Deutsche Reich und Österreich schlossen ein
Handels- und Finanzabkommen mit Wirkung vom 10.
September. Dabei wurden die bestehenden
Handelsverträge mit den Verträgen von Versailles
und St. Germain angepasst.
In Berlin begann eine Reichskonferenz der USPD
von einer Dauer von drei Tagen. Dabei besprachen
die Delegierten das Verhältnis der Partei zur
Kommunistischen Dritten Internationale. Rudolf
Hilferding und Georg Ledebour stimmten gegen die
Annahme der sogenannten 21 Punkte und den
Beitritt zur Komintern. Adolf Hoffmann und Franz
Dahlem hingegen stimmten dafür. Die Mehrheit der
Konferenzteilnehmer lehnte die Annahme der 21
Punkte ab.
1. September
Aufgrund sozialer Probleme wurden in Italien
Fabriken besetzt, was zu einer Verschärfung der
innenpolitischen Probleme führte.
1. September
Ein Untersuchungsausschuss unter Vorsitz des
parlamentarischen Staatssekretärs im
Reichswehrministerium, Christian Stock (MSPD),
erörterte die Beteiligung von Offizieren der
Reichswehr am Kapp-Putsch. Von den Mitgliedern
des Ausschusses werden Entlassungen,
Beurlaubungen und Versetzungen hochrangiger
Offiziere vorgeschlagen.
1. September
Frankreich rief unter Einbeziehung von Tripoli,
Sur, Saida und der Al Bika-Senke den Staat
Libanon mit der Hauptstadt Beirut aus. In dem
Staat stellen die christlichen Einwohner, die
katholischen Maroniten, eine knappe Mehrheit.
Der Libanon und Syrien gehören zum französischen
Völkerbundmandat.
2. September
In Baku in Russland begann der Kongress der
Völker des Ostens, der bis zum 8. September
dauern soll. An dem Kongress nahmen 1800
Delegierte aus verschiedenen asiatischen Ländern
teil. Es wurde ein revolutionärer
Aktionsausschuss gegründet, der unter der
Kontrolle der kommunistischen Internationalen (Komintern)
arbeiten sollte. Von dem sowjetischen Politiker
Grigori J. Sinowjew, der Vorsitzender des
Exekutivkomitees der Komintern war, wurden die
asiatischen Völker zur sozialen und nationalen
Befreiung aufgerufen.
3. September
Die Sozialisierungskommission, die am 15. Mai
vom damaligen Reichskabinett unter Hermann
Müller (MSPD) einberufen worden war, gab einen
Bericht über die Neuordnung des Kohlebergbaus
heraus. Das Mehrheitsvotum, das von dem
Industriellen und Politiker Walther Rathenau
entworfen worden war, sah eine allmähliche
Überführung in Gemeinwirtschaft unter
vorläufigem Fortbestand der privaten
Kapitalverhältnisse vor. Emil Lederer verfasste
ein Minderheitenvotum, in dem die sofortige
Vollsozialisierung des Kohlebergbaus geFordert
wurde.
3. September
Italien und das Königreich der Serben, Kroaten
und Slowenen Forderten von Österreich die
Auslieferung von Personen, die wegen
Kriegsverbrechen beschuldigt wurden. Darunter
befand sich der ehemalige Oberbefehlshaber der
Balkantruppen, Oskar Potiorek und der ehemalige
österreichische Ministerpräsident, Heinrich,
Graf von Clam-Martinic.
3. September
Die Operette „Wenn die Liebe erwacht“ von Eduard
Künneke wurde am Theater am Nollendorfplatz in
Berlin uraufgeführt.
4. September
In Moskau wurde ein Volkskommissariat für den
Außenhandel gegründet. Es war für Import und
Export und für die Verteilung der Güter
zuständig.
