Februar 1958 – Benzinkolonialismus und der
grüne Plan
In Frankfurt am Main bezeichnete der Schweizer
Nationalrat und Migros-Begründer Gottlieb Duttweiler am
24. Februar 1958 auf
einer Veranstaltung die Situation auf dem
bundesdeutschen Treibstoffmarkt als
„Benzinkolonialismus“. Duttweiler hatte durch seine
Billigtankstellen in der Schweiz eine allgemeine Senkung
des
Benzinpreises um rund sieben Pfennig durchgesetzt.
Der Grüne Plan 1958 wurde am 27. Februar 1958 vom Bundestag in Bonn
gebilligt. Er sah Subventionen für die Landwirtschaft in
Hohe von 1,341 Milliarden DM vor.
<<
Januar 1958
|
März 1958 >>
Wichtige Ereignisse
im Februar 1958
1. Februar
Ägypten/Syrien 1958 – Die Vereinigte Arabische Republik schloss sich aus
Ägypten
und Syrien zusammen.
1. Februar
USA 1958 – Ihren ersten Satelliten positionierten die Vereinigten Staaten im
All. Er hatte den Namen „Explorer 1“.
2. Februar
In Polen erhielt die polnische Einheitspartei
erwartungsgemäß mehr als 96 Prozent der abgegebenen
Stimmen bei den Wahlen zu den Volksräten aller Stufen.
Die Wahlbeteiligung lag zwischen 83,9 und 85,7 Prozent.
3. Februar
Zwischen den Niederlanden, Belgien und Luxemburg wurde
eine Wirtschaftsunion errichtet, die bis 1962 eine
vollständige Wirtschaftseinheit vorsah.
4. Februar
In Krems an der Donau wurde der 63-jährige
Filmschauspieler Paul Hörbiger von dem Verdacht
freigesprochen, eine 14-jährige Schülerin vergewaltigt
zu haben.
5. Februar
Auf einer Pressekonferenz erklärte US-Präsident Dwight
D. Eisenhower, dass die Entscheidung über Annahme oder
Ablehnung des Rapackiplans einer atomwaffenfreien Zone
in Mitteleuropa in erster Linie Sache der Europäer vor
allem diejenige der Bundesregierung sei.
6. Februar
USA/West-Berlin 1958 – Für zwei Wochen flog der Regierende Bürgermeister von
West-Berlin,
Willy Brandt, in die Vereinigten Staaten, um von der Universität
Pennsylvania die Ehrendoktorwürde entgegenzunehmen. Anschließend traf er den
US-amerikanischen Präsidenten
Dwight D. Eisenhower.
7. Februar
Laut einer Erklärung des französischen
Verteidigungsministers Jacques Chaban-Delmas wollte
Frankreich selbst Atomwaffen erstellen, um so ein
gerechtes Gleichgewicht innerhalb des Militärbündnisses
NATO herzustellen.
8. Februar
Die USA wurden von um die Rückgabe der Insel
Okinawa ersucht. Die Insel stand seit 1951 unter
US-amerikanischer Verwaltung und beherbergt eine
US-Militärbasis.
9. Februar
Im Karl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen ging eine
Ausstellung mit Werken von Emil Schumacher und Joseph
Faßbender zu Ende, die am 18. Januar eröffnet worden
war.
10. Februar
Mit Zustimmung der DDR-Volkskammer wurde Max Sefrin
Nachfolger des am 27. Dezember 1957 verstorbenen Otto
Nuschke als stellvertretender Ministerpräsident.
11. Februar
In Peking in der
Volksrepublik China tagte elf Tage lang
der Nationale Volkskongress. Die Delegierten beschlossen
umfangreiche Industralisierungsvorhaben wie den Bau von
1185 Großbetrieben.
12. Februar
Zehn von insgesamt 21 deutschen Wissenschaftlern und
Technikern, die seit 1945 zwangsweise in der UdSSR
Aufträge der Sowjetbehörden erledigen mussten und
zweieinhalb Jahr in Suchumi am Schwarzen Meer interniert
waren, trafen in Friedland ein.
13. Februar
Zwischen dem britischen Gouverneur Zyperns, Sir Hugh
Foot, und dem zyprischen Erzbischof Makarios III. fand
überraschend ein halbstündiges Gespräch statt.
