November 1958 – Ferhat Abbas zeigt sich verhandlungsbereit

November 1958
Am 1. November 1958 zeigt sich der Chef der algerischen Exilregierung, Ferhat Abbas in dem seit vier Jahren andauernden Krieges um die algerische Unabhängigkeit, dass er nach wie vor bereit sei, mit Frankreich über eine friedliche Regelung des Konflikts zu verhandeln. Am 26. November 1958 trafen sich Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) und der französische Ministerpräsident Charles de Gaulle in Bad Kreuznach zu einer allgemeinen Aussprache zusammen.
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Wichtige Ereignisse im November 1958

1. November
Zum vierten Jahrestag des Beginns des Krieges um die algerische Unabhängigkeit erklärte Ferhat Abbas, der Chef der algerischen Exilregierung in Kairo, er sei nach wie vor bereit, mit Frankreich über eine friedliche Regelung des Konflikts zu verhandeln.
2. November
Zwischen den nationalen Wissenschaftlichen Akademien der USA und der Sowjetunion wurde ein Kulturabkommen geschlossen.
3. November
In Paris wurde das neu errichtete UNESCO-Gebäude eingeweiht, an dem u. a. Pablo Picasso und Joan Miró mitgewirkt hatten.
4. November
Bei den Kongress- und Gouverneurswahlen in den USA erzielten die Demokraten bei hoher Wahlbeteiligung erhebliche Stimmengewinne.
5. November
Der Regierende Bürgermeister von West Berlin, Willy Brandt (SPD) wiese die Erklärungen von SED-Chef Walter Ulbricht, Berlin gehöre zum Territorium der DDR zurück. Berlin und die DDR gehörten vielmehr zu Deutschland, die Hauptstadt Deutschlands sei und bleibe Berlin.
6. November
Der Bundestag verabschiedete mit großer Mehrheit eine Novelle zum Lebensmittelgesetz, die u. a. die Zulässigkeit von Fremdstoffen in Lebensmittel stark einschränkte.
7. November
US-Präsident Dwight D. Eisenhower äußerte sich zur Fortführung der sowjetischen Kernwaffenversuche: Diese stünden im Gegensatz zur UN-Resolution vom 4. November und entbänden somit die USA von jeder Verpflichtung, die sie mit ihrem Angebot zu einem Atomteststopp eingegangen seien.
8. November
In Bonn trafen Bundeskanzler Konrad Adenauer und der kanadische Ministerpräsident John Diefenbaker zu zweitägigen Gesprächen zusammen. Im Mittelpunkt standen Fragen des atlantischen Militärbündnisses, sowie mögliche Folgen des wirtschaftlichen Zusammenschlusses in Europa.
9. November
Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch wurde in Darmstadt mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.
10. November
Nach einem Luftzwischenfall über Syrien brach der jordanische König Hussein seinen Flug nach Europa ab. Er erklärte, zwei Jäger der Vereinigten Arabischen Republik (VAR) hätten sein Flugzeug angegriffen, nachdem er der Aufforderung, im syrischen Damaskus zu landen, nicht nachgekommen sei.
11. November
Die britische Regierung erklärte sich nicht bereit, den sowjetischen Plan einer sofortigen Einstellung der Kernwaffenversuche ohne ein gleichzeitiges Abkommen über ein Kontrollsystem anzunehmen.
12. November
In einem Memorandum forderte die DDR 60 Staaten auf, ihre diplomatischen Beziehungen nicht auf die Bundesrepublik zu beschränken, sondern auch die DDR anzuerkennen.
13. November
Auf der Jahresversammlung der 21 Staaten des Colombo-Plans in Seattle im US-Bundesstaat Washington stellte US-Präsident Dwight D. Eisenhower einen Fünfpunkteplan zur wirtschaftlichen Förderung der unterentwickelten Länder vor.
14. November
