September 1920 - Verträge angepasst

Kalender September 1920
Deutsche Reich und Österreich schlossen ein Handels- und Finanzabkommen mit Wirkung vom 10. September. Dabei wurden die bestehenden Handelsverträge mit den Verträgen von Versailles und St. Germain angepasst. In Berlin begann eine Reichskonferenz der USPD von einer Dauer von drei Tagen. Dabei besprachen die Delegierten das Verhältnis der Partei zur Kommunistischen Dritten Internationale. Rudolf Hilferding und Georg Ledebour stimmten gegen die Annahme der sogenannten 21 Punkte und den Beitritt zur Komintern. Adolf Hoffmann und Franz Dahlem hingegen stimmten dafür. Die Mehrheit der Konferenzteilnehmer lehnte die Annahme der 21 Punkte ab.


Wichtige Ereignisse im September 1920

1. September
Aufgrund sozialer Probleme wurden in Italien Fabriken besetzt, was zu einer Verschärfung der innenpolitischen Probleme führte.
1. September
Ein Untersuchungsausschuss unter Vorsitz des parlamentarischen Staatssekretärs im Reichswehrministerium, Christian Stock (MSPD), erörterte die Beteiligung von Offizieren der Reichswehr am Kapp-Putsch. Von den Mitgliedern des Ausschusses werden Entlassungen, Beurlaubungen und Versetzungen hochrangiger Offiziere vorgeschlagen.
1. September
Frankreich rief unter Einbeziehung von Tripoli, Sur, Saida und der Al Bika-Senke den Staat Libanon mit der Hauptstadt Beirut aus. In dem Staat stellen die christlichen Einwohner, die katholischen Maroniten, eine knappe Mehrheit. Der Libanon und Syrien gehören zum französischen Völkerbundmandat.
2. September
In Baku in Russland begann der Kongress der Völker des Ostens, der bis zum 8. September dauern soll. An dem Kongress nahmen 1800 Delegierte aus verschiedenen asiatischen Ländern teil. Es wurde ein revolutionärer Aktionsausschuss gegründet, der unter der Kontrolle der kommunistischen Internationalen (Komintern) arbeiten sollte. Von dem sowjetischen Politiker Grigori J. Sinowjew, der Vorsitzender des Exekutivkomitees der Komintern war, wurden die asiatischen Völker zur sozialen und nationalen Befreiung aufgerufen.
3. September
Die Sozialisierungskommission, die am 15. Mai vom damaligen Reichskabinett unter Hermann Müller (MSPD) einberufen worden war, gab einen Bericht über die Neuordnung des Kohlebergbaus heraus. Das Mehrheitsvotum, das von dem Industriellen und Politiker Walther Rathenau entworfen worden war, sah eine allmähliche Überführung in Gemeinwirtschaft unter vorläufigem Fortbestand der privaten Kapitalverhältnisse vor. Emil Lederer verfasste ein Minderheitenvotum, in dem die sofortige Vollsozialisierung des Kohlebergbaus geFordert wurde.
3. September
Italien und das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen Forderten von Österreich die Auslieferung von Personen, die wegen Kriegsverbrechen beschuldigt wurden. Darunter befand sich der ehemalige Oberbefehlshaber der Balkantruppen, Oskar Potiorek und der ehemalige österreichische Ministerpräsident, Heinrich, Graf von Clam-Martinic.
3. September
Die Operette „Wenn die Liebe erwacht“ von Eduard Künneke wurde am Theater am Nollendorfplatz in Berlin uraufgeführt.
4. September
In Moskau wurde ein Volkskommissariat für den Außenhandel gegründet. Es war für Import und Export und für die Verteilung der Güter zuständig.
5. September
General und Politiker Alvaro Obregon wurde zum neuen Staatspräsident von Mexiko gewählt. Er trat am 1. Dezember die Nachfolge des vorübergehenden Staatsoberhauptes Adolfo de la Huerta an.
5. September
In Bukarest ratifizierte das rumänische Parlament den Friedensvertrag mit dem Deutschen Reich. Der Vertrag trat mit der Hinterlegung der Ratifikationsurkunde in Paris am 14. September in Kraft.
5. September
Als Konsequenz des Sturms auf das französische Konsulat in Breslau (heute Wroclaw) wurden Grundrechte der Verfassung für das Stadtgebiet von Breslau von Reichspräsident Friedrich Ebert (MSPD) außer Kraft gesetzt. Mit der bis zum 20. September gültigen Verordnung sollte eine Wiederholung dieser Vorgänge verhindert werden.
