Oktober 1983 - Udo Lindenberg rockt Erichs Lampenladen

Kalender Oktober 1983
Im Ostberliner Palast der Republik fand am 25. Oktober 1983 das Konzert „Rock für den Frieden“ statt, bei dem Udo Lindenberg auftreten durfte. Seinen Hit „Sonderzug nach Pankow“, der ein ironischer Appell an den Staatschef Erich Honecker war, verkniff sich Lindenberg allerdings. Doch mit der Forderung am Ende des Auftritts, dass er Keine Pershings und keine SS 20 in BRD und DDR sehen wolle, verärgerte er die Genossen. Weshalb er bis zum Mauerfall keine weiteren Konzerte mehr in der DDR geben durfte.
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Was geschah im Oktober 1983

1. Oktober
Innerhalb der Europäischen Gemeinschaft trat das Einfuhrverbot für Jungrobbenfelle in Kraft.
2. Oktober
Das Abkommen „Internationales Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe“ trat weltweit in Kraft.
2. Oktober
Der Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus gründete in Bangladesch die Grameen Bank. Durch dieses Mikrofinanz-Kreditinstitut können ärmere Menschen Kredite erhalten.
3. Oktober
Bundespräsident Karl Carstens traf zusammen mit seiner Frau Veronika zu einem zweiwöchigen Staatsbesuch in den USA ein. Als erstes deutsches Staatsoberhaupt sprach der vor der UN-Vollversammlung in New York. Carstens nahm auch an den Feierlichkeiten anlässlich des 300. Jahrestages von Germantown teil.
4. Oktober
In der schleswig-holsteinischen Gemeinde Kaiser-Wilhelm-Koog nahm die bis dato größte Windkraftanlage der Welt, „Growian“, ihren Betrieb auf. Es waren zahlreiche Probeläufe vorausgegangen. Dennoch verursachten in der Folgezeit technische Probleme den häufigen Stillstand des Prototyps.
5. Oktober
Der diesjährige Friedensnobelpreis wurde dem polnischen Arbeiterführer Lech Walesa für seinen Kampf um die Rechte der Arbeiter zuerkannt. Der polnische Rundfunk kommentierte die Entscheidung des Nobelkomitees als „antipolnische Aggression“.
6. Oktober
Der Nobelpreis für Literatur ging an den Briten William Golding. Er war durch seinen 1954 erschienenen Roman „Herr der Fliegen“ bekannt geworden.
7. Oktober
Eine Baugenehmigung für ein Zwischenlager für abgebrannte Brennstäbe aus Kernreaktoren in Ahaus im Münsterland wurde erteilt. Ab 1987 sollte das Zwischenlager 1500 Tonnen radioaktives Uran aufnehmen.
8. Oktober
Mehrere hundert Vivisektionsgegner demonstrierten in Zürich gegen die Tierversuche der Pharma-Industrie.
9. Oktober
Unter den 19 Todesopfer des Bombenanschlags in Rangun (Myanmar) befanden sich u. a. vier Kabinettsmitglieder der Südkoreanischen Regierung: Kim Jae-ik, Suh Sook-joon, Hahn Pyong-choon und Außenminister Lee Bum-suk. Offiziell wurde Nordkorea nach einer Untersuchung des Anschlags beschuldigt.
10. Oktober
Die 81-jährige Botanikerin Barbara McClintock erhielt den Nobelpreis für Physiologie/Medizin.
11. Oktober
In Frankfurt am Main wurde die 35. Frankfurter Buchmesse eröffnet. 5800 Verlage aus 77 Ländern nahmen daran teil. Es wurden knapp 300.000 Buchtitel vorgestellt.
12. Oktober
Der Freistaat Bayern und die DDR unterzeichneten einen Vertrag über die Wasserverbesserung des fränkisch-thüringischen Flusses Röden. Bayern und die Bundesrepublik beteiligten sich mit je 9 Millionen DM an ein System zur Abwasserbeseitigung bei Sonneberg in Thüringen.
13. Oktober
Der bisherige Vizepräsident Wolfgang Zeidler (SPD) wurde neuer Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Er wurde somit Nachfolger von Ernst Brenda (CDU).
14. Oktober
US-Präsident Ronald Reagan kündigte an, dass er für eine zweite Amtszeit kandidieren werde. Zuvor musste er jedoch von der Republikanischen Partei zum Kandidaten für die Präsidentenwahl im November 1984 nominiert werden.
15. Oktober
