September 1936 - Der Bettelstudent
Von der Ufa wurde am 1. September 1936 in
Hamburg die Operette „Der Bettelstudent" unter
der Regie von Georg Jacoby uraufgeführt. Neben
Marika Rökk und
Johannes Heesters spielen Carola Höhn,
Fritz Kampers, Ida Wüst, Harry Hardt und Hans
Joachim Schaufuss in den Hauptrollen. Prädikat:
»künstlerisch wertvoll«. Am gleichen Tage wird in
Berlin die Spionagekomödie ›Eskapade‹ uraufgeführt.
Unter der Regie von Erich Waschneck spielen Renate
Müller, Georg Alexander, Walter Franck und Grethe
Weiser die Hauptrollen. Kurt Schröder schrieb die
Musik des Films.
<<
August 1936
|
Oktober 1936 >>
Wichtige Ereignisse im
September 1936
1. September
In Hamburg fand die Uraufführung der Filmoperette
„Der Bettelstudent“ von Georg Jacoby statt. Marika
Rökk und Johannes Heesters spielten in dem Ufa-Film
die Hauptrollen.
1. September
In einem geheimen Gesandtschaftsbericht empfahl der
deutsche Botschafter in Wien, Franz von Papen, der
Reichsregierung, den psychologischen Druck auf die
österreichische Regierung zur Änderung des Regimes
langsam zu verstärken.
2. September
Die Kandidaten für die juristische Abschlussprüfung
mussten gegenüber dem Reichsjustizministerium
ausdrücklich erklären, dass sie keine jüdischen
Repetitoren besucht hatten.
2. September
In Erlangen fand bis zum 7. September die von den
Auslandsorganisationen der
NSDAP organisierte vierte
Reichstagung der Auslandsdeutschen statt. Es wurden
rund 5000 Teilnehmer, vornehmlich aus Mittel- und
Südamerika gezählt.
2. September
In Düsseldorf fand bis zum 7. September ein
internationaler Astrologen Kongress statt. Angereist
waren Delegationen aus 16 Ländern.
3. September
Ohne Teilnehmer aus dem Deutschen Reich und aus
Italien fand in Brüssel eine internationale
Weltfriedenskonferenz mit Vertretern aus 37 Staaten.
4. September
In Spanien wurde Francisco Largo Caballero neuer
Ministerpräsident. Er wurde somit Nachfolger von
José Giral y Pereyra. Der neuen Regierung gehörten
auch die Kommunisten an.
4. September
Die spanischen Faschisten eroberten die Stadt Irun
im Norden des Landes und rückten weiter gegen San
Sebastian vor, das von allen Seiten eingeschlossen
war.
4. September
Der Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler legte dem
Kabinett seine im August verfasste
Vierjahresplan-Denkschrift vor.
5. September
Aufgrund einer Anordnung des Reichsführers SS und
Chefs der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler,
mussten die Angehörigen der Gendarmerie, bei denen
es sich fast ausschließlich um alt gediente Soldaten
handelte, auf soldatischer Grundlage aus- bzw.
weitergebildet werden.
5. September
Das deutsche Reichsluftfahrtministerium suchte mit
einem Aufruf in der Presse nach Freiwilligen für die
Fliegertruppe und die Luftnachrichtentruppe.
Dienstbeginn war das Frühjahr 1937.
5. September
Um den Fischbestand zu schonen, erklärten sich die
in der internationalen Walöl Industrie führenden
Nationen Norwegen und Großbritannien grundsätzlich
zu einer mengenmäßigen Begrenzung des Walfangs
bereit.
6. September
Der Bischof von Münster, Clemens August Graf von
Galen befasste sich in einer Predigt am Grab des
römischen Legionärs und christlichen Märtyrers
Viktor in Xanten vor 30 000 Pilgern mit der Frage
des Gehorsams gegenüber der Obrigkeit, der seine
Grenze im Gewissen finde: „Man muss Gott mehr
gehorchen als den Menschen“.
6. September
Die „Jan Wellem“, Deutschland erstes
Walfangmutterschiff, lief aus dem Hamburger Hafen zu
seiner ersten Probefahrt aus.