5. September
Rund 10.000 Jugendliche demonstrierten in Berlin, aus Anlass des Internationalen Jugendtages, um ihre Solidarität mit dem sozialistischen Sowjetrussland zu bekunden.
5. September
In New York gewann der 17-jährige US-Tennisspieler William T. (Big Bill) Tilden die US-Tennismeisterschaften von Forest Hill. Er besiegte seinen Landsmann William M. Johnston mit 6:1, 1:6, 7:5, 5:7, 6:3. Tilden zählte zu den großen Tennisstars der 20er Jahre.
5. September
Der US-amerikanische Leichtathlet Jackson Scholz stellte in Stockholm mit 10,6 sec den Weltrekord über 100 m ein. Der Weltrekord wurde seit 1912 von Donald Lippincott gehalten.
6. September
Bei einer Volksabstimmung über eine neue Verfassung, die anlässlich der Eingliederung des früheren deutschen Landesteils Nordschleswig in Dänemark abgehalten wurde, wurde der erForderliche Stimmenanteil von 45 Prozent Ja-Stimmen deutlich übertroffen. Die Sozialisten hatten zur Stimmenthaltung aufgerufen. Am 10. November unterschrieb der dänische König Christian X. die neue Verfassung.
6. September
In Portsmouth begann der 52. Kongress der britischen Gewerkschaften. 950 Delegierte, die rund 6,7 Millionen Mitglieder vertraten, nahmen an dem Kongress teil. Am 9. September beschloss der Kongress die Gründung eines 30 Mann starken Vollzugsausschusses zur Koordination zentraler Aktionen.
6. September
Der US-amerikanische Boxer Jack Dempsey (eigentlich William Harrison) verteidigte seinen 1919 errungenen Weltmeistertitel im Schwergewicht. In Benton Harbor im US-Bundesstaat Michigan besiegte er seinen Landsmann Billy Miske durch ein K.o. in der dritten Runde.
7. September
Frankreich und Belgien schlossen eine geheime Militärallianz. Dieses Defensivabkommen wurde nur bei einem nicht provozierten deutschen Angriff auf einen der beiden Staaten wirksam. Das Abkommen war in Belgien umstritten. Es galt als Gegenleistung für die Tolerierung einer belgisch-luxemburgischen Zollunion durch Frankreich.
7. September
In Salzburg in Österreich endete nach drei Tagen der Gründungsparteitag der Großdeutschen Volkspartei. Zu ihr hatten sich verschiedene deutsch-nationale und deutsch-liberale Gruppierungen zusammengeschlossen. Das sogenannte Salzburger Programm wurde von den Großdeutschen verabschiedet, das den „Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich“ Forderte. Bei den Parlamentswahlen am 17. Oktober gewannen sie rund 17,3 Prozent der Stimmen. Der Großdeutsche Leopold Waber wurde 1921 österreichischer Innenminister.
7. September
In der Nordtoskana in Italien richtete ein Erdbeben schwere Schäden an.
8. September
Das Komitee des indischen Nationalkongresses beschloss die Unterstützung der sogenannten Satjagraha-Bewegung. Sie basierte auf dem Widerstandskonzept des indischen Freiheitskämpfers Mohandas Karamchand (Mahatma) Gandhi.
8. September
Der italienische Politiker und Dichter Gabriele D’Annunzio rieg den Freistaat Fiume (Heute Rijeka) aus.
9. September
In Stockholm im Schweden wurde ein Gutachten zur Aland-Frage bekannt, das der Völkerbund in Auftrag gegeben hatte. Laut Gutachten sollte der Völkerbund entscheiden, ob die Inseln zu Finnland oder zu Schweden gehören sollten. Von der finnischen Regierung war die Aland-Frage zu einem rein innerfinnischen Problem erklärt worden.
10. September
Von der Reichsregierung wurden angesichts der stark ansteigenden Zahlen der Arbeitslosen 10 Millionen Mark für die Arbeitslosenfürsorge bereitgestellt. Schon Anfang August waren 35 Millionen Mark bereitgestellt worden.
10. September
Die bisherige Zwangsbewirtschaftung für Fleisch wurde von dem deutschen Reichsrat in Berlin gegen den Widerstand des Freistaats Sachsen zum 1. Oktober 1920 aufgehoben.