Hans-Dietrich Genscher, der Bundesaußenminister, traf in Wien mit seinem sowjetischen Amtskollegen Andrei A. Gromyko zu Gesprächen zusammen. Genscher versuchte vergeblich, Gromyko zu einer Fortführung der Genfer Verhandlungen auch nach vollzogener Stationierung in Westeuropa zu bewegen.
16. Oktober
Dem Schriftsteller Manès Sperber wurde in Abwesenheit in der Frankfurter Paulskirche der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Der französische Politikwissenschaftler Alfred Grosser hielt für den erkrankten Literaten die Dankesrede.
17. Oktober
In Dithmarschen ging die erste große deutsche Windanlage, Growian, ans Netz.
18. Oktober
Der bisherige Nahost-Beauftragte Robert McFarlane wurde neuer Sicherheitsberater von US-Präsident Ronald Reagan. Sein Vorgänger, William, Clark, wechselte ins Innenministerium.
19. Oktober
Auf Grenada (Insel der Kleinen Antillen) wurde der Ministerpräsident des Landes, Maurice Bishop ermordet.
20. Oktober
Der Meter wurde neu definiert als Strecke, die das Licht im Vakuum in 1/299.792.458 Sekunde zurücklegt.
21. Oktober
Die britische Premierministerin Margaret Thatcher und der französische Staatspräsident François Mitterrand trafen sich zu zweitägigen Gesprächen in London. Zum Abschluss gaben sie bekannt, dass sie eine Einbeziehung ihrer Nukleararsenale in die Genfer Abrüstungsverhandlungen ablehnen.
22. Oktober
Im Bonner Hofgarten kamen Hunderttausende zusammen, um für Frieden und Abrüstung und gegen den NATO-Doppelbeschluss zu protestieren. Insgesamt bekundeten in der BRD ungefähr 1,3 Millionen Menschen an diesem Tag ihre Ablehnung zur Nachrüstung. Die Protestbewegungen gingen als sogenannter „Heißer Herbst“ in die Politik-Geschichte ein.
23. Oktober
In der libanesischen Hauptstadt Beirut kamen bei einem Anschlag auf einen US-Stützpunkt 241 US-Marines und 58 französische Fallschirmjäger ums Leben.
24. Oktober
Die fünf großen bundesdeutschen Konjunkturforschungsinstitute legten ihr Herbstgutachten vor. Es sagte für 1984 ein reales Wachstum des Bruttosozialproduktes von 2 Prozent und eine Preissteigerungsrate von 3 Prozent voraus. Die Arbeitslosenzahl sollte auf 2,4 Millionen ansteigen.
25. Oktober
Innerhalb der „Operation Urgent Fury“ wurde die Insel Grenada von den USA besetzt.
25. Oktober
Im Ostberliner Palast der Republik fand das Konzert „Rock für den Frieden“ statt, bei dem Udo Lindenberg auftreten durfte. Seinen Hit „Sonderzug nach Pankow“ präsentierte er aber nicht.
26. Oktober
Als assoziiertes Mitglied der UNESCO wurden die Niederländischen Antillen aufgenommen.
26. Oktober
Der Inselstaat St. Kitts und Nevis wurde Mitglied der UNESCO.
27. Oktober
Die islamische Republik Iran erlaubte wieder das Studium im Ausland. Das war seit der Machtübernahme Ajatollah Ruhollah Khomeinis 1979 erheblich erschwert worden, da die Jugend im Ausland „verdorben“ werde. Der Grund für die Lockerung ist, dass der Iran für die wirtschaftliche Entwicklung im Ausland ausgebildete Fachkräfte benötigt.
28. Oktober
Ein türkisches Militärgericht im Südosten des Landes verurteilte 94 Kurden, weil sie einen eigenen Staat gefordert hatten. Der Hauptangeklagte wurde zu 24 Jahren Haft verurteilt. 84 Angeklagte wurden freigesprochen.
29. Oktober
US-Truppen nahmen auf Grenada die Putschisten Bernard Coard, Stellvertreter des ermordeten Ministerpräsidenten Maurice Bishop, und General Austin Hudson gefangen.
30. Oktober
In Argentinien fanden erstmals freie Wahlen statt. Raúl Alfonsins von der Unión Cívica Radical wurde zum Präsidenten gewählt.
30. Oktober
In der Türkei erschütterte ein Erdbeben die Region um Erzurum und Kars. Mindestens 1.342 Menschen kamen durch das Beben ums Leben.
31. Oktober
Das britische Unterhaus sprach sich mit 362 gegen 218 Stimmen für die Stationierung der US-amerikanische Cruise Missiles aus.

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