5. September
General und Politiker Alvaro Obregon wurde zum
neuen Staatspräsident von Mexiko gewählt. Er
trat am 1. Dezember die Nachfolge des
vorübergehenden Staatsoberhauptes Adolfo de la
Huerta an.
5. September
In Bukarest ratifizierte das rumänische
Parlament den Friedensvertrag mit dem Deutschen
Reich. Der Vertrag trat mit der Hinterlegung der
Ratifikationsurkunde in Paris am 14. September
in Kraft.
5. September
Als Konsequenz des Sturms auf das französische
Konsulat in Breslau (heute Wroclaw) wurden
Grundrechte der Verfassung für das Stadtgebiet
von Breslau von Reichspräsident Friedrich Ebert
(MSPD) außer Kraft gesetzt. Mit der bis zum 20.
September gültigen Verordnung sollte eine
Wiederholung dieser Vorgänge verhindert werden.
5. September
Rund 10.000 Jugendliche demonstrierten in
Berlin, aus Anlass des Internationalen
Jugendtages, um ihre Solidarität mit dem
sozialistischen Sowjetrussland zu bekunden.
5. September
In New York gewann der 17-jährige
US-Tennisspieler William T. (Big Bill) Tilden
die US-Tennismeisterschaften von Forest Hill. Er
besiegte seinen Landsmann William M. Johnston
mit 6:1, 1:6, 7:5, 5:7, 6:3. Tilden zählte zu
den großen Tennisstars der 20er Jahre.
5. September
Der US-amerikanische Leichtathlet Jackson Scholz
stellte in Stockholm mit 10,6 sec den Weltrekord
über 100 m ein. Der Weltrekord wurde seit 1912
von Donald Lippincott gehalten.
6. September
Bei einer Volksabstimmung über eine neue
Verfassung, die anlässlich der Eingliederung des
früheren deutschen Landesteils Nordschleswig in
Dänemark abgehalten wurde, wurde der
erForderliche Stimmenanteil von 45 Prozent
Ja-Stimmen deutlich übertroffen. Die Sozialisten
hatten zur Stimmenthaltung aufgerufen. Am 10.
November unterschrieb der dänische König
Christian X. die neue Verfassung.
6. September
In Portsmouth begann der 52. Kongress der
britischen Gewerkschaften. 950 Delegierte, die
rund 6,7 Millionen Mitglieder vertraten, nahmen
an dem Kongress teil. Am 9. September beschloss
der Kongress die Gründung eines 30 Mann starken
Vollzugsausschusses zur Koordination zentraler
Aktionen.
6. September
Der US-amerikanische Boxer Jack Dempsey
(eigentlich William Harrison) verteidigte seinen
1919 errungenen Weltmeistertitel im
Schwergewicht. In Benton Harbor im
US-Bundesstaat Michigan besiegte er seinen
Landsmann Billy Miske durch ein K.o. in der
dritten Runde.
7. September
Frankreich und Belgien schlossen eine geheime
Militärallianz. Dieses Defensivabkommen wurde
nur bei einem nicht provozierten deutschen
Angriff auf einen der beiden Staaten wirksam.
Das Abkommen war in Belgien umstritten. Es galt
als Gegenleistung für die Tolerierung einer
belgisch-luxemburgischen Zollunion durch
Frankreich.
7. September
In Salzburg in Österreich endete nach drei Tagen
der Gründungsparteitag der Großdeutschen
Volkspartei. Zu ihr hatten sich verschiedene
deutsch-nationale und deutsch-liberale
Gruppierungen zusammengeschlossen. Das
sogenannte Salzburger Programm wurde von den
Großdeutschen verabschiedet, das den „Anschluss
Österreichs an das Deutsche Reich“ Forderte. Bei
den Parlamentswahlen am 17. Oktober gewannen sie
rund 17,3 Prozent der Stimmen. Der Großdeutsche
Leopold Waber wurde 1921 österreichischer
Innenminister.
7. September
In der Nordtoskana in Italien richtete ein
Erdbeben schwere Schäden an.
