März 1962 - Situation in Berlin immer noch
schwierig
Die aktuelle Situation in
Berlin war immer noch
schwierig, nachdem die DDR eine Mauer errichtet hatte.
Deshalb hatten sich in Bonn Bundeskanzler Konrad
Adenauer und der persönliche Vertreter des
US-Präsidenten in Berlin, General Lucius D. Clay, zu
einem ausführlichen Gespräch getroffen, um die Lage zu
erörtern. Von Seiten der Sowjetunion wurden zudem
Störungen der Radarkontrollen und Funkverbindungen im
Berlin-Verkehr verursacht. Sowjetische Militärflugzeuge
hatten am 10. März zwei Stunden lang Stanniolstreifen
über den Luftkorridoren von West-Berlin abgeworfen, um
reibungslose Radarkontrollen zu stören. Und wegen der
Teilung der Stadt musste nun auch die Synode der
Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg zum ersten Mal
getrennt in West-Berlin und Ost-Berlin durchgeführt
werden. Für die DDR war vorrangig die schlechte
Versorgungslage der Bevölkerung ein Punkt, der dringend
Abhilfe bedurfte. Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht
hatte schärfere Maßnahmen zur Überwindung angekündigt,
die dann im „Nationalen Dokument“ veröffentlicht wurden.
Wichtige Ereignisse im
März 1962
20. März
Großbritannien 1962 – Bei Umbauarbeiten am Gebäude
der britischen Premierminister in der Londoner
Downing Street Nr. 10 war unter dem Haus der Schädel
eines Hingerichteten gefunden worden. Historiker
vertraten die Ansicht, dass es sich bei dem Schädel
um Überreste eines gewissen Herzogs von Mommoth aus
dem 17. Jahrhunderts handeln würde.
21. März
BRD 1962 – Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard
hatte in einer Rundfunkrede vor zu hohen Erwartungen
an den Staat und an die Wirtschaft gewarnt. Erhard
hatte dazu aufgeFordert, Maß zu halten.
21. März
West-Berlin/DDR 1962 – Es war offiziell bekannt
geworden, dass West-Berliner bei ihrer Rückkehr aus
dem Ausland, an den Grenzkontrollpunkten zur DDR ein
Visum für 5 DM erwerben mussten.
21. März
Frankreich 1962 – Laut einem Gerichtsbeschluss war
das Modehaus Dior in Paris zur Zahlung einer
Abfindung und Schadenersatz für seinen ehemaligen
Chefdesigner Yves Saint Laurent verpflichtet worden.
Saint Laurent war nach einem Nervenzusammenbruch,
den er beim Militär erlitten hatte, in dem
renommierten Haus nicht mehr eingestellt worden.
22. März
USA/Sowjetunion/Großbritannien 1962 – Nach
dreitägigen Verhandlungen in Genf (Schweiz)
scheiterte der Versuch der Atommächte USA,
Großbritannien und Sowjetunion, ein Übereinkommen
zur Einstellung der Kernwaffenversuche zu erreichen.
22. März
USA/Großbritannien/Sowjetunion 1962 – Der
sowjetische Vorschlag von Andrei Gromyko, die
Zugangswege nach West-Berlin den DDR-Behörden zu
unterstellen, war während der Gespräche der
Außenminister der Vereinigten Staaten,
Großbritanniens und der Sowjetunion von den
Westmächten abgelehnt worden.
22. März
Südkorea 1962 – Aus Protest gegen die Militärjunta
war Staatspräsident Yun Poson zurückgetreten.
Zunächst hatte General Park Chung Hee, der Chef der
Junta, das Amt übernommen.
23. März
Österreich/Großbritannien 1962 – Der österreichische
Bundeskanzler Alfons Gorbach hatte nach drei Tagen
seinen Staatsbesuch in der britischen Hauptstadt
beendet.
23. März
USA 1962 – Die Suche nach der Propellermaschine
„Super Constellation“, die 107 Passagiere an Bord
hatte und am 16. März über dem Pazifik als vermisst
gemeldet worden war, war aufgegeben worden.
24. März
DDR/BRD 1962 – Die Einladung des Verbandes der
Kriegsdienstverweigerer zu einer Podiumsdiskussion
in München (
Bayern) an den Präsidenten der
DDR-Volkskammer, Johannes Dieckmann, war von ihm
abgelehnt worden. Die Ablehnung wurde damit
begründet, dass der Verband keine ausreichende
Garantie für Dieckmanns persönliche Sicherheit
übernehmen könnte.
24. März
Italien 1962 – Das Stück „Schweyk im Zweiten
Weltkrieg“ von Bertolt Brecht, das Giogio Strehler
inszeniert hatte, war im Piccolo Teatro in Mailand
mit insgesamt 126 Aufführungen das bisher
erfolgreichste Stück in diesem Haus.
24. März
Boxen 1962 – Im New Yorker Madison Square Garden
musste man den Kubaner Benny „Kid“ Paret nach seiner
K. o.-Niederlage gegen den US-Amerikaner Emile
Griffith bei dem Weltmeisterschaftskampf
anschließend hinausgetragen. Seine schwere
Schädelverletzung hatte eine Diskussion über die
sportlichen Bedingungen des Berufsboxens nach sich
gezogen.