7. September
In der Wüste Luth in Ostpersien maß ein
US-amerikanisches Forschungsteam am 21. Juni 1935
eine Temperatur von 58 Grad Celsius im Schatten und
bezeichnete die Wüste als den heißesten Ort der
Erde.
7. September
Der französische Ministerrat in Paris beschloss
angesichts der deutschen Aufrüstung eine Stärkung
der nationalen Verteidigung durch Verbesserung und
Steigerung der materiellen Ausrüstung der Land-,
Luft- und Seestreitkräfte.
7. September
Die Sage um den Rattenfänger von Hameln sollte durch
eine in der Lüneburger Ratsbibliothek gefundene
Handschrift aus de 15. Jahrhundert historisch belegt
sein.
8. September
In Nürnberg fand bis zu 14. September der achte
Reichsparteitag der NSDAP, der „Parteitag der Ehre“
statt.
8. September
Die Verlobung der niederländischen Kronprinzessin
Juliana und des deutschen Prinzen Bernhard von
Lippe-Bisterfeld wurde bekannt gegeben.
9. September
Der achte Reichsparteitag der
NSDAP in der
Nürnberger Kongresshalle wurde offiziell mit einer
Ansprache des Stellvertreters des Führers und
Reichskanzlers, Rudolf Heß eröffnet. Anschließend
verlas der Gauleiter von Bayern, Adolf Wagner, die
„Proklamation des Führers“. Darin wurde als neues
Vierjahresprogramm die möglichst weitgehende
Autarkie der deutschen Rohstoffindustrie als Ziel
verkündet.
9. September
In London fand die erste Sitzung des von 26
europäischen Staaten gebildeten
Nichteinmischungsausschusses spanischer Bürgerkrieg
statt. Die Ländervertreter wurden aufgeFordert,
Informationsmaterial über die von ihren Regierungen
bisher ergriffenen Waffenembargo-Maßnahmen
vorzulegen.
9. September
In Gelsenkirchen wurde eine Großzuchtanlage für 500
000 Seidenraupen errichtet, um künftig die Einfuhr
von Rohseide ins Deutsche Reich verringern zu
können.
10. September
Die Presse in Großbritannien äußerte sich sehr
kritisch zu den in der Nürnberger „Proklamation des
Führers“ von Vortage enthaltenen deutschen
Forderungen nach Kolonialgebieten.
10. September
Das Lufthansaflugboot Do 18 „Zephyr“ überquerte als
erste für den planmäßigen Luftpostverkehr
ausgerüstete Maschine den Nordatlantik in
Ost-West-Richtung. Für die rund 4000 km lange
Strecke vom Flugzeugstützpunkt Motorschiff
„Schwabenland“ bei der Azoren Insel Fayal nach New
York benötigte die „Zephyr“ 22 Stunden und 18
Minuten.
11. September
Vor 120 000 politischen Leitern der
NSDAP führte der
Führer und Reichskanzler Adolf Hitler auf dem
Nürnberger Zeppelinfeld die „Erneuerung des
deutschen Volkes auf den großen Einsatz von Opfern,
Hingebung, Fanatismus und Todesverachtung“ zurück.
11. September
Für die Stelle eines Direktors und zweier Lehrer an
der türkischen Kunstakademie in Istanbul wurden von
der Berliner Akademie der Künste u. a. der
bedeutende deutsche Architekt Ludwig Mies van der
Rohe, der als Anhänger des Bauhaus-Stiles im Reich
immer weniger Aufträge erhielt, und die Bildhauer
Rudolf Belling und Arno Breker vor.
12. September
Auf dem Nürnberger Parteitag der
NSDAP sprachen der
deutsche Reichsjugendführer
Baldur von Schirach und
Der Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler zu 50 000
Jugendlichen.
12. September
In Nürnberg hielt die nationalsozialistische
deutsche Arbeitsfront ihren 4. Jahrestag ab.
12. September
Im Deutschen Reich wurde des 100. Todestages des
Dichters Christian Dietrich Grabbe gedacht. Sein
Fragment „Marius und Sulla“ wurde aus diesem Anlass
am Stadttheater in Münster uraufgeführt.
13. September
Nach dem Abzug der Regierungstruppen besetzten die
spanischen aufständischen Militärs kampflos San
Sebastian und rückten nun gegen Bilbao und
Santander, die beiden noch im Besitz der
Regierungstruppen befindlichen nordspanischen
Hafenstädte, vor.