10. September
Von der Lutherischen Landeskirche Bayerns wurde auf einer Generalsynode eine neue Verfassung gebilligt. Damit wurde die bisherige auf dem Landesherrentum beruhende Verfassung ersetzt. In Zukunft stand ein Kirchenpräsident an der Spitze der Landeskirche und das Oberkonsistorium wurde durch einen Landeskirchenrat ersetzt.
11. September
Auf einer Tagung des Reichsausschusses der Freien Sozialistischen Jugend (FSJ) am 11. und 12. September wurde, beschloss sie, sich künftig Kommunistische Jugend Deutschlands (KJD) zu nennen. Die Anhänger der KAPD wurden wegen „Fraktionstätigkeit“ ausgeschlossen. Die FSJ war als revolutionäre deutsche Jugendorganisation am 26./27. Oktober 1918 gegründet worden und hatte sich ein halbes Jahr später zur KPD bekannt.
12. September
In Berlin wurde die Wirtschaftspartei des deutschen Mittelstandes, die sich später Reichspartei des deutschen Mittelstandes (Wirtschaftspartei) nannte, gegründet.
12. September
In Antwerpen endeten die VII. Olympischen Spiele, die am 14. August eröffnet worden waren.
13. September
Zwischen der Bremer Reederei Norddeutscher Lloyd und der US-Reederei United States Mail Steamship Company war, wie jetzt bekannt wurde, ein Schifffahrtsabkommen getroffen worden. Der Norddeutsche Lloyd übernahm dementsprechend die Generalvertretung der US-Reederei für Mitteleuropa und stellte dieser Abfertigungsanlagen und ihr Organisationsnetz zur Verfügung. Zuvor hatte die Mail Steamship Company einen großen Teil der nach dem Weltkrieg in den USA verbliebenen deutschen Passagierdampfern übernommen.
14. September
Das Deutsche Reich und die Schweiz einigten sich in Bern auf ein vorläufiges Luftfahrtabkommen. Es regelte vorwiegend den Verkehr von Privatmaschinen und trat am 20. September in Kraft.
15. September
Johann Cerny wurde neuer Ministerpräsident der Tschechoslowakei und wurde somit Nachfolger des Sozialdemokraten Wlastimil Tusar. Die verschiedenen sozialistischen Parteien brachten im Parlament trotz ihres Wahlerfolges im April keine gemeinsame Mehrheit zustande.
15. September
Im Tisza-Prozess wurden in Budapest die Urteile gefällt. Unter anderem wurde zweimal die Todesstrafe verhängt.
15. September
In der Enzyklika „Spiritus Paraclitus“ wendete sich Papst Benedikt XV. gegen Fehlversuche der Bibelforschung, um ungelöste Fragen der Heiligen Schrift aufklären zu wollen.
16. September
Der französische Staatspräsident Paul Deschanel trat aus Gesundheitsgründen zurück.
16. September
In Lettland wurde aufgrund einer Agrarreform der Agrarbesitz, der sich in baltisch-deutschen Händen befunden hatte, enteignet und umverteilt. Zusammen mit den estländischen Agrargesetzen vom 10. Oktober wurden über 1600 Rittergüter mit einer Fläche von 4,3 Millionen Hektar neu verteilt. Damit wurde die politische und wirtschaftliche Macht des baltisch-deutschen Adels gebrochen
16. September
In der Wall Street im Banken- und Börsenviertel von New York explodierte eine Bombe. Dabei starben 30 Menschen und 400 wurden verletzt.
17. September
In Würzburg endete nach drei Tagen eine Generalversammlung der katholischen Jünglingsvereine. Dabei wurde die Deutsche Jugendkraft (DJK), der Reichsverband für Leibesübungen in katholischen Vereinen, als Sportbund der katholischen Jugend gegründet. Das erste Reichstreffen sollte 1921 in Düsseldorf stattfinden. Der DJK-Verband wurde 1935 verboten.
18. September
Vom 16. bis 18. September fand in Bamberg der erste ordentliche Parteitag der Bayerischen Volkspartei (BVP) statt.
18. September
In Berlin wurde die Verordnung über die Bildung von Studentenschaften an preußischen Hochschulen erlassen. Die voll immatrikulierten Studenten mit deutscher Staatsangehörigkeit einer preußischen Universität oder sonstigen Hochschule bildeten demnach die örtliche „Studentenschaft“. Deren Aufgabe war unter anderem die Vertretung aller Studenten und die Teilnahme an der akademischen Selbstverwaltung.
