1910
1911
1912
1913
1914
1915
1916
1917
1918
1919
Die
Bildung in den zehner Jahren
Die Bildungspolitik der 10er Jahre konzentrierte
sich damals noch stark auf ein Zwei- Klassen-
System. Nachdem das damalige Deutschland noch ein
Kaiserreich war, welches
Wilhelm II regierte, wurde
diese Tendenz zusätzlich verstärkt. Einen weiteren
großen Einfluss auf das "Deutsche Reich" übte auch
der
erste Weltkrieg im Zeitraum zwischen
1916 bis
1918 aus.
Aus diesem Grund war die Bildungspolitik in diesem
Jahrzehnt großen und zum Teil auch negativen
Schwankungen unterworfen.
Die Arbeiterschicht wurde, was die Bildung betrifft,
damals noch strikt von der Bourgeoisie getrennt und
absolvierte oftmals nur die Pflichtschulzeit, um
möglichst früh ins Berufsleben einzusteigen.
Die Trennung der Bevölkerungsschichten
erfolgte jedoch nicht nur durch die Politik, sondern
wurde zum Teil auch von der Gesellschaft selbst
forciert. Die Arbeiter standen einer höheren
Ausbildung ihrer Kinder auch kritisch gegenüber, da
sie darin vor allem das Risiko einer Entfremdung
derselben von der restlichen Familie sahen. Im
Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass die Leute
stolz auf ihre Herkunft waren und es aus diesem
Grund noch fast keine Vermischung der einzelnen
Schichten gab.
In diesem Jahrzehnt war Privatunterricht in der
Oberschicht außerdem noch an der Tagesordnung, so
dass die Kinder reicher Leute öffentliche Schulen
eher selten besuchten. Die Angehörigen dieser
Bevölkerungsschicht machten auch den Großteil der
Studenten aus.
In den 10er Jahren kam es allerdings, von
bildungspolitischer Seite her, zu einer äußerst
wichtigen Neuerung. Nachdem im vorigen Jahrzehnt
nämlich in Baden erstmals Frauen als ordentliche
Hörerinnen an einer Universität zugelassen worden
sind, wurden die Hochschulen dem weiblichen
Geschlecht auch in den anderen Ländern zugänglich
gemacht. Dies stellte einen großen Fortschritt in
der Geschichte der Frauenbewegung und somit in der
Gleichstellung zwischen Mann und Frau dar. Im Jahr
1913 studierten bereits 3.900 Studentinnen an den
Hochschulen Deutschlands. Auch in den Gymnasien
waren fortan immer mehr Mädchen anzutreffen.
Im Jahr 1916 leitete der erste Weltkrieg einen
weiteren Umbruch ein. Hierbei litt vor allem die
Bildung der Männer, die zu jener Zeit in den Krieg
einberufen worden sind.
Zahlreiche Familien waren damals von Existenzängsten
betroffen, da Frauen und Kinder zum Teil auf sich
alleine gestellt waren.
Aus diesem Grund wurden nach dem Krieg, im Jahr
1918, auch die Gesetze geändert, so dass Frauen die
gleichen Rechte wie Männer und somit das Wahlrecht
erhielten.
Im Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass es, in
der ersten Hälfte der 10er Jahre, sowohl zwischen
den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten als
auch zwischen Mann und Frau noch große
Ungleichheiten gab. Dies änderte sich jedoch durch
das Kriegsgeschehen ein wenig, so dass die ersten
Schritte in Richtung Gleichstellung getan wurden.
Bücher zur Bildung der 10er Jahre
Die 13- 18- Jährigen: Einführung in die
Probleme des Jugendalters
"So erzieht man keinen Menschen!"
Lebens- und Berufserinnerungen aus der
Heimerziehung der 50er und 60er Jahre
Haben sich die Bildungschancen für
Kinder von Arbeitern gebessert
aus den unteren Schichten durch die
Bildungsexpansion der 60er und 70er Jahre
verbessert?
Medienkultur der 60er Jahre.
Diskursgeschichte der Medien nach 1945
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