13. September
Der britische Tennisspieler Fred Perry gewann in
Flushing Meadow die internationalen
Tennismeisterschaften der USA durch einen
Endspielsieg über den US-Amerikaner Donald Budge.
13. September
In Warschau spielten die Fußball-Mannschaften
Deutschlands und Polens unentschieden 1:1.
14. September
In seinem Sommersitz Castel Gandolfo verurteilte
Papst Pius XI vor 350 spanischen Flüchtlingen den
Spanischen Bürgerkrieg. Nur eine „satanische
Vorbereitung“ habe jene Flammen des Hasses und
wilder Verfolgungswut entfachen können.
14. September
Mit seiner Schlussrede auf dem Nürnberger
Reichsparteitag der
NSDAP leitete der Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler im ganzen Reich eine
antikommunistische Hetzkampagne ein.
14. September
Der letzte Tag des achten Nürnberger
Reichsparteitages der
NSDAP stand ganz im Zeichen
der Wehrmacht. Generalfeldmarschall und
Reichskriegsminister Werner von Blomberg überreichte
den Truppenformationen feierlich die Kriegsfahnen
des Deutschen Reiches.
15. September
In Dänemark fanden Parlamentswahlen statt, die die
Sozialdemokraten gewannen. Sie verfügten über 31 der
insgesamt 76 Parlamentssitze. Der Parteiführer der
Sozialdemokraten Thorvald Stauning blieb weiterhin
Ministerpräsident.
16. September
In Genf fand der 12. Europäische Nationalitäten
Kongress statt, auf dem eine grundlegende Erneuerung
des Minderheitenschutzgesetzes geFordert wurde.
16. September
Zugunsten des Winterhilfswerks 1936/37 gab die
deutsche Reichspost eine neue Briefmarkenreihe
heraus. Darauf waren neue Straßen und Bauten des
nationalsozialistischen Reiches zu sehen.
16. September
Vor Grönland erlitt das französische
Expeditionsschiff „Pourquoi Pas“ in einem schweren
Sturm Schiffbruch. 30 Besatzungsmitglieder
ertranken.
17. September
Der Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler besuchte
das V. und IX. Armeekorps bei ihren Übungen für das
große Herbstmanöver im Raum Würzburg und
Fritzlar/Fulda und überreichte ihnen die neuen
Fahnen und Standarten.
17. September
Unter Vorsitz des Führers der Vaterländischen Front
und Bundeskanzler Kurt Schuschnigg, trat der
Führerrat der Vaterländischen Front in Wien zu
seiner ersten Tagung zusammen. Um die wichtigsten
Aufgaben des Führerrates zu bewältigen, wurden fünf
Arbeitsgemeinschaften gebildet: soziale Probleme,
kulturelle Probleme, wirtschaftliche Probleme,
Berufständiger Aufbau, politische Schulung der
jungen Generation.
18. September
Der Alkazar, die Burg von Toledo, in dem sich seit
zwei Monaten 1200 Soldaten der spanischen
Nationalisten verschanzt hatten, wurde von
Regierungstruppen mithilfe von unterirdischen Minen
gesprengt. Dennoch konnten sich die Faschisten in
ihren Stellungen gegen die Angreifer behaupten.
18. September
In Genf begann eine Tagung des Völkerbundsrates, dem
18 Denkschriften für eine Reform der
Völkerbundssatzung vorlagen.
18. September
Bei einem Schiffsunglück auf dem Nil, bei dem ein
Vergnügungsdampfer und ein Frachtschiff
zusammengestoßen waren, kamen 45 Menschen ums Leben.
19. September
Einem Erlass des deutschen Reichsinnenministeriums
zufolge blieben alle Personen, die erst nach dem 30.
Januar 1933 aus Freimaurerlogen ausgetreten waren,
von Anstellung und Beförderung im öffentlichen
Dienst ausgeschlossen.
19. September
Die musikalische Liebeskomödie „Glückskinder“ von
Paul Martin hatte ihre Uraufführung in Berlin. Die
Hauptrollen spielten
Lilian Harvey,
Willy Fritsch,
Oskar Sima und Paul Kemp.
