Juni 1971 - Durchsuchung bei Aktion 218
Von der Staatsanwaltschaft in München
wurden am 22.Juni 1971 in den Räumen der „Aktion 218“ fast 200
Abtreibungsbekenntnisse von Frauen sowie 200
Solidaritätserklärungen und Adressen von
Kontaktpersonen beschlagnahmt worden. Damit war
„Beweismaterial für Verstöße gegen den 218“
sichergestellt worden. Die „Aktion 218“ war eine
Frauengruppe. Sie setzte sich für die
Liberalisierung des Abtreibungsparagraphen ein. Am
6. Juni lautete das Titelblatt im Magazin Stern „Wir
haben abgetrieben!" mit der Abbildung zahlreicher
prominenter Frauen die abgetrieben haben.
Weitere Schlagzeilen im
Mai 1971
20. Juni
BRD 1971 – Auf dem Landesparteitag der
schleswig-holsteinischen SPD in Husum war Jochen
Steffen in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt
worden.
20. Juni
BRD 1971 – In München hatte die Deutsche Musik-Union
erklärt, dass die Verdrängung von deutscher und
deutschsprachiger Musik aus den Programmen der
Rundfunk- und Fernsehanstalten den Berufsstand der
deutschen Komponisten in Not gebracht hatte. In
einem „Münchner Manifest“ hatten sie die
„Renaissance deutscher Musik“ in den Medien
geFordert.
20. Juni
Automobilrennsport 1971 – In Zandvoort hatte der
Formel-1-Rennfahrer Jacky Ickx (
Belgien) auf Ferrari
den Großen Preis von Holland gewonnen.
21. Juni
Südafrika/International 1971 – Der Internationale
Gerichtshof in Den Haag hatte Südafrika zum Rückzug
aus dem illegal besetzten Namibia aufgeFordert.
21. Juni
Äthiopien 1971 – In der Hauptstadt Addis Abeba war
in Anwesenheit von nur elf der 41 Mitgliedsstaaten
die Gipfelkonferenz der Organisation für
Afrikanische Einheit eröffnet worden.
21. Juni
Irland 1971 – Die illegale Irisch-Republikanische
Armee (IRA) hatte zum 50. Jahrestag der Teilung von
Irland mehrere Bomben- und Sprengstoffanschläge
verübt.
22. Juni
Fußball 1971 – In der norwegischen Hauptstadt Oslo
hatte die bundesdeutsche Nationalmannschaft ein
Fußball-Länderspiel gegen
Norwegen 7:1 gewonnen.
23. Juni
Europa 1971 – Die Europäische
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und Großbritannien
hatten sich in Luxemburg in einer langen
Nachtsitzung über alle noch offenen Fragen des
britischen Beitritts zur EWG geeinigt.
23. Juni
Polen 1971 – Das Parlament (Sejm) hatte ein Gesetz
beschlossen, das den ehemals deutschen Kirchenbesitz
der polnischen Westgebiete der katholischen Kirche
in Polen übereignet hatte.
23. Juni
Portugal 1971 – In der Hauptstadt Lissabon war das
bislang größte Trockendock der Welt in Betrieb
genommen worden.
23. Juni
BRD 1971 – Der Bundestag in Bonn hatte eine Novelle
zum Filmförderungsgesetz verabschiedet. Darin war
eine Verbesserung der Förderung deutscher Filme
durch die Filmförderungsanstalt vorgesehen.
24. Juni
DDR 1971 – Die Volkskammer der DDR hatte Erich
Honecker als Nachfolger von
Walter Ulbricht zum
Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates
gewählt.
24. Juni
BRD 1971 – Der Verteidigungsausschuss des Deutschen
Bundestages hatte das „Phantom“-Beschaffungsprogramm
gebilligt.
24. Juni
BRD 1971 – Der Bundestag hatte einstimmig ein Gesetz
über die Herabsetzung des Bleigehalts im Benzin
verabschiedet. Damit sollte der zunehmenden
Luftverschmutzung entgegengewirkt werden.
24. Juni
Sowjetunion/BRD 1971 – Der sechstägige Besuch einer
Gruppe von Industriellen aus der Bundesrepublik
unter Führung des Vorsitzenden des
Friedrich-Krupp-Konzerns, Berthold Beitz, in Moskau
war beendet worden. Bei den Gesprächen mit hohen
Regierungsvertretern, u. a. mit Ministerpräsident
Alexei N. Kossygin, war es vorrangig um die
Errichtung eines Ständigen Moskauer Büros der in der
Gruppe vertretenen Unternehmen Krupp, Klöckner, AEG,
Telefunken, Grundig und Dresdner Bank gegangen.
25. Juni
Europa 1971 – In Brüssel hatten sich die Arbeits-
und Sozialminister der sechs EWG-Mitgliedsstaaten
nach elfstündigen Verhandlungen über die Aufteilung
des europäischen Sozialfonds geeinigt. Etwa 60
Prozent der Geldmittel waren für die Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit und 40 Prozent für Aus- und
Weiterbildung zur Verfügung gestellt worden.
