September 1964 - Britische Musik erreichte
Deutschland
„The Rolling Stones“ waren endlich mit ihrer
ersten Single erfolgreich in den bundesdeutschen
Charts vertreten. Die Nähe zum zweiten deutschen
Staat machte es auch für die DDR-Jugend möglich,
diese Musik heimlich zu hören. Begeisterung riefen
die „Rolling Stones“ auf jeden Fall in ganz
Deutschland hervor. In der Bundesrepublik ging es wirtschaftlich
gut voran, denn die beiden Konsumgütermessen in
Frankfurt am Main meldeten ausgezeichnete Bilanzen.
Dazu kam das Dritte Fernsehprogramm, das der
Bayerische Rundfunk ausstrahlte und das für mehr
Unterhaltung sorgte. Derweil beteten sich die
Menschen durch den Katholikentag in Stuttgart
ungeachtet der unerfreulichen Plakat-Ereignisse, die
an dessen Rande geschahen.
Wichtige Ereignisse im
September 1964
1. September
DDR Volkskammer 1964 – Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik
(DDR) verabschiedete das „Gesetz über die Nichtverjährung von Nazi- und
Kriegsverbrechen“. Außerdem war der Erlass des Staatsrates über die
Straffreiheit für „Republikflucht“ vor dem 13. August 1961 bestätigt worden.
1. September
Piratensender 1964 – Seinen Sendebetrieb nahm ein niederländischer Piratensender
auf, dessen Sendestation sich auf einer künstlichen Insel außerhalb der
Hoheitsgewässer befand.
1. September
Kultur BRD 1964 – In Göttingen (Niedersachsen) wurde eine neue Stadthalle ihrer
Bestimmung übergeben. Das Gebäude ist 52 Meter lang und 42 Meter breit. Im
Hauptsaal der Stadthalle bildete der aus 30.000 geschliffenen Glasplatten
bestehende Kronleuchter das Glanzstück, für den 800 Glühlampen das Licht
spenden.
1. September
The Rollling Stones 1964 – In den deutschen Hitparaden platzierte sich als erste
Single der britischen Popgruppe „The Rolling Stones“ der Titel „It’s all over
now“.
2. September
Malaysia 1964 – Im Dschungelgebiet 150 km südöstlich von Kuala Lumpur (Malaysia)
landeten etwa 30 schwer bewaffnete indonesische Guerillas mit Fallschirmen.
2. September
Vereinte Nationen 1964 – Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Sithu U
Thant (1909-1974), beschloss die Beendigung der UN-Beobachtermission im Jemen.
Die Arbeit der Kommission sei sinnlos geworden, weil
Saudi-Arabien die
Royalisten im Jemen nach wie vor mit Waffen versorgten. Außerdem habe auch die
VAR (Ägypten) ihre Truppen immer noch nicht abgezogen.
2. September
Katholische Kirche 1964 – Unter dem Motto „Wandelt euch durch ein neues Denken“
begann in Stuttgart (Baden-Württemberg) der 80. Katholikentag.
2. September
Schwimmen 1964 – Der US-amerikanische Schwimmer Roy Saari (1945-2008) blieb bei
den Olympiaausscheidungen für die Vereinigten Staaten in New York unter der
17-min-Grenze. Er schwamm mit 16:58,7 min einen Weltrekord.
2. September
Leichtathletik 1964 – Als erster Mensch warf der norwegische Leichtathlet und
Speerwerfer Terje Pedersen (*1943) im Bislet-Stadion in Oslo (Norwegen) weiter
als 90 m. Er stellte mit 91,72 m einen Weltrekord im Speerwerfen auf.
3. September
USA/Justiz 1964 – Im Bundesstaat New York für einen Sitz im Senat zu
kandidieren, trat der US-amerikanische Justizminister Robert F. Kennedy
(1925-1968) von seinem bisherigen Amt zurück.
3. September
BRD Messe 1964 – Die beiden ersten Konsumgütermessen der Herbstsaison in
Frankfurt am Main (Hessen), die am 29. August begonnen hatten, endeten. Sie
galten als Konjunkturbarometer und konnten ein gutes Geschäft melden.
3. September
Film/Literatur 1964 – Die gleichnamige DEFA-Verfilmung des Romans der
DDR-Schriftstellerin Christa Wolf (1929-2011), „Der geteilte Himmel“, hatte in
der DDR Premiere.
3. September
USA/Sierra Nevada 1964 – Um die Hochgebirgslandschaft der Sierra Nevada als eine
Wildnis ohne menschliche Eingriffe zu erhalten, wurden im US-Bundesstaat
Kalifornien die John Muir Wilderness und die später so bezeichnete Ansel Adams
Wilderness als Schutzgebiete nach dem „Wilderness Act“ eingerichtet.
