Das Musikjahr 1949 - Schlager eroberten
Deutschland
1949 teilte sich Deutschland dann endgültig.
Gegründet wurde die „Bundesrepublik Deutschland“ und
die „Deutsche Demokratische Republik“. Damit wurden
die Hoffnungen auf ein einheitliches Deutschland
zerschlagen. Sowohl die Sowjetunion als auch der
Westen missbilligten die Gründungen und erkannten
sie nicht an. Beide Vorgänge verstießen gegen
bestehende Verträge.
Die Sowjetunion setzte in diesem Jahr dann noch
einen drauf und schockierte die Welt. Sie zündete
ihre erste Atombombe in Semipalatinsk.
Währenddessen hatte die Ära an Jazz und Swing, der
Tanz und die Begeisterung für Big Bands ihren
Höhepunkt erreicht und den Zenit damit auch wieder
überschritten. Die fünfziger Jahre gingen ihrem Ende
entgegen, eine neue Zeit brachte auch neue
Erkenntnisse über Klang und
Verwendung. So wurde mit
elektronisch erzeugten Geräuschen experimentiert,
die schnell auch in die Musik fanden. Das Ganze
nannte sich „Konkrete Musik“ und bildete eine
Musikrichtung, die Klänge aus Umwelt, Natur und
Technik verwendete und als Geräuschkulisse die Musik
unterlegte bzw. diese ganz und gar durch diese
erzeugte. Die Einflüsse dafür waren durch den
Futurismus gegeben und bildeten eine Abgrenzung zur
klassischen und aufkommenden abstrakten Musik.
Das Ende des Jahrzehnt machte vor allen Dingen der
Schlager- und Country-Welle Platz. Country-Musik
bildete dementsprechend die Vorstufe zum Rock. Da
sich dieser Stil also immer größerer Beliebtheit
erfreute, wurde neben der allgemein anerkannten
Liste der Billboard-Charts eine eigenst für „Country“
eingerichtete zweite Sparte eingeführt. Das
ermöglichte wiederum Fernsehsendungen wie „Carolina
Barn Dance“ oder „Old Kentucke Barn Dance“, die ein
großes Publikum unterhalten sollten und unbekannten
und bekannten Musikern die Möglichkeit boten, sich
musikalisch in Talentwettbewerben zu messen.
Kein Wunder, dass auch Vaughn Monroe sich auf dieser
Schiene bewegte und mit dem Song „(Ghost) Riders in
the Sky: A Cowboy Legend“ in den Charts erschien,
der wiederum von einem Nationalpark-Ranger
komponiert wurde, der nebenberuflich Westernsongs
schrieb. Später griffen auch musikalische Größen wie
Johnny Cash,
Elvis Presley oder Dean Martin auf eine
Coverversion dieses Hits zurück. Der Big-Band-Leader
Vaughn Monroe machte das Stück allerdings weltweit
populär.
Russ Morgan tauchte in den Charts mit „Cruising Down
the River“ auf, Vic Damone erzielte mit seinem Hit
“You’re Breaking My Heart” einen ersten
Nummer-Eins-Hit und Perry Como sang „Some Enchanted
Evening“. Letzterer war kurz zuvor im „Paramount“
aufgetreten, wo Vic Damone, zu der Zeit noch Vito
Rocco Farinola, die Begegnung nutzte, um Como einige
Songs vorzutragen. Der nahm ihn gleich unter seine
Fittiche und besorgte ihm Engagements bei New Yorker
Big-Bands. Von da an wechselte Vito seinen Namen und
trat nur noch als Vic Damone auf, gewann auch eine
Talentshow und war bald bekannt. Für seinen
Nummer-Eins-Hit erhielt er seine erste „Goldene
Schallplatte“.
Interessanter war dann aber gegen Ende des Jahres
der Erfolg von Frankie Laine, insbesondere der Hit „Mule
Train“, geschrieben von Johnny Lange, Hy Heath und
Fred Glickman. Gedacht war der Song für einen
Westernfilm, der sich „Rauchende Pistolen“ nannte.
Der Film selbst war bald vergessen, doch der Song,
zunächst von Vaughn Monroe, dann von Laine gecovert,
wurde einer der größten Erfolge seiner Zeit.
Frankie Laine war anfangs entsetzt, als ihm der Song
per
Telefon vorgeführt wurde. Er hatte die
Befürchtung, mit diesem schrecklichen „Cowboy-Song“
seine gesamten Jazz-Fans zu verlieren. Der
Orchesterchef Mitch Miller, der ein Gespür für
Millionenseller entwickeln sollte, überredete ihn zu
einigen Aufnahmen, die dann in ihrer Rauheit und für
einen „weißen Sänger“ äußerst ungewohnt
herüberkamen. Die Verwendung von Klangeffekten tat
ihr Übriges und führte zu einem bahnbrechenden
Erfolg, nicht nur für die Karriere Millers, sondern
auch als der erste Schritt hin zur baldigen Rock 'n'
Roll– Mentalität.
In Deutschland boomte währenddessen der Schlager.
Gerade Solo-Künstler traten vor großem Publikum auf,
die Volksmusik erzielte ihren ersten Durchbruch.
Debüts und Neuveröffentlichungen
Die erste Langspielplatte von
Dean Martin mit dem Titel "My Friend
Irma" kommt auf den Markt.
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