladesch wurden durch einen Zyklon mehrere Dörfer
vernichtet. Es kamen mehr als 250 Menschen ums Leben. Ungefähr 3.000 Menschen
erlitten Verletzungen.
25. März
Argentinien 1998 – Die Amnestiegesetze in Argentinien von 1987 wurden
aufgehoben.
25. März
Kirgisistan 1998 – Neuer Regierungschef von
Kirgisistan wurde Kubanischbek
Schumalijew.
26. März
Der Bundestag stimmte dem Beitritt Polens,
Tschechiens und Ungarns zur NATO mit 555 gegen 37
Stimmen bei 30 Enthaltungen zu. Auch 14 Abgeordnete
von Bündnis 90/Die Grünen stimmen entgegen ihrer
Parteilinie der Erweiterung der NATO zu.
26. März
Präsident Boris Jelzin, Bundeskanzler Helmut Kohl
und Staatspräsident Jacques Chirac einigten sich bei
einem Dreiergipfel in Moskau auf eine enge
Einbindung Russlands in Europa.
27. März
Der russische Präsident Boris Jelzin ernannte Sergej
Kirijenko zum neuen Ministerpräsidenten und wies
dabei Kritik aus dem Parlament wegen des Alters des
Ministerpräsidenten zurück.
28. März
Thomas Drach, der seit zwei Jahren wegen seiner
Beteiligung an der Reemtsma-Entführung gesucht
wurde, wurde in Buenos Aires festgenommen. Zwei der
Entführer des Multimillionärs Jan Philipp Reemtsma,
der im Jahr 1996 nach 33 Tagen in Geiselhaft für 30
Millionen DM Lösegeld freigelassen wurde, wurden
bereits zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
29. März
Portugal 1998 – Die „Ponte Vasco da Gama“ wurde in Lissabon (Portugal) für den
Straßenverkehr freigegeben. Die Brücke ist mit mehr als 17 Kilometern derzeit
die längste Brücke Europas. Sie überspannt den Tejo.
30. März
Kambodscha 1998 – Prinz Ranariddh kehrte aus seinem Exil nach Kambodscha zurück.
31. März
Estland/EU 1998 – Die Verhandlungen über den EU-Beitritt Estlands begannen.
31. März
Bayern 1998 – Die Bayerische Grenzpolizei wurde in die Bayerische Staatliche
Polizei eingegliedert.
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