19. September
In Angora (Ankara) erklärte die türkische Nationalversammlung dem seit 1918 unabhängigen Armenien den Krieg. Der Angriff begann am 22. September. Nachdem Kars erobert und die Hauptstadt Eriwan bedroht wurde, ersuchte Armenien um einen Waffenstillstand, der am 18. November abgeschlossen wurde. Somit machten der bolschewistische Aufstand Ende November und der türkische Angriff dem unabhängigen Armenien ein Ende.
19. September
Der Verein zur Abwehr des Antisemitismus hielt in Nürnberg seine Jahresversammlung ab. Der deutsche Politiker und Reichstagsabgeordnete Georg Gothein (DDP), der früher Reichsschatzmeister war, warnte vor einer Ausbreitung des Antisemitismus an Schulen und in der Reichswehr.
20. September
Die neunte Tagung des Völkerbundsrats endete in Paris. Er hatte sich mit der Frage der Alandinseln, über die sich Finnland und Schweden stritten, beschäftigt. Der Völkerbund entschied später über eine weitgehende Autonomie und einen Verbleib der Inseln bei Finnland. Das Ergebnis der Volksbefragung im Abstimmungsgebiet Eupen-Malmedy wurde vom Völkerbundsrat offiziell anerkannt. Die deutsche Regierung hatte Belgien vorgeworfen, die Stimmabgabe manipuliert zu haben.
20. September
Laut Parteiorgan „Rote Fahne“ änderte die KPD ihren Namen in „Kommunistische Partei Deutschlands (Sektion der Kommunistischen Internationalen)“. Sie gab damit ihren Beinamen „Spartakusbund“, der seit Parteigründung bestand, auf.
21. September
Die preußische Landesversammlung nahm einen Gesetzentwurf zum Notetat gegen die Stimmen der USPD an. Die bestehende Ermächtigung für die Regierung über die Verfügung über die Staatsmittel im Rahmen des bisherigen Etats wurde bis zum 31. Dezember 1920 verlängert. Die Ermächtigung wäre sonst Ende September abgelaufen.
21. September
Das Lied der Arbeiterbewegung „Brüder zur Sonne, zur Freiheit“ wurde in Deutschland erstmals öffentlich gesungen.
22. September
Reichswirtschaftsminister Ernst Scholz (DVP) wurde von der deutschen Reichsregierung mit einem Gesetzentwurf zur Sozialisierung des Kohlenbergbaus beauftragt. Die Vorschläge der Sozialisierungskommission vom 3. September 1920 sollten als Grundlage des Entwurfs dienen. Das Gesetzesvorhaben wurde jedoch aufgrund der Ablehnung der DVP-Reichstagsfraktion und bergbaulicher Unternehmerverbände sowie rechtlicher Bedenken im Zusammenhang mit der Reparationsfrage, nicht verwirklicht.
22. September
Im polnisch-russischen Krieg werden auf Betreiben der Alliierten die begonnenen Friedensgespräche im neutralen Riga fortgesetzt. Sie endeten am 12. Oktober mit dem Vorfrieden von Riga.
22. September
In dritter Lesung wurde ein Gesetzentwurf über Zulassungsbeschränkungen an ungarischen Hochschulen von der ungarischen Nationalversammlung in Budapest angenommen. Das Gesetz richtet sich vor allem gegen jüdische Studenten und soll den jüdischen Akademikernachwuchs radikal verringern. Das Gesetz war Bestandteil einer antijüdischen, rassistischen Politik von Ministerpräsident Pal Graf Teleki, der außerdem Forderte, Juden aus dem Staatsdienst zu verdrängen.
22. September
Der Berliner Oberbürgermeister Adolf Wermuth (parteilos) wurde mit 107 gegen 50 Stimmen von der Stadtverordnetenversammlung bestätigt. Wermuth erklärte bereits am 25. November seinen Rücktritt.
23. September
Der bisherige Ministerpräsident Alexandre Millerand wurde von der französischen Nationalversammlung in Paris zum Staatspräsident gewählt. Am 24. September wurde der Republikaner Georges Leygues neuer Ministerpräsident.
23. September
Der Kommunalpolitiker und Bürgermeister von Saarlouis, Jakob Hector, wurde zum Mitglied der fünfköpfigen Regierungskommission für das Saargebiet ernannt. Er wurde somit Nachfolger von Alfred von Boch. Am 13. Februar übernahm er die Abteilung Land-, Forstwirtschaft und Volkswohlfahrt des Exekutivgremiums, das unter Kontrolle des Völkerbundes gebildet worden war. Boch war nach einem Streik der Beamten zurückgetreten.