25. März
DDR 1962 – Das „Nationale Dokument“ war
veröffentlicht worden. Darin waren u. a. Maßnahmen
zur Überwindung der schlechten Wirtschaftslage
festgelegt worden.
25. März
Italien/BRD/Film 1962 – Der Regisseur Helmut Käutner
hatte in Venedig einen Film nach dem Roman „Die
Rote“ von dem deutschen Schriftsteller Alfred
Andersch gedreht. Die Schauspieler Ruth Leuwerik und
Gert Fröbe waren für die Hauptrollen besetzt worden.
26. März
Algerien/Frankreich 1962 – Den Franzosen war im
algerischen Ort Oran die Verhaftung des hohen
Offiziers der OAS, Edmond Jouhaud, bei einer Razzia
gelungen. Den Ex-General, der von einem
französischen Gericht in Abwesenheit zum Tode
verurteilt worden war, hatte man in Paris noch
einmal vor ein Militärgericht gestellt.
26. März
Algerien/Frankreich/Sowjetunion 1962 – Die
Sowjetunion hatte die algerische Exilregierung
anerkannt. Dies hatte zu schweren Spannungen
zwischen Paris und Moskau geführt. Die Folge davon
war der Abbruch der diplomatischen Beziehungen
zwischen den Ländern.
27. März
BRD/Österreich 1962 – Bundespräsident
Heinrich Lübke
war zu einem Staatsbesuch in die österreichische
Hauptstadt Wien gereist, wo er sich bis zum 31. März
aufhielt.
27. März
DDR/BRD 1962 – Der 28-jährige West-Berliner Heinz
Jecha war von Grenzposten der DDR erschossen worden.
Jecha hatte versucht, Flüchtlinge aus der
DDR durch
einen Tunnel West-Berlin zu schleusen.
27. März
Europa/International 1962 – Mit der Rückkehr der
Außenminister in ihre Heimatländer war die erste
Phase der Genfer Abrüstungsverhandlungen ohne
nennenswerte Ergebnisse beendet worden.
27. März
UNESCO/Theater 1962 – Aus Anlass des
Welt-Theatertages, der von der Kulturorganisation
der Vereinten Nationen, der UNESCO, angeregt worden
war, war an fast allen Bühnen der Welt eine
Botschaft des französischen Künstlers Jean Cocteau
verlesen worden. Mit dem Welt-Theatertag sollte an
die Bedeutung des Theaters für Frieden erinnert
werden.
28. März
BRD 1962 – In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn
hatte sich ein parlamentarischer Ausschuss zur
Untersuchung der Fibag-Affäre konstituiert. In diese
Affäre war auch Bundesminister Franz Josef Strauß
verwickelt gewesen.
28. März
West-Berlin/Großbritannien 1962 – Auf einer
Versammlung der britischen Labour Party in der
britischen Hauptstadt London war es zu heftigen
Angriffen gekommen, die sich gegen West-Berlins
Regierenden
Bürgermeister Willy Brandt richteten.
Brandt hielt sich zu einem offiziellen Besuch in
Großbritannien auf.
28. März
Europa/Polen/International 1962 – Der polnische
Außenminister Adam Rapacki hatte auf der Genfer
Abrüstungskonferenz eine neue Fassung des nach ihm
benannten Planes für eine atomwaffenfrei Zone in
Mitteleuropa eingebracht.
28. März
Syrien 1962 – Die Armee hatte einen Staatsstreich
verübt. Die Militärjunta hatte eine künftige Politik
des konstruktiven arabischen Sozialismus
angekündigt.
28. März
BRD/Fußball 1962 – Der Fußball-Bundestrainer Sepp
Herberger war aus Anlass seines 65. Geburtstages das
Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet worden.
28. März
UNESCO 1962 – Neues Mitglied der UNESCO war Sierra
Leone geworden.
29. März
Argentinien 1962 – Das Militär hatte die Macht im
Land übernommen, nachdem die Regierungskrise bereits
elf Tage angedauert hatte. Staatspräsident Arturo
Frondizi war verhaftet worden.
29. März
Großbritannien 1962 – An Bord eines indischen
Frachters hatte die Londoner Hafenpolizei 50
Kilogramm Opium beschlagnahmt.
30. März
Sowjetunion/USA 1962 – In Washington hatte der neue
sowjetische Botschafter der Sowjetunion in den
Vereinigten Staaten, Anatoli F. Dobrynin, dem
US-Präsidenten John F. Kennedy sein
Beglaubigungsschreiben überreicht.
30. März
Südkorea 1962 – Die Militärregierung hatte die Namen
von 2904 engagierten Personen veröffentlich, denen
für sechs Jahre politische Betätigung untersagt
worden war.
31. März
Ecuador 1962 – Die Regierung des südamerikanischen
Landes in Quito war zurückgetreten. Der Grund war
der wachsende Druck durch das Militär. Es hatte den
Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Kuba
geFordert.
31. März
BRD 1962 – In Hamburg erfolgte die Gründung der
Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft. Diese
neue Gesellschaft stand in der Tradition der
Gesellschaft gleichen Namens, die 1907 gegründet
worden war. Diese hatte letztmalig 1936 in der
Hansestadt getagt.
31. März
Italien 1962 – Der Landtag der Insel
Sizilien hatte
mit den Stimmen aller Parteien eine Untersuchung der
Verbrecherorganisation Mafia beschlossen.
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