8. September
Das Komitee des indischen Nationalkongresses
beschloss die Unterstützung der sogenannten
Satjagraha-Bewegung. Sie basierte auf dem
Widerstandskonzept des indischen
Freiheitskämpfers Mohandas Karamchand (Mahatma)
Gandhi.
8. September
Der italienische Politiker und Dichter Gabriele
D’Annunzio rieg den Freistaat Fiume (Heute
Rijeka) aus.
9. September
In Stockholm im
Schweden wurde ein Gutachten zur
Aland-Frage bekannt, das der Völkerbund in
Auftrag gegeben hatte. Laut Gutachten sollte der
Völkerbund entscheiden, ob die Inseln zu
Finnland oder zu Schweden gehören sollten. Von
der finnischen Regierung war die Aland-Frage zu
einem rein innerfinnischen Problem erklärt
worden.
10. September
Von der Reichsregierung wurden angesichts der
stark ansteigenden Zahlen der Arbeitslosen 10
Millionen Mark für die Arbeitslosenfürsorge
bereitgestellt. Schon Anfang August waren 35
Millionen Mark bereitgestellt worden.
10. September
Die bisherige Zwangsbewirtschaftung für Fleisch
wurde von dem deutschen Reichsrat in Berlin
gegen den Widerstand des Freistaats Sachsen zum
1. Oktober 1920 aufgehoben.
10. September
Von der Lutherischen Landeskirche Bayerns wurde
auf einer Generalsynode eine neue Verfassung
gebilligt. Damit wurde die bisherige auf dem
Landesherrentum beruhende Verfassung ersetzt. In
Zukunft stand ein Kirchenpräsident an der Spitze
der Landeskirche und das Oberkonsistorium wurde
durch einen Landeskirchenrat ersetzt.
11. September
Auf einer Tagung des Reichsausschusses der
Freien Sozialistischen Jugend (FSJ) am 11. und
12. September wurde, beschloss sie, sich künftig
Kommunistische Jugend Deutschlands (KJD) zu
nennen. Die Anhänger der KAPD wurden wegen
„Fraktionstätigkeit“ ausgeschlossen. Die FSJ war
als revolutionäre deutsche Jugendorganisation am
26./27. Oktober 1918 gegründet worden und hatte
sich ein halbes Jahr später zur KPD bekannt.
12. September
In Berlin wurde die Wirtschaftspartei des
deutschen Mittelstandes, die sich später
Reichspartei des deutschen Mittelstandes
(Wirtschaftspartei) nannte, gegründet.
12. September
In Antwerpen endeten die VII. Olympischen
Spiele, die am 14. August eröffnet worden waren.
13. September
Zwischen der Bremer Reederei Norddeutscher Lloyd
und der US-Reederei United States Mail Steamship
Company war, wie jetzt bekannt wurde, ein
Schifffahrtsabkommen getroffen worden. Der
Norddeutsche Lloyd übernahm dementsprechend die
Generalvertretung der US-Reederei für
Mitteleuropa und stellte dieser
Abfertigungsanlagen und ihr Organisationsnetz
zur Verfügung. Zuvor hatte die Mail Steamship
Company einen großen Teil der nach dem Weltkrieg
in den USA verbliebenen deutschen
Passagierdampfern übernommen.
14. September
Das Deutsche Reich und die Schweiz einigten sich
in Bern auf ein vorläufiges Luftfahrtabkommen.
Es regelte vorwiegend den Verkehr von
Privatmaschinen und trat am 20. September in
Kraft.
15. September
Johann Cerny wurde neuer Ministerpräsident der
Tschechoslowakei und wurde somit Nachfolger des
Sozialdemokraten Wlastimil Tusar. Die
verschiedenen sozialistischen Parteien brachten
im Parlament trotz ihres Wahlerfolges im April
keine gemeinsame Mehrheit zustande.
