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1928
1929
Chronik der
goldenen 20er Jahren
Die Goldenen Zwanziger Jahre in
Deutschland bezeichnen eine Epoche zwischen 1924 bis
1929. Der Anfang der Zwanziger Jahre war geprägt von
den zahlreichen Entbehrungen des
Ersten Weltkrieges,
sowie der allgemein schlechten Stimmung im Land, die
durch die schwere Wirtschaftskrise und den Vertrag
von Versailles begünstigt wurde. Die
Reparationszahlungen, die die damalige Weimarer
Republik nach dem Weltkrieg begleichen musste,
wurden im
August 1924 durch den Dawes-Plan
angepasst. Die deutsche Wirtschaft sollte gefestigt
und gestärkt werden. Im selben Jahr konnte die
Hyperinflation gestoppt werden, die Kaufkraft der
Deutschen nahm wieder zu und schaffte so neuen Raum
für Verbesserungen des gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Lebens. Die Goldenen Zwanziger
waren geprägt von einer großen Euphorie in der
Bevölkerung. Außerdem fanden in diesem Zeitraum
zahlreiche
gesellschaftliche Veränderungen statt,
die, gemeinsam mit dem wirtschaftlichen Aufschwung,
zu dem goldenen Beinamen dieser Epoche führten. Im
politischen Bereich war die Weimarer Republik
dennoch von einer gewissen Instabilität geprägt.
Nach dem Ersten Weltkrieg gab es eine immense Anzahl
von verschiedensten Parteien, die nur selten eine
ausreichende Mehrheit im Parlament stellen konnte.
Die einzige Kontinuität war der Außenminister
Stresemann, dessen Arbeit sich durch die Aussöhnung
mit den deutschen Nachbarstaaten auszeichnete, und
außerdem die politische Isolation des Landes
beendete. Durch den Krieg kam es außerdem zu einem
großen Frauenüberschuss. Dieser führte dazu, dass es
für Frauen unabdingbar war, sich selbst in die
Arbeitswelt zu begeben, um sich
und ihre Kinder zu
versorgen. Frauen eroberten typische Männerdomänen
und erhielten so ein ganz neues Selbstbewusstsein,
was die Emanzipation im großen Maße positiv
beeinflusste. Frauen begannen sich ungezwungener in
der Öffentlichkeit zu bewegen, durften sich
freizügiger kleiden, am Nachtleben teilnehmen und
sogar rauchen. Sportliche Betätigungen wurden für
beide Geschlechtern gleichermaßen wichtig. Es kam zu
großen Massenveranstaltungen und
Sportfesten, an
denen viele Familien teilnahmen.
Max Schmeling (1905
bis 2005) brachte außerdem den Boxsport in den Fokus
der Öffentlichkeit. Bis heute zählt er zu den
bekanntesten Sportlern Deutschlands. Während der
Zwanziger Jahre erfreuten sich außerdem Massenmedien
immer größer werdender Beliebtheit. Größtenteils
wurden diese zu Unterhaltungszwecken eingesetzt. So
gab es einige Familien, die eigene
Radioempfänger
besaßen, durch die gemeinsam mit Freunden Hörspiele
oder
Musik gehört werden konnten. Außerdem
entstanden die ersten
Kinos, besonders in der
Hauptstadt
Berlin. Es war die große Epoche des
Stummfilms, der viele begeistern konnte. Außerdem
gab es hier die Möglichkeit, sich in der Wochenschau
über aktuelle politische Themen zu informieren. Dies
war auch über die neuartigen Illustrierten möglich,
die mit vielen Fotos und wenigen Texten berichtete.
Auch die Kunst war zahlreichen Veränderungen
unterworfen. Viele Künstler nutzten ihre Plattform,
um in ihren Werken auf sozialkritische Themen
aufmerksam zu machen. Um 1929 nahmen die Goldenen
Zwanziger, ausgelöst durch die Weltwirtschaftskrise
1929, ein jähes Ende. Der Wohlstand der Bevölkerung
sank rapide ab, es kam zu Massenarbeitslosigkeit.
Außerdem verzeichneten radikale Parteien, wie
beispielsweise die
NSDAP, einen großen Zuwachs, was
auf einen drastischen Wandel in der Politik und der
Gesellschaft hinwies.
Die goldenen 20er