Februar 1988 - Abschlußbericht
der Barschelaffäre
Der parlamentarische Untersuchungsausschuss legte am
3. Februar 1988 in Kiel seinen Abschlussbericht über
die Affäre um den verstorbenen früheren
schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe
Barschel (
CDU) vor. Der Bericht stellte schwere
Verfehlungen Barschels im Wahlkampf gegen den
SPD-Kandidaten
Björn Engholm fest. Am 22. Februar
1988 streikten In der Bundesrepublik Deutschland
Angehörige der Gewerkschaft Öffentliche Dienste,
Transport und Verkehr (ÖTV) für eine weitere
Verkürzung der Arbeitszeiten.
Was geschah im Februar 1988
1. Februar
In Polen wurden die Preise drastisch erhöht.
Grundnahrungsmittel wurden durchschnittlich um 40
Prozent teurer. Es fanden zahlreiche Proteste der
Bevölkerung statt.
2. Februar
In Genf in der Schweiz begann eine sechswöchige
Konferenz der UN-Menschenrechtskommission. Besonders
schwere Verletzungen der Menschenrechte u. a. in
Haiti, Iran, El Salvador, Kuba und Nordkorea wurden
angeprangert.
4. Februar
Bei der UN-Abrüstungskonferenz in Genf Forderte
Hans-Dietrich Genscher (FDP), der
Bundesaußenminister der Bundesrepublik Deutschland,
ein weltweites Verbot chemischer Waffen. Im Krieg
gegen den Iran hatte der Irak in mehreren Fällen
chemische Kampfstoffe eingesetzt.
5. Februar
Mehrere DDR-Oppositionelle, darunter das Ehepaar
Templin und Ralph Hirsch, wurden aus der Haft
entlassen und gegen ihren Willen in die
Bundesrepublik Deutschland abgeschoben.
6. Februar
Wenige Sekunden nach dem Start explodierte vor der
Küste des US-Bundesstaates Florida eine
US-Atomrakete vom Typ „Trident 1“, die zu
Versuchszwecken abgefeuert worden war.
7. Februar
Auf der jährlichen Wehrkundetagung in München
bekräftigte US-Verteidigungsminister Frank Carlucci
die nukleare Verteidigungsgarantie der USA für
Westeuropa.
8. Februar
Bei dem Absturz einer Passagiermaschine bei
Mülheim/Ruhr starben alle 21 Insassen.
9. Februar
Nach einem Streit von mehreren Jahren gab die
Mehrheit des britischen Unterhauses seine Zustimmung
zur Übertragung von Parlamentsdebatten in Fernsehen.
Gegner der TV-Übertragungen, darunter auch
Premierministerin Margaret Thatcher, befürchteten
einen Autoritätsverlust des Unterhauses in der
Bevölkerung.
10. Februar
In
Bonn beschloss die Koalitionsregierung von
CDU/CSU und FDP einen Gesetzentwurf, um die
medizinische Forschung an Embryonen einzuschränken.
Der Entwurf war u. a. gegen jede Form der
„Ersatzmutterschaft“ und die gezielte Erzeugung
menschlicher Embryonen.
11. Februar
In Ost Berlin trafen sich der Regierende
Bürgermeister von West Berlin, Eberhard Diepgen
(CDU) und DDR-Partei- und Staatschef Erich Honecker.
Sie vereinbarten u. a. Reiseerleichterungen für
West-Berliner.
12. Februar
Vor der Halbinsel Krim wurden zwei US-Kriegsschiffe
von sowjetischen Fregatten gerammt. Angeblich
befanden sich die US-Schiffe innerhalb der von der
UdSSR beanspruchten Zwölf-Meilen-Zone.
14. Februar
In Paraguay wurde der diktatorisch regierende
Staatspräsident Alfredo Stroessner mit rund 89
Prozent der Stimmen wiedergewählt. Die Wahlen waren
offenkundig manipuliert.
15. Februar
In
Finnland wurde der Sozialdemokrat Mauno Koivisto
in einer Stichwahl für sechs Jahre in seinem Amt als
finnischer Staatspräsident bestätigt.
16. Februar
In Moskau wurden sechs Russen und ein afrikanischer
Student von einem Gericht wegen Schmuggels von
Antiquitäten und wertvollen Ikonen zu Haftstrafen
zwischen vier und acht Jahren verurteilt. Die
Kunstgegenstände waren mithilfe afrikanischer
Diplomaten in den Westen geschmuggelt und dort mit
großem Gewinn verkauft worden. Die Kunstgegenstände
hatten einen Wert von umgerechnet über 12 Millionen
DM.
17. Februar
Zwischen Thailand und Laos wurde ein
Waffenstillstand vereinbart, um den im November 1987
ausgebrochenen Grenzstreit auf dem Verhandlungsweg
beizulegen.
20. Februar
Am Schauspielhaus in Düsseldorf fand die
Uraufführung des Stücks „Der Schweinestall“ des 1975
ermordeten italienischen Schriftstellers und
Regisseurs Pier Paolo Pasolini statt.
21. Februar
Im griechischen Teil von Zypern gewann bei einer
Stichwahl der unabhängige Präsidentschaftskandidat
Jeorijios Wassiliu mit 51,6 Prozent der Stimmen
gegen den Konservativen Glawkos Kleridis.
23. Februar
Im Ruhrgebiet beteiligten sich rund 80.000 Menschen
an einer von der IG Metall organisierten
Menschenkette. Sie wollten damit gegen die geplante
Schließung des Krupp-Stahlwerkes in
Duisburg-Rheinhausen protestieren.
24. Februar
In der Hauptstadt der Sowjetrepublik Estland,
Tallinn (Reval), nahmen rund 3.000 Menschen an
verbotenen Demonstrationen aus Anlass der
Unabhängigkeitserklärung Estlands vor 70 Jahren für
eine Loslösung des Landes von der UdSSR teil.
25. Februar
In Seoul, der Hauptstand Südkoreas, wurde der neu
gewählte Staatspräsident Roh Tae Woo als Nachfolger
von Chun Doo Hwan, der das Land seit 1980
diktatorisch regiert hatte, vereidigt. Zu diesem
Anlass, mit dem die Südkoreaner auch Hoffnungen auf
Liberalisierung des Landes verbinden, wurden 125
politische Gefangene amnestiert.
26. Februar
Nachdem er den Oberbefehlshaber der Streitkräfte,
Panamas „starken Mann“, Manuel Antonio Noriega,
entlassen hatte, wurde der Staatspräsident von
Panama, Eric Arturo Devalle, vom Parlament
abgesetzt. Der Machtkampf in Panama spitzte sich
damit weiter zu.
27. Februar
In der aserbaidschanischen Stadt Sumqayıt (nahe Baku) wurde ein Pogrom an den
dort lebenden Armeniern verübt.
28. Februar
Im kanadischen Calgary gingen die XV. Olympischen Spiele zu Ende, die am 13.
Februar begonnen hatten.
29. Februar
In Sumgait in Aserbaidschan kam es zu schweren
Zusammenstößen zwischen Armeniern und
Aserbaidschanern. Zahlreiche Menschen wurden
verletzt.
Wer
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Nachrichten Februar 1988 in der Presse Deutschland
Die Politik treibt die Börsen
F.A.Z. - Frankfurter Allgemeine Zeitung
Er senkte den Leitzins, die Federal Funds Target
Rate, bis Februar 1988 um 0,8 Prozentpunkte, und der
Aktienmarkt beruhigte sich. Die Fed gab ...
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