Im Gegensatz zur Damenmode änderte sich die
Herrenmode in der Zeit zwischen 1910 und 1920 kaum.
Die normale Bekleidung des Mannes war das Sakko,
eine sackförmige und bequeme Jacke. Sie wurde mit
langen Hosen, oft in einem anderen Farbton, weißem
Hemd und farblich abgestimmter Krawatte kombiniert.
Außerhalb gehörten der Überrock, ein kurzer steifer
Hut und Schuhe mit kleinem Absatz zur Bekleidung.
Bei gesellschaftlichen Ereignissen bis 15:00 Uhr
trug der Herr den Cutaway, auch kurz Cut genannt.
Dabei handelte es sich um einen Herrenrock aus
schwarzem Tuch mit schräg geschneiderten Schößen an
der Vorderseite. Passend dazu war die
Stresemannhose, eine graue Weste, der weiße Kragen
und die silbergraue Krawatte oder wahlweise ein
weißes Hemd mit Klappkragen und grauem Plastron.
Nach 15:00 Uhr und zu Abendgesellschaften kleidete
sich der Herr in einem Smoking. Dieser war zumeist
schwarz. Das Jackett war ein- oder zweireihig, hatte
seidenbesetzte Revers oder einen Schalkragen. Die
Seitennähte der Hose waren mit Lampassen
(Seidenstreifen) verziert und die Hose besaß keine
Aufschläge. Komplettiert wurde das Ensemble mit
weißem Hemd, tief ausgeschnittener Weste oder
Kummerbund, Schleife und Zylinder.
Über dem Anzug trug der Mann einen Mantel. Es gab
zum Beispiel den sogenannten Ulster, einen
Wintermantel mit schwerem Stoff, breitem Kragen und
breiten Revers, und den Paletot, einen taillierten
ein- oder zweireihigen langen Mantel. Neu
aufgekommen war der Raglanmantel. Bei diesem Modell
waren Ärmel und Schulterteil aus einem Stück. Die
Einsatznaht verläuft dabei schräg vom Ärmelloch zum
Hals. Er ermöglichte das leichte An- und Ausziehen.
Die bevorzugten Farben der Zeit waren schwarz, grau,
blau und braun.
<<
1910er Mode
|
20er
Männer Mode >>