15. September
Im Tisza-Prozess wurden in Budapest die Urteile
gefällt. Unter anderem wurde zweimal die
Todesstrafe verhängt.
15. September
In der Enzyklika „Spiritus Paraclitus“ wendete
sich Papst Benedikt XV. gegen Fehlversuche der
Bibelforschung, um ungelöste Fragen der Heiligen
Schrift aufklären zu wollen.
16. September
Der französische Staatspräsident Paul Deschanel
trat aus Gesundheitsgründen zurück.
16. September
In Lettland wurde aufgrund einer Agrarreform der
Agrarbesitz, der sich in baltisch-deutschen
Händen befunden hatte, enteignet und umverteilt.
Zusammen mit den estländischen Agrargesetzen vom
10. Oktober wurden über 1600 Rittergüter mit
einer Fläche von 4,3 Millionen Hektar neu
verteilt. Damit wurde die politische und
wirtschaftliche Macht des baltisch-deutschen
Adels gebrochen
16. September
In der Wall Street im Banken- und Börsenviertel
von New York explodierte eine Bombe. Dabei
starben 30 Menschen und 400 wurden verletzt.
17. September
In Würzburg endete nach drei Tagen eine
Generalversammlung der katholischen
Jünglingsvereine. Dabei wurde die Deutsche
Jugendkraft (DJK), der Reichsverband für
Leibesübungen in katholischen Vereinen, als
Sportbund der katholischen Jugend gegründet. Das
erste Reichstreffen sollte 1921 in Düsseldorf
stattfinden. Der DJK-Verband wurde 1935
verboten.
18. September
Vom 16. bis 18. September fand in Bamberg der
erste ordentliche Parteitag der Bayerischen
Volkspartei (BVP) statt.
18. September
In Berlin wurde die Verordnung über die Bildung
von Studentenschaften an preußischen Hochschulen
erlassen. Die voll immatrikulierten Studenten
mit deutscher Staatsangehörigkeit einer
preußischen Universität oder sonstigen
Hochschule bildeten demnach die örtliche
„Studentenschaft“. Deren Aufgabe war unter
anderem die Vertretung aller Studenten und die
Teilnahme an der akademischen Selbstverwaltung.
19. September
In Angora (Ankara) erklärte die türkische
Nationalversammlung dem seit 1918 unabhängigen
Armenien den Krieg. Der Angriff begann am 22.
September. Nachdem Kars erobert und die
Hauptstadt Eriwan bedroht wurde, ersuchte
Armenien um einen Waffenstillstand, der am 18.
November abgeschlossen wurde. Somit machten der
bolschewistische Aufstand Ende November und der
türkische Angriff dem unabhängigen Armenien ein
Ende.
19. September
Der Verein zur Abwehr des Antisemitismus hielt
in Nürnberg seine Jahresversammlung ab. Der
deutsche Politiker und Reichstagsabgeordnete
Georg Gothein (DDP), der früher
Reichsschatzmeister war, warnte vor einer
Ausbreitung des Antisemitismus an Schulen und in
der Reichswehr.
20. September
Die neunte Tagung des Völkerbundsrats endete in
Paris. Er hatte sich mit der Frage der
Alandinseln, über die sich Finnland und Schweden
stritten, beschäftigt. Der Völkerbund entschied
später über eine weitgehende Autonomie und einen
Verbleib der Inseln bei Finnland. Das Ergebnis
der Volksbefragung im Abstimmungsgebiet
Eupen-Malmedy wurde vom Völkerbundsrat offiziell
anerkannt. Die deutsche Regierung hatte Belgien
vorgeworfen, die Stimmabgabe manipuliert zu
haben.
20. September
Laut Parteiorgan „Rote Fahne“ änderte die KPD
ihren Namen in „Kommunistische Partei
Deutschlands (Sektion der Kommunistischen
Internationalen)“. Sie gab damit ihren Beinamen
„Spartakusbund“, der seit Parteigründung
bestand, auf.