3. September
USA 1964 – Im US-Bundesstaat Wyoming wurde die Bridger Wilderness als Wilderness
Area geschützt.
4. September
Chile 1964 – Der Christdemokrat Eduardo Frei Montalva (1911-1982) ging aus den
Präsidentschaftswahlen in Chile als Sieger hervor.
4. September
Italien 1964 – Die Kommunistische Partei Italiens (PCI), deren Generalsekretär,
Palmiro Togliatti (1893-1964) am 21. August verstorben war, veröffentlichte
dessen politisches Testament.
4. September
Polen 1964 – Der polnische Kardinal Stefan Wyszynski (1901-1981) beschuldigte
den Staat in einem Hirtenbrief, Druck gegenüber der Kirche und der Religion
auszuüben. Diese Tendenz sei vor allem in den Schulen zu beobachten.
4. September
USA/Satelliten 1964 – Die Vereinigten Staaten brachten die ersten Orbiting
Geophysical Observatories (OGO)-Satelliten ins All.
4. September
Bergsteigen 1964 – Als erste Frau der Welt durchstieg die Münchnerin Daisy
Voog-Leidig (*1932) die 1600 m hohe Eiger-Nordwand im Berner Oberland (Schweiz).
4. September
Film 1964 – In der französischen Hauptstadt Paris hatte der Abenteuerfilm
„Échappement libre“ (Der Boss hat sich was ausgedacht) Premiere. In dieser
französisch-italienisch-spanischen Koproduktion waren Jean-Paul Belmondo (*1933)
und die US-Amerikanerin Jean Seberg (1938-1979) in den Hauptrollen zu sehen.
4. September
Filmfestspiele 1964 – Im Rahmen der Biennale in Venedig (Italien) wurde der
italienische Spielfilm „Il vangelo secondo Matteo“ (Das 1. Evangelium Matthäus)
von Pier Paolo Pasolini (1922-1975) uraufgeführt.
4. September
Literatur 1964 – Im Alter von 71 Jahren starb in Baden-Baden der
deutsch-baltische Schriftsteller Werner Bergengruen. Er war am 16. September
1892 in Riga (Lettland) geboren worden.
4. September
Großbritannien 1964 – Das britische Königspaar gab in einer feierlichen
Zeremonie die Forth Road Bridge über den Firth of Forth in Schottland für den
Verkehr frei, die bis dato längste Hängebrücke Europas.
4. September
Schwimmen/Weltrekord 1964 – Der US-amerikanische Schwimmer Thompson Mann (*1942)
stellte mit genau einer Minute einen Weltrekord über 100 m Rücken am Schlusstag
des US-amerikanischen Schwimm-Olympiatests in Astoria bei New York auf.
5. September
Äthiopien 1964 – In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba begann eine
sechstägige Außerordentliche Konferenz der Außenminister der Organisation für
die Afrikanische Einheit (OAU). Sie war von dem kongolesischen
Ministerpräsidenten Moise Tschombé (1919-1969) einberufen worden. Die Konferenz
befasste sich mit dem Bürgerkrieg im Kongo (Léopoldville).
5. September
USA/Kunst 1964 – In New York wurde in den Räumen des US-amerikanischen
Kunstverbandes eine Ausstellung mit Werken von 14 West-Berliner Künstlern
eröffnet. Sie stand unter dem Motto „Der Geist des neuen Berlins in der Malerei
und Plastik“. Die Wanderausstellung war anschließend in verschiedenen Städten
der USA zu sehen.
6. September
Bundespost 1964 – Von Bundespostminister Richard Stücklen (1916-2002) wurde eine
sofortige Untersuchung der „Trickschaltungen“ im Telefonverkehr angeordnet.
Jüngst hatten zwei Illustrierte sein Ministerium darauf hingewiesen, dass mit
Hilfe geheimer Vorwahlnummern kostenlos Telefongespräche im
Selbstwählfernverkehr geführt werden könnten.
6. September
Musik 1964 – Bei der Endausscheidung im Star-Club in Hamburg wurden die „Lords“
aus West-Berlin Sieger im bundesweiten Wettbewerb, in dem die „deutschen Beatles
„gesucht wurden.
6. September
TV-Film 1964 – Erstmals wurde im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) der
Fernsehfilm „Das Gespenst von Canterville“ ausgestrahlt, der nach dem
gleichnamigen Roman des irischen Schriftstellers Oscar Wilde (1854-1900) gedreht
worden war.
6. September
Radrennen 1964 – Bei den Straßenrenn-Weltmeisterschaften der Berufsradrennfahrer
holte der Niederländer Jan Janssen (*1940) in Sallanches (Frankreich) den Titel.