25. Juni
BRD 1971 – Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
hatte entschieden, dass das Vertriebsverbot für
kinder- und jugendgefährdende Schriften im
Versandhandel mit dem Grundgesetz konform ging.
25. Juni
BRD 1971 – Der Verband der Niedergelassenen Ärzte in
der Bundesrepublik hatte sich für die Beibehaltung
des Paragraphen 218 ausgesprochen, da jede
Schwangerschaftsunterbrechung eine „Vernichtung
neuen Lebens“ und deshalb „ein Akt der Tötung“ wäre.
26. Juni
USA/Madagaskar 1971 – Die Vereinigten Staaten hatten
ihre Botschafter aus der Republik Madagaskar
zurückgerufen. Mit diesem Schritt hatte Washington
gegen Vorwürfe über eine angebliche Verwicklung der
US-Botschaft in politische Unruhen auf der Insel
protestiert.
27. Juni
Südafrika/Frankreich 1971 – Mit den französischen
Marcel-dassault-Flugwerken hatte die südafrikanische
Rüstungsfirma Armaments Development and Production
Corp. einen Lizenzvertrag über den Bau von
Überschall-Kampfflugzeugen abgeschlossen.
27. Juni
Europa 1971 – Die Europäische
Wirtschaftsgemeinschaft hatte eine Neufassung der
Bestimmungen der Allgemeinen Zollordnung vorgelegt.
Darin war geregelt, was Reisenden zum persönlichen
Gebrauch oder als Geschenk gestattet war, zollfrei
einzuführen. Beispielsweise erlaubt waren danach 200
Zigaretten und ein Liter Alkohol.
27. Juni
BRD/Film 1971 – In West-Berlin verlieh
Bundesinnenminister
Hans-Dietrich Genscher den
Deutschen Filmpreis 1971. Je ein Filmband in Gold
hatten die beiden Produzenten des Spielfilms „Erste
Liebe“ und das literarische Colloquium für den Film
„Lenz“ bekommen.
27. Juni
Fußball 1971 – In Göteborg hatte die bundesdeutsche
Nationalmannschaft in einem Fußball-Länderspiel
gegen Schweden 0:1 verloren.
27. Juni
Automobilrennsport 1971 – Auf Porsche hatte der
Mexikaner Pedro Rodriguez und sein britischer
Beifahrer Dick Altwood das
1000-km-Langstreckenrennen im österreichischen
Zeltweg gewonnen.
28. Juni
USA/Boxen 1971 – Der Oberste Bundesgerichtshof in
Washington hatte als letzte Instanz die Entscheidung
gefällt, dass der Berufsboxer Muhammad Ali aus
Glaubensgründen vom Wehrdienst befreit werden
müsste. Damit hatte der Bundesgerichtshof gegen
sämtliche Vorinstanzen entschieden, die Ali
verurteilt hatten wegen Wehrdienstverweigerung zu
fünf Jahren Gefängnis und 10.000 Dollar Geldstrafe.
28. Juni
BRD 1971 – Der Verband der Niederglassenen Ärzte
hatte den Bundesbürgern geraten, mehr Urlaub im
heimischen „Balkonien“ zu machen. Dies sei vielfach
gesünder als eine strapaziöse Autoferienreise.
29. Juni
Ägypten/Sowjetunion 1971 – Der ägyptische
Außenminister Mahmoud Riad war zu einem sechstägigen
Besuch in der Sowjetunion eingetroffen. Er
ratifizierte den am 27. Mai abgeschlossenen Vertrag
über Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen beiden
Ländern.
29. Juni
Frankreich 1971 – Der Stadtrat von Paris hatte den
Abriss der berühmten Pariser Markthallen
beschlossen.
29. Juni
Sowjetunion/Raumfahrt 1971 – Die Landung der „Sojus
11“ war missglückt. Die dreiköpfige Besatzung,
darunter der Kommandant Georgi Dobrowski, war ums
Leben gekommen.
30. Juni
BRD 1971 – Seit dem 1. August 1970 war der erhobene
10-prozentige Konjunkturzuschlag auf die Lohn-,
Einkommen- und Körperschaftssteuer ausgelaufen.
Durch diese Zusatzabgabe, die die Konsumnachfrage in
der BRD dämpfen sollte, waren rund fünf Milliarden
DM stillgelegt worden. Rückgabe war bis spätestens
31. März 1972 an die Steuerzahler vereinbart worden.
30. Juni
Fußball 1971 – In der dänischen Hauptstadt
Kopenhagen hatte die bundesdeutsche
Nationalmannschaft ein Fußball-Länderspiel gegen
Dänemark 3:1 gewonnen.
Juni 1971 in den Nachrichten
Nachtclub
mit Angela Gobelin
NDR.de
Am 22.06.1971 veröffentlichte Joni Mitchell ihr
Album "Blue", das seitdem als heiliger Gral aller
Songwriter*innen gilt. In einer bis dahin nicht ....
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