21. September
Die preußische Landesversammlung nahm einen
Gesetzentwurf zum Notetat gegen die Stimmen der
USPD an. Die bestehende Ermächtigung für die
Regierung über die Verfügung über die
Staatsmittel im Rahmen des bisherigen Etats
wurde bis zum 31. Dezember 1920 verlängert. Die
Ermächtigung wäre sonst Ende September
abgelaufen.
21. September
Das Lied der Arbeiterbewegung „Brüder zur Sonne,
zur Freiheit“ wurde in Deutschland erstmals
öffentlich gesungen.
22. September
Reichswirtschaftsminister Ernst Scholz (DVP)
wurde von der deutschen Reichsregierung mit
einem Gesetzentwurf zur Sozialisierung des
Kohlenbergbaus beauftragt. Die Vorschläge der
Sozialisierungskommission vom 3. September 1920
sollten als Grundlage des Entwurfs dienen. Das
Gesetzesvorhaben wurde jedoch aufgrund der
Ablehnung der DVP-Reichstagsfraktion und
bergbaulicher Unternehmerverbände sowie
rechtlicher Bedenken im Zusammenhang mit der
Reparationsfrage, nicht verwirklicht.
22. September
Im polnisch-russischen Krieg werden auf
Betreiben der Alliierten die begonnenen
Friedensgespräche im neutralen Riga fortgesetzt.
Sie endeten am 12. Oktober mit dem Vorfrieden
von Riga.
22. September
In dritter Lesung wurde ein Gesetzentwurf über
Zulassungsbeschränkungen an ungarischen
Hochschulen von der ungarischen
Nationalversammlung in Budapest angenommen. Das
Gesetz richtet sich vor allem gegen jüdische
Studenten und soll den jüdischen
Akademikernachwuchs radikal verringern. Das
Gesetz war Bestandteil einer antijüdischen,
rassistischen Politik von Ministerpräsident Pal
Graf Teleki, der außerdem Forderte, Juden aus
dem Staatsdienst zu verdrängen.
22. September
Der Berliner Oberbürgermeister Adolf Wermuth
(parteilos) wurde mit 107 gegen 50 Stimmen von
der Stadtverordnetenversammlung bestätigt.
Wermuth erklärte bereits am 25. November seinen
Rücktritt.
23. September
Der bisherige Ministerpräsident Alexandre
Millerand wurde von der französischen
Nationalversammlung in Paris zum Staatspräsident
gewählt. Am 24. September wurde der Republikaner
Georges Leygues neuer Ministerpräsident.
23. September
Der Kommunalpolitiker und Bürgermeister von
Saarlouis, Jakob Hector, wurde zum Mitglied der
fünfköpfigen Regierungskommission für das
Saargebiet ernannt. Er wurde somit Nachfolger
von Alfred von Boch. Am 13. Februar übernahm er
die Abteilung Land-, Forstwirtschaft und
Volkswohlfahrt des Exekutivgremiums, das unter
Kontrolle des Völkerbundes gebildet worden war.
Boch war nach einem Streik der Beamten
zurückgetreten.
24. September
In Brüssel fand zwischen dem 24. September und
8. Oktober eine internationale Finanzkonferenz
statt, die vom Völkerbund einberufen worden war.
Daran waren 39 Staaten beteiligt, darunter auch
das Deutsche Reich. Am 7. Oktober Forderten die
Delegierten unter anderem die Gründung eines
internationalen Kreditinstituts und eine
Beschränkung der Rüstungsausgaben.
24. September
Die deutsche Regierung wurde vom Völkerbund
eingeladen, am 15. Oktober in Paris an einer
Tagung des vorläufigen Völkerbundesschusses für
Verkehrs- und Transitfragen teilzunehmen.
25. September
In Hamburg wurden auf einer Tagung der Hafen
Bautechnischen Gesellschaft Pläne für den Hafen
der
Rheinmetropole Köln besprochen.
