August 1958 – Deutschland weiter im Aufschwung

August 1958
Im Gegensatz zur Weltwirtschaft, die ihre erste Rezession seit dem Ersten Weltkrieg spürte, ging es in Deutschland weiter bergauf. Mitten im Wirtshaftswunder war man davon nicht betroffen. Im August 1958 ging die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik um etwa 23.500 auf 332.600 zurück. In Bonn wurde am 13. August 1958 der deutsch-belgische Ausgleichsplan unterzeichnet. Dieser regelte den Grenzverlauf neu und sah den Austausch kleinerer Geländestreifen vor.
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Wichtige Ereignisse im August 1958

1. August
Bei Treppenstein überschritten tschechoslowakische Soldaten auf der Suche nach einem Deserteur die Grenze zur Bundesrepublik und führten Vernehmungen und Hausdurchsuchungen durch.
2. August
Der seit dem 2. Juli amtierende italienische Ministerpräsident Armintore Fanfani besuchte Bonn für zwei Tage. Dabei wurde u. a. die weltpolitische Lage erörtert.
3. August
Der sowjetische Ministerpräsident Nikita S. Chruschtschow und der Präsident der Volksrepublik China, Mao Zedong, trafen sich in China zu einer viertägigen, zunächst geheimgehaltenen, Konferenz. In einem Schlusskommuniqué verurteilten beide Seiten das Eingreifen der Briten und US-Amerikaner im Nahe Osten und erneuerten den „Revisionismus“-Vorwurf gegenüber Jugoslawien.
4. August
USA 1958 – Der Nordpol wurde von dem US-amerikanischen Atom-U-Boot unterquert.
5. August
Nach Unterquerung des Nordpols erreichte das US-amerikanische U-Boot „Nautilus“ die grönländische Küste.
6. August
Die Beobachtertruppe im Libanon, die vom UN-Sicherheitsrat entsandt worden war, teilte mit, dass ihre Arbeit von bewaffneten Banden behindert wurde, die auch auf die Fahrzeuge der Beobachter geschossen hätten.
7. August
Der UN-Sicherheitsrat beschloss die Einberufung einer Sondersitzung der UN-Vollversammlung, um die Lage im Nahen Osten zu erörtern.
8. August
Bei der Suche nach einem Flüchtling drangen Beamte der DDR-Volkspartei in die Exklave Steinstücken in West Berlin ein.
9. August
Die Nationale Befreiungsfront Algeriens FLN sagte in einer Erklärung an die Bevölkerung der französischen Regierung unter Charles de Gaulle den Kampf an.
10. August
Der sowjetische Ministerpräsident Nikita S. Chruschtschow weihte das größte Wasserkraftwerk der Welt bei Kuibyschew in der UdSSR ein. Es hatte eine Gesamtkapazität von 2,1 Milliarden kW.
11. August
Der britische Premierminister Harold Macmillan führte auf Zypern Gespräche mit dem Gouverneur Sir Hugh Foot, nachdem er zuvor schon mit den Regierungen in Athen und Ankara über eine Lösung der Zypernfrage verhandelt hatte.
12. August
Die ersten 1800 US-Soldaten wurden aus dem Libanon abgezogen.
14. August
Der indische Ministerpräsident Jawaharlal Nehru war der Ansicht, dass eine Lösung der Nahost-Probleme ohne den vorherigen Abzug aller fremden Truppen unmöglich wäre.
15. August
Der britische Premierminister Harold Macmillan veröffentlichte einen neuen Zypernplan.
16. August
Zwei ungarische Emigranten drangen aus Protest gegen die politischen Zustände in Ungarn in die Botschaft Ungarns in Bern ein und lieferten sich mit dem Personal der Gesandtschaft ein Feuergefecht. Sie ergaben sich schließlich der herbeigerufenen Polizei.
17. August
Die USA scheiterten mit ihrem ersten Versuch, eine Mondrakete zu starten.
18. August
Der saudi-arabische Ministerpräsident, Prinz Faisal, Bruder von König Saud, besuchte vier Tage lang Ägypten. Er konnte laut Schlussdokument die Differenzen zwischen Saudi-Arabien und der Vereinigten Arabischen Republik bereinigen. Beide Seiten sprachen sich für einen Abzug der Britischen und US-amerikanischen Truppen aus dem Nahen Osten aus.
19. August
Jugoslawien ersuchte die drei Westmächte um Kredite in Höhe von 300 Millionen US-Dollar (rund 1,26 Milliarden DM), um nach der Aussetzung der sowjetischen Kredite sein Industrialisierungs-Programm weiterhin finanzieren zu können. Am 23. August stornierte die UdSSR auch ihre vertraglich vereinbarten Weizenlieferungen an Jugoslawien.
20. August
Der Simplonpass auf der italienischen Seite wurde bei einem schweren Unwetter im Ossolatal auf einer Länge von 150 m verschüttet. Der Eisenbahnverkehr wurde dadurch für drei Wochen lahmgelegt. Die Passstraße konnte nach zehn Tagen wieder benutzt werden.
21. August
Zehn Tage vor der 400-Jahr-Feier der Universität Jena floh deren Rektor, Josef Hämel, in die Bundesrepublik.
22. August
Die UN-Vollversammlung in New York nahm einen von zehn arabischen Staaten eingebrachten Plan für den Nahen Osten einstimmig an.
23. August
BRD/Luxemburg 1958 – Auf dem Gebiet der Rechts- und Amtshilfe wurde ein Abkommen geschlossen zwischen der BRD und Luxemburg.
24. August
Der amtierende Ministerpräsident der Südafrikanischen Union, Johannes G. Strijdom starb in Kapstadt. Am 2. September trat Hendrik Frensch Verwoerd seine Nachfolge an.
25. August
In den USA wurde ein Gesetz verabschiedet, nach dem Präsidenten nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt eine Pension erhalten sollten.
26. August
In Dakar in Französisch Westafrika (heute Senegal) kam es während einer Ansprache des französischen Ministerpräsidenten Charles de Gaulle zu Demonstrationen für die Unabhängigkeit des Landes und die afrikanische Einheit. De Gaulle, der seit dem 20. August die französischen Besitzungen in Afrika bereiste, stellte wie zuvor in Conakry in Französisch Westafrika (heute Guinea) fest, die Bevölkerung können sich durch ein Nein bei der Volksabstimmung über die neue französische Verfassung für die Souveränität entscheiden.
27. August
US-Präsident Dwight D. Eisenhower erklärte auf einer Pressekonferenz in Washington, dass er nicht glaube, dass irgendein Land einen Überraschungsangriff auf die USA wagen würde. Auch wenn solch ein Angriff Erfolg habe, wäre die Niederlage des Angreifers gewiss.
28. August
Der Erzbischof von Zypern Makarios III. rief seine Landsleute dazu auf, „unter allen Opfern“, den britischen Zypernplan vom 15. August zu bekämpfen. Er verlangte außerdem eine wirksame Intervention der Vereinten Nationen zur Lösung der Zypernfrage.
29. August
In Finnland wurde der Sozialist Karl-August Fagerholm neuer Ministerpräsident.
30. August
Die Sowjetunion stimmte dem Vorschlag der USA und Großbritanniens zur Einberufung einer Konferenz über den Atomteststopp in Genf zu.
31. August
Im August ging die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik um etwa 23.500 auf 332.600 zurück. Damit betrug die Arbeitslosenquote 1,7 Prozent.

August 1958 in den Nachrichten

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