14. Februar
Um ein Gegengewicht zur Vereinigten Arabischen Republik
(VAR) zu bilden, schlossen sich Irak und Jordanien zur
Arabischen Föderation zusammen.
15. Februar
Aufgrund seiner Kandidatur bei den Gouverneurswahlen in
Pennsylvania trat Harold Stassen der Abrüstungsberater
des US-Präsidenten zurück. Sein Nachfolger wurde am 27.
Februar James Wadsworth.
16. Februar
Begleitet von einer Kommission zur Durchführung einer
Volksabstimmung über die Vereinte Arabische Republik
(VAR) drangen ägyptische Streitkräfte in sudanesisches
Gebiet ein. Daraufhin wurden motorisierte sudanesische
Verbände in die Region entsandt.
17. Februar
Polen 1958 – Für eine atomwaffenfreie Zone in Mitteleuropa (Rapacki-Plan) machte
der polnische Außenminister Adam Rapacki Vorschläge. Dazu gehörte die Errichtung
eines wirksamen Kontrollsystems und das Verbot von Raketenbasen.
18. Februar
Die USA wollten Polen Wirtschaftshilfe in Höhe von 98
Millionen US-Dollar (etwa 410 Millionen DM) und damit
drei Millionen mehr als im Vorjahr gewähren. Polen
sollte dabei hauptsächlich landwirtschaftliche
Überschussprodukte erhalten.
19. Februar
Die
Volksrepublik China wollte bis Jahresende ihre
Truppen, rund 350.000 Mann, aus Nordkorea zurückziehen.
Die USA und die Vereinten Nationen wurden aufgefordert,
ihre in Südkorea stationierten Soldaten ebenfalls
abzuziehen.
20. Februar
Auf dem Versuchsgelände Cape Canaveral im US-Bundesstaat
Florida explodierte eine Interkontinentalrakete vom Typ
„Atlas“. Damit waren von sieben Probestarts nur zwei
teilweise gelungen.
21. Februar
Bei einer Volksabstimmung wurde die vorübergehende
Verfassung der Vereinigten Arabischen Republik (VAR) mit
99,9 Prozent der Stimmen angenommen. Der ägyptische
Präsident Gamal Abd an Nasser wurde zum Präsidenten des
neuen Staates gewählt. Am selben Tag zogen sich
ägyptische Streitkräfte und Beamte aus dem sudanesischen
Gebiet zurück, in das sie fünf Tage vorher eingedrungen
waren.
22. Februar
Großbritannien sollte vertraglich von den USA
Mittelstreckenraketen erhalten. Über den Einsatz sollten
beide Länder gemeinsam entscheiden, die zugehörigen
Sprengköpfe sollten jedoch im Besitz der USA verbleiben.
23. Februar
Die US-amerikanische Atomenergiekommission gab an, dass
die Sowjetunion neue nukleare Versuchsexplosionen im
Megatonnenbereich vornähme.
25. Februar
Der Oberbefehlshaber der NATO in Europa, General Lauris
Norstad erklärte in einem Interview mit dem Deutschen
Fernsehen, dass die Stationierung von Atomwaffen auf
bundesdeutschem Boden für die Verteidigung des Westens
notwendig sei.
26. Februar
Der britische Oppositionsführer und Abgeordnete der
Labout-Party, Hugh Gaitskell, kritisierte in einer
Unterhausdebatte die Drohung Großbritanniens bei jedem
militärischen Angriff nukleare Waffen einzusetzen. Diese
Maßnahme sei unwirksam bei Ereignissen, die zwischen
einem Großangriff und einem bloßen Grenzzwischenfall
anzusiedeln seien.
28. Februar
Die Zahl der Arbeitslosen sank im Februar 1958 in der
Bundesrepublik um 107.000 auf 1,325 Millionen. Das
entsprach einer Quote von 6,8 Prozent. Gegenüber Februar
1957 waren 213.000 Personen mehr arbeitslos gemeldet.
Februar 1958 in den
Nachrichten
>>>
Werbung
<<
Das
geschah
1957
|
Das geschah 1959 >>