Januar 1952 – Neue Armee für Deutschland
Der Sicherheitsbeauftragte der Bundesregierung Theodor
Blank erläuterte am 19. Januar 1952 gegenüber der Presse die Pläne Bonns,
eine bundesdeutsche Armee mit 300.000 bis 400.000 Mann
aufzustellen. Nach einer Aufbauphase mit Freiwilligen
sollte die allgemeine Wehrpflicht eingeführt werden.
Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden teilte mit, dass
knapp 20 Prozent der Gesamtbevölkerung der
Bundesrepublik, also 9.6 Millionen Menschen, Flüchtlinge
sind.
Was passierte 1952
1. Januar
Schweiz 1952 – Der neue Bundespräsident der Schweiz wurde Karl Kobelt.
1. Januar
Griechenland 1952 – Die neue griechische Verfassung, in der die Verteilung von
Grundbesitz neu geregelt worden war, trat in Kraft.
2. Januar
BRD/Ford 1952 – In Köln hatte die Produktion der ersten Autos vom Typ 12m und
15m des Autobauers Ford begonnen.
2. Januar
BRD 1952 – Die Notgemeinschaft für den Frieden wurde von Gustav Heinemann und
Helene Wessel gegründet.
2. Januar
DDR/UNO 1952 – Einer UNO-Kommission war die Einreise
in die
DDR verweigert worden. Von ihr sollten für
mögliche gesamtdeutsche Wahlen die Voraussetzungen
geklärt werden.
2. Januar
Sowjetunion 1952 – Um mit der sowjetischen Regierung
ein Gespräch zu führen über die Freilassung
deutscher Kriegsgefangener war der evangelische
Kirchenpräsident Martin Niemöller in die
UdSSR gereist.
3. Januar
In der Bundesrepublik trat das Gesetz zum Schutz der
Jugend in Kraft. Danach ist es Jugendlichen unter 18
Jahren u. a. untersagt Branntwein zu trinken und
Jugendlichen unter 16 Jahren zu rauchen.
4. Januar
Der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR) strahlte die erste
Fernseh-Versuchssendung der Tagesschau aus.
5. Januar
Der britische Premierminister Winston Churchill und
US-Präsident Harry S. Truman trafen in Washington
zusammen, um über die beiderseitigen Beziehungen und
über eine gemeinsame Strategie der westlichen Allianz
gegenüber der Sowjetunion zu sprechen.
6. Januar
Bis zum Ende des Haushaltsjahres sollte laut
Bundesfinanzministerium Zucker weiterhin staatlich
subventioniert werden. Die Mittel kamen aus Geldern für
das staatlich subventionierte Konsumbrot, das die
Bevölkerung kaum kaufte.
7. Januar
Bundespräsident Theodor Heuss nahm mit einem
Neujahrsempfang für das seit 1951 in Bonn tätige
diplomatische Korps in der Villa Hammerschmidt eine seit
1934 unterbrochene Tradition wieder auf.
8. Januar
Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden teilte mit, dass
knapp 20 Prozent der Gesamtbevölkerung der
Bundesrepublik, also 9.6 Millionen Menschen, Flüchtlinge
sind.
9. Januar
Die christlich-soziale Regierung in Belgien unter Joseph
Pholien zerbrach an Meinungsverschiedenheiten über
Wirtschaftsfragen. Der bisherige Finanzminister Jean van
Houtte stellte sechs Tage später die neue
christlich-soziale Regierung vor.
10. Januar
Schiffsunglück 1952 – Der Frachter „Flying
Enterprise“ sank vor der englischen Küste. Erst
unmittelbar vor dem Untergang hatte sich der Kapitän
Kurt Carlson retten lassen. Er hatte auf dem
schlagseitig dahintreibenden Wrack zwei Wochen lang
ausgeharrt.
11. Januar
BRD 1952 – Gegen die Stimmen der SPD ratifizierte
der Bundestag zur Gründung der Montanunion den
entsprechenden Vertrag.
12. Januar
In Washington fand eine Militärkonferenz über
Südostasien Fragen statt. Die USA lehnten den Wunsch
Frankreichs, US-Truppen nach Indochina zu entsenden,
wegen ihres Engagements im Koreakrieg ab.
13. Januar
In einer Rundfunkansprache teilte der finnische
Staatspräsident Juho Kusti Paasikivi mit, dass 340.000
Karelier, die während des Zweiten Weltkriegs vertrieben
worden waren, wieder eingegliedert wurden und dass die
Reparationslieferungen an die Sowjetunion im Wert von
300 Millionen US-Dollar (1,443 Milliarden DM) weitgehend
abgeschlossen waren.
14. Januar
Auf einer Pressekonferenz in Bonn kündigte Theodor
Blank, der Sicherheitsbeauftragte der Bundesrepublik,
einen Vertrag zwischen der Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft (EVG) und dem Nordatlantikpakt
(NATO) an. Durch diesen Vertrag sollte die
Zusammenarbeit der Armeen gewährleistet werden.
