Politik 1967 in Deutschland
Proteste in West-Berlin
Am 25. Januar wird
Bundeskanzler
Kiesinger in West-Berlin mit einem
Pfeifkonzert empfangen.
Die über 1000 Demonstranten
protestieren gegen die zu hohen Studiengebühren in
der BRD und ein zuvor veranlasstes
Demonstrationsverbot in der Innenstadt Berlins. Die
BRD beschließt am 31. Januar eine Vereinbarung,
diplomatische Beziehungen mit
Rumänien
aufzunehmen.
Die DDR wird zur eigenständigen Staatsnation
Am 20. Februar wird von der Volkskammer der DDR eine
eigene Staatsbürgerschaft festgelegt welche die DDR
als eigene Staatsnation bestätigt. Dies ist die
Reaktion und Abgrenzung von den alleinigen
Vertretungsansprüchen durch die BRD. Helmut Schmidt
tritt am 14. März die Nachfolge als
Fraktionsvorsitzender der
SPD an. Der bisherige
Amtsinhaber Fritz Erler, war im Februar verstorben.
Kiesinger erhält Parteivorsitz bei der CDU
Vom 3. bis 4. April kommt es zu einem
Wirtschaftsabkommen zwischen der DDR und der
Sowjetunion. Erstmals werden am 12. April sieben
parlamentarische Staatsekretäre durch den
Bundespräsidenten ernannt. Der amtierende
Bundeskanzler, Kurt Georg Kiesinger wird im Zuge des
Bundesparteitages vom 22. bis 23. Mai zum
Parteivorsitzenden der CDU gewählt. Ludwig Erhard
wird Ehrenvorsitzender.
Ausschreitungen in West-Berlin
Am 2. Juni kommt es in West-Berlin zu massiven
Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der
Polizei aufgrund des persischen Schah-Besuchs in der
BRD. Der Polizeipräsident Berlins gibt den Befehl
"Knüppel frei, räumen" und veranlasst somit ein
wahlloses Einschlagen auf Demonstranten und
Zuschauer, durch die Berliner Polizei. Der Student
Benno Ohnesorg (26 Jahre alt) wird im Chaos der
Ausschreitungen von einem der Polizisten erschossen.
Volkskammerwahlen in der DDR
Am 2. Juli erhalten die Einheitslisten der
Nationalen Front bei den Volkskammerwahlen in der
DDR, nach offiziellen Angaben eine entschiedene
Mehrheit von 99,93% der Stimmen. BRD und CSSR
vereinbaren am 3. August, Handelsvertretungen
einzurichten. Die Lenkung des Wohnraumes wird am 14.
September per Beschluss des Ministerrates der DDR in
einer Verordnung beschlossen.
Gemeinsame Militärparade in Ost-Berlin
Am 29. Oktober kommt es zur bislang größten
Militärparade von Truppen der DDR und
Sowjetunion
in Ost-Berlin. Anlass dafür ist das Jubiläum zum 50.
Jahrestag der sowjetischen Oktoberrevolution. Vor
dem Kriminalgericht in Moabit (West-Berlin) kommt es
am 27. November zu einer Demonstration von etwa 1000
Teilnehmern. Die Berliner Polizei geht mit
Wasserwerfern und Reitern gegen die Demonstranten
vor. Am 1. Dezember verabschiedet der Bundestag das
Filmförderungsgesetz. Dieses beinhaltet eine sehr
umstrittene Sittenklausel, nach der Filme die gegen
die Verfassung, das Gesetz oder religiöse und
sittliche Gefühle verstoßen von der Förderung
ausgenommen werden.
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