Der baden-württembergische Ministerpräsident Gebhard Müller (CDU) wurde vom Bundesrat zum Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe gewählt. Er wurde Nachfolger des verstorbenen Joseph Wintrich.
15. November
Vor Journalisten in Bad Godesberg erklärte Bundeskanzler Konrad Adenauer, dass durch die Moskauer Rede von Ministerpräsident Nikita S. Chruschtschow am 10. November eine äußerst gefährliche Lage nicht nur für die Bundesrepublik, sondern für die ganze Welt entstanden war.
16. November
Bei den Wahlen zur DDR-Volkskammer erhielten die Kandidaten der Einheitsliste erwartungsgemäß 99,87 Prozent der abgegebenen Stimmen.
17. November
Der marokkanische König Muhammad V. forderte den Abzug aller US-amerikanischen Truppen aus seinem Land.
18. November
Norwegen/BRD 1958 – Norwegen und die BRD schlossen ein Doppelbesteuerungsabkommen miteinander.
19. November
Die UN-Beobachtertruppe im Libanon betrachtete ihre Aufgabe als beendet und zog sich zurück. Am 25. November strich der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Klage des Libanons gegen die Vereinigte Arabische Republik von der Tagesordnung.
20. November
Das US-Außenministerium erklärte, die USA würden auf ihren Rechten in Berlin bestehen und wären gewillt, die Versorgung ihrer Truppen und gegebenenfalls der Bevölkerung gegen alle Widerstände durchzusetzen, falls die Sowjets die Kontrolle der Zufahrtsstraßen und des Luftverkehrs der DDR-Regierung übergeben würden.
21. November
Die rund 1500 Beschäftigten vom Werk Gelsenkirchen des Hüttenwerkes Oberhausen erhielten ihren Lohn erstmals nicht mehr in der Lohntüte, sondern er wurde ihnen, wie den Angestellten, für den ganzen Monat überwiesen.
22. November
Bei den Wahlen in Australien gewann die bisherige Regierungskoalition aus Liberalen und Agrariern unter Führung von Ministerpräsident Robert Menzies wieder die Mehrheit im Parlament.
23. November
Das seit 1957 unabhängige Ghana und Guinea, das seit dem 2. Oktober souverän war, gaben bekannt, dass sie eine Union eingehen würden, die den Kern der zukünftigen Vereinigten Staaten von Westafrika bilden sollte.
24. November
SED-Chef Walter Ulbricht erklärte in einem Interview mit der Londoner „Daily Mail“, dass derjenige, der das Gebiet der DDR auf dem Wasser-, Land- oder Luftweg benutzte, Die Regierung der DDR de facto anerkenne.
25. November
Die Territorialversammlung in Saint-Louis proklamierte Senegal zur autonomen Republik innerhalb der Französischen Gemeinschaft. Der Soudan (seit 1960 Mali) hatte schon einen Tag zuvor diesen Schritt vollzogen. Am 28. November folgten Gabun, Kongo, Tschad und Mauretanien.
27. November
UdSSR 1958 – Mit dem Berlin-Ultimatum richtete sich die UdSSR an die Westmächte.
28. November
In Reaktion auf das sowjetische Ultimatum vom Vortag betonte DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl erneut, dass ganz Berlin auf dem Territorium der DDR liege und die Hauptstadt der DDR sei. In derselben Frage erklärte das britische Außenministerium, die internationalen Abkommen über Deutschland und Berlin könnten nicht einseitig widerrufen werden.
29. November
Der sowjetische Ministerpräsident und Parteiführer Nikita S. Chruschtschow schlug die Einberufung einer Roundtable-Konferenz mit Gesprächspartnern aus Ost und West vor, um eine friedliche Lösung der Berlin-Frage zu finden.
30. November
Die bulgarische Nationalversammlung wählte das Mitglied des Politbüros Dimitar Ganew zum Nachfolger des drei Tage zuvor verstorbenen Georgi Damjanow zum Präsidenten.

November 1958 in den Nachrichten

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