15. Januar
Die Bundesregierung beschloss, Entwicklungshilfe zu
leisten und sich mit einer halben Million DM am
UN-Programm zur wirtschaftlichen Entwicklung von Ländern
der Dritten Welt zu beteiligen.
16. Januar
Wie
Bundeskanzler Konrad Adenauer dem Deutschen
Bundestag mitteilte, haben Ermittlungen der
Bundesregierung ergeben, dass noch 1,3 Millionen
ehemalige deutsche Wehrmachtsangehörige vermisst wurden.
Nach seinen Angaben hielt die Sowjetunion weiterhin
106.000 Kriegsgefangene fest.
17. Januar
Film 1952 – Wegen der NS-Vergangenheit des
Regisseurs Veit Harlan kam es bei der Uraufführung
des Films „Hanna Amon“ zu Protesten.
18. Januar
In Großbritannien wurde eine neue Heimwehr aufgestellt.
Die aus Freiwilligen bestehende Truppe sollte in
Krisenzeiten 900.000 Mann stark sein.
20. Januar
Frankreich 1952 – Neuer Premierminister Frankreichs
wurde Edgar Faure, der damit die Nachfolge von René
Pleven antrat, der am 7. Januar zurückgetreten war.
21. Januar
Großbritannien musste auf Druck der iranischen Regierung
seine Konsulate im Iran schließen. Offiziell ließ der
Iran verlauten, dass britische Konsularbeamte sich in
die inneren Angelegenheiten des Landes eingemischt und
Stämme gegen die Regierung aufgestachelt hätten.
22. Januar
Im Bundesgebiet wurden in zahlreichen Orten
Postsparkassenschalter eingerichtet, die rund um die Uhr
Ein- und Auszahlungen bearbeiteten.
23. Januar
In
Österreich wurde die Koalitionsregierung umgebildet.
Die Ministerien für Finanzen, Unterricht, Handel und
Landwirtschaft fielen an die ÖVP. Um die angespannte
Wirtschaftslage zu verbessern, war ein konsequenter
Sparkurs angesagt.
24. Januar
In der Bundesrepublik trat das Mutterschutzgesetz in
Kraft. Es verbesserte den Kündigungsschutz, die
Verdienstsicherung und die Bestimmungen am Arbeitsplatz
für werdende und stillende Mütter.
25. Januar
Gilbert Grandval, der französische Hochkommissar im
Saarland, wurde zum französischen Botschafter bei der
Saarregierung ernannt.
26. Januar
In Kairo in Ägypten fanden Demonstrationen statt, bei
denen der Abzug der britischen Truppen vom Suezkanal
geFordert wurden. Weil die Demonstrationen außer
Kontrolle gerieten und die Menge ausländische Gebäude
und Unternehmen plünderte und niederbrannte, verhängte
der ägyptische König Faruk I. das Standrecht. Am
nächsten Tag entließ er die Regierung unter Mustafa
Nahhas Pascha und ernannte den Rechtsanwalt Al Mahir
Pascha zum neuen Ministerpräsidenten.
27. Januar
In Paris fand eine zweitägige Außenministerkonferenz
statt. Auf dieser erklärte der Staatssekretär im
Auswärtigen Amt, Walter Hallstein, dass dein Beitritt
der Bundesrepublik Deutschland zur Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft (EVG) nicht automatisch einen
Verzicht auf die Mitgliedschaft in der North Atlantic
Treaty Organization (NATO) bedeute.
28. Januar
Auf einem außerordentlichen Bundesparteitag in Wien
verabschiedete die ÖVP einen Beschluss zur Trennung von
Regierungs- und Parteifunktionen.
29. Januar
Die alliierte Kommandantur in West Berlin hob die Quote
für politische Flüchtlinge aus der DDR nach West Berlin
auf als Reaktion auf den wachsenden Übersiedlerstrom.
1952 kamen beinahe 200.000 DDR-Flüchtlinge in die
Bundesrepublik, beinahe doppelt so viele wie 1951.
30. Januar
Die argentinische Regierung führte erstmals eine
Fleischrationierung ein. Für Gaststätten und Hotels
wurde ein fleischloser Tag pro Woche angeordnet.
31. Januar
Das Bundesverfassungsgericht ordnete die Durchsuchung
von Büros der Sozialistischen Reichspartei (SRP) und der
KPD an. Grund dafür war die Sicherstellung von
Beweismaterial für die Verfassungsklage der
Bundesregierung gegen die beiden Parteien.
Januar 1952 in den
Nachrichten
Er war einst Bürgermeisterkandidat
Schwarzwälder Bote
Am 31. Januar 1952 beendete er seine Lehrzeit und setzte
als Verwaltungskandidat seinen Vorbereitungsdienst fort,
und zwar als Gehilfe in Sulz ...
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