26. September
Das griechische Parlament wurde in Athen
aufgelöst. Am 1. November sollten Neuwahlen
stattfinden. Der tatsächliche Wahltermin war der
14. November.
26. September
In Bayern fand das erste Landesschießen der
bayerischen Einwohnerwehren statt. Die extrem
rechts orientierten Einwohnerwehren wollten
damit ihre politische Bedeutung unterstreichen.
An dem Begrüßungsakt in München nahmen der
bayerische Ministerpräsident Gustav von Kahr und
der Orgesch-Begründer Georg Escherich teil.
26. September
Anlässlich der 42. Hauptversammlung des Vereins
zur Wahrung der Interessen der chemischen
Industrie Deutschlands, sprach sich der
Vorsitzende, der deutsche Chemiker und
Industrielle Carl Duisburg gegen eine
Sozialisierung des Bergbaus aus. Die chemische
Industrie war auf Kohle als Rohstoff angewiesen.
Außerdem stritt Duisberg auf entsprechende
Vorhaltungen hin ab, dass sich die deutsche
chemische Industrie systematische auf den
Weltkrieg vorbereitet habe.
26. September
Im Marmorhaus in Berlin wurde der Filme
„Genuine“ von Robert Wienes uraufgeführt. Die
Filmdekorationen stammten von dem Maler,
Grafiker und Bühnenbildner Cesar Klein. Der
Regisseur Robert Wiese wurde 1920 durch seinen
expressionistisch-fantastischen Film „Das
Kabinett des Dr. Caligari“ bekannt.
26. September
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft unterlag
in Wien Österreich mit 2:3.
27. September
In Orleans begann der 14. Nationalkongress der
sozialistischen französischen
Gewerkschaftsorganisation CGT mit 800
Delegierten. Bei dem Kongress ging es um die
Stellung zur Kommunistischen Internationalen (Komintern).
Eine Mehrheit der Gewerkschafter war gegen den
Anschluss an die Komintern und stimmte für die
Zusammenarbeit mit der sozialistischen Zweiten
Internationale.
28. September
Ein inoffizieller Parteitag vom 25. - 28.
September, der vom linken Flügel der
tschechischen Sozialistischen Partei einberufen
worden war, nahm ein Programm an, das sich an
der Kommunistischen Internationale (Komintern)
orientierte. Am 30. September schloss die
sozialistische Parteileitung, die den Kongress
bekämpft hatte, die Hauptbeteiligten an dem
Treffen der Linkssozialisten aus der Partei aus.
28. September
Der spanische Botschafter in Berlin, Pablo Soler
y Guardiolo, überreichte in Berlin
Reichspräsident Friedrich Ebert (MSPD) sein
Beglaubigungsschreiben.
29. September
In Wien beriet die österreichische
Nationalversammlung über die neue Verfassung. Am
1. Oktober wurde die Verfassung der ersten
Republik Österreich verabschiedet.
29. September
Der Zentrumsabgeordnete Wilhelm Mayer-Kaufbeuren,
der bisher deutscher Geschäftsträger in Paris
war, überreichte dem französischen Präsidenten
Alexandre Millerand sein Beglaubigungsschreiben
als deutscher Botschafter.
30. September
In einer Note Forderten die Alliierten von der
bulgarischen Regierung die Auslieferung von 507
Militär- und Zivilpersonen im Zusammenhang mit
dem Weltkrieg. Zu diesen Personen zählten auch
der frühere bulgarische König Ferdinand und der
frühere Ministerpräsident Wasil Radolslawow.
Bulgarien hatte 1915 aufseiten des Deutschen
Reiches und Österreich-Ungarns in den Weltkrieg
eingegriffen.
Der DJK-Sportverband gründete sich in Würzburg.
Generalpräsens Carl Mosterts (1874-1926) wurde am
16. September 1920 zum Vorsitzenden ...