Auf der gleichen Strecke war am Tag vorher der belgische Radrennfahrer Eddy
Merckx (*1945) Weltmeister der Amateure geworden.
7. September
Südtirol/Österreich 1964 – In der österreichischen Hauptstadt
Wien trafen der
italienische Außenminister Giuseppe Saragat (1898-1988) und sein
österreichischer Amtskollege Bruno Kreisky (1911-1990) zu einer Aussprache über
das Südtirol-Problem zusammen.
7. September
Jugoslawien/Rumänien 1964 – In Anwesenheit der Staatschefs von Jugoslawien,
Josip Tito (1892-1980) und von Rumänien, Gheorghe Gheorghiu-Dej (1901-1965),
wurde am Eisernen Tor an der Grenze beider Länder der Grundstein für das
Donau-Kraftwerk gelegt.
7. September
DDR Nationale Volkarmee 1964 – In der
DDR wurde der Ersatzwehrdienst, der
„Wehrdienst ohne Waffe“, unter dem Begriff „Bausoldat“ eingeführt. Das hatte der
Nationale Verteidigungsrat der DDR durch eine Anordnung ermöglicht.
8. September
Kongo 1964 – In Stanleyville (heute Kisangani, Kongo) proklamierte die
„Kongolesische Befreiungsarmee“ eine „Regierung der Volksrepublik Kongo“, die
von Christophe Gbenve angeführt wurde.
8. September
Uruguya/Kuba 1964 – Uruguay brach die diplomatischen Beziehungen zu Kuba ab.
Nunmehr war Mexiko der einzige Staat der Organisation Amerikanischer Staaten,
der noch immer diplomatische Beziehungen zu Kuba unterhielt.
8. September
Film 1964 – Der Spielfilm von Jean-Luc Godard (*1930), „Eine verheiratete Frau“
über das Verhältnis einer Ehefrau zu ihrem Liebhaber, wurde in Venedig
uraufgeführt.
9. September
Republikflucht 1964 – Zwei Familien mit elf Kindern gelang eine spektakuläre
Flucht aus der
DDR in die Bundesrepublik Deutschland. Die Flüchtlinge hatten
sich unter einer Ladung Gefrierfleisch in einem Kühl-Lastwagen.
9. September
Theater 1964 – Im Royal Court Theatre in der britischen Hauptstadt London wurde
das Schauspiel des englischen Dramatikers John Osborne (1929-1994) „Richter in
eigener Sache“ uraufgeführt.
9. September
DDR 1964 – Bürger im Rentenalter erhielten einem Ministerratsbeschluss der DDR
zufolge einmal im Jahr die Möglichkeit, Verwandte in der BRD oder in West-Berlin
zu besuchen.
9. September
Katholische Kirche 1964 – Mehrere Mitglieder der „Subversiven Aktion“ klebten
anlässlich des in Stuttgart stattfindenden 80. deutschen Katholikentages das
Plakat „Botschaft an die Lämmer des Herrn“ an die Türen aller katholischen
Kirchen. Vier von ihnen wurden wegen des Verdachts der Gotteslästerung
verhaftet.
10. September
Gastarbeiter BRD 1964 – In Köln traf der millionste Gastarbeiter der BRD ein.
Der Portugiese Armando Rodrigues de Sá (1926-1979) erhielt bei seiner Ankunft
ein Moped geschenkt.
10. September
USA Unwetter 1964 – Im US-Bundesstaat Florida richtete der Hurrikan „Dora“
schwere Verwüstungen an. Der Hurrikan war der stärkste in diesem Gebiet seit 100
Jahren.
10. September
Film 1964 – In Venedig gingen die XXV. Internationalen Filmfestspiele zu Ende,
die am 27. August begonnen hatten. Den „Goldenen Löwen“ für den besten Film
erhielt der italienische Beitrag „Die rote Wüste“ von Michelangelo Antonioni
(1912-2007).
10. September
Film 1964 – In den bundesdeutschen
Kinos lief der US-amerikanische Spielfilm
„Die Nacht des Leguan“ von John Huston (1906-1987) an. In den Hauptrollen waren
Richard Burton (1925-1984), Ava Gardner (1922-1990) und Deborah Kerr (1921-2007)
zu sehen.
Weitere
Nachrichten >>>
September 1964 Deutschland in den Nachrichten
Olympische Sommerspiele 1964 in Tokio
Wall Street Journal Deutschland
Eine neue Schnellstraße vor dem Hintergrund moderner
Gebäude in Tokio im Februar 1964. Die Olympischen Spiele
in Tokio in diesem Jahr waren die ersten, die in Asien
stattfanden. Für
Japan bedeutete die Veranstaltung, dass
das Land von der ...
>>>
Werbung