19. September
In Dresden wurde die deutsche Gesellschaft für
Hygiene gegründet, die mit ihrer Arbeit die
öffentliche Gesundheitspflege verbessern wollte.
20. September
Auf Anordnung des Reichsinnenministeriums mussten
alle Beamten, Angestellten und Arbeiter der
staatlichen Verwaltungen, der Deutschen Reichsbahn,
einschließlich Reichsautobahn, der Reichsbank sowie
der Gemeinden und Gemeindeverbände am oberen Teil
der Dienstmütze das Hoheitszeichen des Reiches und
am unteren Teil die schwarz-weiß-rote Kokarde
tragen.
20. September
In Berlin wurde der Metro-Goldwyn-Mayer-Film
„Meuterei auf der Bounty“ von Regisseur Frank Lloyd
in amerikanischer Originalfassung uraufgeführt. In
den Hauptrollen waren Charles Laughton und Clark
Gable zu sehen.
21. September
Bei der 17. Tagung der Völkerbundsvollversammlung
wurden Reformvorschläge der Völkerbundssatzung
beraten.
21. September
Im Gebiet zwischen Spessart, der Hohen Rhön, der
oberen Fulda und der Wetterau begann das bisher
größte Manöver der deutschen Wehrmacht.
22. September
Der Duce, Benito Mussolini, empfing in Rom den
Reichsjugendführer
Baldur von Schirach und nahm auf
der Piazza Venetia eine Parade einer eigens
angereisten Formation der Hitlerjugend ab.
23. September
Das Obergericht der Freien Stadt Danzig bestätigte
das 1934 ausgesprochene Verbot der Kommunistischen
Partei und der ihr angeschlossenen Gewerkschaften.
23. September
Robert Bosch, der Gründer der Bosch-Werke, feierte
seinen 75. Geburtstag zusammen mit dem 50-jährigen
Firmenjubiläum.
23. September
Im Schauspielhaus in Düsseldorf fand die
Uraufführung des Schauspiels „Die Hermannsschlacht“
von Christian Dietrich Grabbe in der Bearbeitung von
Hans Bacmeister statt.
24. September
In Schweden gewannen die Sozialdemokraten die Wahl.
Das neu gebildete Kabinett unter Ministerpräsident
Per Albin Hanssen, der Nachfolger von Axel
Pehrsson-Bramstorp wurde, verkündete ein umfassendes
Programm zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise des
Landes.
24. September
Der Schauspieler und Schriftsteller Curt Goetz
inszenierte am Schauspielhaus in Zürich seinen „Dr.
med. Hiob Praetorius“.
25. September
In Paris wurde vom französischen Ministerrat eine
Abwertung des Franc um 25–33 Prozent beschlossen, um
das internationale Währungssystem zu stabilisieren,
das durch die ständige Schwäche des französischen
Franc gestört war.
25. September
In Frankfurt am Main kamen zum ersten deutschen
Reisebürotag mehr als 1000 Teilnehmer aus dem In-
und Ausland.
25. September
In Wesermünde feierte die Deutsche Hochseefischerei
ihr 50-jähriges Bestehen.
26. September
Als Folge der Abwertung des französischen Franc
kündigte der Schweizer Bundesrat seinerseits eine
Abwertung der Schweizer Währung um 30 Prozent an.
26. September
Im Park des Palazzo Baberini in Rom wurden die
Überreste eines Tempels aus dem 1. Jahrhundert v.
Chr. entdeckt, der dem persischen Gott Mithras
geweiht war.
27. September
Mithilfe marokkanischer Truppen gelang es den
spanischen Faschisten, die Festung Alkazar in
Toledo, die wochenlang von den Truppen der Regierung
belagert worden war, zu befreien.
27. September
Reichskanzler Adolf Hitler gab mit dem Teilstück
Breslau-Kreibau in Schlesien den 1000. Kilometer der
Reichsbahn frei.
30. September
Die in Karlsbad (CSR) herausgegebene „Zeitschrift
für Sozialismus“, ein Organ der Exil-SPD, stellte
wegen finanzieller Schwierigkeiten ihr Erscheinen
ein.
Wer
hat im September 1936 Geburtstag >>
September 1936 in den Nachrichten
>>>
Werbung 1936 Reklame
<< Das geschah 1935
|
Das geschah 1937 >>