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Politjahr 1948
Politik in Deutschland
Enteignung der Banken in der
SBZ (Januar / Februar)
Am 3. Januar wird im Saarland die französische
Währung eingeführt. Im zur SBZ gehörenden Sachsen,
wird am 30. Januar per Gesetz die Enteignung der
Banken beschlossen. Andere Länder der SBZ schließen
sich dieser Gesetzgebung daraufhin an. Die
"Arbeitsgemeinschaft Eisen und Metall" wird am 24.
Februar als Vorstufe des späteren BDI gegründet. Am
27. Februar wird die Entnazifizierung in der
sowjetischen Besatzungszone für offiziell beendet
erklärt.
Ende der gemeinsamen Verwaltung Deutschlands
(März)
Am 1. März wird in Frankfurt am Main, die "Bank
Deutscher Länder" gegründet. Später erhält sie den
Namen "Bundesbank". Ludwig Erhard wird am 2. März in
der Bizone zum Direktor der Wirtschaftsverwaltung
ernannt. In Deutschland werden am 4. März Fragmente
der Goebbels-Tagebücher veröffentlicht. Die DWK
(Deutsche Wirtschaftskommission) erhält am 9. März
die Wirtschaftsleitung der sowjetischen
Besatzungszone. Aus Protest, verlässt der
Militärgouverneur der Sowjetunion am 20. März den
Alliierten Kontrollrat. Zuvor hatten die
Benelux-Staaten, Frankreich und Großbritannien im so
genannten "Brüsseler Vertrag" die West-Union
gegründet. Dieses Bündnis richtete sich nun nicht
mehr gegen Deutschland, sondern gegen die
UdSSR. Mit
dieser politischen Spannung endete die bisher von
den vier Siegermächten, gemeinsam betriebene
Verwaltung Deutschlands.
Beginn der "kleinen Berlin-Blockade" (April)
Am 1. April kommt es zur so genannten "kleinen
Berlin-Blockade". Die UdSSR begann durch
Inspektionen, den Verkehr zu behindern und
Militärsender der Westalliierten zu stören. In
späteren Ausmaßen dehnt die sowjetische
Militäradministration ihre Blockade auf den zivilen
Güter- und Personenverkehr zu Lande und Wasser aus.
In der zweiten Sitzungsperiode der
Sechsmächtekonferenz in London, vom 20. April bis 2.
Juni, werden die Ministerpräsidenten
Westdeutschlands zum Einberufen von
verfassungsgebenden Versammlungen ermächtigt. In der
sowjetischen Besatzungszone wird am 23. April die
VVB (Vereinigung Volkseigener Betriebe) gegründet.
Am 29. April kommt es zur Gründung der Blockpartei
DBD (Demokratische Bauernpartei Deutschlands) in der
SBZ.
Großblockade Berlins und westalliierte Luftbrücke
(Mai / Juni)
Am 25. Mai wird in der sowjetischen Besatzungszone
eine weitere Blockpartei gegründet. Es entsteht die
NDPD (National-Demokratische Partei Deutschlands).
Die Sowjetunion stellt am 16. Juni, die Mitarbeit
bei der Kommandantur der Stadt Berlin ein. In der SBZ
ergeht am 23. Juni eine Währungsreform. Als Reaktion
auf die Sechsmächtekonferenz in London, kommt es in
Warschau vom 23. bis 24. Juni zu einer
Achtmächtekonferenz. Unter den Teilnehmerstaaten
Sowjetunion, Ungarn, Albanien, Tschechoslowakei,
Bulgarien, Rumänien, Jugoslawien und Polen kommt es
zu verschärfter Kritik an den Spaltungsversuchen der
Westmächte. Die Konferenz sieht die Friedensgrenze
der Oder-Neiße für gefährdet an und beharrt
weiterhin auf den Beschlüssen des Potsdamer
Vertrages, welcher vorgesehen hatten eine
gesamtdeutsche Regierung zu errichten und einen
Friedensvertrag abzuschließen. Am 24. Juni beginnt
die sowjetische Militäradministration dann mit der
Großblockade zu Wasser und zu Lande des westlichen
Sektors Berlins. Damit erklärt die UdSSR die
Verwaltung Groß-Berlins durch die vier Siegermächte
für "praktisch beendet". Daraufhin, wird am 26. Juni
die britisch-amerikanischen Luftbrücke errichtet,
welche West-Berlin mit Lebensmitteln und Waren
versorgen soll.
UdSSR verweigert Zugangsrecht nach Berlin (Juli)
Am 1. Juli übergeben die Militärgouverneure der drei
Westalliierten, die "Frankfurter Dokumente" an die
11 Länder der westalliierten Besatzungszone. Damit
wird bis zum 1. September 1949 eine
verfassungsgebende Versammlung einberufen und ein
föderativer Staat gebildet. Die Länder sollen neu
gegliedert und der Besatzungsstatus der Alliierten
erlassen werden. Die sowjetische
Militäradministration stellt am 3. Juli bewaffnete
Einheiten der Volkspolizei in der sowjetischen
Besatzungszone auf. Am 6. Juli Fordern die
Westalliierten gemäß der Berliner Deklaration vom 5.
Juni 1945, von der UdSSR das freie Zugangsrecht nach
Berlin. Die UdSSR spricht den Westalliierten das
Zugangsrecht nach Berlin am 14. Juli ab und gibt
bekannt dass die Stadt, Teil der sowjetischen
Besatzungszone sei.
Konstituierung des Parlamentarischen Rates
(August / September)
Vom 10. bis 23. August findet auf der Herrenchiemsee
Insel ein Verfassungskonvent statt, welches das neue
Grundgesetz beraten soll. Vom 15. bis 30. August
werden in den Landtagen die Delegierten für den
Parlamentarischen Rat gewählt. In Bonn wird dann am
1. September der Parlamentarische Rat konstituiert.
Die Demontagen werden damit eingeschränkt und der
Zonenbeirat so wie Länderrat in den
britisch-amerikanischen Besatzungszonen aufgelöst.
Konrad Adenauer wird im Parlamentarischen Rat am 15.
September zum Präsidenten gewählt.
Generalstreik in der Bizone (Oktober / November /
Dezember)
Am 9. Oktober führt der Wirtschaftsrat das Gesetz
des "Notopfers Berlin" ein. In der sowjetischen
Besatzungszone wird das staatliche Unternehmen HO
(Handelsorganisation Freier Länder) eröffnet. Durch
die Bizonen- ewerkschaften kommt es am 20. November
zu einem Generalstreik, an dem sich etwa 9 Millionen
Arbeiter beteiligen. Die Betriebsräte der SBZ,
werden am 26. November aufgelöst und den BGL
(Betriebsgewerkschaftsleitungen) angeschlossen. Von
der SED kommt es am 30. November zur Spaltung des
Berliner Magistrats. So wird in Ost- und Westberlin
eine eigene Stadtverwaltung eingerichtet. Die
liberalen Parteien der westalliierten
Besatzungszonen, schließen sich am 11. Dezember in
Heppenheim zur FDP zusammen. Zum neuen Vorsitzenden
der Partei, wird Theodor Heuss ernannt. In
Ost-Berlin wird am 13. Dezember die
Jugendorganisation "Junge Pioniere" gegründet. Über
West-Berlin wird am 21. Dezember eine Kommandantur
der drei westalliierten Mächte konstituiert. Am 28.
Dezember kommt es zu einem Sechsmächteabkommen in
London, welches eine internationale Ruhrbehörde
einrichten soll. Die UdSSR wird davon
ausgeschlossen.
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