24. September
In Brüssel fand zwischen dem 24. September und 8. Oktober eine internationale Finanzkonferenz statt, die vom Völkerbund einberufen worden war. Daran waren 39 Staaten beteiligt, darunter auch das Deutsche Reich. Am 7. Oktober Forderten die Delegierten unter anderem die Gründung eines internationalen Kreditinstituts und eine Beschränkung der Rüstungsausgaben.
24. September
Die deutsche Regierung wurde vom Völkerbund eingeladen, am 15. Oktober in Paris an einer Tagung des vorläufigen Völkerbundesschusses für Verkehrs- und Transitfragen teilzunehmen.
25. September
In Hamburg wurden auf einer Tagung der Hafen Bautechnischen Gesellschaft Pläne für den Hafen der Rheinmetropole Köln besprochen.
26. September
Das griechische Parlament wurde in Athen aufgelöst. Am 1. November sollten Neuwahlen stattfinden. Der tatsächliche Wahltermin war der 14. November.
26. September
In Bayern fand das erste Landesschießen der bayerischen Einwohnerwehren statt. Die extrem rechts orientierten Einwohnerwehren wollten damit ihre politische Bedeutung unterstreichen. An dem Begrüßungsakt in München nahmen der bayerische Ministerpräsident Gustav von Kahr und der Orgesch-Begründer Georg Escherich teil.
26. September
Anlässlich der 42. Hauptversammlung des Vereins zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutschlands, sprach sich der Vorsitzende, der deutsche Chemiker und Industrielle Carl Duisburg gegen eine Sozialisierung des Bergbaus aus. Die chemische Industrie war auf Kohle als Rohstoff angewiesen. Außerdem stritt Duisberg auf entsprechende Vorhaltungen hin ab, dass sich die deutsche chemische Industrie systematische auf den Weltkrieg vorbereitet habe.
26. September
Im Marmorhaus in Berlin wurde der Filme „Genuine“ von Robert Wienes uraufgeführt. Die Filmdekorationen stammten von dem Maler, Grafiker und Bühnenbildner Cesar Klein. Der Regisseur Robert Wiese wurde 1920 durch seinen expressionistisch-fantastischen Film „Das Kabinett des Dr. Caligari“ bekannt.
26. September
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft unterlag in Wien Österreich mit 2:3.
27. September
In Orleans begann der 14. Nationalkongress der sozialistischen französischen Gewerkschaftsorganisation CGT mit 800 Delegierten. Bei dem Kongress ging es um die Stellung zur Kommunistischen Internationalen (Komintern). Eine Mehrheit der Gewerkschafter war gegen den Anschluss an die Komintern und stimmte für die Zusammenarbeit mit der sozialistischen Zweiten Internationale.
28. September
Ein inoffizieller Parteitag vom 25. - 28. September, der vom linken Flügel der tschechischen Sozialistischen Partei einberufen worden war, nahm ein Programm an, das sich an der Kommunistischen Internationale (Komintern) orientierte. Am 30. September schloss die sozialistische Parteileitung, die den Kongress bekämpft hatte, die Hauptbeteiligten an dem Treffen der Linkssozialisten aus der Partei aus.
28. September
Der spanische Botschafter in Berlin, Pablo Soler y Guardiolo, überreichte in Berlin Reichspräsident Friedrich Ebert (MSPD) sein Beglaubigungsschreiben.
29. September
In Wien beriet die österreichische Nationalversammlung über die neue Verfassung. Am 1. Oktober wurde die Verfassung der ersten Republik Österreich verabschiedet.
29. September
Der Zentrumsabgeordnete Wilhelm Mayer-Kaufbeuren, der bisher deutscher Geschäftsträger in Paris war, überreichte dem französischen Präsidenten Alexandre Millerand sein Beglaubigungsschreiben als deutscher Botschafter.
30. September
In einer Note Forderten die Alliierten von der bulgarischen Regierung die Auslieferung von 507 Militär- und Zivilpersonen im Zusammenhang mit dem Weltkrieg. Zu diesen Personen zählten auch der frühere bulgarische König Ferdinand und der frühere Ministerpräsident Wasil Radolslawow. Bulgarien hatte 1915 aufseiten des Deutschen Reiches und Österreich-Ungarns in den Weltkrieg eingegriffen.

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September 1920 in den Nachrichten
SV DJK feiert am Samstag 90-jähriges Bestehen
Main-Post
Der DJK-Sportverband gründete sich in Würzburg. Generalpräsens Carl Mosterts (1874-1926) wurde am 16. September 1920 zum Vorsitzenden ... >>>
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